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Veröffentlicht am 16.05.2023

Ein Zwerg und das Meer

Gidget. Mein Sommer in Malibu
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Handlung:
Kathy (Gidget) Kohner Zuckerman beschreibt die Handlung von Gidget im Vorwort so:
„Gidget ist ein fiktionales Werk, auch wenn der Roman auf meinen Erlebnissen beruht. Es ist eine wunderbare Geschichte; ...

Handlung:
Kathy (Gidget) Kohner Zuckerman beschreibt die Handlung von Gidget im Vorwort so:
„Gidget ist ein fiktionales Werk, auch wenn der Roman auf meinen Erlebnissen beruht. Es ist eine wunderbare Geschichte; die Geschichte eines jungen Mädchens, wie ich eins war, das auf sich gestellt diese große Sportart, das Surfen, lernt, und es lernt auch, an einer Sache, die es unbedingt will, dranzubleiben, obwohl es damals nur sehr wenige Surferinnen gab. Einfach war das nicht.“

Bewertung:
Gidget ist mit 174 Seiten (Vorwort und Nachwort miteinbegriffen) ein ziemlich kurzes Buch. Obwohl es aus den 50ern ist, kann man es aufgrund des schnellen und jugendlichen Schreibstils blitzschnell weglesen. Woran ich manchmal hängengeblieben bin, sind die teilweise erwähnten Persönlichkeiten der damaligen Zeit. Ein Problem, das Geschehen weiter zu erfassen, ist dadurch aber nicht entstanden.

Während des Lesens befinden wir uns im Malibu der 50er-Jahre, zusammen mit der fünfzehnjährigen Kathy, die zufällig auf eine Gruppe Surfer (oder auch Streuner) trifft und bald darauf selbst versucht die Wellen zu zähmen. Ihre Jugendlichkeit wurde in dem Buch gut eingefangen, manchmal wirkt sie fast etwas „undamenhaft“, wenn man ihre Ausdrucksweisen in Worten der damaligen Zeit beschreiben würde.

Die Handlung ist leicht, witzig und gesprenkelt von kleinen Elementen der Emanzipation. Wer Bücher mit Hochspannung oder großer Auflehnung gegen das Patriarchat sucht, findet es nicht an diesem Malibu-Beach.

Das Nachwort von Volker Weidermann passt sich dem Roman an, fällt angenehm kurz und prägnant aus und erhält unter anderem ergänzende Fakten zu dem Surf-Klassiker. Vielleicht liegt es an meiner literarischen Ungebildetheit, aber Volker Weidermann war mir nicht bekannt. Hier hätte ich mir einen kleinen, erläuternden Klappentext zu seiner Person z.B. auf den Innenseiten des Buches gewünscht.

Fazit:
Wie eine Welle holt Gidget uns ab, trägt uns in Kathys Kopf und zum Strand von Malibu, umspielt seicht unsere Füße und lässt uns mit einem angenehmen Gefühl zurück. Ein Buch für alle, die Lust auf einen Klassiker haben, der einen nicht mit Kopfschmerzen zurücklässt, sondern das Gefühl warmer Sonnenstrahlen auf dem Gesicht vermittelt.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Für alle, die sich in ihrem Körper schon einmal anders gefühlt haben

Der beste Beweis bist du selbst
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Handlung:
TJ Powar ist klug, sportlich und wunderschön - zumindest, wenn sie sich ihren täglichen und wöchentlichen Enthaarungsprozeduren unterzieht. Doch als plötzlich ein fieses Meme über Körperbehaarung ...

Handlung:
TJ Powar ist klug, sportlich und wunderschön - zumindest, wenn sie sich ihren täglichen und wöchentlichen Enthaarungsprozeduren unterzieht. Doch als plötzlich ein fieses Meme über Körperbehaarung entsteht, fasst sie einen Entschluss, den es zu Beweisen gilt: „Kann TJ Powar ihr behaartes, wahres Ich zeigen und trotzdem schön sein?“.
Und der darauf folgende Wachstum betrifft nicht nur auf TJs Haare.

Bewertung:
In dem Roman begleiten wir TJ an ihrem letzten Jahr auf der kanadische Highschool. Zwischen dem Fußball und ihrer Familie nimmt insbesondere das Debattieren einen großen Stellenwert ein. Die Debatten wurden auch teilweise in das Buch integriert, die Regeln stets erläutert. Mir hat das sehr gut gefallen, auch weil die jeweiligen Themen und Argumente zwar teilweise zur Nebenhandlung gehörten, von der Autorin aber keineswegs nur nebensächlich behandelt wurden.

Schon nach kurzer Zeit hat sich das Buch für mich zu einem Highlight entwickelt. Immer, wenn ich weitergelesen habe, hat es hat sich angefühlt als würde man seine Lieblingsserie weiterschauen. Der Schreibstil, das Setting, die Debatten und die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und lassen nie Langeweile aufkommen. Die zweite Hälfte habe ich an einem Tag durchgelesen, weil das Buch für mich so einen Suchtfaktor entwickelt hat.

TJ ist eine ganz wundervolle und authentische Hauptperson und man kann sich schnell mit ihr und ihren Unsicherheiten identifizieren. Auch die Nebenfiguren erhalten eine eigene Persönlichkeit und Eigenschaften, die sie einzigartig machen. Generell hat die Autorin sehr darauf geachtet, dass möglichst viele verschiedenen Personengruppen in dem Buch vertreten sind.

Die Einbindung von sozialen Netzwerken und dem dadurch entstehenden Druck, insbesondere in jungen Jahren, geben dem Buch einen aktuellen und realistischen Bezug. Man hat nie das Gefühl, dass die Autorin nur vermutet, dass es sich so anfühlt, ohne es je erlebt zu haben.

Fazit:
Das Buch war für mich ein absolutes Jahreshighlight. Ich habe gegrinst, mitgefiebert und war sehr traurig als ich damit fertig war. Durch das Debattieren und den Bodyhair-Thematik hat die Autorin einen einzigartiger Coming-of-Age-Roman geschaffen und endlich mal wieder frischen Wind in das Genre gebracht.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Wohlfühl-Buch im Baby-Strampler

Storchenherzen
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Handlung:

Bei Storchenherzen begleitet man die Hebammen Madita und Helga durch ihren trubeligen Berufsalltag. Während Madita trotz Tollpatschigkeit immer vor Optimismus sprüht, geht Helga eher den schroffen ...

Handlung:

Bei Storchenherzen begleitet man die Hebammen Madita und Helga durch ihren trubeligen Berufsalltag. Während Madita trotz Tollpatschigkeit immer vor Optimismus sprüht, geht Helga eher den schroffen und ehrlichen Weg. Doch auch privat haben die beiden zwischen Reinlichkeits-WG, süßen Polizisten und sich loslösenden Ehemännern alle Hände voll zu tun.

Bewertung:

Das Buch wird abwechselnd aus Maditas und Helgas Sicht geschildert. Auch bei der Hörbuch-Version haben beide verschiedene Stimmen. Den Autorinnen (Fritzi Teichert ist nämlich ein Alias für zwei Autorinnen) gelingt es gut, die schroffe Helga und quirlige Madita einzufangen und zu beschreiben. Auch in den Hebammenberuf und die damit verbundenen, abwechslungsreichen Herausforderungen erhält man viele, gut recherchierte Eindrücke.

Das Buch war für mich ein absolutes Wohlfühlbuch. Manche Handlungsstränge waren etwas vorhersehbar, aber das hat mich überhaupt nicht gestört. Natürlich muss man sich für Geburt, Babies und Hebammen interessieren, um das Buch zu mögen. Für mich eines der besten Bücher, die ich bisher (Stand April 2023) im Jahre 2023 lesen durfte.

Leider gibt es im Buch keine Triggerwarnungen, daher spreche ich bezüglich der folgenden Themen eine aus:

- Fehlgeburten
- Geburtskomplikationen
- Schwangerschaftsabbrüche
- Ungewollte Schwangerschaften

Fazit:

Storchenherzen ist für alle, die Lust haben in einen fremden (und schwangerschaftsreichen) Alltag abzutauchen.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Wohlfühl-Buch mit spürbaren Charakter-Grow

When you get the Chance - Mein Herz voller Träume
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Handlung:
Millie ist empört als ihr Vater ihr nicht erlaubt auf das Madison Precollege zu gehen. Dabei ist das ihre Chance, um ihrem Traum, Broadwaystar zu werden, näher zu kommen. ...

Handlung:
Millie ist empört als ihr Vater ihr nicht erlaubt auf das Madison Precollege zu gehen. Dabei ist das ihre Chance, um ihrem Traum, Broadwaystar zu werden, näher zu kommen.

Kurzerhand beschließt Millie ihre Mutter zu finden - und befindet sich plötzlich in ihrem ganz eigenem Mamma Mia wieder.

Sehr zu ihrem Leidwesen muss sie bei ihrer Suche auch mit ihrem Erzfeind Oliver zusammenarbeiten. Das ist definitiv nicht so super trouper - oder ist Oliver doch gar nicht so schlimm wie anfangs gedacht?

Bewertung:
Man wird direkt in Millies wilde Welt hineingeworfen. Sie versprüht ihre extrovertierte und extravagante Millie-Magie überall wo sie hinkommt. Der Einstieg war deshalb für mich etwas holprig, da ich mich erst an den Stil der Autorin und das tosende New York gewöhnen musste.

Aber bald ist das Buch zu einem richtigen Wohlfühlen-Roman geworden. Alle Charaktere sind schön und authentisch beschrieben, haben eine eigene Persönlichkeit.

Die Handlung hat zwar das Fundament von Mamma Mia, aber die Autorin versteht es, ihre eigene Geschichte darum zu spinnen. Auch die Entwicklung von Millie war schön beschrieben und wirkte nachvollziehbar.

„When you get the Chance“ ist ein schöner Mix zwischen Coming-of-Age, Musical und Slow-Burn-Romance. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, der Suchtfaktor setzte bei mir aber erst im letzten Drittel ein. Daher und wegen des holprigen Starts einen halben Stern Abzug.

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Krimi in Berlins grüner Oase

Rosenkohl und tote Bete
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Als der beste Freund von Ex-Polizist Manne im Schrebergarten der neuen Nachbarn gefunden wird, ist Manne sofort Hauptverdächtiger des ermittelnden Kommissars. Da bleibt Manne fast keine andere Wahl als ...

Als der beste Freund von Ex-Polizist Manne im Schrebergarten der neuen Nachbarn gefunden wird, ist Manne sofort Hauptverdächtiger des ermittelnden Kommissars. Da bleibt Manne fast keine andere Wahl als selbst zu ermitteln.
Hilfe bekommt er hierbei ausgerechnet von der neuen Gartennachbarin Caro von Ribbek. Ob diese sich als nützlich erweist? Aber eine andere Wahl scheint Manne wohl kaum zu haben…

Ich muss gestehen, dass ich das Buch nur wegen seines Titels gekauft habe, denn ich sehr witzig fand. Eigentlich bin ich nicht so die Krimi-Leserin, was ich beim Lesen wieder bemerkt habe.

Zu Beginn habe ich mir etwas schwer getan in das Buch hineinzufinden, aber nach ein paar Kapiteln ging es ganz gut.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Mannes und Caros Sicht erzählt, was der Autorin gut gelungen ist. Beide sind unterschiedlich und doch liebenswert. Auch die weiteren Person, wie Mannes Frau, seinen Sohn und dessen Freundin, sowie Caros Mann wurden schön miteingebunden und man konnte diese gut kennenlernen.
Dadurch kam es auch zu wertvollen und nachvollziehbaren Dialogen.

Wer einen Krimi möchte, bei dem mitgerätselt werden kann, wer der Mörder ist, sollte lieber nicht zu diesem Buch greifen.

Das Ende fande ich trotzdem originell und hat meine Lust auf die weiteren Teile geweckt.

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