Frustrierende Geheimnisse und widersprüchliches Verhalten trüben das Lesevergnügen
Not Worth SavingDie Anziehung zwischen Noah und Brooke ist schon bei ihrem ersten Treffen deutlich spürbar. Allerdings wirkt diese eher körperlich als emotional. Da Noah ein guter Freund von Brookes Bruder ist, schweben ...
Die Anziehung zwischen Noah und Brooke ist schon bei ihrem ersten Treffen deutlich spürbar. Allerdings wirkt diese eher körperlich als emotional. Da Noah ein guter Freund von Brookes Bruder ist, schweben die beiden ständig umeinander herum und haben das Gefühl, ihren Gefühlen nicht nachgehen zu können. Das führt zu übertriebenen und manchmal plump wirkenden Szenen.
Trotzdem nähern sich Noah und Brooke gezwungenermaßen auch emotional an. Die Geheimnisse zwischen Brooke und ihrem Bruder über die Vergangenheit sorgen für endlose Frustration bei Noah und dem Leser, da die Geschwister einfach nicht miteinander reden. Brookes Verhalten ist dabei sehr widersprüchlich. Während sie sonst sehr direkt ist, wird sie in Gegenwart ihres Bruders plötzlich sehr zurückhaltend. Das macht sie zu einem anstrengenden und wenig sympathischen Charakter.
Noah hingegen ist ruhiger, aber auch er hat ständig selbstzerstörerische Gedanken, die sich in seinem Verhalten kaum widerspiegeln. Es wirkt, als hätte die Autorin ihm unbedingt eine tragische Hintergrundgeschichte geben wollen, diese dann aber nicht wirklich vertieft wird.
Insgesamt hinterlässt das Buch bei mir widersprüchliche Gefühle. Einige Szenen sind spannend und tiefgründig ausgearbeitet, während andere aufgebauscht, unrealistisch und überdreht wirken. Es scheint, als könne die Autorin besser mit tiefgründigen Szenen umgehen als mit der gewollten sexuellen Spannung. Warum sie sich dennoch hauptsächlich auf Letzteres konzentriert, ist mir ein Rätsel.
Das Ende der Geschichte war sehr spannend, sodass ich das Bedürfnis habe, zumindest die ersten Kapitel des zweiten Teils zu lesen. Allerdings befürchte ich, erneut enttäuscht zu werden.