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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2021

Regt zum Nachdenken an!

Der Rest der Zeit
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Worum geht es? Tünde, Ärztin, wird selbst zur Patientin und ist nicht sicher ob sie die bevorstehende Operation überlebt. In ihrem Gedankenkarussell überdenkt sie ihr Leben. Ihre Geschwister Melinda und ...

Worum geht es? Tünde, Ärztin, wird selbst zur Patientin und ist nicht sicher ob sie die bevorstehende Operation überlebt. In ihrem Gedankenkarussell überdenkt sie ihr Leben. Ihre Geschwister Melinda und Adam eilen an ihre Seite, beide ebenso in den Wirren ihres Lebens gefangen..

Die drei Geschwister leben ganz unterschiedliche Leben. Die eine Schwester hadert mit ihrer Berufswahl, die andere Schwester sehnt sich nach immer mehr, der Bruder wird von seinen selbst auferlegten Zwängen erdrückt. Für mich war das Kernproblem aller drei recht eindeutig. Erwartungen. Die Erwartungen, die man an sich selbst hat. Die Erwartungen, von denen man glaubt, dass andere sie an einen haben. Und das im Zwiespalt zu dem, was man eigentlich wirklich will. Oder was einem wirklich gut tut. Denn was will man denn mit der restlichen Zeit anfangen?

Und da ich dieses Denken und vor allem das Herausbrechen aus dieser erdrückenden Denkweise kenne, hat mich dieses Buch wirklich bewegt, ich habs richtig verschlungen! Es gibt einem Anreiz und einen Schubser, mal über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nachzudenken. Und diese auch mal zu hinterfragen.

Hört sich jetzt alles sehr philosophisch und daher geschwafelt an. Aber man merkt beim Lesen des Buches gar nicht, wie man selbst zu denken beginnt. Die Geschichten der drei fließen vor sich hin, man fiebert mit, ist neugierig und fühlt sich so oft an sich selbst erinnert.

Mein Manko: Ich hätte mir für Bruder und Schwester mehr Happy End und für mich mehr Infos gewünscht, aber das Leben ist eben kein Wunschkonzert.

Und klingt jetzt irgendwie nach wenig Inhalt an. Aber in dem Buch ist viel drinn, believe me.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Erwartungen leider nicht erfüllt..

Das Geheimnis des Weihnachtspuddings
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Wie im Titel schon beschrieben, ist dieses Buch leider Pudding. Nur weil eine Autorin brillante Krimis schreibt, heißt dass definitiv nicht, dass sie für Kurzgeschichten ebenso begabt ist. Sorry Agatha!! ...

Wie im Titel schon beschrieben, ist dieses Buch leider Pudding. Nur weil eine Autorin brillante Krimis schreibt, heißt dass definitiv nicht, dass sie für Kurzgeschichten ebenso begabt ist. Sorry Agatha!!

Das Buch verspricht verheißungsvoll 4 weihnachtliche Geschichten mit dem gewissen Agatha Christie-„Etwas“…
Bekommen tut man:
Eine wirklich nette weihnachtliche Geschichte ohne Mord und Totschlag, bei der es (ganz klassisch) um einen verschwundenen Edelstein geht. Diese Geschichte war toll, mit der weihnachtlichen Stimmung des ländlichen Englands, dem Familienzusammenhalt und ein bisschen Rästelraten nebenher.
Eine Geschichte, deren Verbrechen zwar raffiniert gestaltet war, die aber meine Erwartungen hinsichtlich weihnachtlichem Flair definitiv nicht erfüllt. Also kein Weihnachten. Null Weihnachten. Weihnachtslos.
Eine Geschichte, bei der nicht mal ein richtiges Verbrechen passiert. Spielt halt zufällig an den Weihnachtsfeiertagen.
Eine Kurzkurzgeschichte über einen Esel.. die wohl als lustiges Schmankerl am Ende gedacht war, aber leider zu ernst war, um wirklich zu unterhalten.

So - eine der 4 Geschichten hat meine Erwartungen an das Buch erfüllt, der Rest war leider Schmus. Gott sei Dank war die gute Geschichte auch die längste!

Ich freue mich schon seeeeehr auf den nächsten „richtigen“ Krimi von Agatha Christie, den ich lesen werde (er steht schon im Regal).. von Kurzgeschichten lasse ich daweil aber mal die Finger.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Hochspannung, trotz wenig Action

Die Tote in der Bibliothek
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Die Tote in der Bibliothek - Agatha Christie.

In der Bibliothek der Bantrys wird am Morgen die Leiche einer jungen Tänzerin gefunden. Niemand weiß mehr über die junge Dame im Abendkleid und so holt ...


Die Tote in der Bibliothek - Agatha Christie.

In der Bibliothek der Bantrys wird am Morgen die Leiche einer jungen Tänzerin gefunden. Niemand weiß mehr über die junge Dame im Abendkleid und so holt sich Mrs. Bantry Hilfe von ihrer alten Freundin Jane Marple.. Die beiden Frauen quartieren sich im Majestic Hotel in Danemouth ein, gehen auf Spurensuche und kommen einer dramatischen Familienintrige auf die Schliche..

Ach ich liebe Agatha Christie für ihre tollen Krimis. Ich bin generell nicht sooo der Krimifan, blutige und gruslige Grausamkeiten sind einfach nicht mein Ding. Aber sie schafft es, einen höchstspannenden Krimi zu schreiben, ohne mit Banalitäten wie Horror und übertrieben dargestellter Gewalt auszukommen. Hut ab!

Miss Marple, der menschliche Lügendetektor, zeigt sich wieder von ihrer besten Seite. Mit ihrem natürlichen Misstrauen gegenüber Menschen und dem nötigen (weiblichen) Einfühlungsvermögen verknüpft sie alle Details zu einem Ganzen. Gut – auch ein männlicher Ermittler, der Augen und Ohren aufmacht kann das.. Die männlichen Ermittler werden hier jedoch alle besonders sachlich und empathielos dargestellt. Aber dennoch, Miss Marple hat ganz ihren eigenen Charme und ein beneidenswertes Gespür für Situationen und ist so das Tüpfelchen auf dem i.

Hmm ja die Geschichte ist verzwickt und verzwackt: Was ich von Agatha Christie Krimis schon kenne: Viele viele Namen und Figuren. Was diesmal neu war: Die Geschichte wurde aus vielen Perspektiven erzählt und nicht nur mehr aus der Sicht einer Person. Fand ich persönlich ansprechender, zwischendurch war ich aber schon kurz davor mir Notizen zu machen.

Ein herrlicher Sommerkrimi, mit Schmäh und Schmackes, so mag ich das…

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Ein Krimi, wie man ihn sich vorstellt!

Mord im Pfarrhaus
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Mein erstes Buch von Agatha Christie! So wie bei Sherlock Holmes, gefallen mir Schreibstil, Erzählweise und Dialoge. Der Krimi fesselt nicht, weil das Verbrechen selbst grausam und brutal ist, sondern ...

Mein erstes Buch von Agatha Christie! So wie bei Sherlock Holmes, gefallen mir Schreibstil, Erzählweise und Dialoge. Der Krimi fesselt nicht, weil das Verbrechen selbst grausam und brutal ist, sondern weil die Aufklärung wirklich spannend ist. Ohne moderne Forensik wird nur durch Gespräche, Beobachtungen und Logik ermittelt – das mag ich!

Miss Marple wohnt in einem fiktiven englischen Ort, der jedem Klischee nachkommt: alte Jungfern, die alles und jeden im Auge haben, ein hingebungsvoller Pfarre, ein ehrgeiziger Komissar, der örtliche Doktor, junge Dienstmädchen, an jeder Ecke Geheimnisse und eine brodelnde Gerüchteküche. Sie selbst ist die ausdauerndste Beobachterin, mit einem scharfen Verstand gesegnet und durchaus sympathisch!

Im Buch geht es um Colonel Protheroe, der im Pfarrhaus ermordet aufgefunden wird. Jeder ist verdächtig und hat seine Geheimnisse (und es gibt dann doch einige Figuren, die in Frage kommen) und das Puzzle setzt sich Stück für Stück zusammen. Was ich befremdlich fand, ist dass Miss Marple nicht die Protagonistin ist, sondern die Geschichte aus der Sicht des Pfarrers erzählt wird.. Miss Marple ist eigentlich nur eine Nebenfigur, die dann und wann mal auftaucht und ihren (äußerst entscheidenden) Senf dazu gibt. Da hätte ich mir irgendwie mehr erwartet.. Genauso wie vom Ende. Das ist zwar passend und gut und logisch und wunderbar.. aber da hätte man mehr draus machen können..

Aber dennoch ein Krimi ganz nach meinem Geschmack.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 347 - Klassiker der Weltliteratur

Kriegslicht
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Irgendwie hatte ich im Dezember bist jetzt kein gutes Händchen für Bücher. Und dieses Buch meiner Klassiker-Challenge reißt das Ruder leider auch nicht gerade herum.

Nicht wegen einem schlechten Schreibstil ...

Irgendwie hatte ich im Dezember bist jetzt kein gutes Händchen für Bücher. Und dieses Buch meiner Klassiker-Challenge reißt das Ruder leider auch nicht gerade herum.

Nicht wegen einem schlechten Schreibstil oder uninteressanten Figuren, sondern einfach weil dieses Buch so uneeeeeeeeendlich langweilig war.

Es geht um Nathaniel, der in der Nachkriegszeit aufgewachsen ist, und nun als erwachsener Mann seine Jugend revue passieren lässt. Diese war stark durch seine Mutter geprägt, die eine Spionin im kalten Krieg war. Hört sich nicht so unspannend an, oder? Hahaha.

Die Geschichten und die Eindrücke, die Nathaniel aus seiner Jugend erzählt, sind an sich sehr interessant. Der Alltag von Kindern, die von Agenten beaufsichtig werden, wodurch man einen Einblick in deren Hintergrundarbeiten aus den Augen eines Jugendlichen bekommt, war spannend. Nur die Umsetzung so dermaßen metaphorisch und ohne Tiefgang daher geschwafelt, dass ich mich lieber nicht weiter darüber auslasse, weil ich sonst echt bösartig wirke.

Das Buch hat keinen Höhepunkt, es geht um nichts. Man erfährt im Endeffekt nichts, was man nicht auch vom Klappentext schon weiß. Es gibt keine wirkliche Handlung, sondern nur eine Aneinanderreihung von Beobachtungen… die an sich nicht uninteressant sind, aber so zusammenhangslos. Das ganze Buch wirkt wie ein großer Lückenfüller. Man wartet ständig nur, dass etwas passiert, bis man auf einmal bei der Danksagung ankommt.

In den wenigen Momenten, an denen wirklich etwas Tiefgründiges passiert, wo man endlich einmal erahnen kann, wie es mit einer Spionin als Mutter ist, die waren so zerpflückt geschrieben, dass jeglicher Spannungsbogen die Konsistenz einer 30 min Spagetti hatte.

Also: Leider nein. Und mir tut das ehrlich leid, denn ich habe das Gefühl, der Autor hängt da mit seinem Herzblut darin. Aber für mich ist das leider nichts.

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