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Veröffentlicht am 19.01.2023

Große Thriller-Lesefreude!

Verwesung
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Ach David Hunter, mein leichenliebender Freund, wie sehr mag ich dich und deine Fälle!
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Dieser Fall führt Dr. Hunter in ein wildes Moor, in dem der Serienmörder Jerome Monk vor 8 Jahren seine Opfer vergraben ...

Ach David Hunter, mein leichenliebender Freund, wie sehr mag ich dich und deine Fälle!
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Dieser Fall führt Dr. Hunter in ein wildes Moor, in dem der Serienmörder Jerome Monk vor 8 Jahren seine Opfer vergraben haben soll - sie wurden nur niemals gefunden. Als besagter Serienmörder ausbricht, ist Feuer am Dach. Die Suche nach ihm bringt neue Erkenntnisse an die Oberfläche, während Monk wie eine dunkle Bedrohung durch das Moor streift..
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Ich liebe Simon Becketts Schreibstil sowie sein Talent, Geschichten zu erzählen und Spannung aufzubauen. Mit wenigen Worten bringt er große Aufregung in meinen Kopf! So auch dieses Mal - wenngleich ich gestehen muss, dass das nicht mein Lieblingsfall ist.
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Das Moor ist ein erdrückender Schauplatz, Monk als Gegenspieler große Klasse und das Verbrechen wie immer eine grausige Wucht! Weniger begeistert haben mich diesmal Dr. Hunters Mitstreiter bei der Lösung des Falls. Angefangen mit der sperrigen Psychologin Sophie, über den schmierigen Polizistin Roper, dem abstoßenden Inspektor Conners… na, da wurde ich leider mit niemandem so richtig warm.
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Dafür hege ich große Sympathie zu Monk. Falls ihr das Spiel „The Witcher III: Wild Hunt“ kennt: Monk stelle ich mir wie den Hexer Letho vor. Und ich mag ihn, obwohl er so richtig abstoßend dargestellt wird. Habe wohl einen Hang zum Makabren.
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Fazit: Wie immer, eine große Lesefreude, ein spannender Thriller zum Durchsüchteln!

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Abgesehen von der Protagonistin: Ein wunderbares Buch

Der Klang des Herzens
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Isabel ist Violinistin mit ganzem Herzen. Als ihr Mann stirbt, fällt sie in ein tiefes Loch. Ihre Finanzen sind ein Fiasko, ihre beiden Kinder traumatisiert. Praktisch, dass ein unbekannter Großonkel ihr ...

Isabel ist Violinistin mit ganzem Herzen. Als ihr Mann stirbt, fällt sie in ein tiefes Loch. Ihre Finanzen sind ein Fiasko, ihre beiden Kinder traumatisiert. Praktisch, dass ein unbekannter Großonkel ihr ein altes Haus im ländlichen Norfolk vererbt. Voller Hoffnung auf einen Neustart packt Isabel Kinder und Geige und zieht in das Haus - und erkennt, dass es eine Ruine ist. Zufällig ist ihr sehr hilfsbereiter Nachbar Matt Handwerker..
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Alle Figuren für sich sind gelungen, jeder hat sein Päckchen zu tragen, was sich in den zwischenmenschlichen Beziehungen gut widerspiegelt. Lauras und Matts Ehe, Byrons Selbstzweifel, Isabels Verzweiflung… das gesamte Konstrukt hat mir sehr gut gefallen.
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Die Story selbst hat mich gleich angesprochen. Ein tragisches Schicksal, ein Neustart, viele Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt. Isabels Kinder waren dabei mein Highlight. Unglaublich gut getroffen und liebevoll zu Papier gebracht.
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Aber Isabel selbst. Maria und Josef. Sie als Charakter passt in dieses Buch, hat Ecken und Kanten, wächst über sich hinaus und macht ihre Sache so gut sie kann. Sie ist halt so. Ich halte solche Leute aber nicht aus - meine Abneigung ihr gegenüber ist eine rein persönliche Geschichte, hat nichts mit dem Buch zu tun. Den Kopf in den Sand stecken, sich um nichts kümmern und von nichts einen Plan haben - die Frau ist einfach nicht selbstständig lebensfähig. Im Leben würde ich es nicht aushalten, mir ständig von anderen sagen lassen zu müssen, was ich tun soll, weil ich selbst NULL PLAN hab. MÄDCHEN, dann mach dich doch schlau. So eine selbstmitleidige Hilflosigkeit und sich voll darauf verlassen, dass der Mann und die Nanny schon alles machen. Was da los??
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Shitstorm Ende. Trotz meines Zerwürfnisses mit Isabel mochte ich das Buch gerne, eine romantisch-dramatische Geschichte mit einem tollen Ende.
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Fazit: Die Protagonistin nicht allzu ernst nehmen und sich auf die restlichen Figuren konzentrieren. Dann ist es ein wunderbares Buch!

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Veröffentlicht am 06.01.2023

Großartige biografische Lektüre!

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Die Journalistin Monique soll ein Interview mit dem gealterten Hollywoodstar Evelyn Hugo führen. Aus dem Interview wird nichts. Dafür soll Monique endlich die Wahrheit über Evelyns Leben enthüllen - in ...

Die Journalistin Monique soll ein Interview mit dem gealterten Hollywoodstar Evelyn Hugo führen. Aus dem Interview wird nichts. Dafür soll Monique endlich die Wahrheit über Evelyns Leben enthüllen - in Form ihrer Biografie. Und so beginnt Evelyn ihre Geschichte zu erzählen. Eine steile Karriere, viele Rückschläge, 7 Ehemänner, eine große Liebe.
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Ich liebe es, Charaktere von Beginn bis zum Ende ihres Lebens zu begleiten. Eine ganze Lebensgeschichte mitzuerleben ist für mich immer ein besonderer Reiz. Es gibt kein Ziel und keine „direkte“ Handlung, sondern einfach nur eine Erzählung, eine Aneinanderreihung von Ereignissen. Die Figur trifft Entscheidungen und trägt deren Konsequenzen, steht vor Herausforderungen, lernt Menschen kennen, die sie eine Zeit lang begleiten.. daran fand ich schon immer Gefallen!
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So auch hier: Evelyn Hugos Leben ist schillernd und ergreifend, aber auch gezeichnet von Niederlagen und Hürden - schlichtweg beeindruckend. Aus bitterer Armut hat sie sich an die Spitze Hollywoods gearbeitet, opferte dabei viel und musste oft abwägen. Ihr Leben ist facettenreich und klischeehaft, turbulent und doch einzigartig. Dabei ist es vollkommen egal, dass Evelyn Hugo ein rein fiktiver Charakter ist!
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Und 7 Ehemänner sind halt auch nicht nichts. Wie kommt es dazu? Wie schafft man es, 7 Mal vor dem Traualtar zu stehen? Evelyn hat ihre Gründe.. und ihre Geheimnisse.
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Dazu gefiel mir der Bezug zur Gegenwart sehr gut. Monique als Nebendarstellerin war gelungen, ihre Gesprächen mit Evelyn bereichern ihr Leben und bringen sie auf Kurs. Die Frage ist nur: Warum soll ausgerechnet Monique Evelyns Leben zu Papier bringen?
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Fazit: Die Geschichte zweier Frauen - großartige biografische Lektüre!

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Veröffentlicht am 04.01.2023

Nicht ganz überzeugend!

Solitaire (deutsche Ausgabe)
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Solitaire ist die Vorgeschichte von Heartstopper. Allerdings dreht sich hier nicht alles um Nick und Charlie, sondern um Charlie große Schwester Tori.
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Ich muss gestehen: Ich habe dieses Buch im Herbst ...

Solitaire ist die Vorgeschichte von Heartstopper. Allerdings dreht sich hier nicht alles um Nick und Charlie, sondern um Charlie große Schwester Tori.
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Ich muss gestehen: Ich habe dieses Buch im Herbst 2022 gelesen und kann mich nicht mehr so wirklich erinnern, was darin passiert ist. Das spricht nicht unbedingt dafür, bald einzugreifen. Ich schreibe euch mal meine Eindrücke nieder.
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Tori ist ein unglaublich vielschichtiger Charakter. Mangels Wissen traue mich nicht, sie in eine Schublade der psychischen Erkrankungen zu stecken. Sie ist selbstreflektiert, gefühlvoll und intelligent. Dabei ist sie gerne für sich. Als Protagonistin hat sie bei mir am meisten gepunktet. Ihr Wesen ist hallt noch in meinem Gedächtnis wider.
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Kommen wir zu den weiteren Figuren, deren Namen ich vergessen habe. Kein gutes Zeichen - wobei mir keiner davon schlecht im Kopf geblieben ist!
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Das Buch startet mit dem ersten Auftritt von Solitaire: eine Gruppe, die an der Schule ein Spiel spielt, Schabernack treibt und damit die Schüler nicht nur unterhält, sondern auch nach ihrem Willen animiert, Dinge zu tun. Tori gibt darauf zuerst nicht viel - bis sie das Gefühl hat, Solitaire zielt mit seinen Aktionen auf sie ab. Und, dass sie was tun muss und der Kokon der Einsamkeit sich nicht mehr so gut anfühlt, wie zuvor.
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Ich mochte das Buch gerne! Für mich ist es jedoch das bisher „schlechteste“, das ich von Alice Oseman lesen durfte. (Bitte immer in Relation betrachten - „schlecht“ im Falle von Alice Oseman ist immer noch überragend gut, nur nicht so gut wie zB „I was Born for this“)
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Ich fiebere Heartstopper Vol. 5 entgegen und freue mich, bald die Novellen „Nick & Charlie“ und „This Winter“ zu lesen.
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Fazit: Konnte mich leider nicht ganz überzeugen, ist aber eine wunderbare Bereicherung für das Nick-&-Charlie-Universum!

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Grandioser Weihnachtskrimi

Hercule Poirots Weihnachten
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Weihnachten bei den Lees. Der tyrannische Familienvater lädt die gesamte Familie ein: 4 Brüder, eine Enkelin und genug Zündstoff, um das ganze Anwesen in die Lift zu jagen. Schnell spitzt sich die Lage ...

Weihnachten bei den Lees. Der tyrannische Familienvater lädt die gesamte Familie ein: 4 Brüder, eine Enkelin und genug Zündstoff, um das ganze Anwesen in die Lift zu jagen. Schnell spitzt sich die Lage zu und ein Toter ist zu beklagen. Wer von der geheiligten Familie ist der Täter?
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Poirot glänzt wieder mal. Zurückhaltend, spitzfindig und mit französischem Charme stellt er das erzenglische Haus und seine Bewohner auf den Kopf.
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Die Familie könnte nicht unterschiedlicher sein. Jede einzelne Figur zeichnet sich durch eine besondere Charaktereigenschaft aus - der Abenteurer, das Muttersöhnchen, der Eiferer, die Elegante usw. Ein spannendes Konglomerat!
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Erinnert mich ein bisschen an den Film „Knives Out“, der gerade in aller Munde ist. Also falls ihr diesen Film mögt, seid ihr mit dem Buch sehr gut beraten!
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Spannend und unvorhersehbar bis zum Schluss, das Miträtseln macht richtig Spaß! Manche der Figuren waren mir sympathischer als manch andere - und das wiederum waren ganz andere, als für Linda. Für jeden ist also ein Schatzerl dabei!
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Fazit: Ein herrlicher Weihnachtskrimi, Agatha Christie ist einfach eine Meisterin ihres Faches!

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