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Veröffentlicht am 08.02.2022

Ihr seid nicht alleine!

Das Haus meiner Eltern hat viele Räume
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Ursula Ott erzählt die Geschichte ihres Elternhauses. Oder eigentlich die Geschichte der Entscheidung, ihr Elternhaus zu verkaufen.
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Gemeinsam mit Mutter und Schwester wird beschlossen, dass das Haus ...

Ursula Ott erzählt die Geschichte ihres Elternhauses. Oder eigentlich die Geschichte der Entscheidung, ihr Elternhaus zu verkaufen.
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Gemeinsam mit Mutter und Schwester wird beschlossen, dass das Haus verkauft wird und die 87-jährige Mutter in eine kleine Wohnung in die Nähe der Töchter zieht. Gemeinsam - also auch die Mutter, die ihr Leben lang in diesem Haus gelebt hat. Sie entschließt sich dazu, den Besitz, der ihr Leben geprägt hat, zu Gunsten der Nähe ihrer Liebsten aufzugeben.
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Gerade weil ich selbst fürchte, früher oder später in so einer Lage zu sein, fand ich dieses Buch so spannend. Wie kommt es zu diesem Prozess? Diesem Loslösen von einem Großteil des Materiellen, das so das Leben so maßgeblich bestimmt? Dem Loslösen von bergeweise Erinnerungen, von den Gewohnheiten? Vom Zuhause? Und dann nochmal in ein neues Zuhause, ohne all die geliebten Dinge?
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Wie kommt diese Thematik des „letzten Umzugs“ auf den gemeinsamen Tisch? Und falls es gar nicht erst auf den Tisch kommt: Der Gedanke, irgendwann in einem Haus zu stehen, das übergeht vor Erinnerungen und Gegenständen, aber sonst leer ist - da wird mir schon übel.
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Ursula Ott hat diesen Prozess des Loslassens sehr gut getroffen, finde ich. Gefühlvoll und klar hat sie beschrieben, dass das „Älter werden“ und die damit einhergehenden Bedürfnisse und Möglichkeiten und vor allem Ängste nicht nur einzelne Personen, sondern die ganze Familie betrifft.
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Ich habe viel von diesem Buch mitgenommen. Einerseits habe ich viele neue Sichtweise aufgesogen, andrerseits war ich oft erleichtert: Es geht nicht nur uns so. Das tat gut. Und motiviert, die Dinge anzutreiben, so lange alle beisammen sind (und das hoffentlich noch sehr lange!).
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Fazit: Für jeden, der sich früher oder später mal mit in so einer Situation sieht. Kein Ratgeber, aber ein „Du bist nicht allein“.

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Tiefer als man erwartet - Toller Auftakt!

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Mein erstes Buch von Marie Grasshoff - und wupidu, ich mag das. Urban Fantasy entwickelt sich immer mehr zu meinem liebsten Genre!
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Tycho trinkt gerne mal einen über den Durst und macht dann New Yorks ...

Mein erstes Buch von Marie Grasshoff - und wupidu, ich mag das. Urban Fantasy entwickelt sich immer mehr zu meinem liebsten Genre!
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Tycho trinkt gerne mal einen über den Durst und macht dann New Yorks Straßen unsicher - aber nicht so wie man sich das vorstellt. Sobald Tycho trinkt, entwickelt sie eine übernatürliche Stärke und bekämpft Kleinganoven und zwielichtige Strolche. Bis Tycho Ray über den Weg läuft. Ray, die mit ihrer unkomplizierten Offenheit wie ein Magnet auf Tycho wirkt… und Tychos Leben vollkommen auf den Kopf stellt.
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Yess ich finde die Story gut - ich war anfangs skeptisch bzgl. der Thematisierung von Alkohol.. VIEL Alkohol. Aber Marie Grasshoff hat Tycho mit so viel Tiefe geschaffen, dass man ihren Hang sich einen über den Durst zu trinken nachfühlen kann. Alkohol gibt einem das Gefühl unbesiegbar zu sein - in Tychos Fall wortwörtlich. Und Tycho braucht das: Sicherheit. Nachdem ihr Leben von Verlust geprägt wurde, sehnt Tycho sich nach nichts mehr als Liebe und Zugehörigkeit. Um dies zu kompensieren, flüchtet sie in den Rausch.
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Neben dem Missbrauch von Alkohol wird Tychos Leben von Depressionen, Panikattacken und Angstzuständen bestimmt. Sie ist smart und mutig, ihre Seele jedoch verletzlich, hat die Richtung verloren. Marie Grasshoff schafft es, diese Themen rund in die Geschichte einzubringen - baut die Fantasygeschichte darum sehr gelungen auf.
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Die Idee, Essen und Getränke als Trigger für übernatürliche Kräfte zu verwenden ist originell. Die Story selbst ist jedoch wenig überraschend. Absolut lesenswert, aber keine Besonderheit.
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Auch Tychos Naivität ist teilweise recht lästig - wobei man den Zustand ihrer Psyche natürlich nicht vernachlässigen darf. Aber als Leser ist es frustrierend, sie wieder und wieder ins offene Messer laufen zu sehen, obwohl sie eine der helleren Kerzen auf der Torte ist.
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Das Ende hat mir das Herz ein bisschen gebrochen - ein bisschen mehr Happy End hätte sich meine kleine Kathiseele gewünscht.
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Fazit: Tolle Einführung ins Food Universe, die Reihe hat viel Potenzial. Bin gespannt, was daraus gemacht wird.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Herzerwärmend mitten im Universum

Was ist mit uns
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Ahhhhhh Liebe Love Amore für dieses Buch. Danke @jay und @jessica für diesen Tipp und die (wie immer) dezente Lesemotivation!
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Arthur: lebensfroh und positiv, ein richtiger Strahlemann. Er glaubt an ...

Ahhhhhh Liebe Love Amore für dieses Buch. Danke @jay und @jessica für diesen Tipp und die (wie immer) dezente Lesemotivation!
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Arthur: lebensfroh und positiv, ein richtiger Strahlemann. Er glaubt an das Universum und geht gerne den ‚extra step‘ - und dazu sein unglaublich kreativer und erfrischender Humor. Liebe dafür.
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Ben: Im Herzen ein leidenschaftlicher Romantiker, stille Wasser sind tief und so. Bei ihm ist das Glas allerdings eher halb leer, als halb voll. Er möchte die Dinge mit sich selbst klären, ist pragmatisch - aber damit cool.
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Ein Zufall führt die beiden im Postamt zueinander - aber ob man sich in einer Metropole wie NY wieder trifft? Arthur nimmt die Dinge lieber selbst in die Hand. Ben wartet ab, was das Universum vor hat. Genauso sind die beiden. Ein machender Idealist mit einem denkenden Träumer.
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Die beiden zusammen… ach… was soll man dazu sagen? Gegensätze ziehen sich an: Arthur empfindet sich selbst als ‚too much‘, Ben hat das Gefühl, nicht genug zu sein. Ihr Umgang miteinander ist liebevoll, romantisch und auch auf freundschaftlicher Ebene beneidenswert.
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Neben der Haupt-Lovestory sind auch die Side-Storys sehr gelungen. Dylan Dylan Dylan (Oh, da war Kathi wieder mal in einen Bookboyfriend verliebt), Samantha, Jess und Ethan - neben der Liebe ist auch Freundschaft nicht immer so easy.

Also falls ichs schon erwähnt habe: große Liebe für diese Herzensgeschichte, ganz viele Höhen und Tiefen, Tränen und Lachen - die Story hält für jede Stimmungslage eine Überraschung bereit.
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Gerade eben ist der 2. Teil auf dem Weg zu mir - und ich freu mich schon soooooooo darauf, zu erfahren, wie es mit Arthur und Ben weiter geht!
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Fazit: Ein herzerwärmendes Buch über den Glauben an Nicht-Zufälle, die erste Liebe und Freundschaft. Leseliebe.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Ein zeitloser Klassiker

Romeo und Julia
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Endlich wieder mal einen Klassiker gelesen - und gleich so einen berühmten! So etwas gaaaaaaanz anderes zu lesen, als meinem üblichen Thriller/Romantasy-Faible nach zu gehen, hat meine Gehirnwindungen ...

Endlich wieder mal einen Klassiker gelesen - und gleich so einen berühmten! So etwas gaaaaaaanz anderes zu lesen, als meinem üblichen Thriller/Romantasy-Faible nach zu gehen, hat meine Gehirnwindungen ordentlich zum Glühen gebracht.
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Denn ich gestehe: ich musste viele Absätze doppelt lesen. Diese poetisch-blumige Sprache, die hauptsächlich mit Sinnbildern und Metaphern arbeitet, ist zwar bezaubernd. Sie erschwert es aber auch, der Handlung wirklich zu folgen. Zwischendurch war ich unsicher, was jetzt tatsächlich auf einem 2 Seiten Absatz passiert ist. Also nochmal, konzentrierter und mit einem Blick zwischen die Zeilen. Dafür hat man dann ein Prof.Langdon-mäßiges Erfolgserlebnis, wenn sich der Schleier lüftet.
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Soviel zum Lesen des Buchs.
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Die Handlung selbst ist dramatisch und tragisch. Für mich auch irgendwie absurd - so viel passiert in so kurzer Zeit! Aber das ist wohl der Charakter eines Dramas: Übertreibung.
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2 feindlich gesinnte Familien, junge Liebe, Tod, Tod, Tooood und noch mehr Tod. Aber auch Hoffnung und Leidenschaft. Trotz des Stils und des Alters des Stücks, bringt es eine gewisse Menschlichkeit mit sich. Die Figuren geben sich emotional und authentisch - hätte ich mir nicht so erwartet.
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Fazit: Dramatisch und kurzweilig, gepackt in einen romantischen Rahmen. Ein Stück, dass ich gerne auch einmal im Theater sehen würde - vor allem jetzt, wo ich mich auskenne.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Achtung, Trennungsschmerz incoming!

Throne of Glass – Herrscherin über Asche und Zorn
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AAAAAAAAAH es ist vorbei.. beinahe ein Jahr konnte ich mich nicht zum Weiterlesen bewegen und jetzt ist es einfach so vorbei. Ich könnte weinen.
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Über den Inhalt palavere ich jetzt mal nicht. Alle, die ...

AAAAAAAAAH es ist vorbei.. beinahe ein Jahr konnte ich mich nicht zum Weiterlesen bewegen und jetzt ist es einfach so vorbei. Ich könnte weinen.
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Über den Inhalt palavere ich jetzt mal nicht. Alle, die #throneofglass fertig gelesen haben, kennen sich eh aus. Alle anderen: SCHANDE über euch, lest diese Reihe!! Ich verrate euch hier nichts.
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Es ist vorbei. Eine der großartigsten YA Fantasy Reihen, die ich bis jetzt in meinem kurzen Leben gelesen habe. Achtung, es folgt ein Loblied. Dieses World-Building, die Charaktere, die Ideen - HAWIDERE - diese Ideen! Die Handlungsstränge, die Umsetzung, das durchdachte Konzept.. einfach alles spielt bei dieser Reihe zusammen.
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Oder anders gesagt: Es hat sich vollkommen ausgezahlt, meinen gesamten Weihnachtsurlaub mit Aelin, Dorian, Aedion, Rowan, Lysandra, Chaol und Co zu verbringen. Absolut Weltklasse.
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Aber gut, es reicht dann mit dem Geschwabbel. Ich bin sehr froh darüber, wie sich die Geschichte entwickelt hat und sich die einzelnen Storylines am Ende miteinander verbinden. Ebenso bin ich für das verhältnismäßig „langweilige“ Ende dankbar. Nach all den Hochs und Tiefs und der ganzen Aufregung über 8 Bände hinweg, hinterlässt mich das Finale rundum zufrieden und wohlig vor dem Kamin schnurrend.
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Diese Reihe wird mir noch lange in Kopf und Herz bleiben. Uuuund ich denke, ich werde spätestens im Sommer einen Reread auf englisch starten… ich möchte wirklich nicht allzu lange von Aedion getrennt sein.
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Fazit: Absolutes Fantasy Highlight mit brutaler Suchtwirkung. Essen, trinken, Klo gehen während des Lesens nicht vergessen!

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