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Veröffentlicht am 25.09.2024

Hunterabenteuer in Prag

Midnight Chronicles - Seelenband
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PRAG & DIE GEISTER DER VERGANGENHEIT

Ella & Wayne kennt man als Leserin schon aus den anderen beiden Büchern, da sie beide Hunter aus Edinburgh sind und sowohl Cain & Warden, als auch Roxy & Shaw eine ...

PRAG & DIE GEISTER DER VERGANGENHEIT

Ella & Wayne kennt man als Leserin schon aus den anderen beiden Büchern, da sie beide Hunter aus Edinburgh sind und sowohl Cain & Warden, als auch Roxy & Shaw eine Zeit lang begleitet haben. Ich mochte es sehr, dass ich schon kleine Auftritt von ihnen gesehen habe, ehe ich ihr Buch lesen konnte, so war ich ordentlich neugierig, was bei den beiden vorgefallen war, dass so eine Spannung zwischen ihnen herrschte. Wayne reist extra für Ella nach Prag, da er endlich all das Unausgesprochene zwischen ihnen ins Lot bringen will und wissen, warum Ella so sang- und klanglos aus Edinburgh floh, besonders da sie sich in den letzten Monaten angenähert hatten.

Um ihre Hintergrundgeschichte etwas zu stützen gibt es wieder ein paar Flashbacks, die ungefähr zur selben Zeit spielen wie die Handlung von Blutmagie. Zurück in der unbeschwerten Zeit vor dem Blutbad zu sein war irgendwie cool und schmerzlich zugleich, weil man als Leser
in weiß, was den Figuren noch bevorsteht, aber ich persönlich fand auch die friedlichen, fast sorglosen Momente zwischen den Figuren sehr angenehm. So richtig erklärt haben diese Flashbacks allerdings nicht, warum Ella so gehandelt hat, wie sie handelte, das war etwas dem sich Ella aktiv stellen musste. Sie neigt sehr dazu ihre Emotionen in sich zu verschließen und lange allein herumzutragen, was mir besonders für eine Soul Huntress als eher ungesund vorkam. Es hatte etwas Ironisches zu sehen wie Ella Geisternnhalf überzutreten, sich aber nicht dieselbe Absolution erteilen konnte und deswegen selbst herumgegeistert ist. Jedoch verarbeitet jeder Mensch Trauer und Trauma anders und ich schätze diese Darstellung deswegen. Ellas Verbissenheit ein letztes Gespräch mit ihren verstorbenen Liebsten zu führen, zeigt dies ganz gut.

Wayne hat eine für einen Hunter eher ungewöhnlichere Reise zu bewältigen: Körperliche Versehrtheit. Ich kann nicht für die Repräsentation seiner Verletzung und die daraus resultierende Behinderung sprechen, aber ich fand es gut, dass auch diese Seite gezeigt wurde und seine Schwierigkeiten damit als junger, sportlicher Mensch plötzlich so eingeschränkt leben zu müssen. Waynes Verletzungen aus dem Blutbad sind nämlich so schwerwiegend, dass er nun mit Gehstock laufen muss, was ihn auch in seinem Kampfstil sehr einschränkt und dem er sich anpassen muss. Er kämpft während des Buches nicht nur körperlich damit sich anzupassen, sondern auch damit es zu akzeptieren und seinen Frieden damit zu machen. Besonders sein Selbstbild wird dadurch sehr erschüttert und von jemandem, der oft ein Beschützer für andere war, zu jemandem zu werden, der eher Schutz brauchte, war spannend zu lesen.

ÜBERRASCHUNGEN HINTER JEDER ECKE

Die Handlung hat mich mehrmals eiskalt erwischt. Eigentlich konnte ich zu keiner Zeit sagen, wo die Handlung hinführen würde und das fand ich wirklich erfrischend. Ich habe mittlerweile so viele Bücher gelesen, dass ich eigentlich recht häufig sagen kann, was noch passieren wird und hier mehrmals überrascht zu werden war ziemlich schön. Zeitlich spielt das Buch auch während Dunkelsplitter, sodass Ereignisse von dort auch hier angesprochen werden und praktisch die Handlungsstränge von drei Büchern in einem verwoben werden. Die Spannung war dadurch für mich konstant vorhanden und ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Gerade zwei Aspekte der Handlung fand ich sehr gut, denn sie haben auf weitere Handlungsstränge in den nächsten Büchern hingearbeitet und ich finds toll zu sehen, wie ein übergreifender Handlungsteppich daraus gesponnen wird, der alle Bücher der Midnight Chronicles miteinander verknüpft, unabhängig von den Protagonist*innen. Ich freue mich jetzt besonders auf das letzte Buch, da bereits auf eine der dortigen Hauptfiguren geteasert wurde und ich so gerne mehr von der Figur lesen möchte.

Die große Hauptaufgabe, die Ella & Wayne zu bewältigen haben, fand ich grundlegend gut, nur in der Ausführung war ich etwas unzufrieden. Ich bin allgemein kein Fan davon Motivationen nicht erklärt zu bekommen und der Gegenspieler hier war ausgesprochen wortkrag. Klar, nicht jeder Bösewicht muss seinen großen bösen Plan in einem Monolog enthüllen, aber die Begründung hier war für mich nicht zufriedenstellend. Besonders da vieles davon auf Spekulationen seitens der Hunter beruht und bei sowas ist ja immer Raum für Fehler vorhanden. Ich hoffe aber, dass es in den anderen Bänden noch weiter fortgesetzt wird und es am Ende alles ausreichend erklärt wird. Was ich noch positiv anmerken muss ist, dass Dinge, die bereits in Band 1 und 2 passiert sind, hier wieder ins Spiel kamen und dort also Fäden zusammengelaufen sind, die etwas länger im Hintergrund standen.

Ich warf einen letzten Blick zu Ella. Sie war das Herz, das außerhalb meiner Brust schlug, und musste um jeden Preis gerettet werden.

Seelenband, S. 429
Die Liebesgeschichte zwischen Ella & Wayne habe ich an Stellen nicht so ganz gefühlt. In Prag tanzen sie lange Zeit umeinander herum, was ich gut fand und erwartet habe, bzw. lesen wollte. In den Flashbacks war ihre romantische Anziehung für mich dann sehr präsent und nachvollziehbar, aber später gab es Momente wo ich fand, dass es etwas schnell ging. Der Sprung von heiß zu kalt zu heiß hat für mich nicht ganz funktioniert, ich hätte da gerne noch mehr Tiefgang gehabt, weil diese Art von Beziehung für mich mit vielen komplizierten Emotionsknoten verbunden ist. Gefühlt haben Ella & Wayne eine Aussprache, die alle ihre Probleme auf einmal löst und ihre Charakterentwicklung praktisch mit einem Fingerschnippen abschließt und das fand ich nicht ganz so toll. Aussprachen können so etwas bewirken, ja. Aber irgendwie passte es nicht zu Ella & Wayne, finde ich. Zumindest Ella hätte für mich noch ein bisschen emotionale Überzeugungsarbeit gebraucht, weil sie lange Zeit ihre Probleme nicht anerkennt und es praktisch von 0 auf 100 ging. Wayne hingegen war sich sehr schnell im Klaren darüber, was er gerne wollte und hat das Ella auch deutlich zu verstehen gegeben, ihr aber immer den Raum gelassen anders zu entscheiden. Diese Art von respektvollem Umgang miteinander fand ich wirklich großartig.

FAZIT

Seelenband ist ein guter vierter Band, der viele offene Fragen beantwortet, aber auch so einige neue stellt. Ella & Waynes Beziehung war ein auf und ab der Gefühle, das ich in Kombination mit Prag und ihren Aufgaben als Hunter gerne gelesen habe. Ich freue mich schon auf Todeshauch!

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Ein bisschen von Allem und Nichts

Midnight Chronicles - Todeshauch
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EIN BISSCHEN VON ALLEM UND NICHTS
Der Einstieg in das Buch hat mir gut gefallen, es geht fast nahtlos da weiter wo Dunkelsplitter geendet hat, was den Einstieg einfach machte und die Spannung hoch setzte.

Der ...

EIN BISSCHEN VON ALLEM UND NICHTS
Der Einstieg in das Buch hat mir gut gefallen, es geht fast nahtlos da weiter wo Dunkelsplitter geendet hat, was den Einstieg einfach machte und die Spannung hoch setzte.

Der Spannungsbogen ist allerdings etwas ungewöhnlich, weil in den ersten 100 Seiten sehr viel passiert und dann folgt ein relativ ruhiger Intervall, der bis zur Hälfte des Buches andauert. In diesem ruhigen Intervall wird der Fokus mehr auf die emotionalen Aspekte der letzten Kapitel gelegt, was ich angenehm fand, aber leider nicht wirklich ausgereift. Basierend auf dem was Roxy, Shaw und andere Nebenfiguren erlebt haben, kamen mir die Dialoge etwas flach vor und tiefe emotionale Momente blieben aus. (Zum Beispiel ein gewisses Wiedersehen hatte ich mir ganz anders vorgestellt.) Ich hätte gerne mehr Konsequenzen gesehen, immerhin haben Roxy und Shaw ein paar recht krasse Monate hinter sich und nachdem diese in Band 3 kulminiert sind, hatte ich mit einer etwas detaillierteren Reaktion darauf gerechnet. Dialoge zwischen den Figuren die dies hätten zeigen können, wurden nur im Vorbeigehen erwähnt, was ich sehr Schade fand.

Unsere Zeit miteinander war von Anfang an begrenzt gewesen – und jetzt war sie kurz davor, abzulaufen. Diesmal endgültig.

Todeshauch
Das Buch legt den Fokus wesentlich stärker auf die Liebesgeschichte zwischen Roxy & Shaw; die Magieaspekte und Politik stehen deutlich mehr im Hintergrund, selbst das Monster jagen kam mir in diesem Band nur wie eine sehr kleine Nebenhandlung vor. Das war nicht die Handlung, die ich von einem vorletzten Band erwartet habe, es gab kaum spannungsaufbauende Momente die den finalen Teil der Reihe eingeleitet hätten.

ABFAHRT IN DIE ENTTÄUSCHUNG
Die Handlung habe ich als eher enttäuschend empfunden; nach dem Cliffhanger von Band 3 habe ich mit einer aufregenderen Entwicklung gerechnet, so las es sich leider, als wenn exakt derselbe Plot nochmal verwendet wurde. Die ersten hundert Seiten haben mich sehr an die griechische Sage von Orpheus und Eurydike erinnert, ich hätte eine Anlehnung daran wirklich gut gefunden. Stattdessen wurde dieser eigentlich große, wichtige Teil der Handlung sehr schnell und erstaunlich einfach gelöst, was mir sehr unrealistisch erschien. Einfach, weil das die Ernsthaftigkeit mit der ich die Welt rund um die Hunter betrachten soll wesentlich untergräbt.

Zudem haben Roxy & Shaws Erlebnisse und Entscheidungen ihre Situation nur minimal beeinflusst und der Effekt, den das Ende von Band 3 hatte, ist dadurch meiner Meinung nach verloren gegangen. Es hat sich nichts an ihren Umständen geändert, was ich als sehr frustrierend empfand. Die weiteren kleinen Handlungsfäden, die in den anderen Bänden gelegt wurden sind auch hier nicht so stark zusammengelaufen, wie ich es erwartet hatte. Die Nebenhandlungen wurden für Roxy und Shaws Liebesszenen hintenangestellt, um dann in den letzten Kapiteln alle auf einmal auf sie einzustürzen. Zudem empfand ich die Motive der Bösewichte, als sie zu einem Teil enthüllt wurden, als unbefriedigend. Das konnte ich nicht wirklich Ernst nehmen, weil die Motivationen zu banal und die Ausführung viel zu umständlich war.

Im Buch wird sehr viel auch einfach nur beschrieben oder nacherzählt, große Teile der Handlung bestehen aus Beobachtungen und Schlussfolgerungen und es wird wenig wirklich gezeigt. Das hatte zur Folge, dass Spannung und Action eher kurz gehalten wurden und ich nie so richtig mit den Figuren mitgefiebert habe. Der flüssige Schreibstil hat das etwas ausgeglichen, weil ich wirklich schnell durch das Buch gekommen bin, dennoch habe ich das Mitfiebern, die Begeisterung und das vorfreudige Umblättern auf die nächste Seite ziemlich vermisst.

FAZIT
Band 5 der Midnight Chronicles hat leider nicht so ganz das erfüllt, was ich von einem vorletzten Band erwartet habe. Der Fokus lag zu stark auf der Liebesgeschichte, die allein die Spannung für mich nicht halten konnte und zu wenig auf den politischen und magischen Verstrickungen, die die Welt der Hunter so spannend machen.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Ehrlich, aber schön

Forever Mine - San Teresa University
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Kate ist Modebloggerin und Kappa-Girl an der STU. Die Balance zwischen Uni, Bloggen und der Schwesternschaft ist schwer und Kate möchte nur an einem Abend ihr Image beiseite legen dürfen und nicht jeden ...

Kate ist Modebloggerin und Kappa-Girl an der STU. Die Balance zwischen Uni, Bloggen und der Schwesternschaft ist schwer und Kate möchte nur an einem Abend ihr Image beiseite legen dürfen und nicht jeden ihrer Schritte hinsichtliche ihrer öffentlichen Rolle überdenken müssen. Der One-Night-Stand mit Alec verbreitet sich durch ein unglückliches Foto allerdings über Nacht und plötzlich wird Kates Image in Frage gestellt. Sie sieht sich Hass, Neid und Sexismus gegenüber, den sie so noch nie in ihrem Leben aushalten musste.

DIE HARTE REALITÄT DER ÖFFENTLICHKEIT

Zurück an die STU zu kommen, war nur im ersten Moment wirklich sonnig. Denn sobald ich mit Lesen angefangen habe, wurde mir klar, dass der Klappentext sehr viel Handlung vorweg genommen hat. Ich begleitet Kate durch all die harten Momente in der ersten Hälfte des Buches und erst zur Hälfte kommt man am dem Punkt an, den der Klappentext verspricht: Den Einzug in die neue Wohnung mit Alec als Nachbarn. Allerdings finde ich es gut, dass man Kate von Beginn an begleitet und mitbekommt, wie die Ereignisse sich entwickeln. All diese Rückschläge sind wahnsinnig wichtig für ihre Entwicklung – und nebenbei ein spannender Kommentar zu unserer Gesellschaft – und ohne würde das Buch nicht halb so viel Wert haben.

Forever Mine ist nun schon das zweite Buch, dass ich innerhalb weniger Monate lese, wo es um digitale Gewalt geht. Das Thema geht mir sehr nah und ist bestimmt auch einigen Blogger:innen ein Begriff, denn sich im Internet zu bewegen und dabei eine Platform zu haben sorgt dafür, dass man dem nicht entkommen kann. Ob man nun selbst betroffen ist oder nur von anderen mitbekommt, dass sie digitale Gewalt erleben, es ist jedes Mal emotional aufwühlend. Auf dieser Eben konnte ich Kates Gedanken, Entscheidungen und Zweifel sehr gut nachvollziehen. Es ist ein sensibles Thema, das nicht oft genug besprochen wird und ich finde es toll, was die Autorin hier angerissen hat.

MEHR DAVON, BITTE!

Ein anderer ganz großer Pluspunkt war Alec: Ein offen bisexueller Mann an der STU. Alec trainiert schon sein Leben lang für Olympia und arbeitet sich zu Beginn des Buches zu einer Aufnahme in den Olympia-Kader der USA heran. Alec und sein bester Freund Dean gehen sehr offen mit ihrer Sexualität um, auch wenn das nicht immer ihre freie Entscheidung ist. Denn Schwulenfeindlichkeit und Queerfeindlichkeit gehören zu ihrem Alltag, selbst in den Reihen ihres eigenen Schwimmteams. Oftmals weisen sie dieses Verhalten mit beißendem Humor ab, aber manchmal dringt es auch zu tief vor und verletzt sie. Alec selbst ist von Kates Skandal mehr oder weniger verschont geblieben, aber er stand schon vorher stark in der Kritik, weil er ein sehr reges Sexleben hat. Alec hat seine Gründe, warum er versucht Social Media fernzubleiben, gleichzeitig ist er Kate ein guter Freund, wenn sie das zulässt.

Die Freundschaften in diesem Buch – und anderen Beziehungen – waren ebenfalls wieder große Klasse. Raelyn und April unterstützen Kate so sehr sie können und auch Dean versucht Alec, wo es nur geht den Rücken zu stärken.

Allerdings hat das Buch auch altbekannte Probleme: Handlungsstränge von Nebenfiguren werden aufgenommen und nicht zu Ende geführt, das Ende wickelt sich allgemein sehr schnell ab und hätte für meinen Geschmack noch einen Tick länger sein können, um komplett zufriedenstellend zu sein.

FAZIT

Forever Mine erzählt eine bewegende und gesellschaftskritische Geschichte, die aktueller nicht sein könnte. Ich habe mich erneut in den wundervollen Schreibstil und die Figuren verliebt, hätte mir nur an manchen Stellen ein bisschen mehr Detailliebe gewünscht.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

schöner Einstieg

Forever Free - San Teresa University
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„Lass dich nicht von etwas abhalten, das dir Spaß macht, nur weil der Rest der Welt denkt, es wäre die Mühe nicht wert.“

13. Kapitel
Das Buch fängt sehr gut an, es hat genau die Art Unterhaltung geboten, ...

„Lass dich nicht von etwas abhalten, das dir Spaß macht, nur weil der Rest der Welt denkt, es wäre die Mühe nicht wert.“

13. Kapitel
Das Buch fängt sehr gut an, es hat genau die Art Unterhaltung geboten, die ich haben wollte und wurde mit so viel Liebe zum Detail erzählt, dass es richtig Spaß machte mit Raelyn zusammen die STU zu erkunden. Ich bin auch ein großer Fan des Schreibstils geworden, weil die Seiten unter der lockeren, selbstironischen Art vorbeigeflogen sind. In der ersten Hälfte des Buches erhält man so ziemlich alles, was man sich unter dem Collegebeginn vorstellt: Vier-Bett-Zimmer und Gemeinschaftsduschen, Studentenverbindungen, Partys und Mädelsabende um über Jungs und die Kurse zu quatschen.

EINE PASSIVE PROTAGONISTIN

Raelyn ist eine sehr zurückhaltende Person, die nicht gut neue Kontakte knüpfen kann und oftmals das Gefühl hat, das Falsche zu sagen. Deswegen ist der Neuanfang am anderen Ende des Landes für sie auch alles andere als einfach, aber Raelyn braucht diese Freiheit dringend. Sie lernt Dank des Studenten-Paten-Programms die offene Kate kennen, die sie sofort unter ihre Fittiche nimmt und Raelyn in die Welt der Studentenverbindungen, Partys und gemeinschaftliche Lernabende in der Bibliothek einführt. Bald gesellt sich zu den beiden auch noch April dazu und dieses Freundinnen-Trio ist ein ganz wichtiger Teil davon, was das Buch für mich so schön gemacht hat. Später lernt Raelyn dann auf einer Party Hunter kennen, der sie mit seinen ozeanblauen Augen, langen Haaren und Musikliebe in seinen Bann schlägt.

„Ich hatte geglaubt, dass Kalifornien mich auf magische Weise verändern würde. Dass ich über Nacht plötzlich ein anderer Mensch wäre. Das war nicht der Fall. Veränderungen brauchten Zeit.“

5. Kapitel
Hunter studiert um Musikproduzent zu werden und verbringt einen Großteil seiner Kapitel in dem Tonstudio der Uni, um ein Album einer Studentenband fertig zu stellen. Seine Kapitel fand ich manchmal etwas verwirrend, weil er in seinem Kopf ganz anders klang, als Raelyn ihn wahrgenommen hat. Zudem denkt er um seine Probleme auch immer drum herum, sodass sie bis kurz vor Schluss nicht ordentlich angesprochen wurden. Auch haben mich ein paar Sätze von Hunter gestört, zum Beispiel der toxische „Das ist jetzt deine Schuld“-Spruch als er Raelyn küsst. Er füttert nur in die Misskonzeption, dass Frauen an der Unbeherrschtheit der Männer Schuld sind. Allerdings war das auch der einzige Satz, der mir in diese Richtung aufgefallen ist. (Was nicht heißen muss, dass das Buch danach frei von solchen toxischen Sätzen und Darstellungen frei bleibt, ich habe sie vielleicht nur einfach nicht wahrgenommen.) Sonst schien Hunter ein lieber Kerl zu sein, der in der Vergangenheit von seiner Ex-Freundin leider nur einen sehr schlechten Ruf verpasst bekommen hat. Ich mochte, wie sanft er mit Raelyn umgegangen ist und ihr immer die Freiheit gelassen hat, selbst die Entscheidungen zu treffen.

THE GOOD & THE NOT-SO-GOOD

Was mir an Forever Free wirklich gut gefallen hat, war mit wie viel Bedacht bestimmte Situationen angegangen wurden. Als Raeylan das erste Mal auf einer Studentenparty ist, nimmt sich eine ihrer Begleiterinnen Zeit ihr die Risiken solcher Partys zu erklären, dass man zum Beispiel seinen Drink immer selber holen sollte oder nur von einem wirklich guten Freund, dass man nie allein sein sollte etc. Ein anderes Mal steigt Raelyn das erste Mal auf ein Motorrad und die Person nimmt sich die Zeit, sie erst mit dem Gerät vertraut zu machen, bevor es los geht und bietet auch immer die Möglichkeit des Autos an. Solche Umsicht wird selten in Romanen des Genres gezeigt und ich applaudiere Kara Atkin, dass sie es hier getan hat.

Als Raelyn und Hunter sich näher kommen, rutscht der Fokus etwas mehr auf sie und als der Konflikt sich anbahnt verfolgt man beide sehr stark. Zum Ende des Buches hin hat es mich etwas enttäuscht, dass die Detailverliebtheit vom Beginn verloren ging, dass man die Freundschaft von Raelyn, Kate und April nur noch am Rande behandelt hat. Kleine Nebenhandlungen werden nicht weiter angesprochen (wie z.B. das Stechen eines großflächigen Tattoos, das in der Nachsorge sicherlich einiges erfordert). Der Fokus liegt so stark auf Raelyn und Hunter, dass all die kleinen Momente, die das Buch zuvor ausgezeichnet haben, wegfallen. Die Sprünge zwischen Kapiteln wurden sehr groß und schnell abgehandelt, was zwar für ein gewisses Tempo gesorgt hat, aber eben keine Besonderheiten mehr bereit hielt.

„Ich wusste nicht, wie ich es erklären sollte. Wie ich diesen Drang mir selbst zu entkommen, in Worte fassen sollte.“

18. Kapitel
Die Konflikte des Buches sind mit etwas Vorsicht zu genießen, einerseits, weil der um Raelyn sehr fix geklärt wurde, was durchaus passieren kann und ich als sehr angenehm empfunden habe. Andererseits wurde ein Thema zu Mental Health angeschnitten und zu meiner Enttäuschung als Plotdevice verwendet. Ich bin auch der Meinung, dass eine Triggerwarnung im Buch angebracht wäre, besonders, da immer nur angedeutet wird und erst zum Schluss ausgesprochen, was wirklich gemeint ist. Ich finde es Schade, dass die Repräsentation dadurch sehr klein gehalten wurde, kann aber auch verstehen, dass man nicht dein Eindruck erwecken wollte, als wäre eine Person nur ihre Krankheit und nichts anderes. Zur Sicherheit habe ich euch aber eine Spoilerbox hier rein gesetzt, damit ihr selbst entscheiden könnt, ob ihr dieses Thema als triggernd empfinden werdet.

Triggerwarnung
FAZIT

Forever Free ist ein Buch, das den Sommer in das heimische Regal holt. Voller wichtiger Botschaften, aber auch mit einigen Schönheitsfehlern ist es eine Geschichte, die einen gefangen nehmen kann und für ein paar Stunden entspannend.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Herzensbund <3

Golden Seoul Days
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Der Einstieg ins Buch war gewissermaßen leicht und schwer zugleich. Es fiel mir leicht, weil Kara Atkins wundervoller Schreibstil derselbe war und ich Jades Kopf mittlerweile gut kannte, und es fiel mir ...

Der Einstieg ins Buch war gewissermaßen leicht und schwer zugleich. Es fiel mir leicht, weil Kara Atkins wundervoller Schreibstil derselbe war und ich Jades Kopf mittlerweile gut kannte, und es fiel mir schwer, weil doch eine große Zeitspanne zwischen den beiden Teilen verstrichen ist und ich das in meinem Kopf erstmal sortieren musste. Danach war ich aber ruckzuck im Buch drin und die Seiten sind dahin geflogen.

Wo BSN zart und verträumt war, ist GSD kantiger und wütender, wie zwei Hälften eines Ganzen, die unterschiedlich viele Schatten in sich tragen. Die Figuren, die man noch Tage, Monate zuvor so gut zu kennen glaubte, treten in diesem Band völlig anders auf. Am stärksten ist das natürlich an Hyun-John zu spüren, an dem die Zeit seit der Trennung auch nicht spurlos vorbeigegangen ist, womit Jade erstmal klar kommen muss. Ich muss allerdings sagen, dass es mir furchtbar viel Spaß gemacht hat diese leibgewonnenen Figuren noch neu kennenzulernen und mitzuerleben, wie sehr die vergangene Zeit sie geprägt hat.

Das erste Aufeinandertreffen zwischen Hyun-Joon und Jade war ganz anders als erwartet, aber doch sehr passen, denn mir war irgendwo klar, dass dieses Wiedersehen explosiv und rau werden würde, dass da zu viel umaufgearbeitete Gefühle zwischen ihnen stehen, als dass sie einfach mit ihrem Alltag weitermachen könnten. Es bricht einem fast das Herz zu sehen, wie unterschiedlich die beiden mit ihrer Trennung und allem was daran hing, umgegangen sind und gleichzeitig fand ich es wahnsinnig faszinierend, weil sich selten die Zeit genommen wird diese Reise bei Figuren darzustellen.

GSD fühlt sich in vielen Aspekten erwachsener an, düsterer und schmerzhafter, aber ich habe das unglaublich doll genossen. Der bittersüße Schmerz, der diesem Buch anhaftet passt wunderbar zu der Kulisse Seouls und Kara Atkins Schreibstil und ist auf eine Weise emotional nachdrücklich, wie ich es gerne lese. Auch hier konnte ich mir Lieblingsszenen wieder wundervoll bildlich vorstellen, manche Blickwinkel und Gesten sehr geprägt von den K-Dramen, die ich so geschaut habe, was für mich die Leseerfahrung aber nur umso schöner gemacht hat.

Natürlich werden in diesem Band auch viele Fragen aus Blue S(e)oul Nights noch beantwortet, auf die ich schon sehr neugierig war. Zu erfahren was Nebenfiguren in der Zeit zwischen den Bänden so gemacht und erlebt haben fühlte sich wie ein kleines Klassentreffen an. Manche Dinge zu lernen war schmerzhaft und hart, andere haben wieder sehr glücklich gemacht und ich freue mich einfach, dass uns diese Zeit mit den Figuren gegeben wurde.

FAZIT
Ein emotional aufwühlendes und vielschichtiges Ende der Dilogie, dass mit all den Stärken aus Band eins erneut besticht und neue Nuancen aufzeigt. Genau wie Jade & Hyun-Joon ist Golden S(e)oul Days eine Hälfte eines Ganzen.

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