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Veröffentlicht am 17.02.2017

Rockstarliebe

Verliebe dich nie in einen Rockstar (Die Rockstar-Reihe 1)
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Jungs interessierten mich ebenfalls nicht die Spur. Manchmal fragte ich mich, warum Gott diese dauernotgeilen Wesen erschaffen hatte. Da ich keinerlei Antworten bekam, ging ich davon aus, dass es Gott ...

Jungs interessierten mich ebenfalls nicht die Spur. Manchmal fragte ich mich, warum Gott diese dauernotgeilen Wesen erschaffen hatte. Da ich keinerlei Antworten bekam, ging ich davon aus, dass es Gott nich gab und Jungs im Grunde nur ein Fehler der Evolution waren.
(S. 6)

Der Debütroman der Autorin Teresa Sporrer fiel bei mir ein wie eine Bombe. Grundsätzlich war ich wirklich gespannt auf diese Geschichte und wollte nach eintreffen der Lektüre zunächst "nur mal rein lesen". Wie sich so etwas entwickeln kann, kennen sicherlich die meisten Buchsüchtigen. Auch hier war es ab den ersten Seiten Sucht pur, denn die Autorin schafft es mit gekonntem Humor und Sarkasmus zu punkten. Mit lockeren Sprüchen und durchgeknallten Gedanken konnte ich mich in der Hauptperson Zoey sofort wiederfinden. Denn, sind wir nicht alle ein bisschen Gaga?

Auf sympathische Art lernt der Lese somit die brave Musterschülerin Zoey und ihre umso durchgeknalltere Mädelstruppe kennen. Musik und Partys stehen für Zoey zwar nicht im Vordergrund, umso mehr aber für ihre Freundinnen. Dass dann im neuen Schuljahr auch noch der als unglaublich unwiderstehliche (laut Mädchenmassen) Rockstar (laut ihm selbst) Alex "Acid" Seidl in die Klasse der Freundinnen Zoey, Serena, Nell und Violett kommt um endlich das Schuljahr zu beendet rastet jeder förmlich aus. Nur Zoeys Art ist da wohl etwas anders, als die der anderen, denn mit diesem arroganten, selbstgefälligen möchtegern Rockstar will sie nichts zu tun haben. Nur blöd, dass gerade dieser unbedingt Mathenachhilfe von der Musterschülerin will und Zoey mit seinem Sprüchen zur Weißglut treibt.

Es ist das pure Vergnügen dem Verlauf der Geschichte, dem Spektakel, und den unvermeidlichen Veränderungen der Charaktere zu Folgen. Alex versucht immer wieder Zoey aus dem Konzept zu bringen, wohingegen Alex immer weniger arrogant als viel mehr wahrhaft interessiert scheint. Es ist eine Mischung aus Frust, Verlagen, Wut und Wahnsinn, welche Zoey dazu bringt immer weniger in die Form zu passen, in die ihre Eltern sie zu zwingen versuchen. Und während sie beginnt zu leben und für sich ein gesundes Maß zwischen Spaß und Schule zu finden kann sie nicht länger leugnen, dass Alex doch tatsächlich kein so miserabler Mistkerl ist wie sie sich selbst glauben machen will. Aber auch Alex muss sein Mädchen-Weltbild gehörig anpassen, denn Zoey sprengt jeden Rahmen einer normalen jungen Frau. Sie ist hitzig, ihren Freunden treu ergeben und ist garantiert nicht auf den Mund gefallen. So ist es dem Leser vergönnt den herrlichen Gedanken dieser amüsanten Person zu folgen und zugleich den Wortgefechten zwischen ihr und dem Rockstar zu verfolgen.

Doch es dreht sich nicht alles um Zoey alleine, denn es sind vor allem ihre Freundinnen, die eine besonders wichtige Rolle in ihrem Leben spielen. Verrückt und unglaublich loyal stehen sie für einander ein, wie es bei einer wirklich guten Freundschaft sein soll. So gibt es natürlich auch typischen Mädchengespräche und Schwärmereiein. Und eine kleine Nebengeschichte für Nell ist auch beinhaltet, denn diese findet doch tatsächlich ihre Liebe unter Alex Bandkollegen. Und unglaublicherweise geben die beiden, obwohl weniger auf ihre ganz eigene Geschichte eingegangen wird, ein wunderbares Paar ab.

Voller Humor, Sarkasmus und herrliche Wortgefechte. Teresa Sporrer schreibt mit ihrem Debüt eine Geschichte die Eindruck hinterlässt und Lust auf mehr macht. Mehr Rocker, mehr zu lachen, mehr eben!

4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 17.02.2017

Die einzigartige Serena

Blind Date mit einem Rockstar (Die Rockstars-Serie 2)
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Serenas Leben verlief nicht immer perfekt, doch seit sie ihre Freundinnen hat, kann sie selbst ihr gebrochenes Herz vergessen. Manchmal. Doch immer mehr treibt sie der Bassist Simon in den Wahnsinn und ...

Serenas Leben verlief nicht immer perfekt, doch seit sie ihre Freundinnen hat, kann sie selbst ihr gebrochenes Herz vergessen. Manchmal. Doch immer mehr treibt sie der Bassist Simon in den Wahnsinn und reißt mit seiner Ignoranz alte Wunden wieder auf. Wie kann er nur? Und wieso tut er so als kenne er sie überhaupt nicht? Gekonnt steigert Serena sich in ihre Wut hinein, doch ihre Freundinnen können ihren Plänen nichts abgewinnen. Doch wie sonst sollte sie endlich abschließen können?

Serena ist schon etwas verrückt, zumindest scheint es so. Dass sie von sich selbst in der dritten Person spricht ist vor allem interessant zu verfolgen, da immer die Frage im Raum steht: Absicht oder Tick? Doch ist sie als Hauptcharakter wirklich sehr angenehm und ihre Hintergrundgeschichte wirklich interessant, denn es handelt sich bei ihr nicht um das oberflächliche Girly wie es zunächst den Anschein hatte. Serena hat ihre ganz eigenen Tiefpunkte im Leben bereits erreicht und doch ist sie selbstbewusster denn je. Wäre da nur nicht dieser ... Kerl.

Ich persönlich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe mir damit einen Tag versüßt. Es handelt sich hierbei um eine wirklich schöne Geschichte, die einen wirklich mitfiebern und hoffen lässt, dass tatsächlich alles gut ausgehen wird. Denn oftmals sieht es gar nicht so aus. Und trotz begründeter Differenzen und all der Wut im Bauch ist doch bald klar: Das muss immer noch liebe sein. Wobei Simon und Serena es doch schaffen an ihrer Geschichte zweifeln zu lassen, denn vor allem Simon ist sehr undurchschaubar. Mit seiner verschlossenen Art kann man ihm immer nur bis vor den Kopf gucken und es macht einen Wahnsinnig nicht zu wissen wie er zu Serena steht, zu seiner Vergangenheit und zu der Gegenwart. Zum verzweifeln gut.

Auch Serenas Geschichte ist auf ihre ganz eigene und andere Weise überzeugend und mitreißend. Ein Pageturner par excellance. Und noch immer bin ich süchtig nach den Geschichten von Teresa Sporrer und wünsche mir mehr!

Veröffentlicht am 17.02.2017

Lieblingsbuch ♥

Jamaica Lane - Heimliche Liebe (Deutsche Ausgabe)
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In der wachsenden Edinburgh Clique bekommt nun auch Olivia Holloway ihre eigene Geschichte. Bereits im voran gegangenen Band wurde sie dem Leser vorgestellt, als sie zusammen mit ihrem Vater - und Jos' ...

In der wachsenden Edinburgh Clique bekommt nun auch Olivia Holloway ihre eigene Geschichte. Bereits im voran gegangenen Band wurde sie dem Leser vorgestellt, als sie zusammen mit ihrem Vater - und Jos' Onkel - Mick zurück nach Schottland zieht. Dabei wird nun das bisher freundliche und hilfsbereit Bild von ihr noch verstärkt und es formt sich ein wunderbarer Charakter mit Herz. Auch Nate ist als Cams bester Freund aus dem vorherigen Band bekannt und gilt als notorischer Bad Boy. Wobei das so nicht ganz im Raum stehen bleiben darf, denn der Gute macht den Frauen weder Versprechungen, noch lässt er sich auf diese ein, wenn sie signalisieren, dass ihnen eine einfach Bettgeschichte nicht ausreicht. Er ist ein Charmeur erster Klasse und zugleich Olivias bester Freund. Die beiden sind zusammen einfach unschlagbar, auch wenn die Gründe ihrer Verbindung trauriger Natur ist. Beide verloren einen geliebten Menschen an den Krebs und wer kann einen besser verstehen, als ein Mensch mit ähnlichen Erfahrungen. Alles könnte perfekt sein: die tiefe Freundschaft, das gemeinsame herumalbern, die seelische Stütze die sie einander bieten ... wenn die beiden niemals auf die fragwürdig gute Idee mit der (Flirt-)Nachhilfe gekommen wären. Denn auf einmal verändert sich alles.

Nate und Olivia sind einfach wundervoll humorvoll und meist herrlich locker, lebensfroh. Vor allem miteinander. Sie ergänzen sich einfach wunderbar, doch von Liebe wäre wohl niemals ein Wort gefallen, denn das wäre niemals in Nates Sinne. Dieser überaus attraktive Mann scheint einfach ein Beziehungsphobiker mit dem Hang zu One-Night-Stands zu sein. Doch hinter all dem steckt tatsächlich eine traurige, sowie ernste Geschichte. Und beinahe kann der Leser ihm seine dämlichkeit verzeihen, dass er sich nicht einfach Olivia schnappt und nie wieder loslässt. Olivia hingegen ist sich der Anziehung von Beginn an bewusst, immerhin ist Nate ein sehr attraktiver Mann. Aber der Freundschaft wegen war dies nie ein Thema. Bis die fragwürdige Idee, Olivia ein bisschen Selbstbewusstsein und Praxis im Flirten, beim Küssen - und überhaupt - zu geben alle möglichen Gefühle aufwühlen.

In der Geschichte geht es vorwiegend um Nate und Olivia, aber auch bekannte Paare und Charaktere sind wieder mit dabei. Joss und Braden, Ellie und Adam, Jo und Cam, Cole, Mick. Familie und Freunde sind nämlich besonders wichtig, wenn es darum geht eine Edinburgh Love Storie zu erzählen und für den Leser birgt dies natürlich ein Gefühl von Vertrautheit. Es ist wie alte Freunde wieder treffen und die Erinnerungen an die vergangenen Geschichten werden wach gerufen.

Eine schwierige Beziehung zweiter Menschen, die einander die besten Freunde sind. Eine Verbindung durch prägende Verluste. Ein Zusammenhalt wegen Liebe. Jamaica Lane bietet all dies und noch so vieles mehr. Eine gelungene Geschichte mit spannendem Plot, die im Leser die Hoffnung weckt, dass am Ende bitte alles gut gehen möge.

Veröffentlicht am 17.02.2017

sehr schade..

Fire&Ice 1 - Ryan Black
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Nach diesem sehr unaussagekräftigen Inhalt vom ersten Band habe ich mir bisher nicht viel dabei gedacht und habe es auch nicht näher betrachtet. Immerhin klingt das sehr oberflächlich und da steht absolut ...

Nach diesem sehr unaussagekräftigen Inhalt vom ersten Band habe ich mir bisher nicht viel dabei gedacht und habe es auch nicht näher betrachtet. Immerhin klingt das sehr oberflächlich und da steht absolut nichts, was mich nun zum lesen animieren würde. Als mir dieses Buch dann ans Herz gelegt wurde, da es etwas sei was ich gerne lese, dachte ich mir "wieso nicht". Was soll denn auch schon groß schief gehen. Wäre ich nur mal bei meiner ersten Einschätzung geblieben.

Sky ist zusammen mit ihrer Gruppe - den Steatrips- auf einem zweiwöchigen Mittelalterfestival. Sie wollen Spaß haben und die Zeit genießen. Doch vor allem für Sky ist das Zusammensein mit ihren Freunden einfach nur gut für die Seele, nachdem sie gerade aus einer katastrophalen Beziehung kommt. Auch Ryan ist mit seiner Gruppe bei eben diesem Mittelalterfestival und genießt seine einzigen, wirklichen zwei Wochen Jahresurlaub, bevor er wieder in sein geschäftiges Leben in den den USA zurück muss. Zusammen mit seinen Freunden genießen sie ihre Auftritte und die Gesellschaft der Frauen. Doch dieses Jahr hat es der gute Ryan nicht so einfach, denn er hat ein Auge auf Sky geworfen, die ihn mit ihrer Schönheit und leicht schüchternen Art bezaubert. Doch ist sie nicht so einfach zu haben, wie viele andere junge Frauen. Doch die Jagt ist das letzte was einen Ryan Black aufhalten würde ...

Insgesamt gibt es zwei Haupt-Handlungsorte an denen das ganze spielt und dabei punktet das Mittelalterfestival ordentlich. Es ist eine ganz neue Idee und macht sofort neugierig. Womit die Pluspunkte in dieser Lokation auch eigentlich schon enden. Insgesamt schafft Allie Kinsley, die Autorin, eine grundsolide Ausgangssituation und verschenkt dann eine ganze Menge Potential indem sie das Gesehene einfach so dahin plätschern lässt. Dass die Geschichte vorhersehbar ist, wäre nicht so schlimm, wenn alles andere stimmen würde. Allerdings ist der gesamte Plot sehr langatmig, es passiert einfach nicht viel. Und bei einer solchen monotonen Handlung wird das lesen dieser eben schnell zum Frust-Erlebnis. Leider ist es nicht nur der Plot, sondern auch die Charaktere selbst, die sehr oberflächlich abgehandelt werden. Es gibt einfach keinen Tiefgang und präsentiert dem lese somit einen fehlenden Spannungsbogen. Auch die anderen Charaktere, die Freunde und vor allem besten Freunde, sind einfach nicht wirklich greifbar. Man kennt ihre Namen, es wird erwähnt wie gut sie alle miteinander befreundet sind, aber im Grunde liefert die Autorin nichts greifbares. Es gibt dazu keine Geschichten, keine Anekdoten, nichts. Alles plätschert so vor sich hin und der Inhalt lässt sich schlussendlich in wenige Sätze zusammenfassen und wirft die Frage auf: Wozu braucht man dann 340 Seiten?

Was vielversprechend beginnt ist Skys Vergangenheit - ihre letzte Beziehung. Das ganze wird sehr Geheimnisvoll behandelt und doch auch hier wird alles viel zu schnell abgehandelt. Vor allem bei den Szenen am Ende ist das alles viel zu schnell wieder vorbei. Wobei die Zufälle, die in diesem Buch mehr als zufällig herüber kommen, dem ganzen natürlich zum Vorteil gereichen.

Was Skys und Ryans Verhalten zueinander betrifft ist es wieder ein Wechselbad der Gefühle. Während Sky doch ein sehr solides, durchschaubares und authentisches Gefühlsbild an den Tag legt, ist Ryan wieder etwas unberechenbarer. Es ist ja so, dass der Gute als dominante Persönlichkeit dargestellt wird, der es gerne auch leidenschaftlich etwas härter mag, aber nicht einmal dies ist der Fall. Er verhält sich sehr weich und einsichtig - vor allem gegenüber Sky. Sein ganzer Charakter wirkt somit sehr unbeständig. Aber auch die eben genannten erotischen Begegnungen der beiden sind alles andere als inspirierend. Diese rein-raus-Mentalität bietet weder Lesespaß, noch lohnt es sich diese als "nervig" zu überspringen, den alles ist meist mit wenig Raffinesse innerhalb von 2-6 Sätzen abgehandelt. Sehr unromantisch. Sehr unbefriedigend.

Um die Protagonisten besser kennen zu lernen, würde sich der perspektivische Szenenwechsel wunderbar eigenen. Wie allerdings bereits festgestellt, gibt es da nicht viel kenne zu lernen. Aber es ist dennoch sehr interessant die Geschichte aus zwei Blickwinkeln zu betrachten. Oftmals sind es sogar die selben Szenen, welche jeder der beiden Charaktere anders erlebt und dies alles so dem Leser nahe gebraucht wird. Aber auch dies ist ein zweischneidiges Schwert, denn es erfordert ein gewisses Maß an Konzentration diesen Blickwechseln zu folgen.

Insgesamt hat mich die Geschichte wahnsinnig enttäuscht. Ein langatmiger Plot, oberflächlich abgehandelte Charaktere und noch ein paar offene Fragen am Ende, die einfach ignoriert werden. Was interessant begannt endet in einem Lesefiasko und das einzige was mich persönlich vielleicht zum weiterlesen animieren würde, ist das Interesse an den Folgenden Geschichten anderer Charaktere von Fire & Ice.

Veröffentlicht am 17.02.2017

lockere, wunderbare Dystopie

Die Bestimmung
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Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht genau was ich als Fazit zu diesem Buch schreiben soll und somit wird dies hier wohl etwas kürzer ausfallen als gewöhnlich. Die Bestimmung hat bisher große Begeisterung ...

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht genau was ich als Fazit zu diesem Buch schreiben soll und somit wird dies hier wohl etwas kürzer ausfallen als gewöhnlich. Die Bestimmung hat bisher große Begeisterung bei den Lesern ausgelöst und entsprechende Erwartungen stellen sich an, wenn man zu denjenigen gehört, die erst recht spät (kurz vor Erscheinen des Kinofilms) zu diesem Buch greift.

Ich muss gestehen, dass ich die große Begeisterung verstehen kann. Jedoch habe ich das Buch mit verhaltener Euphorie beendet, denn mir gefiel zwar was ich gelesen habe, doch fehlte mir ein bisschen das große "Wow". Das mag daran liegen, dass ich meine persönlichen Erwartungen besonders hoch geschraubt habe, doch für einen überschwänglichen Begeisterungssturm für den eine Bewertung von 5 Sternen nicht ausreicht ist es dann doch nicht ganz. Die erste Hälfte des Buches ist recht ruhig gehalten. Es geht zwar um wichtige Entscheidungen und pikante Rivalitäten entwickeln sich, doch ist das was geschieht nicht sonderlich überraschend. Mir gefiel vor allem, dass es dieses Mal keine Rebellen im üblichen Sinne gibt. Es rotten sich nicht Menschen aller Schichten zusammen um gegen das System zu rebellieren, vielmehr ist es das System selbst, das gegen sich selbst rebelliert. Fünf Fraktionen, die gebildet wurden um zu verhindern, dass das Leben wieder genau so wird wie es vorher war funktionieren eben nur eine gewisse Zeit lang perfekt. Doch wie war das Leben vorher eigentlich? Wie kam es dazu, dass die Fraktionen gebildet werden mussten? Und wie sieht die Welt außerhalb der Stadtgrenzen aus? Es gibt also einige Dinge, die bisher nicht erwähnt wurden und, meiner Meinung nach, noch einer Klärung bedürfen. Doch noch ist die Geschichte nicht abgeschlossen, es handelt sich hierbei lediglich um den ersten Band der Trilogie.

Mit 16 Jahren wählen die Jungen Menschen ihre Fraktion und im Anschluss geht es in die Initiationsphase. Ich fand besonders die Unterschiede zwischen den Fraktionen interessant und die Hauptperson, Tris, hat sich nach einem Leben im einen Extrem für das Leben im anderen Extrem entschieden und doch kommt immer wieder die Frage auf: Sind die Menschen wirklich so unterschiedlich oder ist das alles nur Kasten-denken? Auch Tris hängt diesem Gedanken immer wieder nach und legt somit den Grundstein für das eigentliche Problem. Die Initiation selbst birgt viele Tests, die es zu bestehen gilt. Besonders wichtig in Tris neuem Leben ist die Bekämpfung der eigenen Ängste. Interessanterweise handelt es sich bei den Ängsten der Charaktere immer um reale Dinge, niemand fürchtet sich beispielsweise vor einem Monster, das nicht existiert. Dieser Gedanke kam mir ganz plötzlich und ich frage mich: Ist das so gewollt? Denn Ängste sind grundsätzlich nicht rational.

Die zweite Hälfte des Buches wird dann brutaler und gefährlicher, intensiver und gefühlvoller. Und da beginnt der wahre Ernst für Tris und ihre Freunde. Sehr gefallen hat mir hier wieder, dass die Autorin keine scheu vor schlimmen Ereignissen hat und gehen lässt was geschehen muss. So schrecklich und traurig und schockierend somit manch ein Moment wirkt - es ist fesselnd so wie es ist. Aber auch gute Dinge geschehen und so kommen sich Tris und Four näher ohne den Eindruck zu erwecken ihre Zuneigung sei nicht echt. Die Entwicklung nimmt genau den richtigen lauf, in genau der richtigen Geschwindigkeit.

Insgesamt ist der Einstieg in diese Geschichte sehr gut gelungen, wenn sie bei mir persönlich auch nicht die überschwänglichen Begeisterungsstürme auslöste wie bei anderen Lesern. Doch die Euphorische Lobpreisung dieses Buches ist verständlich und macht Lust auf mehr. Ich bin auf jeden Fall sehr gut unterhalten worden und freue mich auf Kommendes.

4,5/5 Sternen