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Veröffentlicht am 17.02.2017

Hätte halt NOCH besser sein können

Midnight Breed - Alles über die Welt von Lara Adrians Stammesvampiren
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Als Liebhaberin der Midnight Breeds war es natürlich klar, dass ich auch den Sonderband zur Reihe unbedingt lesen musste. Ich war gespannt was mich erwarten würde und versprach mir viel davon, denn zusätzliche, ...

Als Liebhaberin der Midnight Breeds war es natürlich klar, dass ich auch den Sonderband zur Reihe unbedingt lesen musste. Ich war gespannt was mich erwarten würde und versprach mir viel davon, denn zusätzliche, interessante Informationen zu einer Reihe selbst waren bisher im deutschen Raum immer recht rar.

Aber schon mit der Vielfalt in diesem Band konnte das ganze bei mir punkten, als ich dann zum "Überblick über die Bände der Serie und exklusive Hintergrundinfos über die Charaktere und ihre Geschichte" kam war ich hin und weg. Da ich als Fan der ersten Stunde diese Reihe schon so viele Jahre begleite sind mir - um ehrlich zu sein - nicht mehr alle Details der ersten Bände geläufig. Es ist einfach viel zu lange her, dass ich diese gelesen habe. Doch in diesem Abschnitt erfährt der Leser so viel über die Entstehung einzelner Bände, die Ursprünglichen Pläne und wie manche Ideen zustande kamen. All das machte direkt Lust darauf die Serie noch einmal zu lesen. Dieses Buch enthält also viele - jedenfalls mir bisher unbekannte - spannende Informationen zu den Midnight Breed.

Qualitativ ist dies wirklich ein sehr toller Band, es liegt natürlich an jedem selbst wie viel tatsächlich daraus gezogen wird. Die Charakterprofile sind beispielsweise sehr umfangreich und gerade die menschlichen (und oftmals verstorbenen) Nebencharaktere werden ebenfalls dort aufgeführt, dennoch wird immer genau benannt wann dieser Charakter in der Geschichte vorkommt und in wiefern er/sie wichtig war. Es sind einfach so viele Namen und Rollen, dass es kein Wunder ist, dass der Leser nach 11 Bänden plus Kurzgeschichten nicht alles im Kopf behielt.

Auch "Fragen & Antworten" sind enthalten und bieten nochmals interessante Erkenntnisse, sowie auch "Die Zukunft der Midnight-Breed-Serie". Für alle Hardcore-Fans ist das "Midnight-Breed-Quiz" sicherlich besonders interessant - ich persönlich habe da total versagt, aber wie gesagt HARDCORE-FANS!

Die Geschichte von Gideon und Savannah erschien bereits als Novelle "Versprechen der Nacht", welche ich bereits als solche gelesen und rezensiert habe. Leider konnte Lara Adrian mit dieser Geschichte bei mir überhaupt nicht punkten, so dass es gerade mal für 2,5 Sterne gereicht hat. (Alles weitere dazu in der Rezension hier.)

Natürlich ist das noch längst nicht alles. Doch würde ich dieses Buch nur denjenigen Lesern empfehlen, die mindestens Band 10 gelesen haben. Ansonsten enthält dieser Sonderband einfach viel zu viele Spoiler, aber auch darauf wird in der Einleitung von der Autorin erwähnt und ist extra schön fett abgedruckt - sehr sympathisch.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Irgendwie ZEITREISE

Der Kuss des Greifen
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Die Geschichte geht weiter und der Leser gerät in eine neue Liebesgeschichte mit alten Bekannten und dennoch bleiben die vorherigen Geschichten nicht vergessen, sondern bilden ein solides Fundament für ...

Die Geschichte geht weiter und der Leser gerät in eine neue Liebesgeschichte mit alten Bekannten und dennoch bleiben die vorherigen Geschichten nicht vergessen, sondern bilden ein solides Fundament für dieses Buch. Thea Harrison zeigt geschickt wie man eine Welt so gestaltet, dass es scheint als würde der Leser mit jedem Buch eine ganz neue entdecken und doch sind wir noch immer in der Welt der sieben Reiche unter Wyr, Fae, Vampiren und Co. Auf unterhaltsame und sehr überraschende Art und Weise führt die Autorin dieses Mal den Wyr-Wächter Rune und die magiebegabte, mächtige Vampirin Carling zusammen. Dass letztere zu den ältesten der Vampire zählt hat hierbei überraschenderweise wenig Gewicht, denn Rune ist als Greif seit Anbeginn der Zeit auf der Welt und hat mehr gesehen als sich jemals jemand vorstellen kann (außer vielleicht die anderen Greifen und natürlich the one and only Macho-Wyr-Drache Dragos).

Wer sich auf diese Geschichte einlässt bekommt eine ganz neue Seite der Welt der Elder Races zu Gesicht, denn Rune und Carling schmeißen sich einander nicht gerade in die Arme, nein, vielmehr geht es darum zu verhindern, dass die älteste Vampirin nicht ihrem Alter erliegt. Doch wie soll das klappen, was noch niemand zuvor geschafft hat? Doch Dickkopf Rune legt nicht nur eine außergewöhnlich Geduld an den Tag, er hat neben einem flotten Verstand auch noch eine besondere Begabung, die sich erst im Zusammenhang mit Carling zeigt und was die beiden dann entdecken ist ungeheuerlich hilfreich, gefährlich und erschreckend zugleich.

Thea Harrison schafft eine unglaublich komplexe Welt mit unglaublich vielfältigen Charakteren und vergisst Geschehenes aus Vorbänden nicht. Es ist nicht zu viel gesagt, zu behaupten, Thea Harrison sei in ihrem Genre sehr begabt, denn das ist sie und ihre Geschichten machen Lust auf mehr. Immer wieder kommen neue Komponenten oder Personen/Wesen dazu, die die Neugier des Lesers anstacheln. Es ist ein wahres Vergnügen.

Einziger Kritikpunkt ist, dass mir Rune für einen dominanten Mann in manchen Momenten eine gewisse Leidenschaft fehlte bzw. kam diese nicht immer ganz bei mir an. Es fühlte sich stellenweise so an als werde sein Handeln im Buch ihm selbst als Charakter nicht gerecht. Als hätte der kreierte Rune eigentlich ein wenig anders gehandelt. Dann ist da die starke Carling mit ihrer Erfahrung und ihrem Ehrgeiz, die sich nichts gefallen lässt und doch ist sie bei Rune manchmal zu sehr Klein-Mädchen, was einfach nicht zu ihr passt. Dass sie ihre Schilde ihrem Geliebten gegenüber fallen lässt ist eine Sache, doch dermaßen Schwach zu sein passt ebenfalls nicht in ihr Charakterprofil.

Insgesamt bietet Der Kuss des Greifen eine außergewöhnlich überraschende Geschichte mit hinreißenden Wendungen. Die Wahl zwischen alten Freunden und dem eigenen Gefährten, der Verrat derer die als Familie gelten und so vieles mehr. Die Autorin schafft es auf jeden Fall zu begeistern.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Vampire mal anders?

Dark Heroine
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Wie passend der Titel Dark Heroine/Dunkle Heldinnen in dieser besonders düsteren Vampirgeschichte doch ist lernt der Leser zwar erst ziemlich spät, doch bietet dieses Buch eine Menge interessanter Aspekte, ...

Wie passend der Titel Dark Heroine/Dunkle Heldinnen in dieser besonders düsteren Vampirgeschichte doch ist lernt der Leser zwar erst ziemlich spät, doch bietet dieses Buch eine Menge interessanter Aspekte, die in einem Vampirroman so nur selten zu finden sind. Beginnen wir damit, dass es sich hier nicht um beschönigte Vampire der Neuzeit handelt, sondern sind sie noch immer mörderisch und düster. Auch Violet ist ihrer Gnade geradezu ausgeliefert, denn als politische Gefangene des Königreichs - der Familie Varn - ist das Leben wahrlich kein Zuckerschlecken.

Der Verlauf der Geschichte besteht hauptsächlich aus dem Sichtwechsel zwischen Violet und Kasper, wohingegen Violets Sichtweise überwiegt. Der gesamte Plot scheint zwar wirklich durchdacht, doch bemerkt der Leser dies erst am Ende des Buches. Die ersten zwei drittel wirkt es, als würde sich ein sehr fransiger roter Faden durch die Geschichte ziehen. Es wird mit Begriffen wie "Dimensionen" und "Prophezeiung oder "Sage" um sich geworfen. Diese erwecken zwar die Neugier und lassen auf etwas ganz spezielles und ausgefallenes hoffen, doch bekommt weder Violet noch der Leser lange Zeit keine Antwort darauf was hier eigentlich gemeint ist. Und so zappeln wir am Haken und wollen unbedingt wissen wohin die Geschichte führt, doch leider weist vor allem der Mittelteil dann einige Längen auf, denn Erklärungen folgen zunächst nicht. Rückblickend ist es erstaunlich wie viel erzählte Zeit ins Land geflossen ist, denn in der Mitte ist dann echt nichts spektakuläres passiert. Andererseits brauchten sowohl Violet als auch Prinz Kasper Varn diese Zeit um ihre Sympathien zueinander zu entdecken. Zumindest funkenweise.

Wer hier erwartet, dass aus Hass und Abneigung zwischen den beiden Protagonisten plötzlich und, wie schon so oft gelesen, eine tiefe Liebe entwickelt der hat sich absolut geirrt. Es ist ein langsamer Prozess, bis beide überhaupt ein annähernd zivilisiertes Wort miteinander wechseln, denn Menschen sind in den Augen der Vampire eben oft nur das eine: Eine Mahlzeit. Und auch Violet legt ihre vorgefertigte und berechtigte Meinung zu den mörderischen Blutsaugern nicht einfach ab, ganz im Gegenteil. Die junge Frau macht einfach keinen Hehl daraus was sie denkt und redet gerne schneller als ihr Gehirn arbeitet. Ob dies nun Mutig oder unheimlich dämlich ist muss wohl jeder Leser für sich selbst entscheiden, doch macht es sie nicht gerade unsympathisch. Ihre toughe Art macht auf jeden Fall Spaß zu lesen.

Es gibt viele positive Dinge, die mir in dieser Geschichte aufgefallen sind und einige habe ich bereits genannt, doch es gibt noch so einiges mehr. Neben der Tatsache, dass es sich endlich mal nicht um handzahme Vampire handelt steht noch ihre Lebensweise. Es gibt ein Königreich, eine Königsfamilie und auch den sonstigen Adel. Tanzbälle und ein paar blutige und weniger blutige Traditionen, bei denen der Leser wohl zwischen Abscheu und Faszination schwankt. Aus der Sicht der Protagonistin ist dies wohl alles sehr schrecklich. Als Roman hingegen bietet all dies einen gewissen, düsteren Unterhaltungswert. Auch recht unterhaltsam war, dass die Autorin eben zu der Zeit, als sich in meinem Hirn die Worte "Stockholm-Syndrom" festsetzen wollten, es einfach selbst zur Sprache brachte und mir so etwas Wind aus den Segeln nahm. Denn seinen wir mal ehrlich, hätte Abigail Gibbs sich hiermit nicht quasi selbst hops genommen, wäre diese Entwicklung in der Geschichte zumindest bewertungstechnisch ein bisschen negativer aufgefallen.

Das Schicksal ist unser Feind, aber die Zeit ist das Gefährliche.

Natürlich sind mir auch einige Dinge eher negativ aufgestoßen. Beispielweise ist das Handeln der Vampire irgendwie immer durchtränkt von Gewalt und Violet scheint da an gewissen Punkten kein Problem mit zu haben, allerdings macht gerade dies gewisse Szenen nicht schön und lesenswert sondern geben dem ganzen einen Charakter von Misshandlung. Außerdem schafft die Autorin nicht immer eine runde Schreibweise an den Tag zu legen. Es passiert auf den gut 600 Seiten des öfteren, dass Szenen verwirrend wirken - gerade in den rasanten Momenten -, so dass ich persönlich ein paar Stellen zwei mal lesen musste und trotzdem nicht wusste was da überhaupt gerade passiert. In diesen Momenten wirken die Szenen eingeschoben und die Schreibweise recht sprunghaft. Ebenso wie einige Stellen der Geschichte gewisse Längen aufweisen, ist dies wohl auf die Unerfahrenheit der noch jungen Autorin zurück zu führen - immerhin handelt es sich hierbei um ihren Debüt-Roman.

Violet Lee ist auf der einen Seite gewiss ein sehr starker Charakter, wenn man bedenkt, was sie alles durchmachen muss. Sie weckt Sympathien und ihr Handelt ist - jedenfalls meistens - nachvollziehbar. Aber wie in so vielen Geschichten ist auch sie nicht perfekt und so nervt beispielsweise ihre Heulerei. Viel zu oft bricht sie in Tränen aus, so dass ihre ganze Entschlossenheit und Standhaftigkeit echt Risse bekommt und man als Leser dieses Mädel echt nur noch anschreien möchte. Natürlich ist ihre Situation nicht schön, nicht einfach und meist nicht einmal zu ertragen, aber sie heult nicht in diesen Momenten, nein, in diesen ist sie stark. Sie heult in den unmöglichsten Momenten einfach los.

Aber auch Kasper ist nicht perfekt. Als Prinz und Thronerbe ist der Gute nämlich ein ganz schönes Arschloch, aber das ist auch irgendwie okay - und vor allem gewollt - denn Vampire sind mörderisch und Kasper lässt gerne keinen Augenblick aus um dies vor allem Violet spüren zu lassen. Dennoch macht eben dies schwer ihm seinen Charakterwechsel zu glauben, auch wenn dieser einen langen Prozess der Veränderung brauchte. Man hat doch immer noch seine Worte und sein Tun vom Anfang in Erinnerung. Dass die Geschichte hauptsächlich aus Violets Sicht erzählt wird und er nur recht selten zu Wort kommt macht es nicht einfacher sich in diesen sehr verschlossenen Vampir hineinzufinden, aber auch dies ist meiner Meinung nach gewollt. Und seine Brutalität legt er auch nicht einfach ab, er bleibt schon sich selbst und seinem Naturell treu.

Die Nebencharaktere sind ebenfalls so verdammt unterschiedlich und machen jeder für sich einen gewissen Wandel durch. Dieser Wandel kann sowohl positiv als auch negativ verlaufen, denn hier scheint alles möglich zu sein. Und ohne euch zu viel zu verraten sind es hauptsächlich die Mitglieder der Königlichen Familie und die engsten Freunde dieser, die hier eine etwas wichtigere Rolle spielen.

Insgesamt begeistert mich diese Geschichte mit ihren innovativen Ideen wie beispielsweise die Königreiche, Dimensionen und Dunkle Heldinnen. Andererseits gab es ein paar Kritikpunkte, die man einfach nicht unter den Tisch fallen lassen kann. Da es zum Ende hin immer besser, interessanter und fesselnder wurde, bin ich schon wahnsinnig gespannt auf das was da noch kommen mag und werde mit Freunden zum zweiten Band "Autumn Rose" greifen.

3,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 10.02.2017

wenn mythologische Wesen Halloween feiern

Halloween Frost
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iese etwas 23 Seitige Kurzgeschichte spielt, wie der Titel bereits verrät, um Halloween in der Mythos Academy und der umliegenden Stadt. Und wieder einmal zeigt sich der Unterschied zwischen Gwen und ihren ...

iese etwas 23 Seitige Kurzgeschichte spielt, wie der Titel bereits verrät, um Halloween in der Mythos Academy und der umliegenden Stadt. Und wieder einmal zeigt sich der Unterschied zwischen Gwen und ihren Schulkameraden, denn während erste sich nur sehr wiederwillig von ihrer neuen Freundin Daphne und deren neuen Freund mitschleppen lässt, sind letzte überhaus begeistert von diesem Feiertag. Also gibt es "Süßes oder Saures" im großen Bonzen-Stil, aber wer hätte das bei den reichen, verwöhnten Kriegerkindern auch ander erwartet? Doch so schön das sammeln der Süßkrams auch ist, stolpert Gwen doch immer wieder in Gefahren und so ist auch Halloween nicht vor ihr sicher. Oder sie vor Halloween? Und plötzlich steht sie mit ihren Freunden einer Gefahr gegenüber, die wohl niemand so erwartet hätte.


Diese rasante und sehr kurze Geschichte ist wohl für Liebhaber der Serie ganz nett zu lesen, ansonsten aber kein Muss zum Verständnis der Serie. Dass diese Geschichte kostenlos als Ebook zu erstehen ist, gibt dem ganzen nochmal einen Sympathie-Bonus, denn für Geld sind diese paar Seiten wohl schlecht zu verschachern. Es ist gut so wie es ist und wer eine kurze Szene mit Gwen, Daphne, Carson und Logan extra möchte, der ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 10.02.2017

arabische Märkte und Magie

Shadow World. Kampf der Seelen
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Zunächst einmal muss gesagt sein, dass der Klapptext unglaublich irreführend ist und so nicht den tatsachen entspricht. Leider wurden hier Dinge verdreht und sogar verwechselt, sehr schade. Doch ist die ...

Zunächst einmal muss gesagt sein, dass der Klapptext unglaublich irreführend ist und so nicht den tatsachen entspricht. Leider wurden hier Dinge verdreht und sogar verwechselt, sehr schade. Doch ist die Geschichte weniger stumpf und vorhersehbar wie im Klapptext beschrieben, denn das alles ist einfach MEHR.

Die Autorin, Melissa Marr, erzählt eine recht ruhige Geschichte. Diese beginnt mit mehreren unabhängigen Handlungssträngen, welche sicher nachher wunderbar in ein Gesamtbild zusammenfügen. Wer hätte das gedacht? Denn zunächst scheint nicht alles was geschieht zusammen zu gehören. Ein bisschen schade ist, dass der Prolog etwas viel vorweg nimmt. Alles in allem wäre die gesamte Geschichte wohl weniger vorhersehbar, wenn gewisse Details im Prolog nicht bereits verraten worden wären, aber dies ist nun nicht mehr zu ändern. Dennoch schafft die Autorin eine solide Welt mit einem Jahrhunderte alten Zwist zweiter Arten und mittendrin stehen Mallory, Kaleb und Aya.

Interessanterweise geht es bei den Magi und Daimonen tatsächlich danach, wonach es klingt und doch um viel mehr. Die Magi sind magiebegabte, menschliche Wesen, die eine sehr hohe Alterserwartung haben. Doch statt normal zu altern, behalten sie lange das Aussehen ihrer besten Jahre bei. Ihre Magie umfasst Sprüche, Tränke und auch Beschwörungen. Die Daimonen werden als Hund- oder Wolfsartige Wandler beschrieben. Wohingegen sie die meiste Zeit in ihrer menschlichen Form verbringen, sind sie dennoch in der lage sich zu wandeln und mit Zähnen und Klauen zu kämpfen. Aber auch die Welten und Ordnungen unter denen beide Arten leben unterscheiden sich stark. Bei den Magie geht es um pure Macht, denn wer Macht hat erhält Respekt und verbreitet gar Angst. Die Daimonen hingegen leben in der STADT, in einem Kastensystem. Ihr Leben wird bestimmt durch die hohe Kaste und beschert der untersten Kaste - den sogenannten Streunern - ein hartes Leben. Die STADT mutet ein bisschen altertümlich an mit dem "Basar der Seelen" und den "Nachtmarkt", ihren brutalen Kampfspielen zur Volksunterhaltung und als Möglichkeit zum Kastenaufstieg für den Sieger, mit Assassinen und dem Lust-Gewerbe.

In reger Unwissenheit aufgewachsen ist Mallory ein sehr authentisch dargestellter Charakter. Ihre Handlungen sind durchdacht, ihre Fähigkeiten geschult und doch verfügt sie über ein gewissen Maß an Misstrauen. Die junge Frau wird nicht als jugendlicher Superheld dargestellt, sonder ist sie vielmehr ein siebzehnjähriger Teenager mit dem Traum von der Normalität. Nichts wünscht sie sich mehr als Freunde und ein normales Leben, ohne in jeder Ecke Gefahren erwarten zu müssen. Als sie das erste Mal auf Kaleb trifft ist sie einerseits interessiert an diesem Jungen und andererseit weiß sie, dass eine normale Verbindung zu Menschen für sie nicht möglich ist. Kaleb selbst hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, Käpft in den Kampfspielen um sein Leben und um Anerkennung, kümmert sich um seinen einzigen Rudelgefährten Zevi - ein starker und doch zerbrechlich wirkender, kluger Junge - und tut auch sonst das was nur dem Überleben dient. Diese beiden Handlungsstränge sind von Anfang an miteinander verknüpft, wohingegen eine dritte Person, Aya, sehr geheimnisvoll daher kommt. Aya ist eine Kämpferin und als Mitglied der höheren Kaste und als Frau nicht gerne in den Kampfspielen gesehen, denn auch das Frauenbild der STADT ist sehr zurückgeblieben und von Emanzipation keine Spur. Doch Aya hütet ein großes Geheimnis, welches ihr sowohl das Überleben sichern oder gar den Tod bringen kann - je nachdem wer es herausfindet. Und Überleben ist in der STADT das vorherrschende Ziel.

Die Verstrickungen sind sehr interessant und ehrlich gesagt hatte ich lange keine Ahnung wie Aya in das Gesamtbild hineinpassen soll. Doch alles fügt sich zusammen wie es zusammen gehört. Es ist eine Geschichte in der der Tod ebenso dazugehört wie Macht oder der Kampf. Es ist eine Geschichte in der ein Krieg alles zerstörte und zu dermaßen viel Hass führte, dass auch Jahrhunderte später kein Zusammenleben möglich wäre. Ein bisschen schade ist allerdings der wenige Informationsfluss über diesen Krieg, der immer wieder Erwähnung findet. Hier wären mehr Hintergrundinformationen hilfreich gewesen um Beweggrunde nachvollziehen zu können und um der ganzen Welt in Shadow World etwas mehr Leben einzuhauchen. Wo die Charaktere ihre Geschichte bekamen und sehr rund wirken, ist die Welt- vor allem die unbekannte STADT - noch etwas platt, denn sie scheint kaum Geschichte zu haben.