gute Optik, aber innen nicht so dolle
Mein Herz zwischen den ZeilenMein Herz zwischen den Zeilen ist das gemeinsame Projekt der Autorin Jodi Picoult und ihrer Tochter Samantha van Leer. Die Idee der Geschichte beruht auf der Frage: Was passiert eigentlich, wenn ein Buch ...
Mein Herz zwischen den Zeilen ist das gemeinsame Projekt der Autorin Jodi Picoult und ihrer Tochter Samantha van Leer. Die Idee der Geschichte beruht auf der Frage: Was passiert eigentlich, wenn ein Buch nicht gelesen wird - wenn es zugeschlagen ist? Und so startet das Märchen von Prinz Oliver und zugleich die Geschichte von Delilah und Oliver.
Die Idee der Geschichte ist wirklich interessant und auch gut aufgezogen. Wie die Charaktere aus einem Märchenbuch in Wahrheit ganz anders sind, als die Personen die sie "Spielen" und auch sie Wünsche und Träume haben, die allerdings nicht so leicht zu erreichen sind. Besonders lustig fand ich den Drachen mit Zahnproblemen oder das sonst so stolze Ross, welches einfach nur von Selbstzweifeln geplagt wird. Allerdings weist die Geschichte auch ein paar weniger tolle Stellen auf. So werden Oliver und Delilah zwar als verliebtes Pärchen dargestellt, allerdings ist ihr erstes Treffen weniger prickelnd als erhofft. Es fehlen an machen Stellen einfach die Gefühle, die zwar beschrieben werden, aber nicht zum Leser überschwappen. Auch weist Mein Herz zwischen den Zeilen einige Längen am Ende der Geschichte auf, so dass zumindest ich irgendwann gehofft habe, es möge endlich zu ende gehen. Obwohl das Buch verhältnismäßig wenige Seiten hat, ist die Tatsache, dass es stellenweise nicht sehr fesselnd war, doch reichlich prägend.
Insgesamt kann ich gar nicht so viel über die Geschichte selbst sagen, ohne zu viel zu verraten. Hauptsächlich geht es zwar darum, dass Delilah und Oliver gemeinsam einen Weg zu finden versuchen, Oliver aus dem Buch heraus zu bekommen, aber auch das Märchen wird weiter erzählt. So hat der Leser gleich zwei Geschichten in diesem Buch. Untermalt wird das ganze, im wahrsten Sinne des Wortes, von Illustrationen zu Beginn eines jeden Märchen-Kapitels und kleineren Grafiken passend zum Text in allen anderen Passagen. Hierbei wird unterschieden zwischen Olivers und Delilahs Sichtweisen. Auch der Text ist Farblich abgehoben, je nachdem aus welcher Sicht gerade geschrieben wird und vereinfacht so noch einmal zu unterscheiden. Aber das ganze macht natürlich auch optisch ein bisschen was her.
Alles in allem war die Idee sehr interessant, die Umsetzung okay und die Optik passend und einprägsam. Ich werde das Buch sicherlich nicht so schnell vergessen, auch wenn es ein paar Schwachstellen aufweist.