Profilbild von buchverliebt

buchverliebt

Lesejury Star
offline

buchverliebt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchverliebt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2017

Einfach total süß

Häkelenten tanzen nicht. Ein Chat-Roman
0

Alles beginnt mit einem Missgeschick, welches gleich einmal in einem ersten, amüsanten Austausch zwischen Sam und Alice führt. Dass dieses Missverständnis die beiden näher zusammenbringen könnte, als die ...

Alles beginnt mit einem Missgeschick, welches gleich einmal in einem ersten, amüsanten Austausch zwischen Sam und Alice führt. Dass dieses Missverständnis die beiden näher zusammenbringen könnte, als die vielen hundert Kilometer, welche zwischen ihnen liegen, hätte zu der Zeit wohl niemand erwartet. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, oder wie sagt man so schön?! Und so entwickelt sich diese wundervolle Geschichte um die schöne Tänzerin und den hübschen Krankenpfleger.

Chat-Romane oder auch E-Mail Romane lassen sich meiner Erfahrung nach ziemlich gut, schnell und locker lesen. Doch ist auch hier der Schreibstil wichtig und die Autorinnen Jennifer Wolf und Alexandra Fuchs haben wirklich wunderbar zusammengearbeitet. Für mich sind die Seiten nur so dahin geflogen und, wäre es nicht schon mitten in der Nacht gewesen, hätte ich vermutlich die ganze Geschichte in einem Rutsch gelesen. Einfach, weil mich das Geschehen um Sam und Alice so sehr gefesselt hat.

18:05 Uhr, Sam - Frank:
Ich sehe, dass du meine Nachrichten liest!!!!!!!!!! WO BIST DU??? Ich habe schon Durchfall vorgetäuscht und hocke auf dem Drecksklo. Alter, hier sitzen Häkelenten auf dem Klopapier.

Jedoch muss ich zugeben, dass mir die Ausgangssituation nicht ganz fremd war. Ein Mädchen und ein Junge mit Handicap landen versehentlich in einem Gespräch, das eigentlich mit jemand anderem geführt werden sollte. Beide leben etliche Kilometer voneinander entfernt und kommen dennoch nicht von den humorvollen, charmanten Worten des jeweils anderen los, so dass sich aus dieser unglaublichen Ausgangssituation etwas großes entwickelt. Doch wäre es sinnlos diese Geschichte zu schreiben, gäbe es nichts was die beiden zusammen bringt und schlussendlich sind die Geschichten allesamt unterschiedlich, denn was zwischen dieser ersten falsch versandten Nachricht und dem Ende liegt, ist immer individuell und hier auf jeden Fall absolut lesenswert.

Whatsapp, Emails, Facebook. Unsere beiden Protagonisten haben viele Möglichkeiten einander zu schreiben und nutzen sie auch. Mir gefiel die Abwechslung des Mediums, denn bei Facebook kommen auch die Freunde der beiden zu Wort. Außerdem lockert dies die Geschichte zusätzlich auf. Ebenso auch Sams kleine Schwester Ina und ihre wenigen Nachrichten an Alice passen perfekt zum Gesamtbild. Mir gefiel Sam, mit seinen Eigenarten, seinem Leben, seinen Freunden, seinem Beruf, seiner Liebe zur Familie. Und mir gefiel auch Alice mit ihrer Eigenart gerne alles zu sagen was sie denkt, ihrer liebe zum Tanz und ihr Dasein als Nicht-Alice-Im-Wunderland.

Dieser Chat-Roman konnte mich wirklich sehr begeistern. Ein echter Pageturner mit einer Menge sympathischer Charaktere und einem Protagonistenpaar, das zusammen einfach wunderschön ist - sie wissen es nur noch nicht. ;)

Veröffentlicht am 09.02.2017

Sandersons Geschichten sind einfach Meisterklasse

Elantris
0

Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass die Kurzbeschreibung in den Online-Portalen durchweg irreführend ist. Der Klapptext unterscheidet sich signifikant von dieser Beschreibung und gibt den wahren ...

Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass die Kurzbeschreibung in den Online-Portalen durchweg irreführend ist. Der Klapptext unterscheidet sich signifikant von dieser Beschreibung und gibt den wahren Inhalt preis.

Im Land Arelon gibt es eine Stadt namens Elantris, welche früher von gottähnlichen Geschöpfen bewohnt wurde und heute nur noch einen Fluch darstellt. Einst waren die Elantrier wunderschön mit silberglänzender Haut und weißem Haar, doch vor 10 Jahren änderte sich dies. Die sogenannte Shaod befiel die magisch begabten Elantrier, machte sie hässlich und verabscheuungswürdig. Schwarze flecken auf der Haut, ausfallendes Haar, kein Herzschlag und dennoch dem Tode nicht nah. Mit dem Sturz von Elantris stürzte auch das Reich und ein neuer König kam an die Macht und sperrte die verfluchten Elantrier in ihr nunmehr verrottendes Elantris. Jeder Bürger, den von nun an der Fluch der Shaod ereilte, wurde in das Drecksloch Elantris verbannt und vergessen. Als jedoch Kronprinz Raoden zu jenem verfluchten, halbtoten Geschöpf wird, erklärt ihn sein Vater kurzerhand als verstorben, um der Schmach zu entgehen. Doch Raoden war noch nie sonderlich fügsam und begibt sich sogleich an die Entschlüsselung des Geheimnisses um Elantris Fall. Nur Tage später reist seine zukünftige Braut Prinzessin Sarene an und muss erschrocken feststellen, dass ihr Ehemann bereits vor ihrer Ankunft verstarb. Doch Sarene ist nicht irgendein fügsames Frauchen und so verwickelt sie sich schnell in die politischen Spielchen bei Hofe und schart Raodens ehemalige Freunde um sich. Die Lords, darunter auch ihr Onkel, versuchen alles um das Land zu retten und niemand ahnt von Raoden dem Elantrier und seinen Plänen.

Elantris ist als Einzelband ausgelegt und so schön das manchmal auch sein kann, war ich doch ein bisschen skeptisch, denn ich habe erlebt was für eine hervorragende Geschichte Brandon Sanderson in mehreren Bänden erzählen kann ("Mistborn"). Um ehrlich zu sein hatte ich hier ein paar Startschwierigkeiten, denn die ganzen Eigennamen setzten zum Angriff an und erschweren das Lesen - zumindest mir. Die Personennamen, Namen der Länder, Begriffe anderer Sprachen dieser Welt, Religionen und Begriffe dieser Religionen und ihrer Abspaltungen, ... es ist ein scheinbar endloser Quell von Namen, Namen, Namen. Es dauert somit seine Zeit sich wirklich zurecht zu finden, doch sind die Charaktere ein großer Pluspunkt. Beispielsweise begleitet der Leser Prinzessin Sarene und ihr Seon Ashe - ein Wesen aus Licht, welches auch zur Kommunikation mit anderen Besitzeren solcher Seonen dient und mit ganz eigenen Persönlichkeiten ausgestattet sind. Die Prinzessin ist eine politisch versierte, intelligente junge Frau und schert sich nicht viel um Landeskonventionen. Ihre Art ist sehr erfrischend zwischen all dem Höfischen Gehabe und auch ihre Mitstreiter stimmen ihren Zielen zu. Dass nicht immer alles perfekt funktioniert, kommt der Geschichte nur zu Gute, denn das Planen politischer Schachzüge und die Vereitlung der Pläne des Priesters Hrathen stehen auf Sarenes Liste der Dinge, die sie am liebsten tut, verdammt weit oben.

Brandon Sandersons Weltenentwurf ist außerdem wieder umwerfend! Er erschafft eine unglaublich komplexe Welt, die am Ende überaus sinnig daher kommt und den Leser nur staunen lässt wie der Autor es geschafft hat so etwas wundervolles zu erschaffen. Wieder einmal gibt es einen magischen Einschlag, denn die sagenumwobenen Elantrier verloren einst ihre Magie, welche sie durch Symbole wirkten, die in die Luft gezeichnet wurden. Diese Zeichen sind viel Komplexer, als man es sich vorzustellen vermag. Das zeigt vor allem das Glossar am Ende des Buches. Ich hätte niemals gedacht, dass es sich tatsächlich um solch komplizierte Muster handeln könnte, die es den Elantriern erlaubt(e) zu heilen, Elemente zu beherrschen oder auch große Entfernungen in einem Wimpernschlag zurück zu legen. Das Rätsel um die verlorene Kraft und Raodens bestreben all die aufkommenden Fragen zu beantworten machen die elantrische Magie noch interessanter.

Mit einem etwas schwierigen Einstieg, wegen vieler Eigennamen, schafft es Elantris den Fall der magischen Stadt und seine Auswirkungen wunderbar zu veranschaulichen. Sympathische Charaktere und scharfe Wendungen in der Geschichte wissen den Leser zu bannen und mit elantrischer Magie zu verzaubern. Dies ist eine Welt, die man nicht so schnell wieder verlässt und noch eine Weile mit sich herum trägt.

... Lang lebe der König.

Veröffentlicht am 09.02.2017

einiges Potential verschenkt

Nebelfunke
0

Nebelfunke ist die erste Geschichte der jungen Autorin Regina Meißner, welche ich gelesen habe und sie galt zugleich als Bestandsprobe für ihre anderen veröffentlichten Geschichten. Ich ging also vorurteilsfrei ...

Nebelfunke ist die erste Geschichte der jungen Autorin Regina Meißner, welche ich gelesen habe und sie galt zugleich als Bestandsprobe für ihre anderen veröffentlichten Geschichten. Ich ging also vorurteilsfrei an diese Geschichte heran und wurde von einer süßen, ruhigen Geschichte mit Fantasy-Elementen überrascht. May ist ein Charakter, mit dem sich wohl viele junge Mädchen identifizieren können, denn sie fühlt sich nirgendwo dazugehörig und ist mit ihrem Leben und den vorgegebenen Konventionen absolut unzufrieden. Ich war etwas überrascht über das Leben, das May führt, denn so richtig konnte ich mir nichts darunter vorstellen. Es ist leider unklar wie die Gesellschaft tickt. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ihr Leben zu heutigen Zeit angesiedelt ist und dann wiederum wird ihr Leben mit einzelnen Worten wieder in eine Art Mittelalter katapultiert. Es ist also ein Gemisch aus beiden und wirkt dennoch mehr schwammig als klar. Der fremde, geheimnisvolle Junge klingt zunächst eher nach einem Klischee, doch gefiel mir sein Auftreten und sein Charakter sehr gut. Dass er mit einer Aufgabe durch das erschienene Portal kam und nun auf May trifft, ist wohl das beste, was beiden passieren konnte. Ich bin jedenfalls sehr überrascht von dieser ruhigen Liebesgeschichte, auch, wenn sie hier und da noch ein paar kleinere Schwächen aufweist und einen kleinen Feinschliff vertragen könnte.

3,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 09.02.2017

Vampirliebe

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft
0

Wer die Bücher von Katie MacAlister leist, der wird das Schema kennen. Dunkler/Vampir ist auf der Suche nach seiner Auserwählten um seine Seele zurück zu bekommen. Besagte Auserwählte ist zumeist nicht ...

Wer die Bücher von Katie MacAlister leist, der wird das Schema kennen. Dunkler/Vampir ist auf der Suche nach seiner Auserwählten um seine Seele zurück zu bekommen. Besagte Auserwählte ist zumeist nicht sonderlich begeistert und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Mittlerweile bin ich also bei Band acht angekommen und ich störe mich an diesem Schema ganz und gar nicht, im Gegenteil mag ich solcherlei Bücher sogar ziemlich gerne, vor allem, wenn sie, wie hier, genau meinen Humor treffen. Die Bücher der Autorin sind nicht für jedermann, denn gerade besagter Humor kommt nicht bei jedem gut an und die Charaktere wirklich vielleicht auf einige etwas plump und ungelenk. Mir sagt das auf jeden Fall zu und so hatte ich auch hier wieder das Vergnügen einer wirklich unterhaltsamen Geschichte aus MacAlisters Feder.

Francesca ist noch sehr jung, als sie das erste Mal auf Ben trifft und will sich nichts vorschreiben lassen, schon gar nicht wenn sie zu lieben hat. Sie will ihren eigenen Weg gehen und eben dies tut sie, bis sie ungewollt und mit noch immer schwermütigem Herzen nach vielen Jahren zu ihrer alten Familie zurück kehrt, um ihre Mutter zu suchen. Natürlich trifft sie dort auch wieder auf Ben, doch hätte sie sich niemals vorstellen können, dass er etwas anderes für sie empfinden könnte als die Hingabe eines Dunklen zu seiner Auserwählten. So wie damals. Doch leider werden Erwartungen nicht immer erfüllt und, dass es dieses Mal nicht so ist, trifft sie wie ein Schlag. Frans innerer Konflikt ist, so finde ich, nachvollziehbar. Immerhin war sie erst 17 Jahre als und jeder bedrängte sie, wegen ihrer neuen "Aufgabe" als Auserwählte.

Die Geschichte ist einfach unheimlich witzig. Die Situationskomik, welcher Katie MacAlister sich immer wieder bedient, ist einfach herrlich und ich will es nicht missen. Die drei Wikinger-Krieger an Frans Seite sind auch einfach der Hammer. Sie sind ihr Jim (aus der Drachen-Reihe, wer sie kennt) und sorgen für mehr als nur eine absolute Peinlichkeit mit ihren unverblümten Vorstellungen und Kommentaren, sowie ihr Drang zur Nacktheit und dem Verlangen nach so vielen Frauen, wie sie in die Finger bekommen.

Pseudo-Ninja-Wikinger-Krieger, der dunkle Ben auf Abwegen und eine reichlich verwirrte Francesca machen dieses Buch zu einer Geschichte, bei dem ich aus dem Lachen nicht mehr heraus kam. Zusätzlich abgerundet durch eine, wieder einmal, recht schräge Liebesgeschichte á la MacAlister. Ich mags sehr!

Veröffentlicht am 09.02.2017

I like

Verführt. Lila und Ethan
0

Der Geschichte um Lila und Ethan habe ich bereits seit dem ersten Band entgegen gefiebert und spätestens ab dem zweiten Band fand ich die beiden als potentielles Protagonistenpaar interessanter als Ella ...

Der Geschichte um Lila und Ethan habe ich bereits seit dem ersten Band entgegen gefiebert und spätestens ab dem zweiten Band fand ich die beiden als potentielles Protagonistenpaar interessanter als Ella und Micha. In den zwei vorigen Bänden bekam der Leser nur Häppchenweise irgendwelche Andeutungen zu Lila, und auch zu Ethan, geliefert, die einen eher unzufriedenstellend abspeisen. Nun bekommt das ungleiche Paar ihre eigene Geschichte, welche mit dem ein oder anderen Geheimnis zu überraschen weiß.

Lila ist bei den Lesern als Ellas beste Freundin und reiche Schönheit bekannt. Doch was wirklich hinter dieser, zunächst durchschaubaren, Person steckt erfährt der Leser erst jetzt. Denn wie heißt es so schön? Es ist nicht alles Gold was glänzt. Und so ist die glänzende, perfekte Fassade Lilas auch nur eine Maske, welche sie zur Schau stellt. Wie ihr Leben wirklich läuft und was für Probleme sie mit sich herumschleppt ist somit auf den ersten Blick nicht zu erkennen – und so bekommen wir einen exklusiven Einblick. Auch Ethans Leben ist nicht ohne und er hat so einige Dinge aufzuarbeiten. Doch wo bisher jeder der beiden Protagonisten seine eigenen Schlachten geschlagen hat, beginnen sie einander besser kennen zu lernen und zu verstehen und stehen nur zu gerne füreinander ein.

Die Liebesgeschichte der beiden ist schon ein bisschen vorhersehbar, doch will natürlich niemand diese Anziehungskraft zugeben. Es ist ein Auf und Ab der Gefühle und ein Hin und Her der Gefühle. Insgesamt gefiel mir das alles viel besser als die Geschichte von Ella und Micha und sammelt schon wegen der interessanten Charaktere einige Pluspunkte. Ich kann sowohl Ethan, als auch Lila wirklich gut leiden.

Drogen, emotionale Probleme, Zusammensein. Die Verführung von Lila & Ethan gefiel mir wirklich gut. Leider tut sich am Ende der Geschichte wieder ein Drama von Ella & Micha auf, denn darauf hätte ich gerne verzichtet.