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Veröffentlicht am 22.08.2020

Spannender Krimi rund um den Elfenstedentocht

Die Tote in der Gracht
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Leeuwarden ist im Elfenstedentocht Fieber. Nach langer Zeit stehen die Chancen gut, dass dieses weltweit größte Eisschnelllauf Rennen auf Natureis stattfinden kann. Während das Planungskomitee die Strecke ...

Leeuwarden ist im Elfenstedentocht Fieber. Nach langer Zeit stehen die Chancen gut, dass dieses weltweit größte Eisschnelllauf Rennen auf Natureis stattfinden kann. Während das Planungskomitee die Strecke überprüft, stürzt die Reporterin Jessica Jonker von einer Brücke auf das Eis. Bei der Obduktion stellt sich heraus: Jessica wurde vergiftet. Die Ermittlungen führen Griet Gerritsen und ihr Team in die Vergangenheit des Rennens.......

"Die Tote in der Gracht" ist der zweite Band der Krimireihe aus den Niederlanden um die Kommissare Griet Gerritsen, Pieter de Vries und Naomi Boogard. Ohne den Vorgänger zu kennen, bin ich gut in die Geschichte gestartet. Die Protagonisten werden eingeführt. Einiges aus dem Vorgänger erwähnt. Gleich zu Anfang gibt es eine spannende Szene, die am Ende noch einmal eine Rolle spielt. Überhaupt steigert sich die Spannung langsam bis sich am Ende die Ereignisse überschlagen. Was mir gut gefallen hat. Ein bisschen hatte ich mit der Fülle an Informationen zu kämpfen, die der Krimi zum Eisrennen und zur Gegend zu bieten hatte. So ein bisschen kam mir das wie ein Reiseführer vor. Zudem sind immer wieder niederländische Begriffe im Text eingestreut. Das hat sich für mich etwas wie ein Sprachkurs gelesen und mir an diesen Stellen den Lesefluss genommen. Ein paar Worte beschränkt auf die wörtliche Rede, hätte mir wesentlich besser gefallen, zumal das Setting mit den Grachten und Hausbooten schon das niederländische Feeling perfekt gemacht haben.

Fazit: Ein spannender Niederlande Krimi, der mir vom Fall rund um den Elfenstedentocht und dem Setting her gut gefallen hat. Mir jedoch die häufig eingestreuten niederländischen Begriffe hin und wieder den Lesefluss genommen haben. Auch die Fülle an Informationen hätte es in der Form nicht unbedingt gebraucht. Von mir bekommt der Krimi eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Ein Krimi, der viel bietet

Endstation Seeschleuse
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Die beiden Kommissare Hilgersen und Flottmann der Husumer Kriminalpolizei bekommen einen Vermisstenfall auf den Tisch. Daniela Herzog war mit einer Freundin in einem Café verabredet. Doch noch bevor es ...

Die beiden Kommissare Hilgersen und Flottmann der Husumer Kriminalpolizei bekommen einen Vermisstenfall auf den Tisch. Daniela Herzog war mit einer Freundin in einem Café verabredet. Doch noch bevor es zu diesem Treffen kommt, hat sie Hals über Kopf das Lokal verlassen. Abends ist sie nicht mehr bei ihrem Freund aufgetaucht. Noch während Hilgersen und Flottmann die ersten Befragungen durchführen, taucht eine weibliche Leiche auf. Daniela?

"Endstation Seeschleuse" ist der vierte Band der Küsten Krimi Reihe mit Hilgersen und Flottmann. Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, fiel mir der Einstieg leicht. Selten habe ich ein Buch gelesen, das so geradlinig und lebendig geschrieben ist, dabei viel bietet. Spannung, Humor, Lokalkolorit, authentische Figuren und einiges an Informationen zur gewählten Thematik: Nahtoderfahrung. Trotz dieses Inputs wirkt der Krimi zu keiner Zeit langweilig. Im Gegenteil. Ich hatte gute Unterhaltung und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die beiden Kommissare Hilgersen und Flottmann sind für mich ein Dreamteam. Ihre Dialoge herrlich amüsant. Das I-Tüpfelchen ist aber Kater Bogomil. Er und Flottmann haben ein besonderes Verhältnis zueinander, das für einige witzige Szenen gesorgt hat. Die Art und Weise wie der Fall am Ende gelöst wird ist ungewöhnlich, aber genial.

Fazit: Ein stimmiger Krimi, der nicht nur durch Spannung, sondern auch durch das Drumherum glänzt. Der auf Einlagen zum Neugierig machen auf die Vorgänger verzichtet. Bei mir hierfür weitere Pluspunkte gesammelt hat. Ich jedenfalls hatte gute Unterhaltung mit diesem kompakt wirkenden und mit feinem norddeutschen Humor durchzogenen Krimi, der viel bietet. Empfehle ich sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Romantasy im mittelalterlichem Setting

Lioness
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Das 18-jährige Mädchen Borka wächst unter Löwen auf. Hier wird sie liebevoll umsorgt. Versteht sich gut mit ihren Löwengeschwistern. Doch eines Tages wird diese Idylle getrübt. Die Löweneltern werden an ...

Das 18-jährige Mädchen Borka wächst unter Löwen auf. Hier wird sie liebevoll umsorgt. Versteht sich gut mit ihren Löwengeschwistern. Doch eines Tages wird diese Idylle getrübt. Die Löweneltern werden an den Königshof verschleppt. Die Geschwister getötet. Borka ist außer sich vor Wut. Möchte wenigstens ihre Zieheltern Aylela und Corbin retten und stürzt sich Hals über Kopf in ein waghalsiges Abenteuer.......

"Lioness - Wohin dein Herz dich führt" beginnt ein bisschen wie das Dschungelbuch. Aber die Idylle täuscht. Passend zum mittelalterlichem Setting in dem die Geschichte spielt, wird es gleich ziemlich heftig. Es wird zwar nicht alles bis ins Detail beschrieben, aber Zartbesaitete sollten sich vorher im Klaren sein was sie erwartet. Mir hat das sehr gut gefallen. Schließlich wirkt es authentisch. Im Mittelalter war man ja nicht unbedingt zimperlich. Den Schreibstil habe ich von Anfang an als flüssig, fesselnd und unterhaltend empfunden. Die Figuren sind allesamt gut ausgearbeitet und lebendig beschrieben. So hatte ich gleich einen Bezug zu ihnen. Habe mich für sie gefreut oder mit ihnen gelitten. Vor allem Borka und Prinz Fjodor haben es mir angetan. Gleich beim ersten Aufeinandertreffen musste ich über ihre Dialoge schmunzeln. Der Beginn einer Hassliebe. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Immer wieder gibt es ein paar Wendungen mit denen ich nicht gerechnet habe. Was am Schluss noch einmal gesteigert wird und dem Ganzen ein Krönchen aufsetzt.

Fazit: Ein richtig guter Romantasy Roman im Jugendbuchbereich über ein starkes und mutiges Mädchen. Der authentisch wirkt und mir fesselnde und spannende Unterhaltung geboten hat. Mir der Wortwitz in den Dialogen und das mittelalterliche Setting gut gefallen haben. Zwar hat die Geschichte am Anfang gleich eine Frage aufgeworfen, die aber schlüssig bis zum Ende erklärt wird. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Die Geschichte entwickelt sich langsam

Alles, was zu ihr gehört
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Kate hat ihren Job in New York verloren. Jetzt macht sie sich auf den Weg nach Kalifornien. Theo Brand hat sie engagiert, um den Nachlass seiner Mutter Miranda, einer berühmten Fotografin, zu sortieren. ...

Kate hat ihren Job in New York verloren. Jetzt macht sie sich auf den Weg nach Kalifornien. Theo Brand hat sie engagiert, um den Nachlass seiner Mutter Miranda, einer berühmten Fotografin, zu sortieren. Hier erwartet Kate nicht nur viel Arbeit, weil Miranda alles gehortet hat, sondern auch Gerüchte um den Selbstmord der Fotografin. Je mehr Kate in die Dokumente von Miranda abtaucht, umso mehr ist sie überzeugt: ein Selbstmord war das nicht......

"Alles, was zu ihr gehört" ist das Debüt von Sara Sligar und sehr speziell erzählt. Die Geschichte selbst erlebt man aus Kates Sicht. Immer wieder dazwischen: Dokumente von Miranda. Obwohl ich so eine Art von Aufteilung mag, ist es mir anfangs schwer gefallen, dem Ganzen zu folgen. Die Dokumente waren zu diesem Zeitpunkt aufschlussreich, jedoch ziemlich vulgär geschrieben. Mit Kate und ihrer Art bin ich nicht wirklich zurecht gekommen. Wusste ich bis dahin nicht warum sie sich oft merkwürdig verhält. Aber mit der Zeit hat die Geschichte einen kleinen Sog entwickelt, der mich immer mehr in einen Lesefluss gebracht hat. Vieles hat sich mit einem Aha-Effekt aufgelöst. Figuren, die ich zu Beginn nicht mochte, wurden mir sympatisch und umgekehrt. Am Schluss erfährt man das Ganze Ausmaß um das Drama von Miranda und auch einiges über Kate. Zwei Frauen, die so verschieden sind und doch Einiges gemeinsam haben.

Fazit: Ein Roman, dem man Zeit geben muss sich zu entwickeln. Meine Geduld wurde jedoch belohnt. Nach und nach wurde mir Einiges verständlicher. Ab zirka der Hälfte konnte mich die Geschichte packen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es aufgrund des Schreibstils nicht jedem so gehen wird. Deshalb von mir eine bedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Intelligenter und atmosphärischer Roman

Die verlorene Frau
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1960: Rebeccas Vater ist gewalttätig. Sie und ihre Mutter leiden sehr darunter. Als Rebecca 13 Jahre alt ist, kommen ihre Eltern gewaltsam ums Leben. Davon ist sie noch Jahre später traumatisiert. Hat ...

1960: Rebeccas Vater ist gewalttätig. Sie und ihre Mutter leiden sehr darunter. Als Rebecca 13 Jahre alt ist, kommen ihre Eltern gewaltsam ums Leben. Davon ist sie noch Jahre später traumatisiert. Hat sie sich doch in dieser stürmischen Nacht, verkrochen unter ihrer Bettdecke, alles anhören müssen.

2014: Jessie, Rebeccas erwachsene Tochter, bekommt ein Mädchen. Dieses ist schwer krank. Braucht Medikamente. Total überfordert und von Ängsten geplagt, verschwindet Jessie mit samt dem Baby kurz nach der Geburt spurlos aus dem Krankenhaus. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, bei dem die Geheimnisse der Vergangenheit wieder ans Licht kommen.....

Mit "Die verlorene Frau" hat Emily Gunnis einen spannenden und atmosphärischen Roman geschaffen, der mich von Anfang an in seinen Bann ziehen konnte. Aus Sicht der verschiedenen Protagonisten erlebt man die Geschichte. Taucht zwischendurch immer wieder in die Vergangenheit von Harriet, Rebeccas Mutter, ein. Dabei spielt deren Tagebuch eine wichtige Rolle. Nach und nach kommen Details zum Vorschein. Mich hat fasziniert wie langsam ein Zahnrad ins andere gegriffen hat. Diese neuen Verstrickungen kamen überraschend, wie nebenbei und haben bei mir einen Aha-Effekt ausgelöst. Dies hat sich bis zum Schluss fortgesetzt. Weshalb ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Was mir auch besonders gut gefallen hat war die Atmosphäre, die geherrscht hat. Je nach Stimmungslage hat sich auch das Wetter geändert. Schon daran hat man gemerkt, dass etwas unheilvolles in der Luft liegt.

Fazit: Ein intelligenter und atmosphärischer Roman, der neue Erkenntnisse erst nach und nach offenbart. Mir deshalb spannende und kurzweilige Unterhaltung geboten hat und mich immer wieder von Neuem überrascht hat. Empfehle ich sehr gerne weiter.

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