Die Suche nach der Wahrheit
Kate versucht nach einer schwierigen Liebesbeziehung und Problem im Job durch einen Umzug von New York an die Westküste der USA einen Neuanfang. Sie zieht bei ihrer leicht übergriffigen Tante ein und beginnt ...
Kate versucht nach einer schwierigen Liebesbeziehung und Problem im Job durch einen Umzug von New York an die Westküste der USA einen Neuanfang. Sie zieht bei ihrer leicht übergriffigen Tante ein und beginnt den Nachlass der berühmten Fotografin Miranda Brand zu sortieren, katalogisieren und archivieren. Dabei geht sie im Haus des Sohnes der Fotografin aus und ein, lernt ihn und seine zwei kleinen Kinder immer näher kennen. Obwohl sie bald den Verdacht hegt, dass bei Mirandas Selbstmord nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein könnte, verliebt sie sich in Theo Brand.
Ich durfte das Buch in einer Leserunde entdecken und war überrascht, dass die Meisten große Schwierigkeiten mit dem Erzählstil der Autorin hatten. Mir ging es ganz anders, denn mir gefiel die Art, wie Sara Sligar ihre zwei so unterschiedlichen Hauptakteurinnen in Szene setze, sehr gut. Kate, die anfangs etwas unsicher und verhuscht rüberkommt, entwickelt eine fast manische Neugierde auf der Suche nach der Wahrheit. Sie scheut nicht davor zurück, Theo Brand zu belügen und zu hintergehen. Das ganze Szenario erinnerte mich sehr stark an den Film „Rebecca“ frei nach dem Roman von Daphne du Maurier. Diese Grundstimmung nicht zu wissen, ob der Sohn von Miranda etwas mit deren Tod zu tun hat. Diese Ungewissheit bleibt bis fast zum Schluss und gibt dem Buch den Psychothrill-Touch.
Die verstorbenen Miranda wird durch Briefe und Tagebucheinträge zum Leben erweckt und deren psychische Probleme sind dramatisch und eindringlich und tragen zusätzlich zum Rätsel-Raten des Lesers bei.
Auch wenn ich also die Frauen in diesem Buch ganz pauschal nicht besonders liebenswert fand und ich mich über ihr Verhalten oft ärgerte – nicht nur Kate sondern auch ihre fürchterliche Tante nervte mich sehr – habe ich das Buch gerne gelesen. Es hatte durchaus einen Sog, der mich mitzog und mir gefiel die klare deutliche Sprache der Autorin und die Art, wie sie die Befindlichkeiten und Gefühle der Protas beschrieb, sehr gut.