Ein Stück Geschichte, die man nicht vergessen sollte
Die UnwertenDezember 1939. Die 14-jährige Hannah Bloch ist Halbjüdin. Nur diesem Umstand hat sie es zu verdanken, dass sie überhaupt noch in die Schule gehen darf. Ihr linientreuer Lehrer Reinhold Pilz macht ihr das ...
Dezember 1939. Die 14-jährige Hannah Bloch ist Halbjüdin. Nur diesem Umstand hat sie es zu verdanken, dass sie überhaupt noch in die Schule gehen darf. Ihr linientreuer Lehrer Reinhold Pilz macht ihr das Leben schwer. Aber auch vor ihren Schulkameraden muss sie sich in Acht nehmen. Erfolgreich konnte sie bisher ihre Epilepsie verbergen. Doch am letzten Schultag passiert es. Hannah erleidet einen Anfall und bricht vor der Klasse zusammen. Damit gerät sie in das Visier der Aktion T4, denn die Nationalsozialisten haben es sich zur Aufgabe gemacht, alles unwerte Leben zu vernichten.......
"Die Unwerten" ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe um die Halbjüdin Hannah Bloch. Der Roman ist sehr aufwühlend geschrieben. Zeigt er doch auf, wie grausam das damalige Regime mit Menschen umgegangen ist, die des Lebens ihrer Ansicht nach nicht wert sind. Dabei hat der Autor die Schilderung wie es tatsächlich war dem Leser noch erträglich gemacht. Diese Gratwanderung ist sehr gut gelungen. Der Schreibstil ist flüssig. Von Anfang an bin ich tief in das Geschehen eingetaucht. Vieles habe ich hautnah miterlebt. Ich habe gebangt und gehofft. Musste mich aber oft der grausamen Realität stellen. Auch in die Charaktere konnte ich mich gut hineinversetzen. Die Entwicklung der Einzelnen gut nachvollziehen. Am Ende ergibt sich zwar viel durch Zufall, hat mich persönlich jedoch nicht gestört.
Fazit: Ein fiktiver Roman, der auf historische Fakten beruht. Dessen Charaktere Züge von real existierenden Personen haben. Ein Thema aufwirft, welches man nie vergessen sollte. Ich danke dem Autor für diese Geschichte, deren Tragweite mir so nicht bewusst war. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und bin gespannt wie es mit Hannah weiter geht.