Profilbild von buchwurm05

buchwurm05

Lesejury Star
offline

buchwurm05 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchwurm05 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2020

Eigensinnige Kommissarin, spannender Fall

MÖWEN, MEER UND TOD
0

Nach einem Jahr Auszeit kehrt Kriminalhauptkommissarin Luna Maiwald wieder in den Dienst zurück und bekommt es gleich mit mysteriösen Todesfällen zu tun. Die Toten waren alle gesund, sind an plötzlichem ...

Nach einem Jahr Auszeit kehrt Kriminalhauptkommissarin Luna Maiwald wieder in den Dienst zurück und bekommt es gleich mit mysteriösen Todesfällen zu tun. Die Toten waren alle gesund, sind an plötzlichem Herzversagen gestorben. Während sie sich noch damit auseinandersetzt, geschieht ein Reitunfall mit Todesfolge. Luna glaubt nicht an ein Unglück. Zu viele Ungereimtheiten machen ihr zu schaffen. Aber nicht nur das. Auch Privat läuft es alles andere als rosig............

"Möwen, Meer und Tod" ist der zweite Band einer Reihe um Luna Maiwald, die auf drei Teile ausgelegt ist. Vieles - gerade im Privatleben - baut aufeinander auf. So hatte ich einige Schwierigkeiten mit Luna warm zu werden. Einiges aus dem Vorgänger wird angedeutet, aber nicht erklärt. Was ich ein bisschen schade fand. Gerade für den Erstleser wäre eine kurze Einführung hilfreich gewesen. Luna ist ein eigensinniger und chaotischer Charakter. Genial im Beruf und bekannt für ihre ungewöhnlichen Outfits am Tatort. Psychisch und sexuell abhängig von einem ehemaligen Rechtsmediziner und Mörder, der in einer JVA einsitzt. Dieser Umstand nimmt einen Großteil der Handlung ein und hat mir dadurch - wie auch einige Fachbegriffe hinsichtlich medizinischer Untersuchungen, die anschließend erst erklärt wurden - ein wenig den Lesefluss genommen. Der Fall selbst ist spannend. Man konnte zwar erahnen in welche Richtung es geht, aber die Auflösung hat mich überrascht und bis dahin noch einige Wendungen genommen. Der Schreibstil ist flüssig, kam mir manchmal jedoch genauso chaotisch wie Luna vor. Aber das ist zum Glück ja Geschmacksache.

Fazit: Ein ungewöhnlicher Krimi in jeder Hinsicht. Bei dem ich raten würde unbedingt mit Band 1 anzufangen. Mit einem spannenden Fall. Charakteren bei denen mir etwas die Tiefe gefehlt hat. Die Handlung spielt auf Rügen und teilweise Hiddensee. So hat auch ein bisschen Lokalkolorit nicht gefehlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.12.2019

Ein Roman komplett in Briefform

Wort für Wort zurück zu dir
0

Aggie und ihre beste Freundin Rosie haben seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr. Damals hat ihre Freundschaft ein abruptes Ende gefunden. Jetzt erfährt Aggie, dass Rosie zur Unterstützung der Armee als Meteorologin ...

Aggie und ihre beste Freundin Rosie haben seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr. Damals hat ihre Freundschaft ein abruptes Ende gefunden. Jetzt erfährt Aggie, dass Rosie zur Unterstützung der Armee als Meteorologin mit nach Kuweit geflogen ist. Der Irak Krieg steht kurz bevor. Also entschließt sich Aggie, mittels der elektronischen Feldpost, Rosie zu schreiben. Ein Briefwechsel entsteht....

"Wort für Wort zurück zu dir" ist komplett in Briefform geschrieben. Lässt sich flüssig und schnell lesen. Die Grundidee dahinter hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Laut Klappentext und Titel habe ich eine emotionale Geschichte erwartet, in der sich die Freundinnen trotz der Entfernung langsam wieder annähern. Jedoch schon in den ersten Briefen ist es so, als wäre nie etwas gewesen. Knapp die Hälfte der Geschichte besteht aus unwichtigem Geplänkel. Die Freundinnen berichten in einem lockeren Ton über ihren bisherigen Alltag. Schon hier kamen mir Zweifel. Würde man nicht erst über die Vergangenheit und dem damaligen Bruch sprechen? Je näher der Krieg rückt, umso ernster werden die Themen. Nach und nach erfährt man, was damals passiert ist. Manches muss man aber auch zwischen den Zeilen lesen. Immer wieder wird der Schriftverkehr der beiden Freundinnen durch Briefe von Verwandten, Bekannten oder Fremde unterbrochen. Es hat zwar nicht direkt gestört, jedoch habe ich mich gefragt, wozu manche gedient haben. Der Roman hat ein sehr emotionales Ende, dass mich berührt hat. Auch die Nebenhandlungen werden im Großen und Ganzen aufgeklärt, haben mich trotzdem mit einigen Fragen zurück gelassen.

Fazit: Ein Roman, der nicht ganz hält was der Klappentext verspricht. Der sich flüssig lesen lässt. Mir die Grundidee der Briefform gut gefallen hat. Ihn aber wohl jeder beim Lesen anders wahr nimmt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2019

Interessante Thematik, toller Schreibstil

Das Mädchen Jannie
0

Die 10-jährige Jannie gehört zu einer Gruppe von Bettlern, die vom gewalttätigen Miro beaufsichtigt und jeden Morgen in ein anderes Dorf gefahren werden. Um mehr Geld zu erbetteln, bekommt Jannie den 2-jährigen ...

Die 10-jährige Jannie gehört zu einer Gruppe von Bettlern, die vom gewalttätigen Miro beaufsichtigt und jeden Morgen in ein anderes Dorf gefahren werden. Um mehr Geld zu erbetteln, bekommt Jannie den 2-jährigen kranken Jakob mit. Doch als sie an einer Haustür klingelt, öffnet eine Frau, die sofort den hustenden Jakob an sich nimmt. Jannie flüchtet in Panik. Viel zu viel Angst hat sie vor Miro. In einem abgelegenen Hof versteckt sie sich, wird aber schon bald vom Besitzer Dieter Leuken entdeckt. Doch statt sie zur Polizei zu bringen gibt er ihr zu Essen und Unterkunft. Als Dank hilft sie ihm bei der Pflege seiner kranken Mutter, die nach einem Schlaganfall stumm in ihrem Bett liegt. Jannie ahnt nicht was Dieter mit ihr vor hat und seine Mutter kann sie nicht warnen.........

"Das Mädchen Jannie" ist der siebte Band der Kommissar Klinkhammer Reihe. Man kann ihn aber problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. In einem flüssigen und bildlichen Schreibstil erfährt man Wissenswertes zu den Protagonisten. Kann sich dadurch sehr gut in sie hineinversetzen. Die Geschichte ist in verschiedenen Erzählebenen geschrieben, die sich prima ergänzen und Stück für Stück weitere Puzzleteile preisgegeben. So erfährt man immer mehr über Jannie und Dieter und deren Denkweise. Teilweise hat mich das sehr schockiert. Die Ermittlungen selbst kommen etwas zu kurz. Sie dienen lediglich dazu fehlende Teile an ihren Platz zu setzen. So sehr mich die Geschichte um Jannie auch fasziniert hat, so sehr hat sie sich teilweise aber auch in die Länge gezogen. Vieles wird wiederholt. Das war für mich die große Schwäche an dem Roman. Hier hätte mir das Ganze etwas straffer besser gefallen.

Fazit: Interessante Thematik und toller Schreibstil. Gut ausgearbeitete Charaktere. Leider verliert sich die Story etwas in Wiederholungen. Aber durchaus lesenswert.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Autobiografische Zeitreise des Autors

Der Hamlet und die Schokolinse
0

Bei "Der Hamlet und die Schokolinse" handelt es sich um eine autobiografische Zeitreise des Autors Bernd Mannhardt. Hierbei blickt er in seine Kindheit zurück, aber auch auf seine Anfänge als Autor. Ironisch ...

Bei "Der Hamlet und die Schokolinse" handelt es sich um eine autobiografische Zeitreise des Autors Bernd Mannhardt. Hierbei blickt er in seine Kindheit zurück, aber auch auf seine Anfänge als Autor. Ironisch und manchmal auch tragisch erfährt der Leser in fünf Kapiteln einiges Interessantes. Dabei nimmt sich der Autor durchaus auch selbst aufs Korn. Philosophiert was es heißt im Sternzeichen des Krebses geboren worden zu sein. Das Buch ist recht dünn und lässt sich schnell lesen. Probleme hatte ich allerdings mit dem Schreibstil. Teilweise sind die Sätze verschachtelt, was mich nicht groß gestört hat. Jedoch das vieles in für mich unbekannte Worte und Ausdrücke geschrieben ist. So ist mir das Lesen teilweise schwer gefallen. Gleichzeitig beinhaltet das Buch eine Kurzgeschichte. "Lisbeth ist tot". Diese wiederum ist in einem ganz anderen Stil geschrieben und hat mir richtig gut gefallen.

Fazit: Eine interessante autobiografische Zeitreise des Autors. Ironisch. Manchmal auch tragisch. Mit dem Schreibstil bin ich jedoch nicht warm geworden.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Traum oder Wirklichkeit?

Porzellankind
0

Ellis hat eine lieblose Kindheit. Flüchtet sich deshalb in eine Traumwelt. Ihre Mutter verträgt keinen Lärm. Leise schleicht sie sich durch die Villa ihrer Eltern. Entwickelt zusammen mit ihrer imaginären ...

Ellis hat eine lieblose Kindheit. Flüchtet sich deshalb in eine Traumwelt. Ihre Mutter verträgt keinen Lärm. Leise schleicht sie sich durch die Villa ihrer Eltern. Entwickelt zusammen mit ihrer imaginären Freundin Dorothy die verrücktesten Ideen, damit ihre herzlos Mutter ein Herz bekommt. Dann bekommt Ellis ein Geschwisterchen. Einen kleinen Bruder. Eduard. Doch der ist ein Schreikind und strapaziert die Nerven aller. Bis ein Unglück passiert. Ausgerechnet an Ellis neunten Geburtstag.......

"Porzellankind" ist schockierend. Zeigt auf, wie die Seele eines Kindes durch Vernachlässigung und Schikanen gestört wird. Die Autorin nimmt den Leser mit in Ellis Traumwelt und schon bald weiß man nicht mehr: Traum oder Wirklichkeit? Hier wurde ich mehr als einmal an der Nase herumgeführt. Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil erfährt man etwas über Ellis Kindheit in deren Familie. Dann passiert ein Unglück und man springt in Teil 2 zur erwachsenen Ellis. Geschrieben aus ihrer Sicht. Scheinbar hat sie ihr Leben im Griff. Hat sich mit ihrer Mutter arrangiert. Oder doch nicht? Dieses Leben von Ellis ist in den beiden Teilen mit Davor betitelt. Dann gibt es noch ein Danach. Hier erfährt der Leser von einer unbekannten Person, die eine unheimliche Szenerie entwirft. Wer ist es und was hat sie vor? Im dritten Teil wird dies dann aufgelöst und es kommt zu einem bitteren Ende. Mein Kritikpunkt ist der Schreibstil. Er ist zwar flüssig, aber mir hat hier ein bisschen die Tiefe gefehlt. Er kam mir sehr neutral vor, obwohl aus Sicht von Ellis geschrieben wird. Ich habe den Sog vermisst, der mich gänzlich in die Geschichte gezogen hat. So konnte ich nicht wirklich mit Ellis mitleiden.
Fazit: Ein wirklich in jeder Hinsicht ungewöhnlicher Psychothriller. Der aufzeigt, welch fatale Folgen eine lieblose Kindheit hat. Bei dem mir jedoch im Schreibstil ein bisschen die Sogwirkung gefehlt hat. Trotzdem lesenswert.