Eine intensive Erzählung nach einer wahren Geschichte.
Die Freiheit so nahInhalt:
Rostock in den 80er Jahren. Kay und die anderen Mitglieder seiner Clique haben die Schule beendet. Während Kay seiner Wunschausbildung zum Seemann nachgehen darf, werden seine Freunde immer unzufriedener. ...
Inhalt:
Rostock in den 80er Jahren. Kay und die anderen Mitglieder seiner Clique haben die Schule beendet. Während Kay seiner Wunschausbildung zum Seemann nachgehen darf, werden seine Freunde immer unzufriedener. Sie haben zwar alle eine Ausbildungsstelle bekommen, die sind aber von ihren Eltern organisiert worden. Der ein oder andere denkt sogar darüber nach, die DDR zu verlassen. Doch das ist schwierig und gefährlich. Und dann passiert das Unfassbare. Kay bekommt sein Seefahrtsbuch abgenommen und darf die letzte Reise auf dem Schulschiff nicht mehr antreten. Beides braucht er aber, um seine Ausbildung zu beenden. Ausgerechnet er, der sich möglichst an das System angepasst hat, fällt nun tief. Doch wer will ihm was Böses? Ist ein Verräter unter den Freunden? Denn Kay bleibt nicht der Einzige.....
Leseeindruck:
"Die Freiheit so nah" ist intensiv und lässt den Alltag der DDR in den 80er Jahren wieder auferstehen. Vor allen Dingen ist es eine wahre Geschichte. Die Mauer ist noch nicht gefallen. Die Bevölkerung wird ausspioniert. Keinem kann man trauen. Die leiseste Äußerung über die Unzufriedenheit mit dem Regime kann einem zum Verhängnis werden. Das spürt auch Kays Clique. Zugegeben. Die ersten paar Seiten musste ich mich erst einlesen. Musste mich, im Westen aufgewachsen, an den so ganz anderen Alltag gewöhnen. Erschreckt hat mich dabei der viele Alkohol, der reichlich und bei jeder Gelegenheit geflossen ist. Selbst auf der Arbeit. Mir wurde versichert das war damals so. Andere Ablenkung gab es kaum und Alkohol war billig. Schon nach kurzer Zeit hat mich die Geschichte gefangen genommen und ich war mittendrin. Ein ums andere Mal war ich geschockt wie wenig es gebraucht hat, um ins Visier der Regierung zu kommen. Der Schreibstil ist prägnant und die Geschichte hauptsächlich aus Kays Sicht geschrieben. Ich habe gerätselt wer denn der Verräter in den eigenen Reihen sein könnte. Durch ein Ausschlussverfahren hatte ich schnell einen Verdacht, jedoch gehofft mich zu irren. So gab es am Ende noch einmal einen ziemlichen Herzschlag-Showdown. Gut haben mir auch die wohlportionierten, eingeschobenen Kapitel aus 2016 gefallen. Sie gehen fast übergangslos, durch Kays Gedanken, immer wieder in die Vergangenheit zurück. Sie haben mir dabei geholfen, nach und nach alles besser verstehen.
Fazit:
"Die Freiheit so nah" ist eine wahre Geschichte. Sie ist intensiv und hat mich per Zeitreise die DDR der 80er Jahre erleben lassen. Während des Lesens habe ich alles um mich herum vergessen. Meine Gefühle sind Achterbahn gefahren. Danke für diese Geschichte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.