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Veröffentlicht am 13.08.2024

Ein toller Roman, der zum Nachdenken anregt!

Das kunstseidene Mädchen
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Das kunstseidene Mädchen von Irmgard Keun, veröffentlicht im Jahr 1932, bietet einen besonderen Einblick in die soziokulturellen Verhältnisse der Weimarer Republik, insbesondere im Hinblick auf das Bild ...

Das kunstseidene Mädchen von Irmgard Keun, veröffentlicht im Jahr 1932, bietet einen besonderen Einblick in die soziokulturellen Verhältnisse der Weimarer Republik, insbesondere im Hinblick auf das Bild und der Rolle der Frauen.
Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Frau Doris, die, obwohl sie aus eher einfachen Verhältnissen stammt, ein Leben in Luxus und Glamour anstrebt: „Ich will so ein Glanz werden, der oben ist“. Im Laufe des Romans und ihres Strebens gerät sie jedoch immer wieder in einen Konflikt zwischen dem Erreichen eines besseren Lebensstandards durch die Beziehung zu einem wohlhabenden Mann und dem sozialen Aufstieg durch eigene berufliche Erfolge. Dieser Widerspruch spiegelt nicht nur Doris‘ inneren Konflikt wider, sondern den einer ganzen Generation junger Frauen der Zwischenkriegszeit, „die sich weder mit dem Hausfrauendasein ihrer Mütter identifizieren konnten noch mit solchen Frauen, in deren Leben nur der Beruf zählte.“ Vor dem Hintergrund des Mythos der ‚Neuen Frau‘, der sich nach 1918 vor allem im Bild einer in Kunst, Literatur oder Presse tätigen, unabhängigen Frau manifestierte, stellt Keun gleich zu Beginn ihres Romans Doris‘ Sehnsucht nach ‚mehr‘ dar, indem sie ihre Unzufriedenheit mit ihrer Büroanstellung thematisiert und sie kurz darauf in das Leben am Theater eintauchen lässt. Anstatt jedoch eine romantisierte Version eines steilen Aufstiegs ‚von der Sekretärin zum Schauspielstar‘ zu zeichnen, zeigt Irmgard Keun die harte Realität dar, mit der Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft konfrontiert sind. Durch die weiterhin bestehende Reduzierung der Frau auf ihre Rolle als Ehefrau und Mutter und auf ihr äußeres Erscheinungsbild, fällt es Doris entgegen ihren Bemühungen schwer, ernstgenommen zu werden. So wird sie schließlich selbst zu einer artifiziellen, ‚kunstseidenen‘ Figur, die, statt wirkliche Unabhängigkeit und Eigenständigkeit zu erlangen, sich selbst von der Gesellschaft abhängig macht, indem sie sich verstellt und so reagiert, wie ihr Gegenüber es gerne sähe. Trotz ihrer fortschrittlichen und durchaus intelligenten Gedankengänge und Ansichten („sagt man auf einmal: ich bin eine Kastanie! – sperren sie das Maul auf: ach, du bist eine Kastanie – pfui, das wusste ich nicht. Dabei ist man noch dasselbe wie vorher, aber durch ein Wort soll man verändert sein“), weiß sie ihr Potenzial nicht zu nutzen und spielt in der Folge nicht nur der Gesellschaft, sondern auch sich selbst etwas vor.
Ihre Suche nach Freiheit und Selbstbestimmung führt Doris schließlich nach Berlin, damals schon als „Metropole der Moderne“6 bekannt, wo sie zunächst ein Leben voller Faszination und Entdeckungen führt, welches sie – vor allem im Hinblick auf ihre zahlreichen Männerbekanntschaften – als eine Eröffnung unzähliger, neuer Möglichkeiten begreift. Für einen kurzen Moment scheint sie die ‚Neue Frau‘ zu sein. Im Bewusstsein ihrer Wirkung auf die Männerwelt erreicht sie so zwar einen scheinbar höheren Lebensstil, der jedoch schnell der Ernüchterung weicht. Zahlreiche negative Erfahrungen und Begegnungen führen dazu, dass sich Doris‘ Leben keineswegs zum Besseren wendet. Vielmehr ist sie durch ihr Bestreben zu einem ‚Spielball der Gesellschaft geworden‘, wodurch sie nicht nur die Männerwelt, sondern vor allem auch sich selbst zum Narren hält.
Der Traum vom ‚Glanz‘, die Fixierung „auf Kommerz und Kino, auf glänzende Oberfläche, auf Mode und mondänes Leben, von dem ihre Lebensrealität aber weit entfernt ist“, katapultiert sie schließlich an den Boden der Gesellschaft, in die Obdachlosigkeit und an den Rand zur Prostitution. In ihrer Desillusionierung ist ihr die Macht der Männer über die Frauen so bewusst geworden, dass sie die scheinbar uneigennützige Hilfe Ernsts gar nicht mehr wahrnehmen kann. Es ist dieser Ort der Rettung, der Doris schließlich dazu bringt, dem Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit den Rücken zuzukehren. Von einer Frau auf der Suche nach ‚Glanz‘ und Glamour wandelt sie sich langsam zu einer fürsorglichen Hausfrau, die nicht mehr arbeiten will und vom Büro genug hat. Das Ende von Das kunstseidene Mädchen kann daher einerseits als tragisch angesehen werden, da es Doris nicht gelungen ist, sich aus den Fängen der Gesellschaft und den Stereotypen zu befreien und ihren Traum von einem unabhängigen und freien Leben zu verwirklichen. Auf der anderen Seite kann ihre Erkenntnis, dass es „auf den Glanz [...] nämlich vielleicht gar nicht so furchtbar an[kommt]“ durchaus positiv interpretiert werden, da sie zwar letztlich keine Erfüllung in ihrem Traum von einem glamourösen Leben findet, ihr diese Einsicht aber den Weg zur eigenen Identitätsfindung ebnet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Irmgard Keun mit ihrem Roman Das kunstseidene Mädchen einen eher kritischen Blick auf das Phänomen der ‚Neuen Frau‘ wirft, indem sie zeigt, dass Frauen nicht leichtfertig in Schubladen gesteckt werden können, sei es in die der Hausfrau und Mutter oder in die der berufstätigen, unabhängigen Frau. Das weibliche Geschlecht und seine Erfahrungen sind viel komplexer, was die Suche nach dem Selbst und dem persönlichen Glück nicht einfach macht. Deshalb ist Irmgard Keuns Roman zeitlos und auch heute noch hochaktuell.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Ich hätte es abbrechen sollen

i fell in love with hope
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Leider habe ich mich bis zum Ende durch dieses Buch gequält, obwohl ich es rückblickend definitiv hätte abbrechen sollen, denn das überraschende Ende, welches meine Meinung zu dem Buch völlig auf den Kopf ...

Leider habe ich mich bis zum Ende durch dieses Buch gequält, obwohl ich es rückblickend definitiv hätte abbrechen sollen, denn das überraschende Ende, welches meine Meinung zu dem Buch völlig auf den Kopf stellen würde, kam leider nicht.
Der Schreibstil der Autorin hat mir leider gar nicht gefallen, da dieser zwanghaft poetische Ausdruck für die jugendlichen Protagonisten leider total unnatürlich war und die Handlung war leider ziemlich boring. Nichtsdestotrotz habe ich die ganze Zeit über auf ein bombastisches Ende gehofft, jedoch konnte es leider überhaupt nichts rausreißen. Für mich leider eine absolute Zeitverschwendung.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Leider total enttäuschend

Archer's Voice. Die geheime Sprache der Liebe
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Leider fand ich Archer's Voice total schrecklich 🙈 Die Handlung war ganz in Ordnung und ich habe die komplette Zeit über auf einen Wendepunkt gewartet, der dieses 'sagenumwobene' Buch in einen Knaller ...

Leider fand ich Archer's Voice total schrecklich 🙈 Die Handlung war ganz in Ordnung und ich habe die komplette Zeit über auf einen Wendepunkt gewartet, der dieses 'sagenumwobene' Buch in einen Knaller für mich verwandeln würde, doch er kam nicht. Den Schreibstil der Autorin fand ich leider total unterirdisch, da mir die Sätze und der gesamte Ausdruck vorkam, als hätte ein junger Teenager diesen Roman geschrieben und die Handlungssprünge waren mir leider immer zu abrupt. Dazu kamen die 'täglichen' Wiederholungen, wie das ewige in Archers Garten gehen, was mir wirklich den letzten Nerv geraubt hat 😅 Kann den Hype überhaupt nicht nachvollziehen.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Für mich das bisher beste Buch von Emily Henry

Funny Story
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Nachdem ich die vorherigen Bücher von Emily Henry immer eher mittelmäßig fand, konnte dieses mich total überzeugen. Die Protagonisten waren einfach witzig, hatten eine tolle Chemie miteinander und ich ...

Nachdem ich die vorherigen Bücher von Emily Henry immer eher mittelmäßig fand, konnte dieses mich total überzeugen. Die Protagonisten waren einfach witzig, hatten eine tolle Chemie miteinander und ich konnte an so vielen Stellen Schmunzeln und laut Lachen, sodass es einfach total Spaß gemacht hat, diesen Roman zu lesen.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Ein sehr interessanter und zeitloser Roman

D-Zug dritter Klasse
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In ihrem Roman D-Zug dritter Klasse beleuchtet Irmgard Keun nicht nur die gesellschaftliche Rolle der Frau in der Zwischenkriegszeit, sondern auch die Probleme des damaligen (gehobenen) Mittelstandes. ...

In ihrem Roman D-Zug dritter Klasse beleuchtet Irmgard Keun nicht nur die gesellschaftliche Rolle der Frau in der Zwischenkriegszeit, sondern auch die Probleme des damaligen (gehobenen) Mittelstandes. So zeichnet Keun mit ihrer Protagonistin Lenchen eine junge, hin- und hergerissene Dame, die sich auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück nicht nur „vom Regen in die Traufe“ begibt, sondern auch zwischen ihren eigenen Wünschen und den Erwartungen der Familie und Gesellschaft steht.
Im Vordergrund des Romans scheint dabei auf den ersten Blick zwar die Handlung rund um Lenchen und ihre Reise nach Paris zu stehen, jedoch sind es vor allem die in die Handlung eingeflochtenen Nebenhandlungen, die den Roman so besonders machen. Während die Nebencharaktere zu Beginn des Romans lediglich anhand ihrer äußeren Merkmale beschrieben und so als völlig fremde eingeführt werden, werden die Erlebnisse und Lebensgeschichten der Figuren nach und nach von ihnen selbst dargelegt, wodurch sie als „vollwertige Charaktere“ in den Vordergrund treten. Meist handelt es sich bei ihren Erzählungen um Geschichten der Angst, Flucht und sozialen Herabstufung, welche stets von negativen und bedrückenden Gefühlen begleitet sind und für das Leben im nationalsozialistischen Deutschland dieser Zeit bezeichnend sind.

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