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Veröffentlicht am 22.11.2022

Leider ziemlich enttäuschend.

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Aufmerksam wurde ich auf "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" durch Booktok - es wurde dort in so hohen Tönen gelobt, dass ich bei meinem nächsten Besuch in der Buchhandlung sofort ein Exemplar mitgenommen ...

Aufmerksam wurde ich auf "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" durch Booktok - es wurde dort in so hohen Tönen gelobt, dass ich bei meinem nächsten Besuch in der Buchhandlung sofort ein Exemplar mitgenommen habe.
Und was soll ich sagen? Ich werde nun wahrscheinlich bei vielen auf Unverständnis stoßen, jedoch war ich total enttäuscht. Bereits als ich das Buch in der Hand hatte, dachte ich „Hm, sieben Männer auf nur 464 Seiten?“, und genau dieser Zweifel hat sich für mich leider bestätigt. Meiner Meinung nach wurden Evelyns Männergeschichten viel zu schnell „heruntergerattert“, wodurch keiner der Charaktere wirklich an Tiefe gewinnen konnte. Hatte man sich gerade in die Geschichte zu einem neuen Ehemann hineingelesen, wurde dieser einem auch prompt wieder "entrissen". Diese Schnelllebigkeit hat vor allem dazu geführt, dass ich für keine der Figuren jegliche Sympathie entwickeln konnte - besonders nicht für Evelyn. In meinen Augen erscheint sie aufgrund ihrer wiederholten falschen Entscheidungen einfach nur „geld- und famegeil“. So hat sie meiner Meinung nach doch nach keinem Kapitel wirklich etwas dazugelernt. Dass es bei ihr erst so spät Klick! gemacht hat, was die wichtigen Dinge im Leben angeht, machte sie für mich nur umso unsympathischer. Da half bei mir leider auch nicht die Tatsache, dass sie ja schließlich aus einer armen Familie kommt und sich den Weg nach Hollywood selbst ebnen musste.
Auch ihre On-Off-Beziehung mit Celia hat bei mir alles andere als positive Gefühle geweckt. Natürlich war das mit Sicherheit zum Teil auch Sinn der Sache, jedoch empfand ich das Ganze einfach nur als toxisch und ziemlich nervig. Das gegenseitige Vertrauen ging hier gegen 0 und jegliche Kompromisse waren schier non-existent.
So konnte auch der letztendliche Plottwist für mich nichts mehr rausreißen. Um ehrlich zu sein, hat er das Ganze nur verschlimmert. Dramaturgisch hat sich dieser Kniff natürlich angeboten und wurde ja von Beginn an vorbereitet, jedoch fand ich diese Aktion Evelyns schrecklich pietätlos.
Insgesamt handelte es sich bei der Handlung um eine sehr interessante Idee, die für mich leider viel zu schnell und oberflächlich abgehandelt wurde. Nichtsdestotrotz finde ich es sehr lobenswert und wichtig, dass das Buch in der Literatur noch viel zu selten repräsentierte Lieben und deren Hürden beleuchtet. Der Funke ist nur leider nicht übergesprungen...

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