In "Höllenkalt" entführt uns Lilja Sigurdardóttir in die düstere Welt der Wirtschaftskriminalität und menschlichen Abgründe, eingebettet in die raue Landschaft Islands. Die Protagonistin Áróra Jónsdóttir, eine Ermittlerin im Bereich der Wirtschaftskriminalität in London, wird von ihrer Vergangenheit eingeholt, als sie nach Reykjavík zurückkehrt, um nach ihrer verschwundenen Schwester Ísafold zu suchen.

Áróra ist eine komplexe und eigenbrötlerische Figur, die sich sowohl beruflich als auch privat in einer isolierten Welt bewegt. Als sie gezwungen wird, sich ihrer Vergangenheit und den Beziehungen zu ihrer Familie zu stellen, beginnt sie eine atemlose Suche nach ihrer Schwester. Dabei stößt sie auf Björn, den brutalen und undurchsichtigen Freund ihrer Schwester, sowie auf nachbarschaftliche Geheimnisse, die sie in die Welt von Drogenhandel und Verbrechen führen.

Die Autorin verwebt geschickt die Spannung der Kriminalhandlung mit den psychologischen Tiefen der Charaktere. Die Suche nach Ísafold wird zu einem fesselnden Puzzle, das nicht nur die äußeren Umstände, sondern auch die inneren Konflikte von Áróra beleuchtet. Sigurdardóttir gelingt es, die düstere Atmosphäre Islands und die Einsamkeit ihrer Protagonistin spürbar zu machen, während sie den Leser mit unerwarteten Wendungen und ungeahnten menschlichen Abgründen konfrontiert.

"Höllenkalt" ist ein packender und vielschichtiger Thriller, der nicht nur mit seiner spannenden Handlung, sondern auch mit seiner tiefgründigen Charakterzeichnung überzeugt. Lilja Sigurdardóttir entführt den Leser in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und die Wahrheit oft schwer zu erkennen ist. Ein absolutes Muss für Fans von düsteren Kriminalromanen und psychologischen Thrillern.

In "Wir, wir, wir" entführt uns Dizz Tate in die scheinbar idyllische Kleinstadt Falls Landing, Florida, wo sich das Leben um Freizeitparks, sumpfige Seen und die drückende Hitze des Sommers dreht. Doch hinter der Fassade der beschaulichen Stadt verbirgt sich eine Geschichte voller Obsession, Jugendträume und düsterer Geheimnisse.

Im Mittelpunkt des Romans steht eine Clique von 13-jährigen Mädchen, die sich um Sammy, die Tochter des örtlichen Priesters, versammelt. Sammy verkörpert all das, was die Mädchen selbst gerne wären: beliebt, schön, mysteriös und mit einem der begehrten Jungs zusammen. Ihre Faszination für Sammy ist geradezu hypnotisch, und sie projizieren all ihre Sehnsüchte und Träume auf sie. Doch als Sammy plötzlich spurlos verschwindet, beginnen Risse in der Clique aufzutreten, und die gemeinsame Identität der Mädchen gerät ins Wanken.

Dizz Tate zeichnet ein beeindruckendes Bild von jugendlicher Freundschaft und deren Zerbrechlichkeit. Die Dynamik innerhalb der Clique wird einfühlsam und gleichzeitig schonungslos dargestellt. Die Autorin lässt den Leser tief in die Gedanken und Gefühle der Mädchen eintauchen und zeigt auf eindrückliche Weise, wie die Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Anerkennung sie dazu bringt, sich gegenseitig zu idealisieren und zu übertreffen.

Die Handlung entwickelt sich mit einer fesselnden Spannung, während die Geheimnisse um Sammys Verschwinden nach und nach ans Licht kommen. Tate gelingt es meisterhaft, die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten und den Leser in die düsteren Abgründe der menschlichen Psyche zu führen.

"Wir, wir, wir" ist eine brutale und eindrückliche Geschichte über die Bande, die wir in unserer Jugend knüpfen, und den Moment, an dem sie unwiderruflich reißen. Dizz Tate hat mit diesem Roman ein eindringliches Porträt über das Erwachsenwerden und die damit verbundenen Herausforderungen geschaffen, das noch lange nach der letzten Seite im Gedächtnis des Lesers bleibt.

"Die Hexe von Nassau" von Nicole Steyer entführt die Leser in das Jahr 1676 und in eine Zeit, in der die Angst vor Hexenverfolgungen allgegenwärtig war. Die Geschichte dreht sich um Katharina und ihre Mutter, die in der Grafschaft Nassau in der Nähe der Stadt Idstein ein bescheidenes Leben führen. Als Graf Johannes mit einer Hexenverfolgung beginnt, geraten die beiden Frauen in höchste Gefahr.

Nicole Steyer beschreibt einfühlsam die Schrecken der Hexenverfolgungen und die Grausamkeiten, denen die Opfer ausgesetzt waren. Katharina muss miterleben, wie ihre Mutter auf grausame Weise hingerichtet wird, und gerät selbst ins Visier des Henkers Leonhard Busch, der sie um jeden Preis in seine Gewalt bringen will.

Die Atmosphäre des Buches ist düster und bedrückend, und die Autorin versteht es meisterhaft, die Ängste und Nöte der Protagonistin Katharina lebendig werden zu lassen. Man fühlt mit ihr, während sie um ihr Überleben kämpft und gleichzeitig versucht, die Wahrheit über die Hexenverfolgungen ans Licht zu bringen.

"Die Hexe von Nassau" ist ein fesselnder historischer Roman, der nicht nur die Grausamkeiten der Hexenverfolgungen eindringlich schildert, sondern auch die Stärke und den Mut einer jungen Frau zeigt, die sich gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung auflehnt. Nicole Steyer erschafft mit diesem Buch eine packende Geschichte, die den Leser bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht.

"Wild is the Witch" von Rachel Griffin entführt die Leser in eine Welt voller Magie, Abenteuer und persönlicher Entwicklung. Die Geschichte dreht sich um die 18-jährige Iris, eine Hexe, die nach einem tragischen Unglück mit ihrer Mutter an der amerikanischen Westküste eine Station für verletzte Wildtiere betreibt. Doch Iris hütet ein tiefes Geheimnis: Sie und ihre Mutter sind Hexen, und sie schwört sich, dass dieses Geheimnis nie ans Licht kommen darf.

Die Dynamik zwischen Iris und ihrem Praktikanten Pike Alder, einem hexenhassenden angehenden Ornithologen, ist von Anfang an spürbar. Als Pike eine beleidigende Bemerkung über Hexen macht, schreibt Iris einen Fluch, der Pike in eine Hexe verwandeln soll. Doch die Dinge geraten außer Kontrolle, und plötzlich müssen die beiden gemeinsam auf einen unfreiwilligen Campingtrip in die Wälder der Pazifikküste aufbrechen, um nach einer Eule zu suchen, die Pike das Leben kosten könnte.

Rachel Griffin erschafft eine mitreißende Atmosphäre, in der die Protagonisten den Gefahren der Wildnis trotzen und dabei nicht nur physisch, sondern auch emotional wachsen. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Iris und Pike ist authentisch und berührend, und die Frage, wie weit Iris gehen wird, um ihre Geheimnisse zu bewahren, treibt die Handlung voran.

"Wild is the Witch" ist eine fesselnde Mischung aus Abenteuer, Romantik und persönlichem Wachstum. Rachel Griffin zeigt sich als Meisterin des Genres und bietet den Lesern eine packende Geschichte, die noch lange nach dem Lesen in Erinnerung bleibt.

"Witches of New London" von Isabel Clivia entführt die Leser in eine faszinierende Welt voller Magie, Geheimnisse und düsterer Intrigen. Die Geschichte beginnt mit der bedrohlichen Schlagzeile, dass Jack the Ripper zurück sei, was ganz London in Angst versetzt. Doch für die junge Hexe Reva ist die Situation noch persönlicher, denn sie weiß, dass der Mörder aus den Reihen der Hexen stammt.

Als Detektivin der Hexen-Geheimgesellschaft ist es Revas Pflicht, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Ihre Recherche führt sie zurück nach New London, ihre einstige Heimatstadt, die hinter einem magischen Schleier verborgen liegt. Dort kreuzen sich ihre Wege mit dem charismatischen Hexer Gabriel, dessen Hilfe sie widerwillig in Anspruch nehmen muss, um die dunklen Verbrechen aufzuklären.

Isabel Clivia erschafft eine packende Atmosphäre, die den Leser von Anfang an in den Bann zieht. Die Dynamik zwischen Reva und Gabriel ist von Anziehung und Spannung geprägt, und ihre Zusammenarbeit wirft nicht nur Fragen nach dem Fall auf, sondern auch nach ihren eigenen Gefühlen füreinander.

Die Autorin entfaltet geschickt die Handlung und führt den Leser durch eine Welt voller magischer Wesen, düsterer Geheimnisse und unerwarteter Wendungen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter, was sie zu lebendigen und fesselnden Figuren macht.

"Witches of New London" ist ein fesselnder Urban-Fantasy-Roman, der mit einer Mischung aus Mystik, Spannung und Romantik punktet. Isabel Clivia zeigt sich erneut als Meisterin des Genres und bietet den Lesern ein mitreißendes Leseerlebnis, das lange nachhallt.