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Veröffentlicht am 09.09.2020

Postapokalyptische Szenerie

Malé
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Malé wird von Roman Ehrlich als eine Art Zufluchtsort für diverse Aussteiger beschrieben. Die Landschaft dort ist eine postapokalyptische Ruinenlandschaft und hat rein gar nichts mit dem Malé beziehungsweise ...

Malé wird von Roman Ehrlich als eine Art Zufluchtsort für diverse Aussteiger beschrieben. Die Landschaft dort ist eine postapokalyptische Ruinenlandschaft und hat rein gar nichts mit dem Malé beziehungsweise den Malediven zu tun, wie wir sie heute kennen. Malé wird von einer Miliz kontrolliert, gegen welche sich die Bewohner nicht wehren können. Im Laufe der Geschichte lernt der Leser diverse Figuren kennen, wie unter anderem Elmar Bauch, der in die Stadt kommt, um mit dem Tod seiner Tochter Mona Frieden zu finden, obwohl dieser für ihn bis dato unwirklich scheint. Eine andere interessante Figur ist die Niederländerin Hedi, welche über die Zukunft der Menschen auf einer vermüllten Insel und zugleich einem vermüllten Meer nachdenkt. Es werden außerdem Parallelen zu der Situation 1989 in Berlin gezogen, als dort auch eine Art von Insel geherrscht hat, auf welcher diverse Zuwanderer ihren Platz fanden und in Konflikt mit den „Ureinwohnern“ der Stadt standen.

Für mich war es sehr schwer in den Roman rein zu finden und auch im Laufe der Geschichte konnte ich keine wirklich enge Beziehung zu den Charakteren oder dem Setting herstellen. Dies mag vielleicht auch an der Erzählweise liegen, welche auf mich sehr geschwollen wirkte. Alles zusammen betrachtet kann ich dem Roman leider nicht viel mehr als 2/5 Sternen geben.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Familiengeschichte

Was Nina wusste
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Der Roman „Was Nina wusste“ ist am 17. August im Hanser Verlag erschienen.

In David Grossmans neuem Roman, geht es um das Leben von drei Frauen. Vera, der Großmutter, welche diverse schlimme Dinge in ...

Der Roman „Was Nina wusste“ ist am 17. August im Hanser Verlag erschienen.

In David Grossmans neuem Roman, geht es um das Leben von drei Frauen. Vera, der Großmutter, welche diverse schlimme Dinge in einem Umerziehungslager auf der Insel Goli Otok erlebt hat, ihrer Tochter Nina und der Enkelin Gili. Das Buch beschreibt einen Dokumentarfilm, welcher jede der drei Frauen emotional aufwühlt und die Beziehungen der Frauen hinterfragt. Im Fokus steht die Beziehung zwischen Vera und Nina. Erzählt wird die ganze Geschichte aus der Sicht von Gili, welche sich oft von der Liebe fernhält und im Roman sehr unnahbar wirkt. Das Buch ist original im Hebräischen erschienen und die Übersetzung ist sehr gut gelungen.

Für mich war „Was Nina wusste“ ein sehr herausfordernder und schwer zu lesender Roman, obwohl ich normalerweise zu den schnelleren Leserinnen gehöre. Grossmann hat es jedoch, objektiv gesagt, geschafft tief in eine Familiengeschichte einzutauchen und darzustellen, welche Folgen politische Maßnahmen und psychologische Manipulation haben können.

Veröffentlicht am 03.09.2020

Zu hohe Erwartungen

Élite: Tödliche Geheimnisse
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Das Buch „Élite: Tödliche Geheimnisse“, geschrieben von Abril Zamora, ist der erste offizielle Roman der Élite-Reihe und basiert auf der gleichnamigen Netflix Serie. Erschienen ist das Buch am 26. August ...

Das Buch „Élite: Tödliche Geheimnisse“, geschrieben von Abril Zamora, ist der erste offizielle Roman der Élite-Reihe und basiert auf der gleichnamigen Netflix Serie. Erschienen ist das Buch am 26. August 2020 im S. Fischer Verlag als Taschenbuch.

Das Buch bringt neue Charaktere und neue Geschichten mit sich, welche zur selben Zeit spielen wie die erste Staffel der Serie. Die Protagonisten sind einige Schüler der Las Encinas, welche man bisher nicht aus der Serie kannte, als auch eine Gruppe von Freunden, welche zwar nicht ganz so populär sind, aber auch zum selben Élite-Kreis gehören. Die neu erschaffenen Charaktere sind für mich nicht besonders und man hat es mit sehr einfachen Handlungen zu tun. Die Sprache, die die Autorin benutzt hat, ist eine Sprache für Jugendliche und nicht sehr tiefgreifend. Die Gedanken, die wiedergegeben werden, sind auch sehr einfach und passen zu den jungen Menschen. Mich konnte das Buch im Großen und Ganzen nicht wirklich überzeugen, denn ich musste im Hinterkopf immer wieder Verbindungen zur Serie herstellen, welche mich letzten endlich nur verwirrt haben. Für Leute, die die Serie bisher allerdings nicht gesehen habe, mag das Buch ganz gut sein.

Veröffentlicht am 25.08.2020

Interessant für Fans!

Weißt du, was ich meine?
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"Eigentlich gab es nichts, vor dem ich mich fürchtete. Außer der Angst aus Deutschland wegzumüssen." – Nura

Das Buch „Weisst du, was ich meine? – Vom Asylheim in die Charts“ von Nura Habib Omer ist vor ...

"Eigentlich gab es nichts, vor dem ich mich fürchtete. Außer der Angst aus Deutschland wegzumüssen." – Nura

Das Buch „Weisst du, was ich meine? – Vom Asylheim in die Charts“ von Nura Habib Omer ist vor kurzem im Ullsteinbuch Verlag erschienen und ist die Biographie über das Leben der deutschen Sängerin Nura.

Meiner Meinung nach ein interessantes Buch für nebenbei und vor allem natürlich für Fans von Nura und denen die sich für ihr Leben hinter dem „Leben am Limit“ interessieren. Ich bin jedoch etwas mehr davon ausgegangen, dass man genaueres über die Flucht nach Deutschland erfahren würde und das ganze nicht so schnell in einigen knappen Kapiteln abgehandelt wird. Man erfährt leider auch sehr wenig über das genaue Leben im Flüchtlingsheim, sondern es bleibt bei den oberflächlichen Beschreibungen. Wenn man das Buch jedoch gelesen hat merkt man auf jeden Fall, was für ein liebenswerter und aufrichtiger Mensch hinter der Künstlerin Nura steckt und sie nicht allein nur auf ihre zum Teil sehr provokanten Songs zu reduzieren ist.

Veröffentlicht am 23.08.2020

Absolut lesenswert!

Jahresringe
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Der Roman „Jahresringe“, geschrieben von Andreas Wagner erscheint am 01. September 2020 im Droemer Verlag und ist der Debütroman des Autors.

Das Buch wird in drei verschiedene Abschnitte unterteilt, ...

Der Roman „Jahresringe“, geschrieben von Andreas Wagner erscheint am 01. September 2020 im Droemer Verlag und ist der Debütroman des Autors.

Das Buch wird in drei verschiedene Abschnitte unterteilt, in denen der Leser Einblicke in drei unterschiedliche Zeitzonen bekommt. Teil eins umfasst die Zeit von 1946-1964, Teil zwei 1976-1986 und Teil drei 2017-2018. Die Geschichte fängt mit der jungen Leonore an, welche aus Ostpreußen Richtung Westen flieht und in einem kleinen Dort in der Nähe von Jülich sich niederlässt. Der Leser erlebt mit, wie sich Leonore versucht im Dort einzugliedern und bekommt mit, wie die Situation war bevor das Dorf, später im weiteren Verlauf des Buches dem Braunkohle Tagebau weichen muss. Teil zwei erzählt von Leonores Sohn und Teil drei befasst sich im Wesentlichen mit Leonores Enkelkindern.

An dieser Stelle möchte ich von der Handlung an sich auch nicht zu viel vorwegnehmen, sondern empfehle jedem der sich für dieses Thema interessiert dieses Buch zu lesen. Ganz gleich, ob man positiv oder negativ gegenüber dem Ganzen Thema rund um Braunkohleabbau, RWE und Aktivisten steht. Wagner hat es geschafft dem Leser es nahe zu bringen, wie sich die Bewohner der verschwundenen bzw. umgesiedelten Dörfer ansatzweise fühlen mussten und wie die nachfolgenden Generationen teilweise im Zwiespalt und Konflikt mit sich selber und der Heimat der Vorfahren stehen. Ganz nebenbei möchte ich auch einmal die Arbeit der Personen loben, die für die Covergestaltung und für die Farbauswahl des Buchdeckels verantwortlich sind – wunderschöne stimmige Farben, die hervorragend zum Thema des Buches passen. Dieses Buch hat auf jeden Fall viel Aufmerksamkeit verdient und ich wünsche allen viel Freude beim Lesen!

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