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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2021

Starker Beginn, das Ende eher enttäuschend

Die verhängnisvolle Stille
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Ein Mann wird in der Nähe Portlands brutal ermordet. Bei dem Opfer handelt es sich um einen Informanten der FBI-Agentin Ava McLane. Am Tatort finden sich Hinweise auf ein bevorstehendes Attentat am örtlichen ...

Ein Mann wird in der Nähe Portlands brutal ermordet. Bei dem Opfer handelt es sich um einen Informanten der FBI-Agentin Ava McLane. Am Tatort finden sich Hinweise auf ein bevorstehendes Attentat am örtlichen Gericht. Doch als die Polizei dort eintrifft, fallen Schüsse und mehrere Polizisten sterben. Das FBI mit Detective Mason Callahan und Ava McLane nehmen die Ermittlungen auf.

Es ist bereits der zweite Fall für das Ermittler-Duo McLane und Callahan. Obwohl ich den Vorgänger „Die verschwundene Schwester“ nicht kannte, konnte ich der Handlung gut folgen. Dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass vieles für mich noch besser verständlich gewesen wäre, wenn ich Teil eins gelesen hätte. Die Hochzeit von McLane und Callahan steht bevor, doch die beiden haben mit den Ermittlungen alle Hände voll zu tun. So bleibt kaum Zeit für Privates, zumal Avas Zwillingsschwester Jayne plötzlich verschwunden ist und Avas Vater ermordet wird.
Das Buch ist von Beginn an spannend. Es passiert unglaublich viel und es tauchen jede Menge Fragen auf und lassen den Leser miträtseln. In der Mitte wird es dann richtig verwirrend und man hat bald gar keine Ahnung mehr, wohin das Ganze führen soll. Erst mit einer extremen Wendung kommt Licht ins Dunkel und die Puzzleteile zur Lösung fallen plötzlich an die richtigen Stellen. Der Aufbau der Story war richtig vielschichtig, doch die Auflösung empfand ich eher abrupt, als wolle man schnell zu Ende kommen.
Vielleicht lag es an den fehlenden Vorkenntnissen aus Band eins, aber so richtig warm werden konnte ich mit den Protagonisten nicht. Insgesamt ein starker Beginn mit viel Potential, doch das Ende war eher enttäuschend. Zwar in sich logisch, aber dennoch zu schnell und noch einigen offenen Fragen.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Eintauchen ins Mittelalter - spannend!

Das Kreuz des Pilgers
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Koblenz, 1379. Conlin und sein Jugendfreund Palmiro kehren gemeinsam mit einer Handelskarawane aus dem Heiligen Land zurück. Im Verborgen führt Palmiro ein geheimnisvolles Kreuz mit sich, das Teil des ...

Koblenz, 1379. Conlin und sein Jugendfreund Palmiro kehren gemeinsam mit einer Handelskarawane aus dem Heiligen Land zurück. Im Verborgen führt Palmiro ein geheimnisvolles Kreuz mit sich, das Teil des Templerschatzes ist. Ebenfalls mit der Karawane reisen Reinhild und ihr Ehemann Gottfried. Auch sie sind seit Kindheitstagen mit Conlin und Palmiro befreundet. Bei einem heimtückischen Überfall auf die Karawane wird Gottfried getötet und Reinhild zur Witwe mit ihrem kleinen Sohn Hannes. Um sich weiter ihre Existenz zu sichern wird Reinhild sich wohl erneut verheiraten müssen. Doch wer soll es werden?
Zu „Das Kreuz des Pilgers“ gibt es eine Vorgeschichte, die Kreuz-Trilogie. Darin kommen bereits einige der Figuren vor, die hier teilweise zu Nebenfiguren werden. Bisher kannte ich die Kreuz-Trilogie nicht, was sich jedoch bald ändern wird, da mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen hat. Aber auch ohne Vorkenntnisse findet man sich in der Handlung gut zurechtfindet, da alles sehr gut beschrieben und erklärt wird. Hilfreich dabei sind dazu noch das sehr ausführliche Namensregister zu Beginn des Buches, sowie eine Skizze der Koblenzer Innenstadt zur damaligen Zeit.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Reinhild und die beiden Freunde Conlin und Palmiro. Reinhild hütet ein Geheimnis, das sie auf keinen Fall preisgeben mag. Sie ist eine starke Frau, die ihren Freunden hilfreich zur Seite steht, als diese sich selbständig machen wollen. Palmiro trägt ebenfalls ein dunkles Geheimnis mit sich, das nicht an die Öffentlichkeit gelangen darf. Ganz anders steht es um Conlin. Er ist zwar von Adel, stand aber immer im Schatten seines Bruders Oswald, dem als Erstgeborener das Erbe der Familie zusteht. Doch Oswald hat mittlerweile die Ländereien der Familie heruntergewirtschaftet und Conlin muss sehen, was noch zu retten ist.
Die Bedeutung des Kreuzes als Reliquie stand für mich als Nichtkenner der Kreuz-Trilogie anfänglich nicht so sehr im Vordergrund, sondern vielmehr die Ergründung der Geheimnisse der Protagonisten. Erst im Verlauf des Buches erklärte sich mir die Bedeutung der Reliquie.
Insgesamt ist die Handlung sehr spannend und unterhaltsam erzählt. Man kann sich ein gutes Bild vom damaligen Leben machen und wunderbar ins Mittelalter eintauchen.
„Das Kreuz des Pilgers“ ist der Auftakt zu einer weiteren Serie, der Pilger-Trilogie. Dies erklärt auch den fiesen Cliffhanger am Ende des Buches, der gleichzeitig Lust auf den Folgeband macht. Denn einige Fragen bleiben noch offen und werden wohl erst später geklärt. Ich lese auf jeden Fall weiter!

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Spannender Auftakt einer neuen Serie - top!

Tote schweigen nie
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Cassie Raven ist Assistentin der Rechtsmedizin in London. Ein Job, dem sie mit Leidenschaft nachgeht. Eines Tages bekommt Cassie die Leiche ihrer ehemaligen Lehrerin, Mrs Edwards auf den Tisch. Eine ...

Cassie Raven ist Assistentin der Rechtsmedizin in London. Ein Job, dem sie mit Leidenschaft nachgeht. Eines Tages bekommt Cassie die Leiche ihrer ehemaligen Lehrerin, Mrs Edwards auf den Tisch. Eine Frau, der Cassie unglaublich viel zu verdanken hat. Cassie glaubt nicht an einen natürlichen Tod und will unbedingt beweisen, dass ihre ehemalige Mentorin ermordet wurde. Dabei muss sie auf die Hilfe der Polizei zurückgreifen. Hier bekommt sie es ausgerechnet mit DS Phyllida Flyte zu tun, einer Frau die sie wegen eines anderen Falls auf dem Kieker hat.

Mit Cassie und Phyllida hat A.K.Turner zwei Figuren geschaffen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Auf der einen Seite Cassie, die mit ihren zahlreichen Tattoos und Piercings schon äußerlich aus dem Rahmen fällt. Doch nicht nur das, die junge Frau spricht auch mit den Toten. Man muss nur genau hinschauen und zuhören, um deren Sprache zu verstehen. Zudem besitzt Cassie eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe, die schon fast Sherlock Holmes ähnliche Züge aufweist. Und genau deswegen ist sie der Überzeugung, dass ihre geliebte Lehrerin nicht ermordet wurde.
Ganz anders hingegen ist Detective Phillida Flyte. Sie wirkt eher spröde und konservativ und Regeln sind für sie gemacht, damit sie befolgt werden. Und genau diese beiden gegensätzlichen Charaktere müssen nun zusammenarbeiten, um ans Ziel zu kommen.

Die Story selbst ist kontinuierlich spannend. Denn ständig passiert etwas anderes. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven, denen Cassies und Phyllidas. Über Phyllida erfährt man anfänglich nicht sehr viel, erst zum Ende hin bekommt man Einblicke in ihr persönliches Schicksal.
Es gibt zahlreiche Wendungen und immer wieder überraschende Elemente. Das treibt die Handlung enorm voran und man kommt unglaublich schnell durch das Buch. Es ist wirklich super geschrieben.

„Toten schweigen nie“ ist glücklicherweise erst der Auftakt zu einer Serie mit den beiden Protagonistinnen. Das Ende des Buches fordert geradezu eine Fortsetzung und ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Nicht unbedingt ein Krimi

Unbarmherziges Land
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Michael „Mick“ Hardin ist Ermittler beim Militär und gerade auf Heimaturlaub in Kentucky. Seine Frau Peggy ist schwanger, doch um die Ehe der beiden steht es nicht zum Besten. Ist das Kind überhaupt von ...

Michael „Mick“ Hardin ist Ermittler beim Militär und gerade auf Heimaturlaub in Kentucky. Seine Frau Peggy ist schwanger, doch um die Ehe der beiden steht es nicht zum Besten. Ist das Kind überhaupt von ihm? Bevor sich Mick zur Bewältigung des Problems noch mehr in einen Alkoholrausch flüchtet, kommt ihm eine Bitte seiner Schwester Linda sehr gelegen. Eine Frauenleiche wurde gefunden und Mick soll bei den Ermittlungen helfen. Linda ist erst seit kurzem der erste weibliche Sheriff in der Gegend, was von den Obrigkeiten in der Politik nicht unbedingt gern gesehen wird. Ein Grund mehr, den Fall schnell zu lösen.
Meine Erwartungen, einen spannenden Krimi zu lesen, wurden leider nicht ganz erfüllt. Dieses Buch ist definitiv anders als ein klassischer Kriminalroman, aber nicht unbedingt schlechter. Im Vordergrund stehen vor allem der Bundesstaat Kentucky und seine Bewohner. Hier kennt fast jeder jeden, obwohl das Land ziemlich dünn besiedelt ist. Blut ist dicker als Wasser und Familienbande wiegen schwer. Es herrscht ein rauer Ton zwischen den Bewohnern und Probleme werden zumeist untereinander geklärt. Super fand ich die Beschreibungen von der Landschaft und den Menschen dort. Eine Welt in den einsamen Wäldern und Hügellandschaften. Natürlich ist der Kriminalfall der rote Faden im Buch, doch in erster Linie ist es eine Hommage an Land und Leute.
Durch die gut 200 Seiten kommt man sehr zügig durch, die Kapitel sind recht kurz gehalten. Positiv zu bewerten sind auf alle Fälle die Figuren dieses Buchs. Jeder Charakter weist genügend Ecken und Kanten auf um als authentisch zu gelten. Protagonist ist definitiv Mick, dagegen wirkt seine Schwester richtiggehend blass. Von ihr erfährt man auch nicht so viel Privates wie von Mick.
Das Ende ist genauso wie es oft in der Realität vorkommt, nicht unbedingt auf happy end getrimmt, sondern eben wie es meistens läuft.
Insgesamt wohl eher ein Krimi im Western-Style. Nicht ganz mein Fall, aber bestens geeignet für Kentucky-Fans oder solche, die es noch werden wollen.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Steht seinem Vorgänger in nichts nach

Narbenherz
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Es ist bereits der zweite Fall für die Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan und Kommissar Erik Schäfer. Das Debüt „Leichenblume“, welches zu Beginn des Jahres erschienen war, konnte mich total begeistern ...

Es ist bereits der zweite Fall für die Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan und Kommissar Erik Schäfer. Das Debüt „Leichenblume“, welches zu Beginn des Jahres erschienen war, konnte mich total begeistern und ich kann jetzt schon sagen, dass dieses Buch mindestens genauso spannend und genial wie der Erstling ist.

Der zehnjährige Sohn eines Arztes ist aus der Schule verschwunden. Heloise, die sich gerade in dessen Praxis befindet, erfährt zufällig davon. Eigentlich war sie mit Recherchearbeit über PTBS bei Soldaten befasst, doch dieser Fall weckt sofort ihr Interesse. Auf dem Schulhof trifft sie auf Erik Schäfer von der Kopenhagener Polizei, mit dem sie mittlerweile eine innige Freundschaft verbindet. Schäfer und sein Team nehmen die Ermittlungen auf.
Auch der zweite Fall ist wieder durchgängig spannend geschrieben und steht seinem Vorgänger in nichts nach. Der Erzählstil ist wirklich brillant und fesselt an das Buch. Es sind gerade die kleinen privaten Probleme der Protagonisten, die die Figuren so lebendig halten und trotzdem nicht allzu viel Raum in der Handlung einnehmen. Anders als beim ersten Fall ermitteln die beiden nicht gemeinsam, sondern jeder für sich. Leider teilen sie ihr Wissen nicht ganz miteinander und so besitzt jeder der beiden Informationen, die zusammengefügt das große Ganze ergeben. Als Leser weiß man damit ständig etwas mehr und ist der Auflösung einen kleinen Schritt voraus.

Total überraschend dann das Ende. Wow, einfach spektakulär. Mit wenigen Worten gelingt es der Autorin hier nochmal eine Bombe platzen zu lassen. Fantastisch gemacht.

Auch wenn zum Schluss hin ein paar Kleinigkeiten ungeklärt sind, war „Narbenherz“ mein Krimihighlight 21. Super spannend und exzellent erzählt. „Grabesstern“, Teil drei der Reihe wird im Januar 22 erscheinen. Ich freue mich total darauf.

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