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Veröffentlicht am 07.01.2021

Morden im Norden - Spannender Auftakt einer neuen Serie

Hexenjäger
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Während der gefeierte Thriller-Autor Roger Koponen sich auf einer seiner Lesungen befindet, wird viele hundert Kilometer entfernt zu Hause seine Frau Maria bestialisch ermordet. Kommissarin Jessica Niemi ...

Während der gefeierte Thriller-Autor Roger Koponen sich auf einer seiner Lesungen befindet, wird viele hundert Kilometer entfernt zu Hause seine Frau Maria bestialisch ermordet. Kommissarin Jessica Niemi übernimmt den Fall. Noch am Tatort zeigt sich der Täter, was Jessica jedoch zu spät registriert und so kann der Täter bei einer Verfolgungsjagd entkommen.
Maria ist aber nur das erste Opfer einer ganzen Reihe von Frauen, die eine frappierende Ähnlichkeit miteinander haben. Doch noch perfider ist die Tatsache, dass alle Opfer auf die Art und Weise ermordet wurden, wie Koponen es in seiner Trilogie geschildert hat. Sieben Morde beschreibt er darin und noch längst sind nicht alle Opfer gefunden. Dabei ist der Täter der Polizei immer einen Schritt voraus. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Angesiedelt ist das Buch in der finnischen Heimat des Autors Max Seeck. „Hexenjäger“ ist der erste Band einer Reihe rund um die Kriminalhauptkommissarin Jessica Niemi. Diese war mir zwar von Beginn an sympathisch, dennoch umgibt sie aber auch das eine oder andere Geheimnis. Man fragt sich die ganze Zeit, warum Jessica ihre Kollegen bezüglich ihres Privatlebens belügt, denn sie führt nicht das Leben, wie es den Anschein hat. Lange bleibt der Leser darüber im Unklaren, bis erst am Ende das Geheimnis gelüftet wird. Dazwischen gibt es immer wieder Sequenzen, die aus der Zeit erzählen, in der Jessica als Studentin in Italien war. Diese Rückblicke kommen anfänglich etwas überraschend ohne Zeitangabe und verwirren zunächst. Doch dann wiederholen sich die Rückblicke immer wieder und formen mit der Zeit ein Gesamtbild über das, was Jessica in ihrer Jugend widerfahren ist.
Auch Erne, Jessicas Chef ist ein großer Sympathieträger, ein spannender Charakter, ebenso wie das gesamte Team.
Insgesamt fand ich das Buch sehr spannend und den Erzählstil des Autors absolut fesselnd. Man wird von Beginn an direkt in die Geschichte hineingeworfen und die Spannung liegt sehr hoch. Ständig passiert etwas und so kommt nie Langeweile auf. Es gibt immer wieder Wendungen und Überraschungen. Lediglich das Ende hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen. Zu viele Fragen bleiben noch offen, aber da das Buch ja der Auftakt zu einer Serie ist, ist es sicherlich gewollt, dass das eine oder andere Mysterium erst in den Folgebänden gelöst wird.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Die Spannung steigt im Verlauf

Helle und der falsche Prophet
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Kommissarin Helle Jespers befindet sich gerademit Ehemann Bengt und Familienhund Emil im wohlverdienten Urlaub in Südfrankreich. Da erreicht sie ein Anruf aus Skagen von ihrem Kollegen Ole. Ein totes Mädchen ...

Kommissarin Helle Jespers befindet sich gerademit Ehemann Bengt und Familienhund Emil im wohlverdienten Urlaub in Südfrankreich. Da erreicht sie ein Anruf aus Skagen von ihrem Kollegen Ole. Ein totes Mädchen wurde am Strand gefunden und dabei handelt es sich ausgerechnet um Merle, eine Freundin ihres Sohnes Leif. Helle setzt sich sofort in den nächsten Flieger nach Dänemark.
Kaum ist Helle zurück in Skagen nimmt sie die Ermittlungen auf. Dabei gerät ein junges Pärchen in Verdacht, die Merle beim Trampen kennengelernt hatten. Kurz zuvor waren die beiden aus der Gemeinschaft einer mysteriösen Sekte geflohen. Eine Sekte in mitten Dänemarks, in der ihr Anführer unbehelligt von der Polizei über seine Anhänger regieren kann. Und dann gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang, der sich immer mehr mit dem ersten verbindet.
Helle war mir gleich sympathisch. Die Mittfünfzigerin hat mit den Auswirkungen der Wechseljahrez u kämpfen. Zudem fragt sie sich immer wieder, ob sie in ihrem Leben die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Doch ihr Mann Bengt und Hund Emil sind ihr eine große Stütze. Zudem ist Helle eine sehr energische Frau, die zielgerichtet arbeitet und nicht so schnell lockerlässt. Und wenn es sein muss, dann nimmt es Helle auch mal mit den Regeln nicht so ganz genau.
Auch gut gefallen hat mir, dass das Thema Sekten gestreift wurde. Hier bekam man einen kurzen Einblick in deren Leben und welche menschlichen Abgründe sich teilweise auftun.
Die Erzählweise ist flüssig und gradlinig, nicht zu ausschweifend, aber doch so detailliert, dass man sich gut in die Geschichte hineinversetzen kann. Dennoch baut sich die Spannung erst langsam auf, doch dann wird es immer fesselnder. Die Perspektiven wechseln ständig, was zusätzlich zur Spannungssteigerung beiträgt. Als Leser erfährt man somit immer ein bisschen mehr und fiebert mit.

„Helle und der falsche Prophet“ ist bereits der dritte Band rund um die Kommissarin Helle Jespers. Für mich war es das erste Buch aus dieser Reihe, aber bestimmt nicht das letzte. Es sind auch keine Vorkenntnisse der beiden Vorgänger notwendig, um der Handlung zu folgen, da der Fall in sich geschlossen ist.
Ich hatte spannende und unterhaltsame Lesestunden und kann das Buch nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Die Spannung steigt mit jeder Seite

Wenn das Licht gefriert
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22 Jahre ist es her, dass Anna in der Nacht auf ihrem 18. Geburtstag verschwand. Erst Tage später wurde ihre Leiche gefunden, der Täter jedoch nie gefasst. Doch nun wird der TV-Sendung „Mord im Visier“ ...

22 Jahre ist es her, dass Anna in der Nacht auf ihrem 18. Geburtstag verschwand. Erst Tage später wurde ihre Leiche gefunden, der Täter jedoch nie gefasst. Doch nun wird der TV-Sendung „Mord im Visier“ über den cold case berichtet. Den Beitrag sehen auch Elisabeth und Friedrich, die Eltern der damals besten Freundin Annas. Friedrich ist mittlerweile an Alzheimer erkrankt, doch die Sendung scheint etwas in ihm aufzuwühlen. Er weiß Details über den Fall, die er eigentlich gar nicht haben dürfte. In Elisabeth kommt ein schrecklicher Verdacht auf. Und sie muss unbedingt herausfinden, ob sich ihre Ahnung bestätigt…

Elisabeth ist die Protagonistin dieses überaus spannenden Thrillers. Sie ist eine starke Frau, die ihren Mann trotz seiner Erkrankung immer noch liebt. Gerade deswegen setzt sie alles daran herauszufinden, woher die Informationen, die Friedrich plötzlich besitzt, stammen. Ihre Figur fand ich sehr gut herausgearbeitet. Aber auch Friedrich mit seiner Alzheimer Erkrankung fand ich gut beschrieben, ebenso wie die restlichen Familienmitglieder.
Die Handlung wird größtenteils aus der Perspektive Elisabeths erzählt. Man rätselt dabei ständig mit, ob Friedrich tatsächlich als Täter in Frage kommt oder doch jemand anderes die Schuld trägt. Die Spannung in dem Buch ist von Anfang an vorhanden und steigert sich stets. Dabei gibt es immer wieder Wendungen und falsche Fährten, denen man als Leser gerne folgt.
Insgesamt fand ich das Buch sehr gut konstruiert und auch das Ende konnte mich noch einmal überraschen. Alles war zum Schluss gewissermaßen logisch und absolut stimmig.
Besonders beeindruckt hat mich der Erzählstil des Autors. Sprachlich hervorragend versteht Roman Klementovic den Leser gleich zu Beginn an das Buch zu fesseln und es entwickelt sich immer mehr zu einem Pageturner.
Es war mein erstes Buch von Klementovic, aber bestimmt nicht mein letztes. Den Autor und insbesondere dieses Buch kann ich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Steigert sich im Verlauf

Eine bittere Wahrheit
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Tabita lebt seit Kurzem wieder in ihrem Heimatdorf, einem kleinen idyllischen Dorf an der südenglischen Küste. Hier hofft sie zur Ruhe zu kommen. Doch damit ist vorbei als plötzlich ein Mord geschieht. ...

Tabita lebt seit Kurzem wieder in ihrem Heimatdorf, einem kleinen idyllischen Dorf an der südenglischen Küste. Hier hofft sie zur Ruhe zu kommen. Doch damit ist vorbei als plötzlich ein Mord geschieht. Alles weist auf Tabitha als Täterin hin, sie selbst kann sich hingegen kaum an die Ereignisse des Tages erinnern, an dem ihr Nachbar tot hinter ihrem Haus aufgefunden wurde. Tabitha kann nicht glauben die Tat begangen zu haben, kommt trotzdem aber in Untersuchungshaft. Als selbst ihre Anwältin ihr rät sich schuldig zu bekennen, nimmt Tabitha die Sache selbst in die Hand. Aus dem Gefängnis heraus muss es ihr gelingen, ihre Unschuld zu beweisen…
Hinter dem Namen Nicci French versteckt sich das Autoren-Duo Nicci Gerrard und Sean French, die bereits einige erfolgreiche Thriller geschrieben haben. „Eine bittere Wahrheit“ ist ein Buch, das zu Beginn etwas schwer in die Gänge kommt und zunächst nur wenig Spannung aufbaut. Doch im Verlauf nimmt die Geschichte immer mehr an Fahrt auf. Die Protagonistin Tabitha war mir anfänglich nicht gleich sympathisch. Ständig hatte ich das Gefühl, dass sie mich immer nur die halbe Wahrheit wissen lässt und sie etwas vor mir verbirgt. Doch je weiter ich in der Geschichte vorankam, desto mehr begann ich die junge Frau zu mögen. Der Gedanke, sich selbst aus dem Gefängnis heraus zu verteidigen, der zuerst nach purem Wahnsinn aussah, entpuppte sich immer mehr als eine brillante Idee. Die Figur Tabitha war sehr gut herausgearbeitet und gezeichnet, das gleiche gilt für die überschaubare Menge der Dorfbewohner. So konnte man gut miträtseln, wer denn nun für die Tat verantwortlich war. Sehr überraschend war auch das Ende, hier hat mich das Autoren-Duo absolut überzeugt.
Der Erzählstil ist flüssig und man fliegt regelrecht durch das Buch. Sehr gut gefallen haben mir auch die kurzen Kapitel, die angenehm zu lesen waren
Alles in allem ein Thriller, der zwar anfängliche Schwächen hat, sich aber im Verlauf immer mehr steigert und zum Ende richtig top ist.

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Veröffentlicht am 28.11.2020

Ähnlich düster wie ein Skandinavier

Aus dem Schatten des Vergessens
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Kurz vor Weihnachten wird die renommierte Psychologin Judith Harper auf grausame Weise ermordet. Gleichzeitig verschwindet der bekannte Anwalt Nathan Lawson spurlos. Nur wenig später stürzt sich ein Obdachloser ...

Kurz vor Weihnachten wird die renommierte Psychologin Judith Harper auf grausame Weise ermordet. Gleichzeitig verschwindet der bekannte Anwalt Nathan Lawson spurlos. Nur wenig später stürzt sich ein Obdachloser von einem Hochhaus. Zurück lässt er nur die beiden Brieftaschen von Harper und Lawson…
Sergeant-Detective Victor Lessard und seine Partnerin Jacinthe Taillon nehmen die Ermittlungen auf. Noch haben sie keine Ahnung in welchem Zusammenhang die drei Fälle stehen und als ihnen noch dazu eine Tonaufnahme mit der Stimme von Harvey Lee Oswald, der einst Kennedy erschossen haben soll, zugespielt wird, ist alles noch rätselhafter.

Obwohl der Schauplatz hier Montreal in Kanada ist, lässt sich das Buch gut mit einem skandinavischen Thriller vergleichen. Nicht nur dass es ähnlich kalt ist, auch die Atmosphäre ist ziemlich düster und erinnert stark an so manchen Thriller aus dem europäischen Norden. Die beiden Protagonisten Victor und Jacinthe sind zwei gut gezeichnete Charaktere, die aber auch sehr unterschiedlich sind. Dennoch konnte ich nicht so ganz warm mit den beiden werden. Immerhin Victor Lessard war mir einigermaßen sympathisch. Besonders interessant fand ich hier vor allem den Teil, der sich mit seinem Sohn Martin beschäftigt.
Der Einstieg in das Buch war nicht gerade einfach, doch je weiter man in der Geschichte vorankommt, umso schneller lässt sich das Buch lesen. Dinge werden herausgefunden und eins fügt sich ins andere, bis sich letztendlich eine abgerundete Handlung ergibt. Insgesamt also ein gut konstruierter Thriller. Spannung ist natürlich auch vorhanden, allerdings nicht auf dem höchsten Niveau. Dazu sind es einfach zu viele Seiten gewesen. Mit 640 Seiten ist das Buch schon ein umfangreiches Werk und man hätte doch einiges weglassen können, besonders wenn es zu sehr ins Detail ging.
„Aus dem Schattendes Vergessens“ ist der erste Band rund um das Ermittler-Duo Lessard / Taillon. Band 2 „In die Fluten der Dunkelheit“ ist für das Frühjahr 21 geplant, Band 3 „Durch die Tore des Todes“ folgt dann im Herbst.

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