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Veröffentlicht am 31.01.2019

Der Beginn einer neuen gelungenen Triologie

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Es ist der Morgen nach dem großen Austernfest. Fataler hat es für Kommissarin Karen Eiken Hornby nicht kommen können, als sie feststellen muss, dass sie die Nacht mit ihrem unsympathischen Chef Jounas ...

Es ist der Morgen nach dem großen Austernfest. Fataler hat es für Kommissarin Karen Eiken Hornby nicht kommen können, als sie feststellen muss, dass sie die Nacht mit ihrem unsympathischen Chef Jounas Smeed verbracht hat. Und dann kommt es noch heftiger. Ausgerechnet die Ex-Frau ihres Chefs wurde in ihrem Haus ermordet und Smeed kann natürlich wegen Befangenheit nicht ermitteln. Vielleicht die Chance für Hornby sich zu beweisen…

Doggerland bezeichnet eine Inselgruppe, die in der Nordsee zwischen Großbritannien und Dänemark liegt. Eigentlich ist diese Inselgruppe bereits von 8000 Jahren versunken, doch für die neue Krimi-Triologie hat die Autorin Maria Adolfsson sie zurück ins Leben gerufen und mit fiktiven Figuren besetzt.
Die Beschreibungen von Land und Leuten sind sehr detailliert und vermitteln ein gutes Bild von Doggerland. Stellenweise gar zu detailliert, sodass durch die vielen Beschreibungen anfänglich ein wenig die Spannung auf der Strecke blieb. Doch spätestens ab dem Mittelteil gewinnt das Buch an Fahrt und es wurde immer besser und auch spannender. Die Handlung führt stellenweise zurück bis in die 70er Jahre als eine Gruppe junger Mensch in einer Art Kollektiv versucht eine alternative Lebensform zu finden. Besonders das Ende hat mich sehr überrascht. Ich hatte die ganze Zeit nicht einen Schimmer wohin die Reise geht.

Insgesamt ein stimmiger Krimi, der sicher bei Freunden des Schwedenkrimis seinen Anklang finden wird.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Ein Buch, das nachdenklich macht

Mathilda
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Der Asteroid Mathilda schlägt auf die Erde ein und löst einen gigantischen Tsunami aus. Betroffen sind die nördlichen Länder Europas sowie Teile Deutschlands, Dazu eine Familie, die vollkommen zerrissen ...

Der Asteroid Mathilda schlägt auf die Erde ein und löst einen gigantischen Tsunami aus. Betroffen sind die nördlichen Länder Europas sowie Teile Deutschlands, Dazu eine Familie, die vollkommen zerrissen ist. Die Mutter im überfluteten Bremen, die 18jährige Tochter in Österreich und der Vater irgendwo zwischendrin. Der Strom fällt aus und plötzlich geht nichts mehr.
Oliver Pätzold hat hier eine Dystopie geschrieben, die sich gewaschen hat. Es waren nicht nur die Ausmaße der Zerstörung durch den Einschlag, die mich beunruhigten. Vielmehr fand ich, dass das Verhalten der Menschen nach so einer Katastrophe vollkommen realistisch geschildert wurde, so traurig das jetzt auch klingen mag. Vollkommen Fremde werden zu Verbündeten in Notsituationen, während es immer noch genügend Menschen gibt, die ebensolche Situationen schamlos ausnutzen. Auch die Abhängigkeit vom Stromnetz hat mich sehr nachdenklich gemacht. Hier haben wir wirklich unsere Unabhängigkeit so gut wie komplett abgegeben.
Spannend wurde es immer dann, wenn eine Szene mehr ins Detail ging. Die Ausmaße der Zerstörung fand ich persönlich ein klein wenig überzogen, aber vielleicht liege ich da auch falsch. Zum Glück habe ich noch keine solche Realsituation erlebt und bin auch ehrlich gesagt nicht besonders scharf drauf, dies zu tun. Aber man weiß ja nie, was der nächste Tag bringt…

Veröffentlicht am 27.12.2018

Gutes Buch, aber nicht das Beste aus der Reihe

Die Essenz des Bösen
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Ein Hubschrauberabsturz mitten über einem Einkaufszentrum Londons. Auch Detective Max Wolfe befindet sich gerade in dem Zentrum, als plötzlich die ganze Welt um ihn herum zusammenbricht. Viele Menschen ...

Ein Hubschrauberabsturz mitten über einem Einkaufszentrum Londons. Auch Detective Max Wolfe befindet sich gerade in dem Zentrum, als plötzlich die ganze Welt um ihn herum zusammenbricht. Viele Menschen sterben dabei. Schnell wird klar, dass die Khan-Brüder, beides Syrienrückkehrer, hinter dem Anschlag stecken. Bei dem Versuch der Festnahme der beiden geht einiges gründlich schief und wieder müssen einige Menschen ihr Leben lassen. Doch damit nicht genug. Unter der Bevölkerung macht sich eine aggressive Stimmung breit und richtet sich gegen die restliche Familie der Khan-Brüder und bezieht Stellung vor deren Haus. Max hat alle Hände voll zu tun, um die Familie zu schützen.

Es ist bereits der fünfte Band der DS-Wolfe-Reihe. Von Beginn an war ich ein großer Fan der Reihe und bin es auch heute noch. Jeder Fall ist in sich geschlossen. Nur wenn man die Entwicklung des Privatlebens von Max und seiner Tochter Scout verfolgen will, empfiehlt es sich die Bücher in ihrer chronologischen Reihenfolge zu lesen.

Der Beginn des Buches ist schon richtig heftig. Man wird regelrecht in die Geschichte hineingeworfen und erlebt aus der Sicht von Max den Hubschrauberabsturz über dem Einkaufszentrum. Spannend geht es weiter und man erfährt so einige Wendungen.
Natürlich wird die Handlung auch wieder durch Wolfes Privatleben abgerundet. Max ist alleinerziehender Vater und kümmert sich liebevoll um seine Tochter Scout. Doch in diesem Band wartet eine Überraschung auf ihn.
Der Autor greift hier viele Themen auf. Terrorismus, Flüchtlingspolitik, Integration und vor allem viel, viel Gewalt. Vieles davon ist brandaktuell und trifft den Nerv der Zeit. Irgendwie hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass es dem Autor dabei gar nicht so um den Kriminalfall ging, sondern eher um das Handeln der einzelnen Protagonisten.

Insgesamt ein gutes Buch, aber nicht das Beste aus der Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 21.11.2018

Megaspannend wie immer

Winterkalt: Thriller
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Erneut hat Catherine Shepherd einen superspannenden Thriller geschrieben. Nach „Mooresschwärze“ und “Nachtspiel“ ist es bereits der dritte Fall für die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz.

Dieses Mal ist ...

Erneut hat Catherine Shepherd einen superspannenden Thriller geschrieben. Nach „Mooresschwärze“ und “Nachtspiel“ ist es bereits der dritte Fall für die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz.

Dieses Mal ist es ein sehr ungewöhnlicher Fall. Die Leiche, zu der die Rechtsmedizinerin gerufen wird, ist als Eisskulptur in Szene gesetzt. Eine dicke Schicht Eis liegt rund um das Opfer, gekleidet ist die junge Frau mit einem weißen Kleid und hält einen Spiegel in der Hand. Während Julia darauf wartet, dass die Leiche auftaut um eine Obduktion durchzuführen, beginnt sie mit in der Eisskulpturszene zu ermitteln und unterstützt so ihren Lebensgefährten Kommissar Florian Kessler. Und schon taucht eine zweite Eisleiche auf…

Obwohl es sich um den dritten Teil der Reihe rund um das Ermittlerduo Julia Schwarz und Florian Kessler handelt, kann man das Buch problemlos auch als Quereinsteiger lesen. Wie immer gibt es mehrere Verdächtige, die als Täter in Frage kommen. Geschickt legt die Autorin hier falsche Fährten aus und man grübelt als Leser wer nun wirklich der Täter sein könnte. Die Kapitel sind angenehm kurz und man fliegt nur so durch das Buch. Die liegt aber auch an dem supertollen flüssigen Erzählstil und der hohen Spannung.

Egal, ob es sich um die Reihe mit Julia Schwarz, Laura Kern oder die Zons-Reihe handelt. Die Bücher von Catherine Shepherd sind immer megaspannend und bekommen von mir die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Und wieder ein brillanter Schwedenkrimi

Der Schmetterling
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Mord an Heiligabend. Ein als Weihnachtsmann verkleideter Mann erschießt Henna Pedersen, die Ehefrau des berühmten Fußballspielers Måns Sandin. Die Familie war gerade aus Florenz in den kleinen schwedischen ...

Mord an Heiligabend. Ein als Weihnachtsmann verkleideter Mann erschießt Henna Pedersen, die Ehefrau des berühmten Fußballspielers Måns Sandin. Die Familie war gerade aus Florenz in den kleinen schwedischen Ort Hudiksvall zurückgekehrt. Eigentlich war die Rolle des Weihnachtsmanns Måns zugedacht, doch dieser wurde geschäftlich aufgehalten. Kriminalinspektor Johan Rokka nimmt die Ermittlungen auf. Auch er ist gerade erst nach 20 Jahren aus Stockholm, wo er Karriere gemacht hat, in seinen Heimatort Hudiksvall zurückgekehrt.

Viele der möglichen Verdächtigen kennt Rokka noch aus seiner Schulzeit. Wem also kann er trauen und wem nicht? Gleichzeitig leidet Rokka immer noch unter dem Verlust seiner Jugendliebe Fanny. Die junge Frau wurde an ihrer Abiturfeier das letzte Mal gesehen und blieb danach verschwunden. Ein Fall, der nie geklärt wurde.

„Der Schmetterling“ ist das Debüt von Gabriella Ullberg Westin und gleichzeitig der Auftakt zu einer Serie rund um den Kommissar Johan Rokka. Das Buch ist durchgängig spannend und mit seinem flüssigen Erzählstil sehr gut geschrieben. Schon von Beginn an spürt man, dass Henna ein dunkles Geheimnis umgibt. Der Protagonist Johan Rokka ist mir sehr sympathisch, auch wenn er ein wenig an Sebastian Bergman aus der Reihe von Hjorth & Rosenfeldt erinnert.

Der Klappentext vermittelt den Eindruck, als würde Rokka gleichzeitig an zwei Fällen arbeiten: Dem aktuellen und dem damaligen mit dem Verschwinden Fannys. Dem ist jedoch nicht so. Rokka ermittelt nur im aktuellen Fall, die Frage nach dem Verbleib Fannys wird nur kurz angekratzt. Da dies jedoch der Auftakt einer ganzen Serie ist, gehe ich davon aus, dass dies quasi der rote Faden sein wird, der uns durch die Reihe begleiten wird.

Insgesamt ein sehr spannender Krimi. Rokka und sein Team sind mir richtig ans Herz gewachsen und ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung.