Profilbild von c-bird

c-bird

Lesejury Star
offline

c-bird ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit c-bird über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2018

Spannend wie gewohnt

Der Flüstermann: Thriller
0

Ein Video taucht im Netz auf, das den grauenvollen Tod einer jungen Frau zeigt. Sie stirbt in einem brennenden Fahrstuhl. Kurz vor ihrem Tod flüstert der Täter seinem Opfer noch etwas zu. Die Spezialermittlerin ...

Ein Video taucht im Netz auf, das den grauenvollen Tod einer jungen Frau zeigt. Sie stirbt in einem brennenden Fahrstuhl. Kurz vor ihrem Tod flüstert der Täter seinem Opfer noch etwas zu. Die Spezialermittlerin Laura Kern arbeitet mit Hochdruck an dem Fall als auch schon das zweite Video auftaucht. Dieses Mal zeigt der Film den Tod durch Ersticken mit Sand. Und es bleibt nicht bei diesen beiden Morden. Scheinbar wahllos sucht sich der Täter seine Opfer aus. Doch bis Laura den Zusammenhang erkennt, ist es schon fast zu spät…

„Der Flüstermann“ ist bereits der dritte Fall für die sympathische Ermittlerin Laura Kern. Das Buch lässt sich ohne Vorkenntnisse der beiden anderen Bände lesen, da die Fälle in sich geschlossen sind. Wie schon die Vorgänger „Krähenmutter“ und „Engelsschlaf“ ist auch hier wieder ein ultraspannender Thriller herausgekommen, für den man ganz starke Nerven braucht. Das Buch ist so spannend geschrieben, dass man es kaum aus der Hand legen mag.
Schon der Prolog hat es in sich. Hier wird der Tod einer jungen Frau aus der Opfersicht geschildert. Kurz danach wird schnell klar, dass es sich um eine ganze Mordserie handelt. In kurzen Rückblicken gewinnt man Eindrücke zu einem Ereignis, das vor 6 Jahren stattfand. Man kann zwar ungefähr den Zusammenhang erahnen, doch es bleibt bis zum Ende spannend.
Auch das Privatleben Lauras entwickelt sich weiter. Ich freue mich schon jetzt auf den vierten Fall, denn ich will unbedingt wissen wie es mit Laura und Taylor weitergeht.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Nichts für Quereinsteiger

Der einsame Bote
0

Mit „Der einsame Bote“ legt Gard Sveen seinen dritten Band rund um den Osloer Ermittler Tommy Bergmann vor. Das Buch knüpft direkt an seinen Vorgänger „Teufelskälte“ an. Wieder geht es um die Morde an ...

Mit „Der einsame Bote“ legt Gard Sveen seinen dritten Band rund um den Osloer Ermittler Tommy Bergmann vor. Das Buch knüpft direkt an seinen Vorgänger „Teufelskälte“ an. Wieder geht es um die Morde an jungen Mädchen und den Verdächtigen Jon-Olav Farberg, der vermutlich nicht in einem Fabrikschlot ums Leben kam, sondern nun die 13jährige Amanda gefangen hält. Tommy ist nach wie vor davon überzeugt, dass sowohl Farberg als auch Amanda noch leben und er Amanda retten muss. Seine Kollegen und die Staatsanwaltschaft erklären jedoch die beiden für tot und es droht die Suspendierung, falls Tommy nicht aufhört zu ermitteln. Dieser lässt sich kurzerhand krankschreiben und folgt einer Spur, die zu einer Sekte führt, welche junge Mädchen opfert. Tommy reist auf sich allein gestellt nach Litauen, wo er Farberg vermutet.

Das Buch ist zwar spannend, aber absolut nichts für Quereinsteiger. Alle drei Bände sind eng mit einander verknüpft und man braucht schon einiges an Vorwissen um die Handlung und die Gedankengänge zu verstehen, denn mit Erklärungen wird gespart. Die Figur des Tommy Bergmann ist eine typisch skandinavische. Ein Ermittler mit Ecken und Kanten, der zudem mit privaten Problemen zu kämpfen hat.
Ich fand das Buch relativ knapp gehalten, von den mageren 302 Seiten sind zudem noch etliche Seiten einfach leer. Man kommt also relativ schnell durch das Buch. Am Ende bleiben auch noch einige Fragen offen, mit einer weiteren Fortsetzung ist also zu rechnen.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Die Sache von damals...

Der Kreidemann
0

Eine englische Kleinstadt im Jahr 1986. Der damals 12jährige Eddie Adams hängt mit seiner Clique auf dem Jahrmarkt herum. Hier findet auch die erste Begegnung mit dem Kreidemann statt. Es ist sein späterer ...

Eine englische Kleinstadt im Jahr 1986. Der damals 12jährige Eddie Adams hängt mit seiner Clique auf dem Jahrmarkt herum. Hier findet auch die erste Begegnung mit dem Kreidemann statt. Es ist sein späterer Lehrer, Mr. Halloran, der durch sein Aussehen unheimlich auf die Kinder wirkt. Er ist es auch, der die Jungs auf die Idee bringt sich mit Kreidezeichen zu verständigen und geheime Botschaften auszutauschen Anfänglich eine tolle Idee, doch später führen die Kreidezeichen zu einer Leiche im Wald. Eine Leiche deren Kopf fehlt und nicht wieder auftaucht.
Dreißig Jahre später ist Eddie selber Lehrer. Da erreicht ihn ein Brief, der die Ereignisse von damals wieder aufwühlt. Und Eddie muss erkennen, dass er immer noch nicht damit abgeschlossen hat…

Die Autorin C.J. Tudor hat mit „Der Kreidemann“ einen sehr gutes und spannendes Thrillerdebüt geschaffen. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, einmal aus dem Jahr 1986 und dann 30 Jahre später, jeweils aus der Ich-Perspektive Eddies. Diese zwei Zeitebenen wechseln ständig und die Kapitel enden oft mit Cliffhangern. So erfährt man erst nach und nach was damals im Jahr 86 passiert ist. Sehr gut gefallen haben mir die Figuren der damaligen fünfköpfigen Clique, die aus Eddie, Fat Gav, Metal Mickey, Hoppo und Nicky besteht. Die fünf Freunde sind sehr gut beschrieben und absolut authentisch. Manche von ihnen tauchen dann auch im Jahr 2016 wieder auf und haben sich total unterschiedlich entwickelt.
Das Ende ist überraschend, aber auch ein wenig vorhersehbar, denn wenn man den Text konzentriert liest, finden sich einige Hinweise.
Alles in allem ein gut durchdachter und spannender Thriller, den ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Spannend und witzig zugleich

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße
0

Nun also der zweite Fall für die Bullenbrüder Holger und Charlie Brinks. Holger ist Kriminalhauptkommissar bei der Berliner Polizei und auf der Karriereleiter schon ganz schön weit nach oben gekommen, ...

Nun also der zweite Fall für die Bullenbrüder Holger und Charlie Brinks. Holger ist Kriminalhauptkommissar bei der Berliner Polizei und auf der Karriereleiter schon ganz schön weit nach oben gekommen, so weit dass er sogar einen eigenen Dienstwagen mit Fahrer besitzt. Etwas anders sieht es bei Charlie aus. Der jüngere der beiden Brüder wohnt bei Holger in dessen Gartenhaus und hält sich mit Gelegenheitsjobs als Privatdetektiv über Wasser.
Holger bekommt den Auftrag die verschwundene Victoria Sommer zu finden. Die Mitgründerin ist der Kopf eines Start-up-Unternehmens, welches sie mit ihren beiden Schwestern aufgebaut hat. Zeitgleich soll Charlie für seine Jugendliebe Carmen deren Ehemann beschatten und bei einem Seitensprung ertappen.
Es vergeht natürlich eine Weile bis die Brüder merken, dass sie eigentlich am gleichen Fall dran sind. Zudem taucht auch noch die Mutter von Holger und Charlie auf und bringt ihren 20 Jahre jüngeren Verlobten Rodrigo mit. Die beiden Brüder sollen unbedingt die Hochzeit in Holgers Garten ausrichten – ein Wunsch, der für ein gigantisches Chaos sorgt…

Zwei Brüder, die ungleicher nicht sein können. Und trotzdem verbindet die beiden etwas, erst recht als Mutter Anita auftaucht und mit ihren abgedrehten Wünschen für das absolute Chaos sorgt. Der Fall um die verschwundene Victoria ist zwar spannend, steht aber nicht unbedingt im Vordergrund des Geschehens. Viel Raum nimmt eher die Gestaltung der Hochzeit und das Verhältnis zwischen den Brüdern ein. Hier wird mit sehr viel Humor und Situationskomik gearbeitet. Sowohl Holger als auch Charlie sind zwei sehr sympathische Protagonisten, die mir gleich ans Herz gewachsen sind.
Wer also einen spannenden Krimi sucht, der mit viel Humor gewürzt ist, der liegt bei den Bullenbrüdern genau richtig.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Sehr spannend, aber auch mit Längen

Ich beobachte dich
0

Elf Jahre ist es nun her, dass Lindsey mit ihrer mittlerweile 17jährigen Tochter vor ihrem gewalttätigen und kontrollsüchtigen Ehemann Andrew fliehen konnte. Damals versuchte Andrew noch seine Frau und ...

Elf Jahre ist es nun her, dass Lindsey mit ihrer mittlerweile 17jährigen Tochter vor ihrem gewalttätigen und kontrollsüchtigen Ehemann Andrew fliehen konnte. Damals versuchte Andrew noch seine Frau und Tochter zu verfolgen und wurde dabei in einen Verkehrsunfall verwickelt, bei dem eine Frau ums Leben kam. Andrew kam deswegen ins Gefängnis.
Lindsey hat sich mittlerweile ein neues Leben aufgebaut und betreibt eine kleine Reinigungsfirma. Doch dann kommt der Tag an dem Andrew wieder freikommt. Beginnt jetzt alles wieder von vorn?

Chevy Stevens hat einen spannenden Thriller über eine starke Frau geschrieben, die alles daran setzt ihre Tochter zu beschützen. Aufgeteilt ist das Buch in drei Teile. Im ersten Teil erfährt man in Rückblicken, wie die Geschichte zwischen Lindsey und Andrew begann und dann ihren Verlauf nahm. Aus der anfänglich großen Liebe entwickelt sich nach und nach ein Horrorszenario. Andrew spielt Psychospielchen mit Lindsey, ist extrem eifersüchtig und neigt zu Gewaltausbrüchen. Zudem verfällt er dem Alkohol und legt neurotisches Verhalten an den Tag. Vor all diesen Dingen versucht Lindsey ihre damals kleine Tochter fernzuhalten und zu beschützen. Im zweiten und dritten Teil erfährt man mit wechselnder Perspektive von Sophie und Lindsey die aktuelle Situation. Andrew taucht wieder auf und sucht die Nähe seiner Familie. Irgendwer treibt erneut Psychospielchen mit Lindsey. Aber ist es wirklich Andrew der dahintersteckt? Die Ich-Perspektiven von Lindsey und Sophie gewähren einen guten Einblick in deren seelische Verfassung und lassen den Leser die verschiedenen Ängste deutlich spüren und nachvollziehen. Wem kann man trauen und wer spielt ein falsches Spiel? Als Leser ist man geneigt, dem Ganzen misstrauisch gegenüber zu stehen und man rätselt, wer hinter all dem steckt. Das Ende ist sehr spannend und auch überraschend mit einer ungeahnten Wendung.

Leider weist das Buch im Mittelteil einige Längen auf, daher gibt es einen Stern Abzug. Ansonsten ein spannender Thriller, den ich gerne weiterempfehlen kann.