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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2018

Nicht nur für Irlandliebhaber

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Die Polizistin Emma Vaughan bekommt es in ihrem zweiten Fall mit einer Art Todesengel zu tun. Auffällig viele Todesfälle gibt es in dem Krankenhaus, zu dem sie selbst wegen eines Drogenscreenings muss. ...

Die Polizistin Emma Vaughan bekommt es in ihrem zweiten Fall mit einer Art Todesengel zu tun. Auffällig viele Todesfälle gibt es in dem Krankenhaus, zu dem sie selbst wegen eines Drogenscreenings muss. Menschen sterben, die eigentlich auf dem Weg der Besserung waren. Bei ihren Ermittlungen kommt Emma zunächst nicht so recht voran, erst als ein neuer Mord geschieht, kommt Bewegung in die Sache.

Die Handlung spielt im regnerischen, nordirischen Sligo. Die Protagonistin Emma war mir von Anfang an sympathisch. Die alleinerziehende Mutter muss sich nicht nur mit ihrem Ex-mann herumschlagen, der verdächtigt wird Mitglied der IRA zu sein und im Gefängnis sitzt, sondern auch mit ihrem Sohn und dessen Freundin. Emma selbst leidet seit einem Unfall unter starken Schmerzen und wirft schon öfters mal die eine oder andere Pille ein. Der Fall ist spannend erzählt und hat mir sehr gut gefallen. Man erhält Einblicke in die Welt Irlands und lernt Land und Leute so sehr gut kennen. Ich persönlich habe hier Irland richtiggehend für mich entdeckt.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Böse Dinge geschehen

Das Böse in deinen Augen
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Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihr Heimatdorf Gaunt zurück. Hier tritt sie auch eine neue Stelle an und lernt dabei die 11jährige Ellie Atkinson kennen. Ellie lebt ...

Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach dem Tod ihrer Mutter in ihr Heimatdorf Gaunt zurück. Hier tritt sie auch eine neue Stelle an und lernt dabei die 11jährige Ellie Atkinson kennen. Ellie lebt bei einer Pflegefamilie, seit ihre eigene Familie bei einem Brand ums Leben kam. Doch es gibt Gerüchte, Ellie sei eine Hexe. Denn immer, wenn Ellie wütend wird, geschehen böse Dinge.
Imogen hingegen sieht nur ein verängstigtes Mädchen und glaubt nicht, dass Ellie besondere Fähigkeiten hat. Erst als Imogen selbst betroffen ist, kommen ihr doch Zweifel. Sollte sie sich wirklich getäuscht haben?

Nach „Die stille Kammer“ und „Das Mädchen im Dunkel“ nun also der dritte Psychothriller von Jenny Blackhurst. Und wieder versteht es die britische Autorin mit den Gefühlen des Lesers zu spielen und ihn auf falsche Fährten zu locken.
Erzählt wird immer abwechselnd aus der Sicht von Imogen und Ellie. Die 35jährige Imogen hütet selbst ein dunkles Geheimnis, von dem man als Leser erst gegen Ende des Buches erfährt. Deshalb lässt sich anfangs auch so manches Verhalten von Imogen nicht ganz nachvollziehen. Als Psychologin fand ich sie zu unprofessionell, da sie Ellie und deren Gefühle viel zu nah an sich heranlässt.
Ellie selbst hat es auch nicht einfach bei ihrer Pflegefamilie, die aus den Pflegeeltern und deren 15jähriger Tochter, sowie einem weiteren Pflegekind besteht. Die unnatürlichen Dinge, die geschehen, wenn Ellie wütend wird, lassen so manches Mal an „Carrie“ von Stephen King denken. Als Leser fragt man sich natürlich, wie dies all sein kann und sucht verzweifelt nach einer logischen Erklärung.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd und man ist ganz schnell in der Handlung drin. Es gibt falsche Verdächtige und Wendungen. Lediglich der Schluss war nicht so ganz nach meinem Geschmack. Es wird zwar vieles zum Ende hin geklärt, dennoch bleiben so einige Fragen offen und können verschieden ausgelegt werden.

Insgesamt aber ein spannender und auch gut erzählter Psychothriller, den ich gerne weiterempfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 09.04.2018

Die Zons-Serie ist einfach top!

Knochenschrei: Thriller
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„Knochenschrei“ ist der achte Thriller der erfolgreichen Zons-Serie, die in der Gegenwart und in dem Zons des 15. Jahrhunderts spielen.
Gegenwart:
In einem Keller wird bei Abrissarbeiten das Skelett ...

„Knochenschrei“ ist der achte Thriller der erfolgreichen Zons-Serie, die in der Gegenwart und in dem Zons des 15. Jahrhunderts spielen.
Gegenwart:
In einem Keller wird bei Abrissarbeiten das Skelett einer Nonne entdeckt, die bereits vor 500 Jahren verstarb. Der ermittelnde Kommissar Oliver Bergmann entdeckt bei genauerem Hinsehen, dass sich hinter einer Wand noch eine zweite Leiche befindet, die jedoch erst vor wenigen Wochen lebendig eingemauert wurde. In der Toten findet sich eine Botschaft ihres Mörders, der keine Zweifel offen lässt, dass dies erst der Beginn einer Serie ist…

Zons etwa 500 Jahre zuvor:
Bastian Mühlenberg steht vor einem neuen Fall. Die junge Nonne Brunhilde ist verschwunden. Die erste Vermutung, dass Brunhilde freiwillig aus dem Klosterleben ausgeschieden ist, bestätigt sich nicht, zudem wird eine weitere tote Nonne im Kloster entdeckt. Schnell wird klar: Irgendjemand lockt die Nonnen in die Geheimgänge unter der Erde und mauert sie ein. Bastian jagt einen brutalen Serienmörder…

Wie immer springt die Geschichten zwischen den zwei Handlungssträngen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her. Es gibt jede Menge Verdächtige und man ist die ganze Zeit am Rätseln, wer denn nun der Täter in den beiden Fällen sein könnte.
Catherine Shepherd erzählt auf unglaublich spannende Weise die beiden Fälle, die natürlich gewisse Parallelen aufweisen. Die perfekte Unterhaltung mit Gänsehautfeeling!

„Knochenschrei“ bekommt von mir die absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.04.2018

Wenn die Lektorin zur Detektivin wird...

Die Morde von Pye Hall
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Susan Ryeland ist als Lektorin bei einem Verlag tätig. Dieser vertreibt die Bestseller-Reihe rund um den Detektiv Atticus Pünd, der im Stil von Hercule Poirot ermittelt. Susan ist gerade dabei das neueste ...

Susan Ryeland ist als Lektorin bei einem Verlag tätig. Dieser vertreibt die Bestseller-Reihe rund um den Detektiv Atticus Pünd, der im Stil von Hercule Poirot ermittelt. Susan ist gerade dabei das neueste Manuskript des Erfolgsautors Alan Conway zu lesen, als sie bemerkt, dass die letzten Seiten fehlen. Zudem scheint der Autor verschwunden zu sein und da Susans beruflicher Erfolg abhängig ist vom Wohlergehen Conways macht sie sich selbst an die Ermittlungen.

Anthony Horowitz hat hier einen Krimi in einen anderen Krimi verschachtelt. Als Leser bekommt man zunächst auch das Manuskript zu lesen und wird in ein englisches Dorf mitten der 50er Jahre versetzt. Die Haushälterin Mary Blakiston wurde ermordet und es gibt genügend Verdächtige in dem kleinen Dorf mit seinen Geheimnissen. Dieser Teil, also das Manuskript ist in einer anderen Schriftform geschrieben, sodass man immer weiß, in welchem Teil der Geschichte man sich befindet. Doch dann endet das Manuskript und die letzten beiden Kapitel fehlen einfach. Hier setzt nun die Geschichte rund um Susan Ryeland an. Ich muss sagen, dass mir der Teil, der in dem englischen Dorf spielt viel besser gefallen hat. Man konnte sich unheimlich gut in die Geschichte hineinversetzen.
Erzählt sind beide Teile wieder nahezu perfekt, wenn auch auf verschiedene Weise. Hier zeigt Anthony Horowitz wieder seine meisterliche Erzählkunst, die ich schon von „Das Geheimnis des weißen Bandes“ kenne.
600 Seiten insgesamt, von denen gut die Hälfte auf das Manuskript entfällt. Den zweiten Teil fand ich etwas langatmig, ein paar Seiten weniger hätten der Geschichte gut getan.
Dennoch gebe ich meine absolute Leseempfehlung, allein schon wegen des guten Erzählstils und des spannenden Falls der „Morde von Pye Hall“.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Erst im zweiten Teil wird es richtig spannend

Aisha
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Es ist bereits der vierte Band der Axel-Steen-Reihe. Die Fälle sind in sich geschlossen, es ist also nicht zwingend notwendig Vorkenntnisse zu haben. Beim Privatleben Axel Steens sieht es etwas anders ...

Es ist bereits der vierte Band der Axel-Steen-Reihe. Die Fälle sind in sich geschlossen, es ist also nicht zwingend notwendig Vorkenntnisse zu haben. Beim Privatleben Axel Steens sieht es etwas anders aus. Hier empfiehlt sich die chronologische Reihenfolge einzuhalten, um den Werdegang des Kommissars zu verfolgen.

In seinem aktuellen Fall wurde ein ehemaliges Mitglied des dänischen Geheimdienstes PET brutal ermordet aufgefunden. Kurz darauf findet sich ein zweiter Toter, der ebenfalls bei PET beschäftigt gewesen war. Kommissar Axel Steen stößt bei seinen Ermittlungen auf einen Anti-Terror-Einsatz des PET vor vier Jahren, der strengster Geheimhaltung unterlag. Zur Unterstützung wird ihm Khalid Taleb vom Geheimdienst an die Seite gestellt. Ist er ihm wirklich eine Hilfe? Axel scheint auf eine Mauer des Schweigens zu stoßen…

Aufgegliedert ist das Buch in zwei Teile, wobei der erste Teil gut zwei Drittel des Buches einnimmt. Hier wird im ständigen Wechsel von den Ereignissen im Jahr 2007 und 2011 erzählt. Da mehrere Personen sowohl im Jetzt als auch im Damals in die Ereignisse involviert sind, fand ich es schon manchmal etwas anstrengend zwischen den Geschichten hin- und herzuswitchen. Auch fand ich diesen Teil etwas zu langatmig und so richtig Spannung kam bei mir nicht auf. Man muss wirklich lange lesen bis auch endlich Aisha auftaucht. Erst im zweiten Teil legt dann die Geschichte so richtig los. Hier ist dann deutlich mehr Bewegung in der Handlung und es ist wirklich spannend. Dieser Teil war dann wirklich sehr gelungen und es geht Schlag auf Schlag. Das Ende lässt auf jeden Fall einen fünften Band erwarten.

Die Figuren fand ich gut gezeichnet. Axel hat endlich die Vorstellung sein Herz könne aufhören zu schlagen abgelegt. Mit Blessuren ist er aus dem letzten Fall hervorgegangen, doch er ist immer noch nicht stabil und verfällt manchmal in die alten Muster seines früheren Lebens. Dafür macht sich jetzt seine Tochter Emma Sorgen um ihren Papa. Khalid empfand ich auch als sympathisch. Er symbolisiert praktisch Dänemarks Integrationsarbeit. Und dies ist nur eines von vielen Themen, die in dem Buch angerissen werden.

Ein strafferer erster Teil und das Buch hätte von mir fünf Sterne erhalten. So muss ich leider einen Punkt abziehen, freue mich aber auf den nächsten Band.