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Veröffentlicht am 15.12.2017

Und wieder ein guter Krist

Böses Kind (Alanna 1)
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Mit Kriminalhauptkommissar Henry Frei startet der Autor Martin Krist eine neue Serie.
Im Berliner Bezirk Spandau wurde eine Leiche gefunden, erschlagen und gekreuzigt. Erst am Tag zuvor fand man einen ...

Mit Kriminalhauptkommissar Henry Frei startet der Autor Martin Krist eine neue Serie.
Im Berliner Bezirk Spandau wurde eine Leiche gefunden, erschlagen und gekreuzigt. Erst am Tag zuvor fand man einen Hund auf ähnliche Weise.
Gleichzeitig lernt man Suse kennen, die von ihrem Ex-Mann Ludger getrennt lebt. Als alleinerziehende Mutter von drei Kindern ist diese restlos überfordert. Doch eines Morgens fehlt nicht nur Hund Tapsi, sondern auch ihre 14jährige Tochter Jaqueline ist verschwunden.
Die Aussagen der Mutter sind verwirrend und Kommissar Frei und sein Team ahnen noch nicht welche Dimension der Fall annehmen wird.

Mit Henry Frei hat Martin Krist einen sympathischen Protagonisten geschaffen. Eigentlich ein ganz normaler Familienmensch, der allerdings einen zwanghaften Sinn für Ordnung und Pünktlichkeit besitzt. Seine Kollegin Louise Albers ist nicht minder sympathisch, die frisch gebackene Mutter ist aber in Punkt Ordnung eher das Gegenteil zu Henry. Gut ergänzt wird das Team für den Vietnamesen Phan Cha Lee, den alle nur Charlie nennen. Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie z. B. Dem Reporter Hardy Sackowitz.
Insgesamt ist das Buch sehr spannend und kurzweilig. Die Perspektiven wechseln ständig und die angenehm kurzen Kapitel lassen einen das Buch nur so verschlingen.

„Böses Kind“ ist der erste Teil der Alanna- Serie. Bei Alanna handelt es sich um ein 15jähriges Mädchen, das vor Jahren verschwand. Der Vater, ein ehemaliger Polizeibeamte, ist davon überzeugt, dass seine Tochter verschleppt, missbraucht und getönt wurde. Der Fall wurde nie geklärt.
Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht, denn der zweite Band wird im Mai 2018 erscheinen.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Noch besser als die Vorgänger - Und das will was heißen...

Durst
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Es beginnt mit einem Tinder-Date. Ein Serienmörder findet so seine Opfer, tötet sie und trinkt ihr Blut. Die Osloer Polizei steht vor einem Rätsel und Polizeipräsident Mikael Bellman unter Druck Kommissar ...

Es beginnt mit einem Tinder-Date. Ein Serienmörder findet so seine Opfer, tötet sie und trinkt ihr Blut. Die Osloer Polizei steht vor einem Rätsel und Polizeipräsident Mikael Bellman unter Druck Kommissar Harry Hole ist mittlerweile aus dem Polizeidienst ausgestiegen und unterrichtet an der Polizeihochschule, wo er ein viel ruhigeres Leben führt. Doch der Vampiristen-Fall zwingt ihn wieder mit in die Ermittlungen einzusteigen. Denn eine junge Frau aus Harry Bekanntenkreis verschwindet und auch der Täter ist kein Unbekannter…

Es ist schon der elfte Fall mit Harry Hole. Und obwohl ich die Vorgänger einfach nur total spannend und super fand, hat Jo Nesbø es doch geschafft auch noch diese zu toppen. Meiner Meinung nach ist es schon empfehlenswert die Reihe in der chronologischen Reihenfolge zu lesen, damit man gerade das Privatleben Harrys besser verfolgen kann. Der Fall selbst ist jedoch in sich geschlossen, es ist also nicht zwingend notwendig, die Vorgängerbände zu kennen.

Harry ist ein anderer geworden und mir noch sympathischer als bisher. Er ist ruhiger und hat auch dem Alkohol abgeschworen. Mit seiner Frau Rakel und dem Unterricht an der Polizeihochschule führt er ein zufriedenes Leben. Selbst mit dem Stiefsohn Oleg kommt er gut aus.
Das Thema mit dem Tinder-Dating fand ich sehr aktuell und klug ausgewählt. Eine Dating-App ist doch das Praktischste was es geben kann, besonders wenn man eh den ganzen Tag auf sein Smartphone starrt. Oder etwa nicht?

Spannung wird wie immer in den Büchern von Jo Nesbø groß geschrieben. Schnell ist man in der Geschichte drin und wie gefesselt. Der Erzählstil ist einfach brillant und das Buch bleibt von der ersten bis zur letzten Seite hochgradig spannend. Auch die Auswahl des Titels war sehr gelungen.

Für mich war es das Lesehighlight 2017, mehr Spannung geht nicht. Ich kann das Buch einfach nur jedem weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 26.10.2017

Sehr spannend mit vielen Wendungen

Oxen. Das erste Opfer
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Niels Oxen, ein Elitesoldat leidet nach mehreren Einsätzen im Ausland unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Zusammen mit seinem Hund Mr. White versucht er in den Wäldern Jütlands seinen Frieden ...

Niels Oxen, ein Elitesoldat leidet nach mehreren Einsätzen im Ausland unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Zusammen mit seinem Hund Mr. White versucht er in den Wäldern Jütlands seinen Frieden zu finden. Doch nach einem nächtlichen Besuch des Schlosses Norlund, gerät Oxen in den Verdacht von Mordermittlungen, da genau in dieser Nacht der Schlossherr und Ex-Botschafter Hans-Otto Corfitzen ermordet wurde. Schnell ist auch der Geheimdienst zur Stelle und Oxen beginnt zusammen mit der Geheimdienstmitarbeiterin Margarethe Franck selbst zu ermitteln und ahnt noch nicht mit welch einem mächtigen Gegner er es zu tun bekommt.

Die Hauptfigur Niels Oxen war mir von Anfang an sehr sympathisch und konnte mich mit seiner Authentizität überzeugen. Und auch die zweite Protagonistin Margarethe Franck, die zwar charakterlich anders war, wurde zum Sympathieträger.
Jens Henrik Jensen hat einen super Erzählstil, der absolut fesselnd ist. Hat man erst einmal mit dem Buch begonnen, lässt man es kaum mehr aus der Hand. Das liegt zum einen an dem ständigen Wechsel der Perspektiven, aber auch an den vielen Wendungen, die einen immer wieder erneut überraschen und verblüffen. Das Buch ist aber auch stellenweise brutal und blutig. Als Politthriller würde ich es jetzt nicht unbedingt bezeichnen, es ist zwar politisch, aber dies steht nicht unbedingt im Vordergrund. Gut gefallen hat mir auch, dass der Autor auch gewisse sozialkritische Bemerkungen mit einfließen lässt, wie z.B. über unsere Essen-wegwerf-Kultur.

Oxen – Das erste Opfer ist ein extrem spannender Thriller, der mit vielen Wendungen absolut bei mir punkten konnte. Es ist der Beginn einer Triologie und ich freue schon jetzt auf die nächsten Bände, die im März bzw. Juli 2018 erscheinen werden.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Leider der schwächste Band der Reihe

Wildeule
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In ihrem dritten Fall bekommt es die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes mit einer falschen Leiche zu tun. Die ehemalige Kommissarin, die sich nach dem Tod ihres Kindes neu orientierte, entdeckt während einer ...

In ihrem dritten Fall bekommt es die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes mit einer falschen Leiche zu tun. Die ehemalige Kommissarin, die sich nach dem Tod ihres Kindes neu orientierte, entdeckt während einer Bestattung, dass nicht die erwartete Leiche im Sarg liegt, sondern der Bestatter Schellhorn selbst. In Verdacht gerät ausgerechnet Hannes van Deest, der Freund Gesines, der ebenfalls Bestatter ist und womöglich die ungeliebte Konkurrenz aus dem Weg geräumt hat. Gesine glaubt zwar an die Unschuld von Hannes. Doch dann ist dieser plötzlich verschwunden…

Nach „Kaninchenherz“ und „Fuchskind“ legt Annette Wieners mit „Wildeule“ also den neuen Fall für Gesine Cordes vor. Man muss die beiden Vorgänger zwar nicht zwingend gelesen haben, aber so versteht man die verschiedenen Beziehungen der Protagonisten untereinander besser. Es geht in dem Buch viel um den Tod. Selbst Bauer Josef, neben dessen Wiese Gesine ihren Wohnwagen stehen hat, will schon alles für sein Ableben organisiert haben. Die Kommissarin Marina Olbert, die schon aus den anderen Fällen vertraut ist, liefert sich mit Gesine jede Menge Geplänkel. Dies nimmt sehr viel Raum ein, ebenso wie die vielen Dialoge. Meiner Meinung nach war viel zu früh erkennbar, wer der Täter ist.
Das Cover hingegen top. Wie schon die Vorgängerbände ist es nicht nur wunderschön, sondern liefert auch einen Bezug zum Buch.
Insgesamt ein unblutiger Krimi, der mäßig viel Spannung zu bieten hat. Für mich war es der schwächste Band der Serie rund um Gesine Cordes, ich hoffe auf Besserung.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Ein neuer Stern

Die Fährte des Wolfes
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Der skandinavische Krimi-und Thrillerhimmel ist bereits dicht besiedelt. Doch nun gibt es dort einen neuen Stern. Mit Zack Herry haben das Autorenduo Kallentoft und Lutteman einen außergewöhnlichen Ermittler ...

Der skandinavische Krimi-und Thrillerhimmel ist bereits dicht besiedelt. Doch nun gibt es dort einen neuen Stern. Mit Zack Herry haben das Autorenduo Kallentoft und Lutteman einen außergewöhnlichen Ermittler erschaffen. Nachts ist Zack in illegalen Clubs unterwegs, stets auf Droge und tanzt sich die Seele aus dem Leib. Doch tagsüber ist er erst 27jährige einer der Besten und gleichzeitig einer der jüngsten Sonderermittler bei der Stockholmer Polizei.

Sein aktueller Fall: Vier Frauen wurden auf brutale Weise ermordet. Alle vier arbeiteten in einem thailändischen Massagesalon. Wenig später wird die Chefin des Salons aufgefunden mit von Wölfen zerfetzten Beinen. Wer steckt dahinter? Rechtsextreme? Frauenhasser? Ein Bruderkrieg zwischen der Türkenmafia und einer Bikervereinigung?

Bei diesem Thriller steht ganz klar der Protagonist im Vordergrund. Zack Herry bekam in seiner Kindheit nichts geschenkt. Er muss als Kind den gewaltsamen Tod seiner Mutter miterleben, die ebenfalls bei der Polizei war. Auch die Krankheit seines Vaters sorgte für sozialen Abstieg. In dieser Zeit lernt er auch seinen besten Freund kennen: Abdula. Abdula, der heute auf der anderen Seite des Gesetzes steht und Drogen dealt. Doch beide haben das Herz am rechten Fleck. Dies machte mir Zack sehr sympathisch. Ebenso wie das übrige Team der Sondereinheit. Da ist zum einen Deniz Akin, kurdische Wurzeln und verlor ihren Bruder bei der Flucht. Aber auch Sirpa, die Computerspezialistin und der blinde Rudolf, das Orakel. Alle sind mir richtig ans Herz gewachsen und ich würde mich total freuen, wenn dies der Auftakt zu einer Serie wäre.