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Veröffentlicht am 17.04.2023

Spannender Auftakt einer neuen Reihe

Totes Moor
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In der Nähe Grimmbachs, einem Dorf in der Rhön wird die Leiche einer jungen Frau im Moor entdeckt. Es handelt sich dabei um Matilda Nolte, die vor knapp 10 Jahren nach einer Abi-Feier plötzlich verschwand. ...

In der Nähe Grimmbachs, einem Dorf in der Rhön wird die Leiche einer jungen Frau im Moor entdeckt. Es handelt sich dabei um Matilda Nolte, die vor knapp 10 Jahren nach einer Abi-Feier plötzlich verschwand. Kommissar Janosch Janssen ist schockiert, denn Matilda war seine einstige Jugendliebe. Damals geriet sogar sein Vater unter Verdacht Matilda ermordet zu haben. Unter dem Druck der Ermittlungen, vorangetrieben durch Kriminaloberrätin Diana Quester, beging er Selbstmord. Neue Aspekte tauchen auf und Janosch setzt alles daran seinen Vater zu rehabilitieren. Und dann geschieht noch ein neuer Mord.

„Totes Moor“ ist ein sehr gut konstruierter und spannend erzählter Kriminalroman. Schauergeschichten aus Moorlandschaften gibt es ja jede Menge und auch hier findet sich ein Dorf mit vielen Geheimnissen.

Die Handlung spielt auf zwei Ebenen, einmal im „Jetzt“ und 10 Jahre zuvor als Matilda nach einem Verkehrsunfall plötzlich verschwand. Man lernt die Dorfbewohner kennen und erfährt so manches über die Beziehungsgeflechte untereinander. Über den Tod von Matilda und die Umstände, die dazu geführt haben, erlangt man nur Stück für Stück Informationen. Besonders gut gefallen hat mir, wie der Autor die Atmosphäre in der Moorlandschaft eingefangen hat, auch die Beschreibungen der Landschaften fand ich sehr gelungen.
Janosch Janssen ist ein sehr sympathischer Protagonist. Da Grimmbach auch sein Heimatdorf ist und er alle Dorfbewohner kennt, ist er auch privat involviert. Mit seiner Vorgesetzten Diana Quester gibt es ständig Konflikte. Die beiden könnten verschiedener nicht sein, müssen sich aber irgendwie zusammenraufen. Gerade die private Seite von Janosch macht ihn so sympathisch.

„Totes Moor“ ist der Auftakt einer ganzen Serie rund um den Ermittler Janosch Janssen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 09.04.2023

Junggesellinnenabschied mit tödlichem Ausgang

One of the Girls
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Vor der Hochzeit es noch einmal krachen lassen. Lexi reist mit fünf Freundinnen auf eine griechische Insel, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Doch die scheinbare Idylle in der abgelegenen Villa ...

Vor der Hochzeit es noch einmal krachen lassen. Lexi reist mit fünf Freundinnen auf eine griechische Insel, um ihren Junggesellinnenabschied zu feiern. Doch die scheinbare Idylle in der abgelegenen Villa ist trügerisch. Lexi, Robyn und Bella kennen sich zwar schon seit Kindheitstagen, doch die anderen drei Frauen, Eleanor, Ana und Fen sind neu und müssen sich erst mal kennenlernen und miteinander anfreunden. Nach und nach kommen dabei dunkle Geheimnisse ans Licht und immer mehr Konflikte treten auf. Bis es schließlich zum Eklat kommt: eine Hen Party mit tödlichem Ausgang…
Schon der Klappentext verrät, dass der Urlaub ein böses Ende nehmen wird. Doch wen wird es treffen? Wer wird das Opfer sein und wer die Täterin? In kleinen, kursiv gehaltenen Einschüben erfährt man schon zu Beginn, dass hier nicht alles so ist wie es scheint. Jede der Frauen hat etwas zu verbergen und die Beziehungen untereinander sind komplex
Die Autorin Lucy Clarke baut hier sehr geschickt eine subtile Spannung auf. Zu Beginn des Buches lernt man erstmal nur die Frauen kennen. Dabei wechselt ständig die Perspektive zwischen den Figuren und man erfährt etwas über ihre Gedanken und Handeln. Erst im weiteren Verlauf offenbaren sich die Absichten und auch die Geheimnisse der einzelnen Charaktere.
Besonders zum Schluss wird es richtig dramatisch und es gibt jede Menge überraschende Wendungen.
Insgesamt kein Thriller im herkömmlichen Sinn. Das Buch lebt von der subtilen Spannung. Man weiß zwar, dass es am Ende eine Leiche geben wird, doch wer und warum bleiben bis zum Ende offen. Erst nach Beendigung des Romans erkennt man auch wie genial die Autorin das Buch konstruiert hat.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Der dritte Grenzfall

Grenzfall - In der Stille des Waldes
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Bei Baggerarbeiten auf einer Baustelle in Tirol wird ein Müllsack gefunden. Zum Vorschein kommen dabei präparierte Dachse, die mit Babykleidung ausgestopft wurden. Chefinspektor Bernhard Krammer ahnt noch ...

Bei Baggerarbeiten auf einer Baustelle in Tirol wird ein Müllsack gefunden. Zum Vorschein kommen dabei präparierte Dachse, die mit Babykleidung ausgestopft wurden. Chefinspektor Bernhard Krammer ahnt noch nicht welche Familientragödie dahintersteckt.
Zeitgleich erholt sich Alexa Jahn auf der deutschen Seite von ihrer Schussverletzung. Da taucht plötzlich ihr ehemaliger Kollege Jan auf. In einem alten, gemeinsamen Fall wurde anscheinend der Falsche verhaftet. Haben Alexa und Jan damals einen Fehler gemacht? Die beiden rollen den Fall nochmal auf und begeben sich auf Spurensuche.
Es ist bereits der dritte Fall für das ungleiche Ermittler-Team, das im deutsch-österreichischen Grenzgebiet tätig ist. Die Fälle lassen sich unabhängig von einander lesen, doch wer die privaten Entwicklungen zwischen den Ermittlern verfolgen will, sollte sich doch an die chronologische Reihenfolge halten.
Gleich zwei Kriminalfälle gilt es in diesem Band zu lösen. Während sich in den bisherigen Bänden irgendwann die beiden Fälle miteinander verbanden, so wartet man hier lange auf eine Vernetzung. Das mag zwar etwas enttäuschen, dafür sind die beiden Fälle sehr spannend erzählt. Die Handlung wechselt ständig zwischen den beiden Ermittlern. Zudem wird sie von kleinen Einschüben aus der Perspektive von „Sie“ und „Er“ unterbrochen, worauf man sich zunächst noch gar keinen Reim machen kann. Der flüssige Erzählstil sorgt für spannende Unterhaltung und auch die Beschreibungen der Gegebenheiten kommen nicht zu kurz. Angenehm kurze Kapitel sorgen dafür, dass man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören mag.
Die Auflösung war für mich überraschend und nicht vorhersehbar. Mittlerweile charakteristisch ist das Ende. Es bleiben immer noch ein paar Fragen offen, die im nächsten Band geklärt werden. Doch dieses Mal ist es ein richtig fieser Cliffhanger mit dem das Buch endet. Erst im Februar 24 geht es weiter – solange müssen wir uns leider gedulden.

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Neues aus Zons - Hohe Spannung wie gewohnt

Das Wiegenlied: Thriller
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Mit „Das Wiegenlied“ legt die Autorin Catherine Shepherd bereits ihren 13. Zons-Thriller vor. Anders als bei den Reihen mit der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz bzw. der Spezialermittlerin Laura Kern gibt ...

Mit „Das Wiegenlied“ legt die Autorin Catherine Shepherd bereits ihren 13. Zons-Thriller vor. Anders als bei den Reihen mit der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz bzw. der Spezialermittlerin Laura Kern gibt es hier zwei Handlungsstränge auf unterschiedlichen Zeitebenen. In der Gegenwart bekommt es Kriminalkommissar Oliver Bergmann mit einem Doppelmord an einem Ehepaar zu tun. Der Täter hat am Tatort ein Abspielgerät hinterlassen auf dem man ein bekanntes und altes Wiegenlied hören kann. Der zweite Handlungsstrang spielt 500 Jahre zuvor. Hier geht es um den Mord an einer Nonne, die noch dazu mit einem Teufelssymbol gebrandmarkt sind. Auch hier ist das Wiegenlied zu hören. Kurz darauf ist schon die nächste Nonne verschwunden. Stadtsoldat Bastian Mühlenberg muss nicht nur einen Mörder jagen, sondern hat alle Hände voll zu tun, um die Ordensschwestern vor weiteren Angriffen zu schützen.
Die Thriller von Catherine Shepherd haben einfach Suchtpotential. Einmal mit dem Lesen begonnen, fällt es einem sehr schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen. Die Autorin schafft es immer wieder viele Parallelen und Ähnlichkeiten zwischen den beiden Fällen herzustellen. Gerade durch den ständigen Wechsel zwischen den beiden Handlungssträngen, die fast immer mit einem cliffhanger enden, geht es permanent spannend zu. Die Protagonisten, Oliver Bergmann und Stadtsoldat Bastian Mühlenberg sind beides sympathische Charaktere von denen man gerne mehr lesen möchte.
Natürlich gibt es auch wieder falschen Fährten und man kann herrlich miträtseln wer der Täter sein kann. Auch mit dem stets überraschenden, aber auch schlüssigen Ende konnte die Autorin wieder bei mir punkten. Ich freue mich schon auf den nächsten Thriller aus der Zons-Reihe.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Atemberaubend spannend

Morddurst
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Mit „Morddurst“ legt der Autor Frederic Hecker bereits den dritten Band rund um den Frankfurter Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und die Fallanalytikerin Lara Schuhmann vor.
Obwohl ich beide beiden ...

Mit „Morddurst“ legt der Autor Frederic Hecker bereits den dritten Band rund um den Frankfurter Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und die Fallanalytikerin Lara Schuhmann vor.
Obwohl ich beide beiden Vorgänger nicht kannte, hatte ich als Quereinsteiger keinerlei Probleme mit dem Buch. Es gibt zwar immer wieder Bezüge zu den vorangegangenen Werken, aber auch ausreichend Erklärungen, sodass man mühelos der Handlung folgen kann.
Schon der Einstieg in das Buch ist absolut rasant und beginnt mit einer spektakulären Flucht des Mörders Richard Dorn. Was folgt, ist eine wilde Jagd, die einfach atemberaubend spannend ist. Dabei hinterlässt Dorn eine blutige Spur und scheint seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus zu sein. Wendungen und falsche Fährten sind genial konstruiert und manche Szenen vermitteln so eine unglaubliche Spannung, dass man sich kaum traut weiterzulesen. Die Beschreibungen sind die perfekte Grundlage für feinstes Kopfkino.
Nur in der Mitte des Buches geht es dann etwas ruhiger zu, was vielleicht daran liegt, dass es eben zuvor einfach extrem spannend und temporeich war. Zeit um einmal durchzuschnaufen bis es ins gelungene und grandiose Finale geht. Aber auch hier hält der Autor noch einige Überraschungen bereit. Auf alle Fälle ist das Ende schlüssig und lässt kaum eine Frage offen.
Hervorzuheben ist noch der Schreibstil, der wirklich super ist. Hier trifft Spannung und gute Erzählkunst aufeinander. Abgerundet wird das Ganze mit medizinischen Hintergrundwissen, das nicht nur gut in die Geschichte eingebunden wird, sondern auch verständlich erklärt wird. Ich persönlich finde es immer genial, wenn ich neben guter Unterhaltung auch noch etwas dazulerne.
Das Buch umfasst über 600 Seiten mit relativ kleiner Schrift. Ungewöhnlich viel für einen Thriller, aber ich möchte keine einzige der Seiten missen.
Nun bin ich auf weitere Werke sehr gespannt. Zur Überbrückung werde ich die beiden Vorgänger „Totenblass“ und „Rachekult“ genießen.

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