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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2022

Mehr Jugendthriller als Thriller

Tief in den Wäldern
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Auf dem kanadischen Cold Creek Highway verschwinden seit Jahren immer wieder junge Frauen, die meisten davon sind indigener Herkunft. Große Plakate entlang des Highways sollen mahnen und warnen und auch ...

Auf dem kanadischen Cold Creek Highway verschwinden seit Jahren immer wieder junge Frauen, die meisten davon sind indigener Herkunft. Große Plakate entlang des Highways sollen mahnen und warnen und auch gleichzeitig eine Erinnerung an die jungen hübschen Frauen darstellen.
Die bildet die Basis der Geschichte von Hailey und Beth, zweier unterschiedlicher junger Frauen. Hailey ist noch nicht ganz volljährig und lebt seit dem Tod ihres Vaters bei ihrer Tante und deren Partner Vaughn. Dieser ist Polizist, aber eher einer von der üblen Sorte. Dies ist auch der Grund warum Hailey in die Wälder Kanadas flüchtet und sich allein durchschlägt. Ganz anders ist Beth, ein Großstadtkind. Ihre Schwester wurde ebenfalls ein Opfer der Highway-Killers und dies führt Beth nach Cold Creek.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive von Beth und Hailey erzählt und startet aus verschiedenen Zeiten und Orten. Deren Erzählungen nähern sich jedoch immer mehr an, bis sie sich schließlich verbinden.
Der Beginn des Buches ist sehr rasant und die Spannung baut sich schnell auf. Doch nach und nach flacht das Ganze immer mehr ab und wird stellenweise langatmig. Die Stimmung ist recht düster gehalten, fast immer geschehen nur negative Dinge, eine echte Bereicherung war hier ein Hund namens Wolf. Die Beschreibungen der Landschaft und der Menschen, die dort leben waren hingegen sehr gelungen und man konnte sich alles bildhaft vorstellen.
Insgesamt empfand ich das Buch eher als Abenteuerroman oder als Jugendthriller, da die Protagonisten meist um die 20 Jahre alt sind und auch die Handlung nicht besonders viel Tiefgang besitzt.
Der Roman basiert traurigerweise tatsächlich auf der Tatsache, dass entlang des Cold Creek Highways viele junge Frauen seit Jahren verschwinden und er deshalb auch „Highway of Tears“ genannt wird. Dass die Autorin sich dieses Themas angenommen hat, verdient meiner Meinung nach Anerkennung und ich kann das Buch daher empfehlen. Wer jedoch einen spannenden Thriller sucht, dem sei von diesem Buch abzuraten.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Eines der besten Werke von Winkelmann

Das Letzte, was du hörst
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Die Thriller von Andreas Winkelmann sind für mich immer etwas Besonderes und ich freue mich jedes Mal auf dieses kleine Highlight im Jahr.
In seinem neuesten Werk geht es um Frauen, die Selbstmord begehen ...

Die Thriller von Andreas Winkelmann sind für mich immer etwas Besonderes und ich freue mich jedes Mal auf dieses kleine Highlight im Jahr.
In seinem neuesten Werk geht es um Frauen, die Selbstmord begehen und dabei gleichzeitig einen Podcast hörten. „Hörgefühlt“, so lautet der Name des Podcasts, hinter dem die samtige Stimme des „Lebensberaters“ Marc Maria Hagen steckt. Hat er etwas mit den Selbstmorden zu tun?
Das Buch ist unglaublich spannend geschrieben und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Zudem gibt es noch einen Erzählstrang „Davor“, der zunächst noch keinen Bezug zu dem Rest der Geschichte hat. Temporeich geht es durch das Buch und schon nach wenigen Seiten ist man praktisch an das Buch gefesselt. Das Spannungsniveau liegt unglaublich hoch und gerade zum Ende hin gibt es unglaublich viele Wendungen und immer wieder Cliffhanger. Der Plot ist sehr raffiniert geschrieben und das Ende hat mich völlig überrascht.
Besonders gut gefallen haben mir die beiden Protagonistinnen Roya Mayer und Carola Barreis. Kommissarin Barreis ist zwar schon etwas älter, doch ich mag ihre herbe Art und auch ihren Humor. Andreas Winkelmann schreibt zwar meistens Stand-alones, doch hier wünsche ich mir direkt, dass es noch einen weiteren Band mit Carola Barreis gibt.
Insgesamt wieder ein sehr spannender Thriller, der alles aufweist, was ein Thrillerherz höherschlagen lässt: Tempo, Spannung und eine raffinierte Konstruktion der Handlung mit einem verblüffenden Ende. Für mich eines der besten Werke von Andreas Winkelmann.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Sensationell gut

Der Bewunderer: Thriller
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Auch in dem siebten Fall für die LKA-Spezialermittlerin Laura Kern stimmt wieder alles. Hohe Spannung, rasant und perfekt erzählt.
Dieses Mal geht es um eine tote Frau, die in ein Gemälde inszeniert wurde. ...

Auch in dem siebten Fall für die LKA-Spezialermittlerin Laura Kern stimmt wieder alles. Hohe Spannung, rasant und perfekt erzählt.
Dieses Mal geht es um eine tote Frau, die in ein Gemälde inszeniert wurde. Was zunächst bizarr erscheint, bleibt leider kein Einzelfall. Weitere Frauen werden tot aufgefunden, die ebenfalls in ein Bild hineindrapiert wurden.
Kaum begonnen, geht es schon Schlag auf Schlag los. Das Tempo ist hoch und ständig passiert etwas. Dazu setzt ein zweiter Erzählstrang aus Sicht des Täters ein. Dieser beginnt 21 Jahre zu vor und nähert sich immer mehr dem Jetzt an. Dabei erfährt man so manches über den Täter und kann herrlich miträtseln, wer sich dahinter verbergen könnte. Wer Catherine Shepherd kennt, weiß natürlich, dass dabei auch die eine oder andere falsche Fährte gelegt ist. Das Ende dann doch wieder überraschend und auch sehr schlüssig, es bleiben keine Fragen offen.
Insgesamt fühlte ich mich während des ganzen Buches perfekt und spannend unterhalten und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Einer der besten Thriller aus der Laura-Kern-Reihe. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Fehmarn ist nicht nur Idylle...

Klippenfall
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Ein Hilferuf via sms von ihrer zwölfjährigen Tochter Emmi lässt Sylke alles stehen und liegen lassen und zur Steilküste Fehmarns eilen. Doch statt helfen zu können wird Sylke selbst niedergeschlagen und ...

Ein Hilferuf via sms von ihrer zwölfjährigen Tochter Emmi lässt Sylke alles stehen und liegen lassen und zur Steilküste Fehmarns eilen. Doch statt helfen zu können wird Sylke selbst niedergeschlagen und erwacht gefangen in einem Haus. Ein wahrer Albtraum beginnt…

Es ist bereits der zweite Fehmarn-Krimi aus der Feder von Meike Messal. Für mich war es die erste Begegnung mit der Insel, doch die Beschreibungen waren so anschaulich und gelungen, dass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Der Beginn ist sehr spannend und man fragt sich natürlich welches Motiv hinter den Entführungen steckt. Natürlich bleibt das Fehlen von Sylke und ihrer Tochter Emmi nicht unbemerkt. Levke, Sylkes beste Freundin wendet sich an die Polizei, die sie jedoch nicht ganz ernst nimmt. Daher beginnt sie auf eigene Faust zu suchen. Derweil erleben Sylke und Emmi immer mehr kuriose Dinge in ihrer Gefangenschaft im Haus.
Um die Spannung noch zu steigern setzt zweiter Erzählstrang ein, den man anfänglich nicht klar einordnen kann. Stattdessen tauchen immer neue Rätsel auf und man kann herrlich mitraten, wie alles zusammenhängt bzw. wer hinter alldem steckt. Zum Ende hin gibt es noch einen kleinen Showdown, der mit einer unvorhersehbaren Auflösung endet.
Alles in allem ein spannender Krimi, besonders für die Fans der Insel Fehmarn. Einzig die Erlebnisse und das Verhalten von Sylke und Emmi in ihrer Gefangenschaft fand ich anfänglich etwas seltsam und nicht ganz nachvollziehbar. Doch sobald man die Auflösung des Ganzen erfährt, erscheint es dann logisch.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Krimi mit Wohlfühlcharakter

Dänische Brandung (Ein Gitte-Madsen-Krimi 4)
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Es ist bereits der vierte Fall für die sympathische Bestatterin Gitte Madsen. Und wie schon in den vorhergehenden Bänden gibt es auch hier gleich zu Beginn des Buches eine Leiche.

Auf den ersten Blick ...

Es ist bereits der vierte Fall für die sympathische Bestatterin Gitte Madsen. Und wie schon in den vorhergehenden Bänden gibt es auch hier gleich zu Beginn des Buches eine Leiche.

Auf den ersten Blick ist die Mutter des Inseljournalisten Nils ein ganz normaler Todesfall, doch bei der Waschung der Leiche entdeckt Gitte Ungewöhnliches. Schnell stellt sich heraus, dass der vermeintliche Herzinfarkt Ellas ein Mord ist. Und ausgerechnet Gittes Vater, der jahrelang als verschollen galt und nun wiederaufgetaucht ist, war der Letzte, der Ella gesehen hat….
Eigentlich sollte der kleine Ort Marielyst Garant für einen idyllischen Urlaub sein. Doch seit die Bestatterin Gitte hier Fuß gefasst hat, gibt es immer wieder kuriose Todesfälle, die Gittes Neugier wecken. Die Halbdänin ist unglaublich neugierig und sehr hartnäckig, wenn es darum geht etwas herauszufinden. Aber auch ihre humorvolle Art machen die Bestatterin sehr sympathisch, man muss sie einfach mögen! Und gerade weil ihr Vater in den Fall verwickelt ist, ist sie in diesem Fall besonders interessiert.
Die Autorin zeichnet ein tolles Bild von dem idyllischen kleinen Ort Marielyst. So geht man nicht nur gemeinsam mit Gitte auf Verbrecherjagd, sondern bekommt auch noch ein wenig Urlaubsflair geliefert, der Lust auf eine Reise macht. Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die man mittlerweile liebgewonnen hat. Allen voran Kommissar Ole Ansgaard, dessen Beziehung zu Gitte sich immer weiterentwickelt.
Die Spannung baut sich anfänglich zwar etwas langsam auf, doch dann ist man von dem Fall gefesselt. Stück für Stück kommt man der Lösung näher und wird am Ende doch ziemlich überrascht.

Insgesamt ein spannender Krimi, der eben auch ein wenig Urlaubsflair vermittelt. Ich bin gespannt auf den nächsten Fall.

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