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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2022

Der Traum wird wahr

Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)
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Dora Twardy möchte Tierärztin werden. Die einzige Zusage erhält sie von einer Universität in Ost-Berlin. Also packt sie Clara und zieht dorthin. Doch bald gerät sie in das Visier der Staatssicherheit. ...

Dora Twardy möchte Tierärztin werden. Die einzige Zusage erhält sie von einer Universität in Ost-Berlin. Also packt sie Clara und zieht dorthin. Doch bald gerät sie in das Visier der Staatssicherheit. Und ihre große Liebe Curt ist auch dort inhaftiert.

Man kam sofort wieder in die Geschichte, obwohl Band 1 doch schon etwas zurück liegt. Ich finde, man kann das Buch auch ohne den Vorgänger gut verstehen.

Die Geschichte war sehr spannend. Allerdings hat mir das Ende nicht gefallen. Für mich war die Spannung raus als Mike abgereist war und diese Szene war so offensichtlich, dass ich einfach total genervt war. Außerdem kann ich dieses Festhalten an der großen Liebe nicht ganz nachvollziehen.

Beeindruckend fand ich die Beschreibung des Streiks am 17. Juni. Da war man als Leser richtig in der Handlung und diese Szenen waren für mich das erzählerische Highlight im Buch.

Fazit: Das Ende hat mich nicht überzeugt und die fehlende Spannung dort hat mir nicht so gut gefallen. Insgesamt hat mich das Buch aber sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 08.03.2022

Schlaflose Nacht

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Olive will einfach nur, dass ihr beste Freundin Anh endlich mit ihrem Ex ausgeht. Also küsst sie spontan jemanden aus ihrem Forschungslabor. Leider handelt es sich dabei um Dr. Carlsen. Vor diesem haben ...

Olive will einfach nur, dass ihr beste Freundin Anh endlich mit ihrem Ex ausgeht. Also küsst sie spontan jemanden aus ihrem Forschungslabor. Leider handelt es sich dabei um Dr. Carlsen. Vor diesem haben alle Studenten Angst. Nun hat Olive Angst um ihren Job und dass ihr Freundin das erfährt.

Dieses Buch hat mir eine schlaflose Nacht beschert. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Das Kribbeln zwischen den beiden war einfach so toll erlebbar.

Das Buch spielt im wissenschaftlichen Bereich und thematisiert auch Ausgrenzung von Frauen und die Strapazen einer Dissertation. Einerseits ist das kein alltägliches Setting, aber es gab jetzt schon einige Liebesromane in diesem Bereich.

Olive ist so verquer im Kopf und Adam auch verpeilt, dass es echt lustig ist ihren Unterhaltungen zu folgen. Klar ist schnell klar, was passieren wird, aber die beiden sind zusammen einfach echt süß.

Etwas irritiert hat mich immer die Hypothese am Anfang der Kapitel, weil diese aus der ich- Perspektive geschrieben sind. Dann geht es aber nicht auf dieser Perspektive weiter. Das fand ich nicht schön gelöst und auch, dass die Hypothesen manchmal zu viel vorweggenommen haben.

Auch die Nebenfiguren sind mir ans Herz gewachsen und ich würde auch eine Fortsetzung lesen. Wobei eigentlich nichts offen bleibt für den Leser. Ich wüsste jetzt nicht, ob noch Figuren Potential haben.

Das Cover ist schrecklich. Mit gefällt es nicht und es hat mich auch nicht angesprochen. In der Buchhandlung würde ich nicht danach greifen. Den Titel mag ich aber, auch wenn er nicht ganz zum Inhalt des Buches passt.

Fazit: Eine wunderschöne Liebesgeschichte zwischen zwei Nerds, die ich sehr gerne gelesen habe und nicht mehr aus der Hand legen wollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2022

Kein richtiges Urlaubsfeeling

Strandkorbzauber
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Hannah braucht dringend Geld. Da kommt ihr der Auftrag des Bürgermeisters von Liebwitz sehr gelegen. Nur leider muss sie dafür in den Ort kommen und ihre Familie und ihren Ex Finn treffen. Letzterer hatte ...

Hannah braucht dringend Geld. Da kommt ihr der Auftrag des Bürgermeisters von Liebwitz sehr gelegen. Nur leider muss sie dafür in den Ort kommen und ihre Familie und ihren Ex Finn treffen. Letzterer hatte ihr das Herz gebrochen.

Das Buch lebt von den vielen Nebencharakteren, die dem ganzen ein Dorfidyll geben. Sie bekommen auch Raum, dass der Leser sie lieb gewinnen kann.
Hannah finde ich als Charakter auch interessant. Finn fand ich eher langweilig.

Ich hatte mir aufgrund des Titels und Covers schon mehr Insel-Feeling oder Urlaubsfeeling erwartet. Das kommt deutlich zu kurz. Auch kommt der Zauber des Ortes nicht bei mir an. Leider lag das nicht an der Handlung, sondern wurde nicht beschrieben. Zu Beginn gab es eine Szene, wo Hannah auf die See blickt. Das war schön beschrieben. Selbst die Suche nach einer Muse konnte nicht die gleichen Gefühle bei mir wecken. Es hätte Möglichkeiten gegeben Urlaubsgefühle zu erzeugen, diese wurden aber verschenkt.

Die Liebesgeschichte hatte für mich zu wenig prickeln. Die beiden hatten sich getrennt und man hatte nicht das Gefühl, dass es eine neu entfachte Liebe ist. Kann könnte fast meinen die beiden kommen wieder aus Gewohnheit zusammen.

Schade fand ich dann auch das Ende. Es hat keinen Sinn ergeben, dass Ella nicht dabei war. So wie es beschrieben wurde macht es nicht neugierig auf die Fortsetzung (wenn das Thema dort sein sollte?). Das fehlte einfach für einen runden Abschluss.

Fazit: Das tolle Cover lässt eine etwas andere Geschichte vermuten als es tatsächlich ist. Liebesroman ja, Strandkorb und Zauber nein.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 06.03.2022

Langweilig

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Terrence Caves Leben nimmt eine schreckliche Wendung als sein Sohn Reuben stirbt. Vorher hatte er schon seine Frau verloren. Nun gibt es nur noch ihn und seine Tochter Bryony. Er setzt alles daran sie ...

Terrence Caves Leben nimmt eine schreckliche Wendung als sein Sohn Reuben stirbt. Vorher hatte er schon seine Frau verloren. Nun gibt es nur noch ihn und seine Tochter Bryony. Er setzt alles daran sie zu beschützen. Dabei hat er als größte Gefahr einen Jungen erkannt, der bei Reubens Unfall dabei war.

Das Buch ist komplett aus der Sicht von Mr. Cave geschrieben. Es ist eine Erzählung der Vorkommnisse für Bryony.

Das Thema an sich finde ich schon interessant. Wie sehr kann man seine Kinder schützen? Was ist legitim?
Leider konnte mich dass Buch aber nicht begeistern. Mr. Cave gleitet immer mehr ab. Man weiß nicht, was ist wahr, was ist Traum, was ist Fantasie. Es ist dann schwer zu folgen für den Leser. Wobei ich es gegen Ende zu am leichtesten fand. Aber die Mitte ist schwierig.

Viel mehr störte mich, dass man gerade zu Beginn das Gefühl hat, dass nichts passiert oder immer wieder das Gleiche. Zwischendurch passiert einfach zu wenig. Am Ende erklärt sich das dann, aber ich empfand es als langweilig. Die Spannung war verloren gegangen.
Ein großes Problem ist auch, dass niemand so richtig symphatisch ist.

Fazit: Ich habe mich eher durch das Buch gequält. Es war keine Freude und zu wenig positiv, wobei es auch einfach der falsche Zeitpunkt gewesen sein könnte. Mir war es zu negativ und langweilig.

Veröffentlicht am 03.03.2022

Inspirierend

Ihr werdet mich niemals brechen
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Albert Woodfox ist der Gefangene, der am längsten in Isolationshaft verbringen musste. In diesem Buch erfährt man alles über sein Leben. Fest verbunden ist es mit King und Wallace. Zusammen sind sie die ...

Albert Woodfox ist der Gefangene, der am längsten in Isolationshaft verbringen musste. In diesem Buch erfährt man alles über sein Leben. Fest verbunden ist es mit King und Wallace. Zusammen sind sie die Angola 3.

Das Buch ist wirklich keine leichte Lektüre. Doch steht sie exemplarisch für viele Menschen, die institutionellen Rassismus erfahren. Die Jugendzeit und die erste Haftstrafe waren für mich besonders schwer. Der Autor hat das gut aus seiner Sicht zu dieser Zeit beschrieben. Es führt einem aber als Leser vor Augen, dass Albert zu diesem Zeitpunkt kriminell war.

Der Wandel in seiner Selbstsicht war für mich sehr nachvollziehbar. Die Black Panther haben geschafft, was das Gefängnissystem niemals geschafft hätte: Resozialisierung. Intensiv und für mich auch tränenreich wurde dann das Ende. Der Autor schaffte es die Trauer über die Tode von Freunden greifbar zu machen. Und da ich am Tag seiner Freilassung schon geweint habe, war das im Buch nicht anders. Der Epilog machte das Buch noch rund.

Eine große Angst von mir war, dass Gewalt und Folter zu deutlich dargestellt werden. Da bin ich sehr empfindlich und reagiere mit Alpträumen. Es wird zwar Gewalt geschildert, aber ich finde dem Autor ist die Mischung zwischen Schrecken und Beschreibung gut gelungen. Ich konnte es gut verkraften. Natürlich musste ich das Buch trotzdem in kleinen Schritten lesen, weil die Isolationshaft einfach so grausam ist.

Danke an den Verlag, dass das Buch übersetzt und verlegt wurde. Danke an Albert Woodfox, dass er seine Geschichte geteilt hat.

Fazit: Da Albert mein Leben schon im Gefängnis beeinflusst hat, denn wegen ihm bin ich bei Amnesty International aktiv, bis heute, ist dieses Buch wirklich nochmal bereichernd und inspirierend. Danke!