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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2021

Unsympathische Protagonistin

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
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Chelsea flippt aus, als sie erfährt, dass ihr Vater wieder heiraten möchte. Sie selbst hat sich nach dem Tod ihrer Mutter in die Arbeit gestürzt. Nun möchte sie sich selbst wieder finden und begibt sich ...

Chelsea flippt aus, als sie erfährt, dass ihr Vater wieder heiraten möchte. Sie selbst hat sich nach dem Tod ihrer Mutter in die Arbeit gestürzt. Nun möchte sie sich selbst wieder finden und begibt sich dafür auf die Spuren ihrer letzten drei Liebhaber.

Chelsea war mir sofort unsympathisch. Leider wird das nicht besser. Sie ist widersprüchlich in ihren Handlungen und denkt wenig über ihre Mitmenschen nach. Zum Beispiel kommt ihr gar nicht in den Sinn, dass ihre Liebhaber ihr Leben weiter gelebt haben. Außerdem wirkte sie insgesamt nicht sehr verliebt, da sie alle drei einfach stehen lassen konnte. Natürlich war sie aber so toll, dass die Männer sie sofort wieder erkennen...

Weiterhin störte mich die Vorhersehbarkeit. Solche Geschichten sind zwar immer vorhersehbar, aber normal muss man wenigstens kurzfristig zittern, ob es etwas wird.

Toll sind die kleinen Nebenfiguren, die richtig herzlich sind. Keine Ahnung, was diese an Chelsea toll finden.

Die drei Orte werden nicht sehr genau beschrieben. Man merkt aber schon Unterschiede in welchem Ort sie gerade ist.

Chelsea wirkt auf ihrer Reise plötzlich sehr tollpatschig. Und manche Szene, die lustig sein soll (ja, sie stolpert, wird angeregnet, stalkt), wirkt künstlich und hat mich nicht amüsiert.

Fazit: Als Fan von Liebesromanen bin ich von diesem enttäuscht, was hauptsächlich an der Protagonistin liegt.

Veröffentlicht am 10.05.2021

Nur ein Kumpel

Girl At Heart
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Charlie liebt Baseball. Aber dadurch ist sie nur von Männern umgeben. Und alle ihre Freunde sehen in ihr nur den Kumpel. Als ihr herkömmlicher Schwarm im Team eine andere für den Abschlussball fragt, ist ...

Charlie liebt Baseball. Aber dadurch ist sie nur von Männern umgeben. Und alle ihre Freunde sehen in ihr nur den Kumpel. Als ihr herkömmlicher Schwarm im Team eine andere für den Abschlussball fragt, ist es genug für Charlie. Sie will nicht mehr Baseball spielen und Mädchensachen machen. Der Teamkapitän Jace möchte aber, dass sie im Team bleibt und dafür will er ihr helfen.

Was für eine schöne Geschichte für jüngere Leser. Charlie und ihre Liebe zum Sport gefallen mir sehr gut. Und Jace hat sofort mein Herz erobert. Jede Mama wünscht sich so einen Partner für das eigene Kind. Auch die neuen Freunde sind toll.

Mir fehlte etwas mehr über ihre besten Freunde. Relativ schnell kommt es zu dem Streit und da sind ihre Freunde wirklich nicht nett. Und sie merken auch nicht, wie verletzend sie sind. Auch die Klärung am Ende fand ich nicht ausreichend für beste Freunde. Denn eigentlich wird nicht alles geklärt.

Ich liebe die Geschichte zwischen Charlie und Jace. Und die Freunde, die Charlie bei gewinnt, sind toll.

Veröffentlicht am 05.05.2021

Blasse Charaktere

Der Bro-Code
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Nick hält sich an den Bro- Code. Niemals würde er die Schwester eines Bro daten. Als Eliza von einem Auslandsaufenthalt zurück kommt, ist es um ihn geschehen. Aber sie ist die Schwester seines besten Freundes ...

Nick hält sich an den Bro- Code. Niemals würde er die Schwester eines Bro daten. Als Eliza von einem Auslandsaufenthalt zurück kommt, ist es um ihn geschehen. Aber sie ist die Schwester seines besten Freundes Carter.

An sich fand ich die Geschichte stimmig. Es gab keine großen Geheimnisse aus der Vergangenheit, sondern es war realistisch. Allerdings hatte ich Probleme alles zu verstehen oder den Gedanken von Nick folgen zu können. Immer wieder war ich etwas ratlos. Vielleicht fehlt mir die Jugendsprache, um alles zu verstehen.

Nick ist als Charakter nicht schlüssig. Und Eliza bleibt einfach sehr blass. Man hat nicht das Gefühl, dass sie die Protagonisten sind. So habe ich das Buch sehr oft aus der Hand gelegt. Aber ich denke für Jugendliche ist es gut geeignet.

Veröffentlicht am 05.05.2021

Herausragende Sprache

Real Life
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Wallace will einfach nur dazugehören. Doch im Labor ist er der einzige Schwarze. Seine Kolleginnen sind teilweise unfreundlich zu ihm. Seine Freunde trifft er selten. Und wenn er in deren Beisein diskriminiert ...

Wallace will einfach nur dazugehören. Doch im Labor ist er der einzige Schwarze. Seine Kolleginnen sind teilweise unfreundlich zu ihm. Seine Freunde trifft er selten. Und wenn er in deren Beisein diskriminiert wird, halten sie den Mund. Es ist leichter still zu sein und ihn danach zu trösten als Partei zu ergreifen.

Das Buch hat mich begeistert. Wallace ist ein Charakter, der mich berührt hat. Die anderen Charaktere bleiben für mich undurchsichtig. Man hat mir den Blickwinkel von Wallace und fragt sich doch, wie es die Freunde wahrnehmen. Diese Perspektive hat mir etwas gefehlt. Die Geschichte ist auch nicht schwarz- weiß, sondern hat Graubereiche.

Ohne die letzten 40 Seiten hätte ich 5 Sterne vergeben. Aber mir fehlt einfach etwas als Abschluss für das Buch. Und dabei meine ich kein Happy End, denn das würde nicht passen. Vielleicht etwas, dass eine Entscheidung enthält oder wenigstens ein Ende der Lethargie.

Die Sprache ist richtig toll. Der Schreibstil hat mich überzeugt. Und das, obwohl ich Zweifel hatte, weil ich Bücher mit Buchpreis normal nicht so gut finde.

Fazit: Begeisternd und für den Leser erleuchtend, aber auch widersprüchlich wie das echte Leben.

Veröffentlicht am 03.05.2021

Verschwundene Kinder

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Hulda betreut ausnahmsweise eine werdende Mutter im Scheunenviertel. Obwohl Hulda selbst Jüdin ist, lebt sie ihren Glauben nicht und ihr sind die Bräuche in der Familie fremd. Trotzdem findet sie eine ...

Hulda betreut ausnahmsweise eine werdende Mutter im Scheunenviertel. Obwohl Hulda selbst Jüdin ist, lebt sie ihren Glauben nicht und ihr sind die Bräuche in der Familie fremd. Trotzdem findet sie eine Verbindung zu der Frau. Doch wenige Tage nach der Geburt ist das gesunde Kind verschwunden. Hulda begibt sich auf die Suche. Gleichzeitig wird der Hass gegen Juden immer deutlicher in Berlin.

Das Thema mit toten und verschwundenen Kindern ist schwierig. Ich finde die Autorin trifft genau den richtigen Punkt. Wenn sie mehr in die Tiefe gegangen wäre wie manche Krimiautoren, hätte sie viele jeder abgeschreckt. Gleichzeitig wird aber genügend beschrieben, dass der Leser folgen kann.

Ich mag die verschiedenen Charaktere der Reihe sehr gerne. Karl kam mir fast etwas zu wenig vor. Sein Fall bleibt oberflächlich. Irgendwie hat man das Gefühl, dass er auf eine Katastrophe zu steuert.

Der Vater von Hulda bringt neue Aspekte und ein neues Bild von ihr. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.