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Veröffentlicht am 05.11.2018

Sympathische Ermittler auf See

Nie zu alt für Casablanca
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Ina, Gero, Elli und Rüdiger kennen sich schon aus Kindertagen und treffen sich nun, etwa 40 Jahre später wieder um an ihre Ermittlertätigkeiten von früher anzuknüpfen. Damals als Schüler lösten sie schon ...

Ina, Gero, Elli und Rüdiger kennen sich schon aus Kindertagen und treffen sich nun, etwa 40 Jahre später wieder um an ihre Ermittlertätigkeiten von früher anzuknüpfen. Damals als Schüler lösten sie schon den ein oder anderen kniffligen Fall, kommunizierten mit ihrer eigenen Geheimsprache und waren immer dicke Freunde. Nun sind sie erwachsen und ein wenig auseinander gedriftet, haben unterschiedliche Lebenswege beschritten. Trotzdem reicht ein Brief von Ina um die VIER wieder zu vereinen.


Ina hat einen Verdacht: auf einem Kreuzfahrschiff wird Elfenbein geschmuggelt. Und es wäre doch gelacht, wenn die VIER diesem Fall widerstehen könnten. Also packen sie ihre Koffer und beziehen ihre Kabinen auf dem Dampfer.

Mir waren die VIER von Anfang an sympathisch. Sie haben alle ihre Eigenheiten, die durch das Autorenduo, Elisabeth Frank und Christian Homma, sehr anschaulich und mit guten situativen Beispielen untermalt werden. Auch der Humor kommt definitiv nicht zu kurz.

Der Fall an sich ist vielleicht für eingefleischte Krimi-Fans ein wenig zu flach, aber für mich stand hier auch die Umgebung, das Flair und die persönliche Ebene im Vordergrund. Und diese Themen machen das Buch zu einem vielschichtigen Reisekrimi, bei dem der Fall doch am Ende noch die ein oder andere unvorhergesehene Wendung nimmt und somit die Spannung hoch hält.

In der hiermit verbundenen Leserunde haben die Autoren bereits von weiteren Romanen mit den VIER gesprochen, die an anderen interessanten Reiseorten spielen, wie z.B. Venedig. Auch das entgegengebrachte Interesse der beiden und die Offenheit für Kritik und Verbesserungsvorschläge waren ausgesprochen angenehm. Dies, und auch die Qualität des Romans, wird mich mit Sicherheit auch dazu veranlassen die folgenden Bände zu lesen.

So empfehle ich dieses Buch auf jeden Fall allen Fans von den Drei ???, Vier Freunden oder TKKG. Aber auch Menschen, die gern auf Reisen sind und ferne Länder erkunden, werden hier auf ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 29.05.2024

Ich will auch mit Otto los

OTTO fährt los – Ein Sommer in Italien
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Wir lieben Otto und seine Touren!

Otto, der kleine Bus, und seine Gastfamilie sind auf dem Weg nach Italien. Mit jeder Seite spürt man die Lebensfreude, die Stimmung am Strand, bei der Vorbereitung und ...

Wir lieben Otto und seine Touren!

Otto, der kleine Bus, und seine Gastfamilie sind auf dem Weg nach Italien. Mit jeder Seite spürt man die Lebensfreude, die Stimmung am Strand, bei der Vorbereitung und als Familie insgesamt. Die Aufregung der Kinder bringt Madlen Ottenschläger wunderbar zur Sprache und Stefanie Reich fängt das Urlaubsgefühl passend mit ihren Bildern ein.
Wir haben uns sehr gefreut wieder mit Otto, aber diesmal einer neuen, bunten Familie auf Reisen zu gehen. Für Kinder gibt es einen hohen Wiedererkennungswert. Denn die Vorbereitung wird mit fast den gleichen Sätzen beschrieben wie im Buch davor. Diese Geschichte schließt so quasi nahtlos an die erste an.
Wundervoll beschreiben die beiden die speziellen Sommer-Momente, die Italien so einzigartig machten. Eis und Dolce far niente und Sonne, Strand und Meer.
An manchen Stellen war meine Tochter zu viel Text und sie wollte weiterblättern. Ich glaube, sie hat die Bilder auch so genossen und die Stimmung in sich aufgesogen.
Wir hoffen, dass noch jede Menge Reisen mit Otto folgen werden und wir gemeinsam neue Länder erkunden können. Perfekt geeignet, wenn man eine Reise in das entsprechende Land plant.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Ein ehrliches und kreatives Gartenbuch

Kleiner Garten - so viel drin
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Vielen ist Anja Klein von ihrem Instagram-Kanal "Der kleine Horrorgarten" bekannt, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann Andreas von ihrem perfekt unperfekten Kleingarten berichtet. Der Spirit der Instagram-Kanals ...

Vielen ist Anja Klein von ihrem Instagram-Kanal "Der kleine Horrorgarten" bekannt, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann Andreas von ihrem perfekt unperfekten Kleingarten berichtet. Der Spirit der Instagram-Kanals und Blogs wird gekonnt in ihr neues Buch "Kleiner Garten - so viel drin" übertragen.
Auf etwa 140 Seiten kann man zwar nicht das große enzyklopädische Wissen mit einzelnen Pflanzenporträts erwarten, aber man bekommt sehr viele kreative Ideen und Beispiele aus einem realen Umfeld zu sehen.

Und gerade das Sehen ist im Buch hervorragend umgesetzt. Die Fotos von Andreas und einige Illustrationen motivieren, selbst Hand anzulegen und Gemüse, Blumen und Sträucher anzupflanzen.
Anja legt großen Wert auf umweltfreundliches Gärtnern: sie arbeitet torffrei, düngt nur organischen und baut am liebsten alte Sorten an. Dazu passend wurde das Buch vom Kosmos-Verlag nachhaltig produziert.

Das Buch ist eher für Garten-Anfänger konzipiert. Aber auch Menschen, die gerade ein neues Grundstück in einen Garten verwandeln wollen oder neue Ideen für bestehende Gärten suchen, werden fündig. In den ersten Kapiteln erklärt die Autorin, wie man praktisch den Garten plant und neue Beete angelegt werden. Dann folgen Kapitel zu Kräutern, Gemüse und Obst sowie Blumenstauden. Am Ende gibt es geballtes Grundwissen von Bodenverbesserung über Ernte-Strategien und das Ziehen von Gemüse aus Samen.

Insgesamt macht das Lesen des Buches Spaß und bringt viele Inspirationen, insbesondere für die naturnahe Gartengestaltung. Für Leute, die sich bereits mit den Grundlagen auskennen und die konkrete Hilfe bei bestimmten Fragen (z.B. Mischkultur, Sortenbeschreibungen, etc.) suchen, sollten zu umfangreicheren Werken greifen. Die vielen Tipps und Tricks helfen aber eigentlich jedem hier und da weiter. Ich blättere sehr gerne einfach durch die Seiten, mit Vorfreude auf den Sommer, wenn bei mir hoffentlich auch alles Grünt und Blüht.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Zum Hin- und Wegträumen

Kathmandu & ich
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Sven Jähnels Debüt-Roman ist ein wunderbarer Roman zum Wegträumen und ist toll für Leser, die Genre-Mischungen lieben. Wir erleben viel Reise-Abenteuer, eine gute Prise Romantik und vor allem eine tolle ...

Sven Jähnels Debüt-Roman ist ein wunderbarer Roman zum Wegträumen und ist toll für Leser, die Genre-Mischungen lieben. Wir erleben viel Reise-Abenteuer, eine gute Prise Romantik und vor allem eine tolle Freundschaftsgeschichte.

Erik ist zu Beginn der Geschichte ein ziemlich durchschnittlicher Typ und himmelt seit längerem heimlich seine gute Freundin Jule an. Diese steckt jedoch noch in einer wenig glücklichen Beziehung. Aus einer Schnapsidee heraus verabreden sie sich, gemeinsam mit vier weiteren Freunden zu einer Reise nach Nepal. Nepal sehen sie, vor allem Jule, als Reiseziel mit einem gewissen Charme, Charakter und vor allem etwas Nervenkitzel an. Nicht einfach das gut alte Allgäu, wo man weiß, was man bekommt.

Doch beschlossen ist beschlossen und los geht die Reise. Die Geschichte entwickelt sich chronologisch entlang der Reiseroute mit einigen Rückblicken in die persönlichen Erlebnisse der Charaktere. Diese sind allesamt sehr individuell gestaltet und man spürt, dass sie zu großen Teilen echten Freunden des Autors nachempfunden sind. Dies trifft sehr wahrscheinlich auch auf viele der, teils witzigen, teil gefährlichen Begebenheiten während der Reise zu. Wie oft blieb mir die Luft beim Lesen weg oder ich habe mich schmunzelnd mitgefreut.

Im ersten Teil reist man mit den Freunden durch einen Nationalpark samt Ausflug in den Dschungel mit gefährlichen Tieren. Danach folgt, der für mich markanteste Teil der Geschichte, nämlich die Wanderung rund um die Annapurna. Herausforderungen jeglicher Art, ziemlich viele Höhen und Tiefen, man ist gerne dabei und fiebert mit. Die Beschreibungen des Ausblicks auf die Berge, die lokale Bevölkerung und die zwischenmenschlichen Interaktionen haben den Roman für mich zu etwas besonderem gemacht.

Lediglich die Liebesgeschichte hätte in meinen Augen noch etwas stärker ausgeschmückt werden können. Ein bisschen mehr Prickeln und Herzklopfen hier und da hätte die Geschichte perfektioniert. Aber nichtsdestotrotz eine gelungene Erzählung, die man in einem Rutsch durchlesen möchte.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Geheimnisvolle Figuren in aufregendem Land voller Intrigen

Die Stadt aus Messing
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"Die Stadt aus Messing" ist ein anspruchsvolles Fantasy-Werk in einer eher seltenen und daher umso spannenderen Welt, die sich am Orient anlehnt und doch sehr individuell ist. Das magische Land Daevastana ...

"Die Stadt aus Messing" ist ein anspruchsvolles Fantasy-Werk in einer eher seltenen und daher umso spannenderen Welt, die sich am Orient anlehnt und doch sehr individuell ist. Das magische Land Daevastana ist der Welt der Menschen nicht ganz fremd und doch eine Art Parallelwelt. Nahri, die Hauptfigur, ist im Kairo der Menschen aufgewachsen und lebt als Straßenheilerin und Gaunerin. Bis sie eines Tages unverhofft einen Dschinn beschwört. Daraufhin muss sie aus der Stadt fliehen, da zwielichtige Gestalten sie und ihren neuen Verbündeten verfolgen. Lange Zeit wird man als Leser im Unklaren über die Ziele und Hintergründe der Figuren gelassen, trotzdem ist die Handlung von Anfang an spannend und die Figuren interessant.

Die erste Hälfte des Buches gestaltet sich als eine Art Road-Movie mit einigen magischen Elementen. Insgesamt bleibt die Magie in diesem Fantasy-Buch jedoch im Hintergrund. Ja die Figuren haben besondere Fähigkeiten, aber der Stil lebt viel mehr davon, dass es ein spezielles Worldbuilding gibt. Verschiedene Völkerstämme, Familien und mystische Wesen, die um die Vorherrschaft in Daevabad ringen. Die besondere Wesen sind an den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde angelehnt. Es wird politisch, historisch und ein bisschen romantisch.

In der zweiten Hälfte geht es dann ans Eingemachte. Man lernt mehr von den Hintergründen, den möglichen Absichten der Parteien, die teils im Verborgenen, teils offen miteinander kämpfen. Generell werden die Kapitel aus den Sichtweisen der zwei Hauptfiguren geschrieben. Einerseits Nahri, die ich bereits erwähnt hatte, und Ali, dem jüngsten Sohn des Königs von Daevabad. Dieser Wechsel unterstreicht die verworrenen Handlungen, führt aber zu einem guten Spannungsbogen. Die Autorin hat glücklicherweise ihrem Roman einiges an hilfreichem Zusatzmaterial beigefügt. So helfen die Personenliste, ein Glossar und Karten den Überblick über die vielen Orte und Personen nicht zu verlieren. Trotzdem mag es für manchen zu herausfordernd sein. Mir hat es Spaß gemacht in die Welt einzutauchen.

Es gefiel mir gut, dass bei den meisten Figuren sowohl positive als auch negative Wesenszüge zum Tragen kamen und keiner eindeutig gut oder böse war. Wobei dies wohl auch zum einzigen Manko für mich führte, ich hatte leider nicht das Gefühl, die Figuren wirklich kennenzulernen. Die Identifikation war etwas schwierig. Diese Vielschichtigkeit führt auch dazu, dass einige Fragen in Band 1 nicht beantwortet werden. Weshalb für mich die Lektüre der folgenden Bände nicht in Frage steht. Schon allein weil die Cover und Buchrücken alle zusammen wunderschön aussehen.

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