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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2018

Absoluter Must-Read für Gamer und Fantasy/Sci-Fi-Fans

Ready Player One
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"Ready Player One" stand schon auf meiner Wunschliste, bevor ich erfahren hatte, dass die Verfilmung im Kino lief. Normalerweise bin ich nicht der eingefleischte Science-Fiction-Leser. Da aber diese Story ...

"Ready Player One" stand schon auf meiner Wunschliste, bevor ich erfahren hatte, dass die Verfilmung im Kino lief. Normalerweise bin ich nicht der eingefleischte Science-Fiction-Leser. Da aber diese Story nicht im Weltraum oder auf fremden Planeten spielt, sondern sowohl auf einer zukünftigen Erde als auch in einer Online-Parallelwelt, der OASIS, habe ich mich daran gewagt es zu lesen. Und ich wurde wahrlich nicht enttäuscht!


Man folgt Wade, einem jugendlichen Gamer bei der Jagd nach dem Ei, das der Begründer der Oasis testamentarisch demjenigen überlässt, der es als Erster findet. Derjenige erbt damit sein gesamtes Vermögen und quasi die Oasis selbst. Dass bei diesem Wettlauf nicht nur ehrbare Gestalten unterwegs sind, versteht sich von selbst.

Die Geschichte ist eine schöne Mischung aus Thriller, Verfolgungsjagd, Game-Play und auch eine Prise Liebe fehlt auch nicht. Obwohl das Setting natürlich nicht real ist, lässt der Autor den Leser eintauchen in diese künstliche Welt, und man wünscht sich oftmals, dass man selbst einen Avatar in der Oasis steuern könnte.

Die Parallelwelt, die in diesem Buch aufgezeichnet wird, ist gar nicht mal so weit entfernt von einer möglichen Zukunft. Auch wir steuern immer mehr dahin, dass unser Leben digital abläuft und wir versäumen unser Leben in der Realität zu leben und uns um unsere Erde zu kümmern. Deswegen kann "Ready Player One" auch als kritischer Roman gesehen werden, der vielleicht die jüngere Generation etwas aufrüttelt und dazu bringt, ihr wirkliches Leben nicht zu vergessen.

Und nun kann ich auch den Film schauen, denn das Buch schreit geradezu danach verfilmt zu werden, ich hoffe ich werde nicht enttäuscht.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Sympathische Ermittler auf See

Nie zu alt für Casablanca
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Ina, Gero, Elli und Rüdiger kennen sich schon aus Kindertagen und treffen sich nun, etwa 40 Jahre später wieder um an ihre Ermittlertätigkeiten von früher anzuknüpfen. Damals als Schüler lösten sie schon ...

Ina, Gero, Elli und Rüdiger kennen sich schon aus Kindertagen und treffen sich nun, etwa 40 Jahre später wieder um an ihre Ermittlertätigkeiten von früher anzuknüpfen. Damals als Schüler lösten sie schon den ein oder anderen kniffligen Fall, kommunizierten mit ihrer eigenen Geheimsprache und waren immer dicke Freunde. Nun sind sie erwachsen und ein wenig auseinander gedriftet, haben unterschiedliche Lebenswege beschritten. Trotzdem reicht ein Brief von Ina um die VIER wieder zu vereinen.


Ina hat einen Verdacht: auf einem Kreuzfahrschiff wird Elfenbein geschmuggelt. Und es wäre doch gelacht, wenn die VIER diesem Fall widerstehen könnten. Also packen sie ihre Koffer und beziehen ihre Kabinen auf dem Dampfer.

Mir waren die VIER von Anfang an sympathisch. Sie haben alle ihre Eigenheiten, die durch das Autorenduo, Elisabeth Frank und Christian Homma, sehr anschaulich und mit guten situativen Beispielen untermalt werden. Auch der Humor kommt definitiv nicht zu kurz.

Der Fall an sich ist vielleicht für eingefleischte Krimi-Fans ein wenig zu flach, aber für mich stand hier auch die Umgebung, das Flair und die persönliche Ebene im Vordergrund. Und diese Themen machen das Buch zu einem vielschichtigen Reisekrimi, bei dem der Fall doch am Ende noch die ein oder andere unvorhergesehene Wendung nimmt und somit die Spannung hoch hält.

In der hiermit verbundenen Leserunde haben die Autoren bereits von weiteren Romanen mit den VIER gesprochen, die an anderen interessanten Reiseorten spielen, wie z.B. Venedig. Auch das entgegengebrachte Interesse der beiden und die Offenheit für Kritik und Verbesserungsvorschläge waren ausgesprochen angenehm. Dies, und auch die Qualität des Romans, wird mich mit Sicherheit auch dazu veranlassen die folgenden Bände zu lesen.

So empfehle ich dieses Buch auf jeden Fall allen Fans von den Drei ???, Vier Freunden oder TKKG. Aber auch Menschen, die gern auf Reisen sind und ferne Länder erkunden, werden hier auf ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Das Herrenhaus im Mittelpunkt geschmückt mit einem Mord

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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England in den Goldenen Zwanzigern: Louisa, ein armes Mädchen aus London versucht verzweifelt aus ihrem elendigen Zuhause und von ihrem kriminellen Onkel zu entkommen. Mit Hilfe einer Freundin findet sie ...

England in den Goldenen Zwanzigern: Louisa, ein armes Mädchen aus London versucht verzweifelt aus ihrem elendigen Zuhause und von ihrem kriminellen Onkel zu entkommen. Mit Hilfe einer Freundin findet sie Anstellung als Kindermädchen in Mitford Manor, einem herrschaftlichen Landsitz mit einer ganzen Kinderschar.

Gerade in der ersten Hälfte des Buches dreht sich meiner Meinung nach zu viel um die Familie dort und die Figuren, die oft recht kurzsichtige Entscheidungen treffen. Der Mord an Florence Shore, der das Buch doch zu einem Krimi machen sollte, findet am Rande statt und hat auch nicht sehr viele Schnittpunkte mit dem Leben auf Mitford Manor. Die Hintergründe scheinen manchmal zu konstruiert und unrealistisch. Gut gestaltet sind die Rückblenden in Briefform in die Kriegszeit, als Florence als Krankenschwester gearbeitet hat und dort auch einigen wichtigen Personen begegnet ist, die für den Fall eine Rolle spielen.

Im Grunde ist das Setting schön, wenn man Geschichten wie Downton Abbey mag, einen die "alte" englische Gesellschaft mit ihren Geziertheiten und vornehmen Veranstaltungen begeistert. Mit dem heutigen Blick kommen einem aber viele Handlungen der Charaktere unüberlegt, naiv oder gar dumm vor, was oft ärgerlich ist.

Vielleicht wären manche Szenen besser nachvollziehbar, wenn bei diesem Hörbuch weniger oder logischer gekürzt worden wäre. Da hilft einem die wundervolle Sprecherin Juliane Köhler leider auch nicht weiter.

Trotz der anfänglichen Ausschweifungen in die Familiengeschichte der Mitfords, die es tatsächlich gegeben hat, aber für Leser, die einen Krimi erwarten zu ausführlich geraten ist, hat mich der zweite Teil, in dem es mehr um die Aufklärung des Falls geht, doch noch fesseln können. Hier kommt dann auch Louisa wieder ins Spiel, die gemeinsam mit dem ehemaligen Bahnpolizisten Guy, die Initiative ergreift und den bereits zu den Akten gelegten Fall zu klären versucht. Am Ende gibt es dann ein großes Finale, das keine Fragen mehr offen lässt.

Insgesamt ist der erste Band von "Die Schwestern von Mitford Manor" ein solider historischer Roman mit Krimi-Nuancen. Vermutlich diente der etwas längere "Einführungspart" als Vorstellung der Personen und Hintergründe für die weiteren Teile. Empfehlenswert ist das Hörbuch für Fans der englischen Historie oder auch Miss Marple-Büchern bzw. Cosy Crime aber eher weniger für richtige Krimi-Leser.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Ein Wissenschaftler als Spielball der höfischen Intriganten

Alchimie einer Mordnacht
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Angekündigt als historischer Krimi und mit einem aufreizenden Titel behaftet, erwartet ich viel von diesem Roman. Der Wissenschaftler Christian Stern, der mit hohen Ambitionen nach Prag kommt und statt ...

Angekündigt als historischer Krimi und mit einem aufreizenden Titel behaftet, erwartet ich viel von diesem Roman. Der Wissenschaftler Christian Stern, der mit hohen Ambitionen nach Prag kommt und statt geistigen Ertüchtigungen mit der Aufklärung eines grausigen Mordes beauftragt wird.

Christian Sterns Aufstieg am Prager Hof Ende des 16. Jahrhunderts geschah überaus schnell. Eine Weissagung hatte ihn schließlich dem Kaiser Rudolf angekündigt, der sowieso an die absurdesten Dinge glaubte. So war sich dieser auch sicher, dass ein schlauer Kopf wie Stern auch den Schuldigen finden würde, der seine Geliebte aus dieser Welt beförderte.

Doch wie man schnell erfahren wird, ist der Kaiser nicht unbedingt der mächtigste Mann am Hofe. Denn zahlreiche Höflinge ziehen unbemerkt ihre Fäden, um ihre jeweilige Macht auszubauen. Dass Stern diesen dabei in die Quere kommt oder vielleicht sogar zum Spielball wird, nimmt dieser mehr in Kauf als dass er sich dagegen wehrt. So lässt er sich durch vielerlei Annehmlichkeiten und Frauen ganz ohne seinen eigentlich klugen Kopf treiben, was mich doch enttäuschte. Denn ich hatte mehr historische Fakten erwartet, die mich über die angebliche Alch(i)emie und die wichtigen Persönlichkeiten in Prag aufklären sollten.
Außerdem verstrickt sich der Autor auch so manches Mal in detaillierten Träumereien, die weder die Handlung voranbringen, noch besonders aufschlussreich sind. Dies ließ meine Gedanken doch manches Mal beim Lesen etwas abschweifen.

Der Kriminalfall wird auch erst gegen Ende wirklich tiefer untersucht und auch eher nebenher beleuchtet, was ich schade fand, denn eine Figur, die aktiver an der Aufdeckung gearbeitet hätte und nicht nur abgelenkt wird, wäre spannender gewesen.

So bleibt mir als Fazit zu sagen, dass dieser für mich eher historische Roman eher nichts für Krimileser ist, sondern mehr Interesse bei denen wecken könnte, die sich mit dem Prag des ausgehenden 16. Jahrhunderts beschäftigen möchten. Besonders beleuchtet werden hier die Verhältnisse zwischen Kaiser Rudolf II, einem schwachen Herrscher, seiner Mätresse, seinem Kammerherrn Lang und anderen Höflingen, die teilweise wirklich existierten.