Ein guter erster Band
Someone NewIch habe bislang noch kein New Adult Buch von Laura Kneidl gelesen. Ich habe bereits „Das Flüstern der Magie“ und 2 Bände der Midnight Chronicles Reihe gelesen, weshalb ich nun wahnsinnig gespannt auf ...
Ich habe bislang noch kein New Adult Buch von Laura Kneidl gelesen. Ich habe bereits „Das Flüstern der Magie“ und 2 Bände der Midnight Chronicles Reihe gelesen, weshalb ich nun wahnsinnig gespannt auf ein New Adult Buch von ihr war.
Laura Kneidls Schreibstil kannte ich ja bereits. Er ist flüssig, super angenehm zu lesen und trotz der „Einfachheit‘“ sehr niveauvoll. Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn relativ lange gebraucht habe, um in die Story zu finden. Ich weiß gar nicht genau woran es lag, aber ich hatte die ersten hundert Seiten nicht das Gefühl, als könnte ich einen Bezug zu den Protagonisten herstellen. Wenn mir dieser Bezug zu den Protagonisten und auch zu der Handlung fehlt, fällt es mir immer relativ schwer, mich auf die Geschichte einzulassen und alles um mich herum zu vergessen. Ich konnte das Buch gut nach ein paar Seiten aus der Hand legen. Zum Glück hat sich das nach den hundert Seiten recht schnell geändert, denn dann war ich endlich in der Geschichte drin und konnte mich auf alles einlassen. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Denn „Someone New“ ist kein 0815 Liebesroman, was ich zunächst vermutet habe. Diese Tiefe habe ich nicht kommen sehen und sie hat mich umgehauen.
Das Thema, welches in diesem Buch angesprochen wird, habe ich so noch in keinem Buch gelesen. Ich habe es irgendwann kommen gesehen, aber ich war dennoch sehr überrascht, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag. Ich finde es wahnsinnig toll, wie Laura Kneidl so ein schweres, aber total wichtiges, Thema aufgreift und es recht gut umsetzt. Ich muss sagen, dass ich gerne noch mehr erfahren hätte, was durch einen Perspektivwechsel vielleicht gelungen wäre, denn obwohl es das Hauptthema war, kam es mir doch zu kurz.
Die Protagonisten Micah und Julien mochte ich direkt super gerne. Ihr erstes Aufeinandertreffen hat die ersten Spannungen direkt gelöst und ich wurde Neugierig auf alles, was noch kommt. Micah ist eine hilfsbereite und verständnisvolle Person. Sie konnte mich von Anfang an begeistern, da sie sich so wundervoll um ihre Freunde gekümmert hat und jeden herzlich aufgenommen hat. Durch ihre Herkunft musste sie nie irgendetwas alleine machen, weshalb sie oft bei den einfachsten Sachen hilflos ist. Die Szenen haben mich zum Schmunzeln gebracht, denn obwohl sie so hilflos war, war es ihr nie peinlich. Sie kam mir doch sehr erwachsen vor. Sie war sehr schlagfertig und kam nicht wie das typische verwöhnte Mädchen rüber.
Julien hingegen ist eher verschlossen und ruhig. Er wird nur sehr langsam warm mit anderen Menschen und gibt nicht viel von sich Preis. Das liegt vor allem an seinem Geheimnis und der Reaktion anderer auf dieses. Ich fand es sehr traurig, was er in seinem jungen Alter schon alles durchmachen musste und ich hätte ihn gerne mal in den Arm genommen. Ich fand es grausam zu sehen, dass seine Eltern sich von ihm abgewandt haben für etwas, was ihn ausmacht. Julien ist mir einfach ans Herz gewachsen.
Die Liebesgeschichte war sehr ruhig, dadurch aber realistisch. Sie hat mir gut gefallen und ich war sehr glücklich, dass die erotischen Szenen sich nicht gehäuft haben. Ich muss aber leider sagen, dass die Gefühle und Emotionen nicht ganz bei mir ankamen. Da hat mir das gewisse Etwas gefehlt.
Ich muss gestehen, dass ich nicht ganz so neugierig auf Cassies und Auries Geschichte bin, ich werde sie aber dennoch lesen. Wer weiß, vielleicht überrascht sie mich ja. „Someone New“ bekommt von mir 4 Sterne.