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Veröffentlicht am 09.12.2022

Aufbruch in eine neue Welt

CATAN - Der Roman (Band 1)
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Norwegen, 860: Asla lebt mit ihrer Familie ein ruhiges Leben. Ihr Vater Halldor möchte König des gesamten Nordlandes werden. Doch dafür müsste Asla einen anderen Häuptling heiraten, einen, den sie verabscheut ...

Norwegen, 860: Asla lebt mit ihrer Familie ein ruhiges Leben. Ihr Vater Halldor möchte König des gesamten Nordlandes werden. Doch dafür müsste Asla einen anderen Häuptling heiraten, einen, den sie verabscheut und nicht nur weil dieser bereits als, lüstern und keinen guten Ruf im Umgang mit seinen Ehefrauen hat. Vielmehr ist Alsa bereits verliebt. Doch Thorolf ist in den Augen ihres Vaters keine gute Wahl.
Dennoch beschließen die beiden Liebenden, gemeinsam die Flucht zu wagen. Halldors Rache lässt nicht lange auf sich warten und schon bald zieht er mordend und brandschatzend durch das Gebiet von Thorolfs Vater Ulrik.
Ulrik hat keine andere Wahl, als Halldor eine entsprechende Entschädigung zu bezahlen und seinen Sohn, sowie dessen Brüder, die ihm bei der Flucht geholfen hatten, für sieben Jahre zu verbannen.
Doch wo sollen die so geächteten hin? Dann allerdings erfahren sie von einer Insel, die fruchtbar und ein wahres Paradies zu sein scheint. Können aus den kampferfahrenen Brüdern wirklich Siedler werden und sich auf Catan eine neue und bessere Zukunft aufbauen?

Natürlich habe ich von dem Spiel gehört und es vor Jahren auch mal gespielt. Doch es trat schon bald in den Hintergrund und ich hatte mich nicht weiter damit befasst. Das Buch jedoch weckte meine Neugierde. Auf die Geschichte und letztlich auch wieder auf das Spiel.

Die Geschichte ist in mehrere Abschnitte untergliedert und man spürt, dass der Autor Klaus Teuber ein Geschichtenerzähler ist. Manche Szenen fasst er kurz und knapp zusammen, bei anderen dagegen lässt er den/die Leser*in nicht nur daran teilhaben, sondern regelrecht darin eintauchen. Das Tempo der Geschichte wechselt daher immer wieder und macht sie besonders.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich habe nicht nur die Geschichte von Asla und Thorolf erfahren, sondern durfte auch einen Einblick in das Leben der Wikinger werfen. Viel Wissenswertes fand sich zwischen den Buchdeckeln und wurde so gut in die Geschichte eingewoben, dass man die Informationen am Rande mitnahm.

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt und ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird.

Fazit:
Ein spannender und interessanter Auftakt einer Reihe, bei der das Spiel schon vielen bekannt sein dürfte und bei anderen gewiss Neugierde wecken wird. Ich selbst freue mich schon auf die Fortsetzung und werde bis dahin zur Überbrückung das Spiel noch einmal ausgraben.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

"Hab einen freien Geist und Magie in deinen Fingerspitzen!"

Die Gilde der Hutmacher (Die magischen Gilden, Band 1) - Geheimnisse aus Stoff und Seide
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Cordelia Hatmaker lebt bei ihrer Tante Ariadne, ihrem Onkel Tiberius und ihrer Großtante Petronella. Sie alle sind Hutmacher, die mit ihren Hüten über besondere Accessoires Magie wirken können. Die Accessoires ...

Cordelia Hatmaker lebt bei ihrer Tante Ariadne, ihrem Onkel Tiberius und ihrer Großtante Petronella. Sie alle sind Hutmacher, die mit ihren Hüten über besondere Accessoires Magie wirken können. Die Accessoires besorgt Cordelias Vater Prospero, in dem er mit seinem Schiff durch die Weltmeere kreuzt.

Sehnsüchtig wartet Cordelia immer auf die Rückkehr ihres Vaters. Doch dann kommt eines Abends die Nachricht, dass das Schiff gesunken sei und es keine Überlebenden geben würde. Für die Familie Hatmaker bricht eine Welt zusammen. Cordelia hingegen glaubt nicht daran, dass ihr Vater tot ist und versucht, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.

Allerdings schwebt England gerade in großer Gefahr. Der französische König ist sehr verärgert und der englische scheint nicht mehr bei Verstand zu sein. Zwar versucht seine Tochter, die Prinzessin Georgina alles, um den Frieden zu wahren, doch kann sie das mit Hilfe der Handwerksgilden überhaupt. Immerhin sind diese seit Jahren verfeindet.

Das Buch hat eine wunderschöne Gestaltung. Hierzu zählt nicht nur das Cover, sondern auch die ganzformatigen Bilder, die thematisch wunderbar zum Text passen und einem Wimmelbild gleich eine komplette Buchseite füllen.

Die Geschichte beginnt zunächst ruhig, was ich begrüßt habe. Ich musste mich zunächst in diese neue Welt ein- und zurechtfinden. Nicht nur die Welt der Gilden, auch ihre Geschichte war mir zunächst unbekannt. Auf einer Karte in Buchdeckel konnte ich örtlich gut orientieren.

Cordelia ist ein liebenswertes Mädchen, das selbst in die Familienfußstapfen treten und Hutmacherin werden möchte. Dazu muss sie jedoch noch sehr viel lernen. Aber wie viele Kinder ist Cordelia ungeduldig und macht einige Fehler, die zu teils irrwitzigen Situationen führen.

Die Geschichte bewegt sich kontinuierlich, wenn auch gemächlich voran. Die Suche nach ihrem Vater gerät in den Hintergrund, weil die Gilden ganz offensichtlich unterwandert werden und England von Krieg bedroht ist. Cordelia versucht, dem Ganzen Herr zu werden und erhält dabei Hilfe von anderen Kindern.

Fazit:
Auch wenn der Spannungsbogen jetzt nicht so hoch gelegen hat, war es doch eine sehr interessante und fantasievolle Geschichte. Die Figuren wurden gut ausgearbeitet, die Hintergrundgeschichte fand ich sehr interessant und ich würde immer noch gerne wissen, lebt Cordelias Vater wirklich noch und kann sie ihn finden?

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Weihnachten für Spätzünder

Drei Weihnachtswunder für Lena Engel
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Lena Engel arbeitet in der IT-Branche und kann ihren Job nicht wirklich beschreiben. Für sie zählt nur, dass sie in vielen Meetings sitzt und dass sie das von Zuhause aus erledigen kann. So muss nicht ...

Lena Engel arbeitet in der IT-Branche und kann ihren Job nicht wirklich beschreiben. Für sie zählt nur, dass sie in vielen Meetings sitzt und dass sie das von Zuhause aus erledigen kann. So muss nicht raus und womöglich noch unter Menschen. Zwar ist ein Tag im Office Pflicht, doch den schafft sie gerade noch so.
Jetzt kurz vor Weihnachten vergräbt sie sich noch tiefer in Arbeit und blendet dabei ihre Eltern, ihren Freund und auch das Weihnachtsfest komplett aus. Was soll sie mit Weihnachten? Da geht ihr nur Arbeitszeit verloren.

Doch während eines Meetings gibt es plötzlich Bildstörungen und anstelle ihres Meetingpartners erscheint Lenas alte Kinder- und Jugendfreundin Maxi. Lena glaubt zunächst an einen schlechten Scherz als Maxi ihr erklärt, dass sie, wie einst in Charles Dickens Weihnachtsgeschichte, der Geist der vergangenen Weihnacht ist. Maxi nimmt sie mit auf eine Reise in ihrer beiden Vergangenheit und bei diesem ersten Ausflug soll es nicht bleiben.

Das Buch ist eine wundervolle Adaption zu Charles Dickens Weihnachtsgeschichte. Nur in modern und mit drei statt der bekannten vier Geister. Lena ist eine unsympathische und dennoch liebenswerte junge Frau, die den weiblichen Scrooge verkörpert. Im Laufe des Buches kommt ihr auch der typische Spruch: „Pah! Humbug!“ über die Lippen.

Lena wird von drei Geistern binnen kürzester Zeit heimgesucht, was auch notwendig ist, denn Weihnachten naht mit großen Schritten. Zwischen den Besuchen fängt Lena an, ihre Umgebung anders wahrzunehmen, nachzudenken und auch ihr Verhalten zu überdenken.

Ich lernte zunächst die unsympathische Lena kennen, die sich in Arbeit vergräbt, ihre Umgebung ausblendet und sogar zu ihren Freunden und Verwandten nicht gerade nett und aufgeschlossen ist. Doch sie verändert sich, öffnet sich und zeigt, dass es nie zu spät ist, das Steuer des Lebens noch einmal herumzureißen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich liebe die Geschichte mit Ebenezer Scrooge und war gespannt darauf, wie der Autorin die Adaption gelungen ist. Das Buch ist ein richtiger Feel-Good-Roman, den man schnell durchgelesen hat, tief eintauchen kann und der auch noch lange nachwirkt.

Einige Namensfehler und Verwechslungen kann man verzeihen, auch wenn sie zunächst zum Stolpern beim Lesefluss geführt haben.

Fazit:
Ein weihnachtlicher Feel-Good-Roman, bei dem man in eine moderne Fassung der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens eintauchen, verweilen und träumen kann.

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Veröffentlicht am 01.12.2022

"Meine Güte, wie stressig das Rentnerleben doch sein konnte!"

Ein Duo für alle Felle
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Paul ist endlich in Rente. Doch anstatt seine Tage ruhig und mit täglichen Besuchen bei seiner Lebenspartnerin Louisa, die im Altersheim lebt, zu verbringen, ist er buchstäblich auf den Hund gekommen. ...

Paul ist endlich in Rente. Doch anstatt seine Tage ruhig und mit täglichen Besuchen bei seiner Lebenspartnerin Louisa, die im Altersheim lebt, zu verbringen, ist er buchstäblich auf den Hund gekommen. Seine Enkel hielten es für eine wahnsinnig gute Idee, ihm einen Beagle zu schenken. Paul hingegen weniger. Was soll er damit? Von Hunden hat er doch keine Ahnung und überhaupt bringt das Fellknäul seinen Alltag total durcheinander.

Als dann allerdings im Altenheim plötzlich mehrere Bewohner versterben und Louisa verschwunden ist, sieht Paul keinen anderen Weg, als selbst die Suche nach Louisa aufzunehmen und da kann so ein Hund schon recht praktisch sein.

Das Buch klang sehr interessant und die Geschichte bot einen recht leichten Einstieg. Paul hat ein Geheimnis, das er mit sich herumträgt, was ihn sehr geheimnisvoll macht. Der kleine Beagle ist zuckersüß, doch wurde nie so recht klar, wie alt er denn letztlich war. Ein Pandemiehund, aber dennoch ein Welpe von wenigen Wochen, ich konnte ihn mir vom Alter her nur schwer vorstellen.

Die Geschichte wirkte auch etwas unkoordiniert und der roten Faden irrte manchmal etwas verloren in der Gegend herum. Natürlich handelt es sich bei dem Roman um einen Cosy Crime, der im Züricher Oberland spielt. Vieles spricht für diese Region, denn der Lokalkolorit kommt immer wieder ans Licht. Doch selbst bei Cosy Crimes verspüre ich einen deutlicheren Spannungsbogen und etwas mehr Struktur.

Kleine Logikfehler und Namensverwechslungen trüben etwas das Lesevergnügen und dennoch blieb ein Hauch von Neugierde erhalten, die mich das Buch zu Ende lesen ließen. Das Ende kam sehr seltsam und verworren.

Grundsätzlich hat der Roman vieles, was mir sehr zugesagt hat. Neben dem Hund – ich liebe Beagles, einem Besitzer mit einem Geheimnis, einen Kriminalfall, kamen auch brisante und sehr aktuelle Themen zur Sprache. Leider gab es auch einige Punkte, die mir die Lesefreude etwas nahmen.

Fazit:
Ein solider Erstling, der jedoch ausbaufähig ist. Korrigiert man die Unstimmigkeiten, hat man einen tollen Cosy Crime, der Spaß macht, zu lesen, dessen Humor genau den meinen traf und einen Schreibstil, der leicht und fesselnd war. Sollte es eine Fortsetzung geben, ich wäre wieder dabei.

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Einmal nach Italien und wieder zurück

Dolce Vita
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Italien – das Land der Olivenbäume, des Meeres und einer überbordenden Lebensart.
In diesem Buch finden sich 16 Kurzgeschichten, die eine literarische Rundreise durch Italien widerspiegeln:
• Bella Ciao ...

Italien – das Land der Olivenbäume, des Meeres und einer überbordenden Lebensart.
In diesem Buch finden sich 16 Kurzgeschichten, die eine literarische Rundreise durch Italien widerspiegeln:
• Bella Ciao – Edda Minck (Cinque Terre, Ligurien)
• Florentinisches Abenteuer – Bello E Impossible – Gitta Edelmann (Florenz, Toskana)
• Tacchino al Latte – Joyce Summer (Chianti, Toscana)
• Miele Amaro – Petra K. Gungl (Supramonte, Sardinien)
• Fortunas Glitzern – Stefanie Tettenborn (Ischia, Kampanien)
• Früh in Pompeji – Thea Lehmann (Pompeji, Kampanien)
• Sieben Leben – Fenna Williams (Puntelleria, Sizilien)
• Das Leben, das süsse Leben – Mareike Fröhlich (Matera, Basilikata)
• Überlebens-Bäume – Ursula Schmid-Speer (Bari, Apulien)
• Schluss mit Dolce vita, Rita! – Margherita Giovanni (Monte San Bartolo, Le Marche)
• Pinot grigio mit Pinocchio – Ella Theis (Arezzo, Toscana)
• Nur noch bis Comacchio! – Meike Schwagmann (Comacchio, Emilia-Romagna)
• Rückkehr nach Verona – Jennifer Adams (Historisches Verona, Venetien)
• Gefährliches Prickeln – Laura Gambrinus (Prosecco-Hügel. Venetien)
• Vita – Dolce Vita - Klaudia Zotzmann-Koch (Gardasee, Trentino)
• Sehnsucht – Julia Schmeer (Pino am Lago Maggiore, Lombardei)

So unterschiedlich wie die Orte sind, an denen die Geschichten spielen, so unterschiedlich sind auch die Geschichten selbst. Ein wenig kriminell, etwas romantisch, verträumt oder einfach nur Urlaubsfeeling. Eine sehr interessante und abwechslungsreiche Mischung, bei der für jeden Leser*in etwas dabei sein sollte. Mir persönlich haben vor allem die Geschichten von Fenna Williams, Edda Minck und Thea Lehmann gefallen. Letzte stach durch etwas Mystik aus dem Sammelsurium hervor.
Natürlich gab es auch Geschichten, die mir nicht so gut gefallen haben, doch im Durchschnitt ist es eine schöne Sammlung, die mich nach Italien – mit mal mehr, mal weniger Lokalkolorit – entführte und unterhielt. Kriminell, emotional, zukunftsweisend, modern und auch manchmal skurril oder makabre Geschichten warteten in diesem Buch auf mich.
Kurzgeschichten haben den Vorteil, dass man in eine Geschichte eintauchen kann und nur kurz verweilt. Das ist sehr praktisch, wenn man abends noch eine kleine Unterhaltung haben möchte oder so wie ich – auf dem Weg in der Straßenbahn zur Arbeit. Eine Kurzgeschichte passte perfekt für die Wegstrecke und so konnte ich pro Tag zwei Geschichten genießen.
Fazit:
Eine sehr schöne Sammlung verschiedener Autorinnen mit viel italienischem Flair und noch mehr Unterhaltungswert.

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