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Veröffentlicht am 17.05.2024

Einsamer Tod mit Geheimnissen

Das Blut der Nordsee
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Teeske Saathoff wird fern ihrer Heimat am Oosterschelde-Sperrwerk in den Niederlanden tot aufgefunden. Was hat die von der Insel Föhr stammende Journalistin dort gemacht? Offensichtlich stellte sie Nachforschungen ...

Teeske Saathoff wird fern ihrer Heimat am Oosterschelde-Sperrwerk in den Niederlanden tot aufgefunden. Was hat die von der Insel Föhr stammende Journalistin dort gemacht? Offensichtlich stellte sie Nachforschungen zu dem Erd- und Wasserbauunternehmen Epsilon an, welches für den Küstenschutz an der Nordsee verantwortlich ist.
Die beiden Ermittler Iska van Loon und Marten Jaspari stoßen auf ein Netzt aus Ungereimtheiten, Sorgen um den Deich und dunkle Geheimnisse. Sind die Deiche an der Nordseeküste noch sicher?

Das Buch ist der zweite Band mit den beiden Ermittlern Jaspari und van Loon. Ich kannte den ersten Teil bisher noch nicht, kam aber gut in die Geschichte rein. Natürlich fehlte mir ein wenig die zwischenmenschliche Beziehung zwischen den beiden, kleine Hinweise deuten auf frühere gemeinsame Erlebnisse, aber für den aktuellen Fall war dies unerheblich.

Die Geschichte startet mit einem Prolog, der mich zunächst in das Jahr 1976 zurückführt. Hier wird gleich die Spannung mit einem dramatischen Ereignis aufgebaut, welches viele Fragen offen lässt, die sich aber im Verlauf des Falls nach und nach klären. Danach geht es in der Gegenwart weiter und ich durfte die beiden Ermittler verfolgen, ihnen über die Schulter blicken und selbst meine Vermutungen anstellen.

Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Der Fall in sich schlüssig, wenn auch verzwickt und abgeschlossen. Die Kapitel haben eine schöne Länge, sind nicht zu lang, sondern eher kurz, so dass man abends auch noch mal schnell ein paar Kapitel lesen kann. Der Lesefluss wird dadurch angeregt, auch wenn ich das Buch nicht in einem Stück gelesen habe. Zwischendrin waren Pausen nötig, denn der Autor versorgte mich mit vielen Informationen zum Deichbau, der Nordsee und die Gefahr des Meeres. Das wollte alles verdaut werden, das eine oder andere habe ich dann im Internet mir mit Bild- oder Videomaterial noch mal angesehen, um es mir besser vorstellen zu können.

Fazit:
Ein spannender zweiter Fall mit einer aktuellen Thematik, sehr gut aufbereitet und dem Leser nahegebracht.

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Veröffentlicht am 14.05.2024

Die Frau vom Rhein

Loreley - Die Frau am Fluss
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Bacharach 1817: Juliane, die von allen nur Julie genannt wird, arbeitet als Magd im Gasthaus ihres Vormunds. Mehr schlecht als recht, denn ihre Schönheit erregt viel Unmut. Ihre blinde Zwillingsschwester ...

Bacharach 1817: Juliane, die von allen nur Julie genannt wird, arbeitet als Magd im Gasthaus ihres Vormunds. Mehr schlecht als recht, denn ihre Schönheit erregt viel Unmut. Ihre blinde Zwillingsschwester dagegen verweilt auf der verfallenden Burg und es ranken sich einige Gerüchte um sie.
Als Julie den Ort verlassen muss, lernt sie Johann kennen. Als Schiffer auf dem Rhein scheint er ein Auskommen gefunden zu haben und mit Julie die Frau fürs Leben. Jedoch scheint das Schicksal einen anderen Weg für die Beiden vorzusehen.

Für mich war es das erste Buch der Autorin, jedoch hat mich die Thematik sehr interessiert. Ein Teil meiner Familie stammt aus dieser Gegend und daher war ich oft dort zu Besuch. Die vielen Informationen, die sich im Fließtext wiederfinden waren für mich sehr interessant. Die Geschichte ist sehr wechselhaft und es dauert eine Weile, bis man alle Protagonisten kennengelernt hat,

Der Schreibstil dagegen ist flüssig und spannend. Der Prolog schafft dabei gleich eine gewisse Spannung mit vielen offenen Fragen, stimmt aber thematisch wunderbar in die Geschichte ein.

Die Figuren sind sauber herausgearbeitet und sehr feinfühlig beschrieben. Ich durfte nicht nur Julie begleiten, auch Johann oder Elisabeth haben mich sehr mitgenommen und ich konnte ihnen gut folgen. Eine Karte im Cover ergänzte den positiven Eindruck

Fazit:
Mich lockte die Thematik und die Geschichte, die ich vorfand, war nicht nur sehr informativ und spannend, sondern lies mir auch keine Ruhe, man muss bei diesem Buch wirklich dranbleiben.

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Veröffentlicht am 03.05.2024

Im Reich der Zaubersteine

Fina & die Yomis – Die geheimen Zaubersteine (Bd. 1)
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Unsanft wird Fina geweckt und traut ihren Augen kaum. Hinter dem ganzen Nebel, der sich plötzlich in ihrem Hausbaum gesammelt hat, sitzt ein kleines moosgrünes Mädchen auf dem Rücken eines Drachenbabys. ...

Unsanft wird Fina geweckt und traut ihren Augen kaum. Hinter dem ganzen Nebel, der sich plötzlich in ihrem Hausbaum gesammelt hat, sitzt ein kleines moosgrünes Mädchen auf dem Rücken eines Drachenbabys. Wer kann das und was wollen die beiden bei ihr?

Noch ehe Fina diese Fragen stellen kann, ergreifen die beiden die Flucht. Doch ganz so schnell geht es dann doch nicht. Das moosgrüne Mädchen verliert einen Stein und damit die Kontrolle über den Drachen. Fina muss schnell zur Rettung eilen, damit ja kein Unglück geschieht. Dabei ist das Unglück erst im Anzug, was Fina jedoch erst nach und nach von dem moosgrünen Mädchen erfährt, das zu den Yomis gehört.

Das Buch hat eine wundervolle Aufmachung und Veredelung des Covers mit Folie und Quelllack. In der Mitte befinden sich Ausfaltseiten, die ein wundervolles Yomidorf abbilden, welches stark an das im Europa-Park, Rust erinnert. Auch sonst besteht ein größerer Bezug zu dem Freizeitpark, der seit einigen Jahren im Themenbereich Österreich versucht, die Yomis nach und nach zu etablieren.

Jetzt gibt es ein Buch mit den Yomis und dem ersten Abenteuer von Kristina Scharmacher-Schreiber. Im ersten Abenteuer lernen wir nicht nur Fina und die Yomis kennen, sondern auch den Babydrachen Piepsi und die Zaubersteine. Fina trifft nicht nur auf die Yomis Rubi und Leto, sie muss ihnen sogar helfen, das Dorf vor der bösen Hexe Alkaria zu schützen.

Die Geschichte ist recht einfach gehalten, so dass Kinder ab 4 Jahren sie schon gut verstehen können. Dabei ist sie spannend und auch gut für Leseanfänger geeignet. Ganzformatige, sehr liebevoll und detailreich gestaltete Illustrationen von Anja Grote lassen die Geschichte bildhaft werden.

Meine kleine Tochter ist zwar schon 8 Jahre alt und sie steht den Yomis etwas zwiegespalten gegenüber. Das Buch jedoch musste mit, als sie es bei unserem letzten Besuch im Europa-Park entdeckt hat. Seitdem wird immer wieder darin gelesen, die Bilder betrachtet und neue Details entdeckt. Zudem findet sie einige Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten mit der Themenwelt.

Fazit:
Die Geschichte gefällt ihr sehr gut und sie hat sie mittlerweile mehr als einmal gelesen, vorgelesen bekommen oder anhand der Bilder sich selbst erzählt. Das Buch kündigt weitere Abenteuer an, auf die wir uns jetzt schon sehr freuen, ebenso auf das Wiedersehen mit Fina, Rubi, Leto und natürlich dem kleinen Drachen Piepsi.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Opulente Einblicke in die Nachkriegszeit

Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechliche Hoffnung
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Selb, 1952: Marie Thalmeyer hat die erste Nachkriegszeit gut überstanden und doch muss sie an mehreren Fronten stark sein und kämpfen. Nicht nur ihre kleine Tochter Jana hat es schwer im Kindergarten, ...

Selb, 1952: Marie Thalmeyer hat die erste Nachkriegszeit gut überstanden und doch muss sie an mehreren Fronten stark sein und kämpfen. Nicht nur ihre kleine Tochter Jana hat es schwer im Kindergarten, auch der Manufaktur geht es nicht gerade gut. Immerhin wurde der Markt in der DDR für Meißner Porzellan geöffnet und Marie brechen wichtige Kunden weg.

Aber auch Sophie, ihre kleine Schwester hat einen schweren Kampf vor sich und Maries Bruder etabliert sich nach und nach als Manager von Stars.

Doch auch außerhalb der Familie Thalmeyer bleibt die Welt nicht stehen und so tauchen alte Feinde der Familie aus der Versenkung wieder auf, deren einziger Gedanke Rache zu sein scheint.

Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil der Thalmeyer-Saga. Ich kenne den ersten Band noch nicht, so dass mir die Vorgeschichte nicht geläufig ist. Dennoch konnte ich mich in dieser Geschichte gut zurechtfinden. Es gibt einige Wiedersehen, was ich zwar gemerkt hat, mir der Hintergrund vom Autor aber kurz umrissen wurde, so dass es verständlich war.

Die Geschichte spielt in Selb 1952. Das Wirtschaftswunder keimt langsam auf und die Menschen versuchen die Narben des Krieges verheilen zu lassen. Der Autor hat einen sehr breiten Fokus, so dass ich nicht nur die Familie Thalmeyer, sondern auch viele weitere Protagonisten und Schicksale kennenlernen durfte.

Etwas überrascht war, dass das Buch zwar „Die Porzellanmanufaktur“ heißt, jedoch die Manufaktur nur beiläufig erwähnt wird. Vielmehr stehen die historischen Entwicklungen und Schicksale der vielen Protagonisten im Raum. Und davon gibt es einige, so dass ich mir an mancher Stelle ein Personenregister gewünscht hätte. Dennoch sind die Protagonisten so unterschiedlich und fein gezeichnet, dass man sie gut voneinander unterscheiden kann.

Die Sprache ist in diesem Buch sehr eigen. Kurze Kapitel heizen den Lesefluss an. Die teils nüchterne Sprache lässt wenig Nähe zu, so dass ich als Leserin eher außen vor bleibe anstatt in die Geschichte einzutauchen. Ereignisse werden oft einfach schnell zusammengefasst und nicht ausgeschmückt und doch entwickelte sich ein Lesesog, der süchtig machte. Zumindest viel es mir schwer, das Buch zur Seite zu legen. Ich wollte einfach immer weiterlesen und die teils kurzen Kapitel haben diesen Effekt noch weiter verstärkt.

Das Buch ist klar und verständlich geschrieben, man spürt die sorgfältige Recherche. Historische Ereignisse, Informationen und auch Personen werden in den Text eingegliedert und authentisch dargestellt.

Kleine Rückblicke auf die Vergangenheit mancher Protagonisten machten es mir einfacher, deren Handeln zu verstehen, wodurch sie etwas plastischer wurden.

Fazit:

Auch wenn ich mich erst einmal an den Schreibstil gewöhnen musste, fand ich doch sehr schnell Zugang zu dem Buch, fiel in einen Lesesog, der mich die Geschichte der vielen verschiedenen Protagonisten zwar auf Distanz, aber dennoch plastisch genug miterleben lies und bei dem ich gerne direkt mit im letzten Teil weitergelesen hätte.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Sommerferien und ein magisches Geheimnis

Ein Leuchtturmsommer voller Geheimnisse
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Die 10jährige Lucie ist ein aufgewecktes Kind, das mit ihren Eltern die Sommerferien bei ihrer Oma auf der Hallig verbringt. Oma Friedel ist kurz vorher gestürzt und Lucies Eltern möchten nach dem Rechten ...

Die 10jährige Lucie ist ein aufgewecktes Kind, das mit ihren Eltern die Sommerferien bei ihrer Oma auf der Hallig verbringt. Oma Friedel ist kurz vorher gestürzt und Lucies Eltern möchten nach dem Rechten sehen und prüfen, ob Oma überhaupt noch alleine leben kann.

Neben dem Haus ihrer Oma steht ein alter Leuchtturm, der Lucie magisch anzieht. Auch ihr neuer Freund Jonne scheint einem kleinen Abenteuer nicht abgeneigt zu sein, doch was sie schließlich entdecken, ist ganz anders als, was sie zunächst erwartet haben.

Schnell bin ich auf der kleinen Insel angekommen und durfte nach und nach die Inselbewohner mit ihren Eigenarten kennenlernen. Zusammen mit Lucie erkundete ich die Insel und stellte mir wiederholt die Frage, was ist eigentlich mit dem Leuchtturm? Wieso wird dieser gemieden und nicht mehr genutzt?

Maren Graf beschreibt das Inselfeeling sehr bildhaft, so dass einem beim Lesen eine frische Brise um die Nase weht und man buchstäblich die Möwen rufen hören kann. Die Geschichte ist zwar spannend geschrieben, jedoch nicht so schnell, so dass ein junger Leser sie gut erfassen kann.

Lucie und Jonne sind schnell ins Herz geschlossen und auch Oma Friedel nimmt den Platz einer weiteren Oma im eigenen Stammbaum ein.

Die Geschichte dreht sich zwar vorrangig um den Leuchtturm, aber drumherum gibt es auch noch viel zu entdecken und so wird man nach und nach Teil der Inselgemeinschaft und möchte sich gar nicht mehr lösen.

Fazit:
Ein schönes Buch mit Inselfeeling und Urlaubssehnsucht, Abenteuerlust und einem kriminellen Touch.

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