Hochstraßendeaster
Pfälzer BausündenEigentlich wollte Palzki nur ein ruhiges Essen im Turmrestaurant des Ebertparks in Ludwigshafen genießen. Das dies durch die Anwesenheit seines Chefs Klaus P. Diefenbach (kurz: KPD) verleidet wird, ist ...
Eigentlich wollte Palzki nur ein ruhiges Essen im Turmrestaurant des Ebertparks in Ludwigshafen genießen. Das dies durch die Anwesenheit seines Chefs Klaus P. Diefenbach (kurz: KPD) verleidet wird, ist schon schlimm genug. Aber muss dann auch noch direkt vor seinen Augen ein Mord passieren?
Palzki nimmt die Verfolgung auf und scheut dabei kein Risiko. Dennoch kann der Täter entkommen. Was steckt hinter dem Mord? Hat er etwas mit dem geplanten Abriss der baufälligen Hochstrasse zu tun? Bei seinen Ermittlungen scheucht Palzki so manch dunkle Seele auf und gräbt an Stellen, die besser unberührt bleiben sollten …
Wir befinden uns im 19. Fall von Reiner Palzki, dem Kommissar der Schifferstadter Polizei. Palzki ist nicht begeistert von der Aussicht auf ein Essen mit seinem Chef, dem „guten Dienststellenleiter der Kriminalinspektion Schifferstadt“. Der Mord, der quasi vor seinen Augen geschieht, trägt auch nicht dazu bei, dass der Tag besser wird. Immerhin entkommt er seinem Chef, dafür ruiniert er allerlei, seine Kleidung vorneweg.
Der Fall ist hochaktuell, wenn auch fiktiv interpretiert. Da der Autor von den Geschehnissen in Ludwigshafen hinsichtlich der Hochstrasse immer wieder überholt wurde, unterlag der Roman einem steten Wandel im Entstehungsprozess. Dies merkt man dem Roman aber nicht an. Flüssig, schlüssig und logisch konnte ich Palzki auf seinen Spuren durch Ludwigshafen zu des Rätsels Lösung folgen.
Aberwitzige wie tiefsinnige Dialoge gestickt mit ein wenig Ignoranz und Sarkasmus, ließen das Buch zu einem Lesegenuss werden. Als Fan dieser Reihe trifft man natürlich auf zahlreiche bekannte Gesichter. Das Besondere an den Büchern von Harald Schneider sind nicht zuletzt die Lebendrollen, die er in die Geschichte einfließen lässt. In einem Personenglossar kann man erkennen, wer ist fiktiver, wer realer Natur.
Dies ist zwar der 19. Fall in Folge, dennoch kann man hier selbst als Quereinsteiger zurechtkommen. Der Fall an sich ist abgeschlossen und ich warte nun auf den nächsten.
Fazit:
Wieder ein spannender Fall, mit dem Palzki betraut wird und der ihn dieses Mal nach Ludwigshafen führt, um mit vollem (auch körperlichen) Einsatz im Dreck zu wühlen, um die Lösung zu finden.