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Veröffentlicht am 23.04.2020

Ein Tag mit Hase Lenni

Lenni Langohr - Ein Hase zum Liebhaben
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Der kleine Lenni Langohr ist zwar noch recht jung, erlebt aber schon jede Menge Abenteuer. Sei es, dass er mal lange ausschläft, Musik macht, in dem Park geht, im Garten hilft, Besuch bekommt, auf den ...

Der kleine Lenni Langohr ist zwar noch recht jung, erlebt aber schon jede Menge Abenteuer. Sei es, dass er mal lange ausschläft, Musik macht, in dem Park geht, im Garten hilft, Besuch bekommt, auf den Spielplatz geht oder mal ganz alleine schläft. Der kleine Zuhörer kann Lenni in bekannten Alltagssituationen erleben.

Das Vorlesebuch ist schon für recht junge Zuhörer geeignet. Große, einfach gehaltene Bilder, die nicht überladen sind, verknüpft mit kurzen prägnanten Sätzen fordern die Kinder, ohne sie gleich zu überfordern. Die Illustrationen sind herzallerliebst. Selbst meine 4jährige Tochter findet gefallen am Buch, schaut es sich gerne an, trägt es überall hin und erzählt die Geschichte aus ihrer Erinnerung heraus. Bei den wenigen kurzen Sätzen ist das kein Problem für sie, sich den Text zu merken. Notfalls wird ein wenig improvisiert.

Die Illustrationen sind sehr fokussiert und die Autorin hat noch kleine Spiele eingebaut. So gibt es immer wieder Fragen, wo sich etwas befindet oder versteckt. Kleine Suchspiele, aber auch Wortseiten, bei denen das Kind sein Vokabular aufbauen und verfestigen kann.

Im Anhang findet man als Ergänzung einige Seiten Basteln und Spielen mit Lenni, sowie ein ausschneidbares Memoryspiel (8 Paare).

Was mir sehr gut gefallen hat, die Illustrationen sind nicht nur fokussiert, sie versuchen auch durch den Perspektivenwechsel, Ängste oder Sorgen von Lenni (z.B. bei der hohen Rutsche) zu verdeutlichen. Dies ist sehr gut gelungen und nicht nur für ein Kind nachvollziehbar. Meine kleine Tochter ist sehr begeistert von dem Buch und möchte es immer wieder vorgelesen bekommen bzw. selbst zeigen und die Geschichten erzählen. Da es sich um Alltagssituationen handelt, können sich Kinder auch sehr gut damit identifizieren und erkennen sich u.U. in manchen Situationen wieder.

Fazit:
Ein tolles Vorlesebuch schon für kleine Zuhörer, zum Lauschen, Mitmachen, Lernen und einfach nur Genießen. Kurze Geschichten, die sich für den Tag, aber auch als Gute-Nacht-Geschichten eignen.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Botanik und Leidenschaft

Die englische Gärtnerin - Rote Dahlien (Die Gärtnerin von Kew Gardens 2)
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Charlotte Bromberg, geb. Windley, ist die erste Frau, die über ein seltsames Vertragskonstrukt als Botanikerin in Kew Gardens arbeitet. Privat ist sie mittlerweile mit dem deutschen Geschäftsmann Victor ...

Charlotte Bromberg, geb. Windley, ist die erste Frau, die über ein seltsames Vertragskonstrukt als Botanikerin in Kew Gardens arbeitet. Privat ist sie mittlerweile mit dem deutschen Geschäftsmann Victor Bromberg verheiratet. Auch wenn Victor ihr einige Freiheiten lässt, so drängt er sie insgeheim immer wieder drauf, sich standesgemäß zu verhalten und sich mehr um Haus und Familie zu kümmern statt um eine Arbeit.
Schweren Herzens gibt Charlotte ihre Stelle auf und konzentriert sich nun voll auf die Gestaltung des Gartens von Summerlight House, dem Anwesen, das Victor für sie gekauft hat. Unterstützt wird sie dabei von dem eigensinnigen Gärtner Quinn. Und während es im Garten wächst und gedeiht, stellt Charlotte fest, dass nicht nur die Blumen im Garten anfangen zu erblühen.

Im zweiten Teil der englischen Gärtnerin steht wieder Charlotte im Fokus des Lesers. Ihre Liebe und Leidenschaft zur Botanik werden nur noch durch die Leidenschaft zu einem Mann übertroffen. Die familiären Aspekte sind in diesen Band etwas schwächer als im ersten, wo gerade ihr Mutter und die kleine Schwester wesentlich präsenter waren. Auch ihr Bruder bliebt mehr am Rande. Dafür zeigt Aurora, die Cousine von Victor, ihr Wesen und wird plastischer. Charlotte ist zunächst am Boden zerstört, als sie erfährt, dass sie Kew Gardens besser verlassen soll, nachdem ihr Mentor weggegangen ist.

Doch schnell konzentriert sich Charlotte auf ein neues Projekt. Der Garten ihres Hauses Summerlight House soll endlich in eine Blumenoase verwandelt werden. Angeregt durch eine Bekannte, unterstützt durch ihren Gärtner, begibt sich Charlotte auf eine abenteuerliche Reise durch England, um geeignet Pflanzen zu finden. Die Beschreibungen und Hinweise zu den Pflanzen, dem Gärtnern an sich, bereiteten mir nicht nur viel Freude, sondern auch Lust, selbst im Garten tätig zu werden.

Martina Sahler beschreibt so plastisch und anschaulich, dass ich mir den Garten von Charlotte sehr gut vorstellen kann. Aber auch das zwischenmenschliche, die Sorgen, Ängste und Nöte sind greifbar und nachvollziehbar. Sehr empathisch beschreibt die Autorin nicht zu Letzt das schwere Schicksal einer Pächterfamilie auf dem Grund von Summerlight House.

Das zweite Buch ist zwar in sich abgeschlossen und doch bleibt da der Funke, dass noch etwas fehlt, dass die Geschichte nicht zu Ende erzählt wurde. Ein dritter Band soll auch bald erscheinen und wird von mir schon mit Sehnsucht erwartet.

Fazit:
Abtauchen in eine faszinierende Welt, in der Botanik und Leidenschaft einhergehen, die Begeisterung der Autorin auf den Leser überspringt und man sich wünscht, den Folgeband schon in den Händen zu halten. Meine Leseempfehlung für das Frühjahr 2020.

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Wenn Freunde für einen da sind ...

Wir zwei sind füreinander da
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Der Hase freut sich. Endlich ist der Winter vorbei und der Frühling lacht. Es wird wärmer und sicherlich wacht auch bald sein bester Freund der Igel aus dem Winterschlaf auf.
Endlich streckt der kleine ...

Der Hase freut sich. Endlich ist der Winter vorbei und der Frühling lacht. Es wird wärmer und sicherlich wacht auch bald sein bester Freund der Igel aus dem Winterschlaf auf.
Endlich streckt der kleine Igel seinen Kopf aus dem Bau, doch die Freude währt nur kurz. Der Hase wird krank, niest und fühlt sich gar nicht gut. Da kann man nicht herumtollen und spielen.
Was soll der Igel nur machen? Er würde so gerne mit seinen anderen Freunden spielen und nach dem langen Winterschlaf ein wenig auch die Sonne genießen. Doch er mag seinen kranken Freund nicht alleine lassen.
Eine schwierige Situation, bei der dem kleinen Igel eine Lösung einfallen muss…

Ein supersüßes Kinderbuch, das von Joëlle Tourlonias illustriert wurde. Der Autor Michael Engler beschreibt sehr einfühlsam, wie der kleine Igel mit sich ringt. Einerseits möchte er toben und spielen, andererseits will er aber auch den kranken Hasen nicht alleine lassen.
Die Lösung des Problems fanden wir sehr gut. Meine kleine Tochter mag die Geschichten vom Hasen und Igel, nicht zuletzt, weil sie selbst in eine Igelgruppe geht. Die Illustrationen sind wieder sehr schön getroffen und die niedlichen Gesichter gefallen nicht nur den Kindern.
Kurze, kindgerechte Sätze, einfache und schnell nachvollziehbare Situationen und Reaktionen, machen das Buch bald zu einem Lieblingsbuch. Auch wenn meine 4jährige Tochter noch nicht lesen kann, nimmt sie das Buch dennoch immer wieder zur Hand, betrachtet die Bilder und erzählt sich die Geschichte aus ihrer Erinnerung heraus.

Fazit:
Ein wunderschönes Buch über die Freundschaft zwischen einem Hasen und einem Igel und was man machen kann, sollte einer von beiden einmal krank werden.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Vielfältige Familie

Unsere großartige Familie
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Jede Familie ist anders. Auch innerhalb der Familie hat jeder andere Interessen, Besonderheiten und Talente. Und doch gibt es immer wieder etwas, das alle mit einander verbindet. In diesem Eintragbuch ...

Jede Familie ist anders. Auch innerhalb der Familie hat jeder andere Interessen, Besonderheiten und Talente. Und doch gibt es immer wieder etwas, das alle mit einander verbindet. In diesem Eintragbuch können sich alle Familienmitglieder verewigen. Egal ob Bruder. Schwester, Mama, Papa, Oma oder Opa, sogar Tanten, Onkel, Cousinen oder Cousin, selbst Haustiere dürfen einen kleinen Steckbrief ausfüllen.
Es gibt Platz, um Familienbilder einzukleben, Reiseziele können eingetragen werden, Ein Stammbaum, der bis zu den Ururgroßeltern zurück reicht. Handschriften werden erfasst, Sprachen, Dialekte Berufe, wie ein normaler Sonntag in der Familie aussieht und vieles mehr.

Das Buch bietet viel Platz und Anregung, um kreativ zu werden. Eintragungen können gemacht werden, es darf gemalt, gezeichnet oder geklebt werden. Das Buch lebt eindeutig mit seinem Gestalter. Dies kann eine einzelne Person sein, oder eben die ganze Familie.

Auf jeden Fall ist es ein Buch, mit dem Spaß haben und Erinnerungen schaffen kann. Das Buch bietet auf 176 Seiten viele Anregungen, so dass der oder die Gestalter eine ganze Weile mit ausfüllen beschäftigt sein dürften. Was aber am Ende herauskommen wird, ist ein Erinnerungsbuch, das man viele Jahre bewahren kann.

Fazit:
Eine schöne Idee, um eine Familie nicht einfach nur namentlich zu erfassen, sondern sie so individuell wie eine Familie nun mal ist, Platz bietet zum Gestalten und kreativ werden.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Kein Aufladen nötig!

Ich bin kein Dummes Buch
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Ein analoges Buch, das von sich behauptet, kein dummes Buch zu sein. Dazu hat es sich gleich schon mal getarnt. In der Größe eines Smartphones (gut, mein Smartphone ist etwas kleiner), mit runden Kanten ...

Ein analoges Buch, das von sich behauptet, kein dummes Buch zu sein. Dazu hat es sich gleich schon mal getarnt. In der Größe eines Smartphones (gut, mein Smartphone ist etwas kleiner), mit runden Kanten (zumindest an einer Seite), dem Layout eines Sperrbildschirms, wird man vom Design schon ein wenig an ein Smartphone erinnert.
Immerhin hat es Vollausschlag, bei welchen Provider auch immer und der Akku ist noch gut gefüllt. Nachladen braucht man das Gerät nicht, aber Stifte empfehlen sich. Denn auf den folgenden Seiten muss man selbst aktiv werden und braucht nicht nur seinen Finger zum Wischen.
Apropos wischen. Zum Entsperren empfehlen die Autoren, das Buch einfach zu streicheln. Und dann kann es auch schon losgehen. Finger-ID ist gefragt und ein Entsperrcode muss gezeichnet werden. Dann geht es an die Einstellungen und man muss die ersten Entscheidungen treffen, sein höchstpersönliches Profil anlegen und die erste Zeichnung (Gesicht im Profil) ist fällig. Hat man sich einen Klingelton ausgesucht oder selbst komponiert, darf man sich jetzt die verschiedenen Apps anschauen.
- Kartografie – hier muss man auf einem Wimmelbild Anna finden, wieder selbst zeichnen und mit der Kamera Bilder machen (natürlich zeichnerisch)
- Chat-Bot – ein harmloses Gespräch mit einem Chat-Bot, bei dem die die Antworten des Gegenübers vorgegeben sind, eher Fragen sind und man immer weiter zum Schreiben animiert wird. Schnell wird klar, der Chat-Bot möchte, dass man einen Roman schreibt und leitet den Leser dazu an.
- Pixelwelt – Hier finden sich kleine Denkrätsel, aber auch muss wieder gezeichnet werden
- Antivirusprogramm – nach einer erklärenden Einleitung ist es soweit. Das Smartphone wird von Viren und Würmern angegriffen und Du musst die Aufgabe eines Anti-Viren-Programms übernehmen.
- Damit es auch ja realistisch ist, folgt nun Werbung. Und man darf selbst kreativ werden und seine eigene Werbung zaubern.
- Paper-Dating - in Zeiten von Tinder, Speed-Dating, anderen Dating-Apps, folgt an dieser Stelle eine analoge Variante. Vier Dates müssen geschafft werden. Dazu kann man vier Vorlagen ausschneiden und analog verteilen, verschicken oder weitergeben lassen. Die Resultate und Reaktionen können auf einer gesonderten Seite notiert werden.
- Rezepte - Natürlich dürfen auch Rezepte nicht fehlen, ebenso wie der Platz für ein eigenes.
- Blick ins Innere – hier erfährt man Wissenswertes über das Smartphone bzw. sein Innenleben.
- Wundersame Tierwelt – ein sehr interessanter Bereich, bei dem man wieder Stifte benötigt, um zu malen und zu zeichnen. Zeitgleich bekommt man einige interessante Informationen.
- Love-Speech – „Jede positive Stimme ist eine Stimme für die Schönheit der Welt.“ Damit versuchen die Autoren, das Internet ein wenig menschlicher und schöner zu machen – wenn auch vorerst nur auf dem Papier.
- Spiele – Natürlich dürfen auch kleine Games nicht fehlen. Einfache, aber auch etwas Kniffligere
- Platz für Notizen gibt es ebenso wie nützliche Tipps zum Smartphone – Entgiften.
- Yoga – Übungen
- Wolkenbeobachtungen
- Kontaktliste
- Auflösungen

Das Buch kommt ohne Vertragsbindung, mit faltbarem Display und endlos geladenem Akku. Doch man benötigt Buntstifte, um es sinnvoll bedienen zu können. Ziel des Buches ist es, den Leser von seinem Smartphone wegzuholen. Ihm eine Alternative zu bieten und ihn zu beschäftigen.

Das mag bei dem einen oder anderen vielleicht gelingen, aber von Dauer und auf alle anwendbar ist es nicht. Natürlich bietet es viele Bereiche, so dass viele Interessen angesprochen werden. Doch meist sind die Bereiche nur sehr spärlich ausgefüllt und wenn es einen interessiert, hätte man gerne mehr gewusst, wäre gerne länger verweilt. So hetzt man mehr durch.

Ich selbst fand das Buch recht witzig und unterhaltsam. Ausgestattet mit Stiften ist man schon eine Weile beschäftigt, ohne Stifte ist man schnell durch und weiß nicht so recht, was man von dem Buch halten soll. Ganz vom Smartphone wird man mit dem Buch gewiss nicht loskommen, aber zumindest für eine Weile.

Fazit:
Schnappt Euch Eure Buntstifte oder leiht Euch welche, dann habt ihr eine Schöne kurzweilige Reise in der analogen Welt vor Euch und könnt die digitale für einige Zeit getrost mal vergessen.

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