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Veröffentlicht am 31.01.2019

Das Leben auf Mure

Begegnung in der kleinen Sommerküche am Meer
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Saif ist Arzt und auf der Flucht. Von seiner Familie wurde er getrennt und nach all dem Leid, das er gesehen hat, möchte er einfach nur zur Ruhe kommen und seine Familie wiederfinden. Als er nach der Behandlung ...

Saif ist Arzt und auf der Flucht. Von seiner Familie wurde er getrennt und nach all dem Leid, das er gesehen hat, möchte er einfach nur zur Ruhe kommen und seine Familie wiederfinden. Als er nach der Behandlung eines verletzten Jungen eine Stelle als Arzt angeboten bekommt, nimmt er die Chance auf ein neues Leben an.

Lorna lebt und arbeitet auf Mure, eine kleine schottische Insel, die über eine überschaubare Anzahl an Einwohnern verfügt. Als Rektorin der Grundschule, macht ihr die sinkende Schüleranzahl Sorgen. Vielmehr sorgt sie sich aber noch um ihren Vater, dem es in letzter Zeit nicht gut geht. Der einzige Arzt auf Mure ist gnadenlos überfordert und eigentlich schon im Ruhestand. Dringend wird Ersatz benötigt, doch wer will schon in der Abgeschiedenheit als Hausarzt arbeiten?

Doch dann erhält sie die Nachricht, dass ein neuer Arzt auf dem Weg ist …

Das Ebook ist nicht sehr groß, sondern umfasst gerade mal rund 100 Seiten. Es stellt eine Zwischengeschichte zwischen dem ersten und dem zweiten Teil dar. Die Geschichte selbst lässt einige Fragen offen, die, wie ich hoffe, im zweiten Buch geklärt werden. Ansonsten lässt sich die Geschichte sehr gut und vor allem schnell lesen. Kurze Kapitel und ein flüssiger Schreibstil heizen den Lesefluss an. Der ständige Wechsel zwischen Saif und Lorna sorgt dafür, dass man als Leser einen umfassenden Überblick bekommt.

Auch wenn das Ebook nur eine Zwischengeschichte darstellt, kommt sie mir an manchen Stellen arg gerafft vor. Manche Passagen hätte ich gerne etwas ausformulierter gesehen, um auch das Tempo des Buches konstant zu halten. So geriet man etwas ins Stolpern und schon war die Geschichte zu Ende.

Fazit:
Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil der kleinen Sommerküche am Meer und hoffe, dort nicht nur Flora, sondern auch Saif und Lorna wiederzusehen.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Atemlose Jagd durch Europa

Gleißender Tod
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Im Flug LH 569 von Lagos, Nigeria nach Frankfurt am Main sitzt ein Mann. Das kommt häufiger vor, doch dieser ist schwer verletzt und zudem auf der Flucht. Neben ihm eine muntere Sitznachbarin, die ihn ...

Im Flug LH 569 von Lagos, Nigeria nach Frankfurt am Main sitzt ein Mann. Das kommt häufiger vor, doch dieser ist schwer verletzt und zudem auf der Flucht. Neben ihm eine muntere Sitznachbarin, die ihn regelrecht zutextet und ihn dabei auch noch anpumpen will. Marc weiß nicht, ob er nun genervt sein soll, der Frau trauen kann und wie er sie wieder los wird. Schnell stellt sich heraus, dass ihm Linda immer wieder über den Weg läuft, Zufall? Aber Marc braucht Hilfe und daher ist er gezwungen, Linda zu vertrauen. Ein Fehler?
Zeitgleich gerät in Nigeria ein Konvoi in einen Hinterhalt. Steven wird damit beauftragt, die Sache aufzuklären.

Bisher kannte ich vom Autor Wolfgang Burger nur die Alexander Gerlach Krimis, bei denen ich immer mit Spannung den nächsten Band erwarte. Das neuste Buch von ihm ist ein Thriller, den er zusammen mit seiner Frau Hilde Artmeier geschrieben hat.

Gleich zu Beginn wird der Leser mit vielen Fakten und vor allem Namen konfrontiert. Ich brauchte eine Weile, bis ich die Geschehnisse in Lagos und alle Personen, sowie die Beziehungen zueinander sortiert hatte. Doch danach hatte mich ein regelrechter Lesesog erfasst, der mich nicht loslassen wollte.

Die Geschichte wird aus vier Perspektiven erzählt, so dass der Leser einen umfassenden Blick auf die Geschehnisse hat. Marc als Verwundeter ist auf der Flucht, Linda, eine quirlige, manchmal leicht naive Figur, hilft ihm dabei. Die Flucht ist abenteuerlich und führt die beiden quer durch Europa. Beide Personen sind so plastisch gezeichnet, dass ich sie regelrecht vor mir sah und bei der Flucht nicht nur einmal den Atem angehalten habe. Durch die Perspektivenwechsel kommt es immer wieder zu Cliffhangern, die die Spannung weiter anheizen und meine Leseabende zu Lesenächte werden ließen.

Auch wenn das Buch von zwei Personen geschrieben wurde, ist es flüssig zu lesen. Man merkt nicht wirklich, was von wem geschrieben wurde, nur ab und an hatte ich das Gefühl, dass ich den Schreibstil von den Alexander Gerlach Romanen wiedererkenne.

Fazit:
Spannung, aber auch Situationskomik, denn zwischen Linda und Marc geht es in jeder Hinsicht hoch her, ein Hauch von Romantik und Exotik gepaart mit einer actionreichen Flucht machen das Buch zu einem gelungenen Thriller rund Pageturner in seinem Genre. Ich freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung und hoffe, dass ich nicht allzu lange darauf warten muss.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Sicret Sistahz – total geheime Schwesterherzen!

Schwesterherzen 1: Eine für alle, alle für DICH!
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Bonnie wünscht sich nichts sehnlicher als eine Schwester, mit der sie Spaß haben kann, die sie abschreiben lässt und die ihre beste Freundin und Vertraute wird. Doch Bonnie hat nur Brüder, gleich drei ...

Bonnie wünscht sich nichts sehnlicher als eine Schwester, mit der sie Spaß haben kann, die sie abschreiben lässt und die ihre beste Freundin und Vertraute wird. Doch Bonnie hat nur Brüder, gleich drei davon und sogar einen Zwillingsbruder. Mit ihnen kann Bonnie nicht wirklich viel anfangen.

Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Smilla möchte sie daher die Schwesterherzen gründen. Doch wer soll mitmachen? Wen würden Bonnie und Smilla als Schwester akzeptieren? Nuca, die ständig isst und dabei immer stämmiger wird? Monti, die mit ihrem Ami-Vater angibt und den Namen „Schwesterherzen“ sowieso doof findet? Oder Jo, die mit ihrem Schwein Godzilla eh alle blöd findet und wenn, dann nur aus Not mitmachen würde? Könnten die Mädchen, so unterschiedlich sie auch sind, wirklich Schwestern werden?

Das Buch ist im Tagebuchstil aus der Sicht von Bonnie geschrieben. Als Gründerin der Schwesterherzen berichtet sie, wie alles begann. Natürlich ist das Tagebuch lebendig gestaltet, so dass man verschiedene Schrifttypen vorfindet, Wörter oder ganze Sätze durchgestrichen sind und die Sprache dem Tagebuch einer Zwölfjährigen angepasst ist.

Das Tagebuch lässt sich gut und schnell lesen. Durch die ganzen Auflockerungen im Text, ist die Geschichte auch für junge Leser interessant und spricht diese an. Das konnte ich an meiner großen Tochter (2. Klasse) gut erkennen. Durch das ansprechende Cover angelockt, hat sie das Buch in die Hand genommen und angefangen, darin zu lesen. Die etwas größere Schrift und kurze Kapitel trugen dazu bei, dass sie am Ball blieb und immer wieder ein Stück darin gelesen hat. Neben den Mädchen, fand sie vor allem Godzilla sehr süß und sah ihn gleich als Maskottchen der Schwesterherzen an.

Fazit:
Da das Buch als Band 1 beworben wird, hoffen wir natürlich auf eine baldige Fortsetzung und ein Wiedersehen mit den Schwesterherzen. Immerhin hat Bonnie, neben den Schwestern, noch weitere Ziele, die es zu verwirklichen gilt.
P.S.: Als besondere Zugabe gibt es bei der Printausgabe auf dem Cover noch einen abziehbaren Sticker der Schwesterherzen.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Die Liebe zum Backen

Das Geheimnis der Zuckerbäckerin
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Dresden 1730. Die junge Magd Christiana backt für ihr Leben gern. Mit viel Geschick und Herzblut zaubert sie die leckersten Backwaren und Kuchen. Doch das ist eigentlich gar nicht ihre Aufgabe im Hause ...

Dresden 1730. Die junge Magd Christiana backt für ihr Leben gern. Mit viel Geschick und Herzblut zaubert sie die leckersten Backwaren und Kuchen. Doch das ist eigentlich gar nicht ihre Aufgabe im Hause Mingel. Zwar lebt sie im Haus eines Bäckermeisters, jedoch als einfache Hausmagd, die das Haus in Ordnung halten und der Herrschaft behilflich sein sol. In der Backstube hat Christiana nichts zu suchen. Und dennoch schleicht sie sich jede Nacht in die Backstube und bäckt, was das Zeug hält.

Leider vergisst sie darüber ihre eigentlichen Pflichten und so kommt es, wie es kommen muss, sie landet auf der Straße. Nahezu mittellos nimmt Christiana ein ungewöhnliches Angebot von einem adligen Herrn an. Dieser hat eine Wette mit einem anderen Herrn laufen und Christiana soll ihn dabei unterstützen, diese Wette zu gewinnen. Doch kann Christiana ihm wirklich trauen und was wird aus ihrem Traum von einer eigenen Backstube?

Die Geschichte ist sehr flüssig und flott geschrieben. Schnell hatte ich mich an ihr festgelesen und Christiana auf ihrem Weg begleitet. Dabei geht es manchmal recht holprig zu. Christiana steht fortwährend zwischen zwei Stühlen. Auf der einen Seite möchte sie ihrem Traum Bäckerin zu werden endlich näher kommen, auf der anderen Seite will sie aber auch den Adligen, der sie von der Straße aufgelesen hat, nicht enttäuschen und zum Erfolg seiner Wette beitragen.

Diese Zerrissenheit ist für den Leser deutlich spürbar. Ebenso wie Christianas Liebe zum Backen. Nicht selten lief mir das Wasser im Mund zusammen, wenn Christiana wieder etwas bäckt und dabei die Zutaten, Aromen und Gerüche beschreibt.

Auch die Allüren und Macken von Adligen bringt die Autorin auf den Tisch, wobei diese an manchen Stellen doch etwas überzeichnet erscheinen.

Fazit:
Das Buch ist leicht zu lesen, bietet einen schönen Unterhaltungsfaktor, viele Informationen zur Backkunst und einiges an Situationskomik. Für einige schöne Lesestunden ist dies genau die richtige Lektüre.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Ein Krimi, der eine verschollene Inselgruppe zum Leben erweckt.

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Ganz Doggerland feiert Oistra, eine Art Austernfest. Austern und Alkohol fließen in Strömen, man feiert ausgelassen und so mancher versackt in einem Hotelzimmer. So auch die Kommissarin Karen Eiken Hornby. ...

Ganz Doggerland feiert Oistra, eine Art Austernfest. Austern und Alkohol fließen in Strömen, man feiert ausgelassen und so mancher versackt in einem Hotelzimmer. So auch die Kommissarin Karen Eiken Hornby.

Immer noch schwer benommen erwacht sie in einem Hotelzimmer nach dem großen Fest. Doch sie ist nicht alleine. Neben ihr liegt ihr Chef. Karen Eiken Hornby flieht so schnell es geht aus dem Hotelzimmer. Sie möchte nur noch nach Hause und vergessen, was in der letzten Nacht geschehen ist, soweit sie sich noch daran erinnern kann.

Doch dann klingelt ihr Telefon und sie soll einen Mordfall übernehmen – als Leiterin. Auf ihre Nachfrage erfährt sie, dass die Tote ausgerechnet die Ex-Frau ihres Chefs ist, mit dem sie die letzte Nacht verbracht hat. Aber kann sie ihn als Täter wirklich ausschließen?

Karen Eiken Hornby macht sich auf die Suche. Nach einem Alibi für ihren Chef, nach dem Mörder und nach der Wahrheit …

Eine Inselgruppe in der Nordsee, die es schon lange nicht mehr gibt. Alleine diese Information lockte mich bei diesem Buch. Eine Karte im Nachsatz des Buches zeigt nicht nur die genaue Lage der Inselgruppe an, sondern gibt auch Aufschluss über die einzelnen Handlungsorte in dem Buch. Der Krimi beginnt relativ ruhig. Nach einer so turbulenten Nacht ist das aber auch verständlich. So konnte ich in aller Ruhe zunächst die Insel ein wenig kennenlernen und auch die ermittelnde Kommissarin. Die Autorin gibt hier viele Informationen, so dass man sich als Leser ein gutes Bild machen kann.

Der Schreibstil ist angenehm und fesselnd. Der Druck war leider etwas dünn und klein, so dass ich das Buch abends nur schwer lesen konnte. Das fand ich schade, denn die Geschichte ist flüssig, sehr spannend geschrieben. Natürlich möchte man dann wissen, wie es weiter geht.

Die Kommissarin wurde mir schnell vertraut. Ihre Lebensgeschichte kommt nach und nach ans Tageslicht, ebenso ihre Motivation, Probleme und Ängste. Als Leser begleitet man Karen Eiken Hornby. Sieht ihre Überlegungen, hat ihren Informationsstand und kann auf Grund der Informationen eigene Thesen anstellen. Etwas verwirrend fand ich, dass im Buch immer von Eiken die Rede war. Die Kommissarin wurde nicht mit Karen angesprochen, sondern mit dem zweiten Namen. Daran musste man sich zunächst gewöhnen.

Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein spannender und interessanter Auftakt zu einer dreibändigen Reihe um Doggerland, der ich durchaus noch mehr Potenzial einräume.