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Veröffentlicht am 09.02.2019

Todesengel in Ostfriesland

Tödliches Pilsum. Ostfrieslandkrimi
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Im Ems-Jade-Kanal wird ein Auto geborgen. Es gehört dem seit bereits fünf Jahren verschwundenen Biochemiker Robert Gerber. Richard Faber und Rike Waatstedt von der Kripo Emden/Leer ist klar, dass sie einen ...

Im Ems-Jade-Kanal wird ein Auto geborgen. Es gehört dem seit bereits fünf Jahren verschwundenen Biochemiker Robert Gerber. Richard Faber und Rike Waatstedt von der Kripo Emden/Leer ist klar, dass sie einen alten Fall wiederbeleben müssen. Dabei erkennen die beiden, dass bei diesem Cold Case nicht alles optimal gelaufen ist und sie viele Spuren noch einmal neu auswerten müssen. Immer wieder stoßen die Ermittler auf tote Kinder. Gibt es einen Todesengel, der vielleicht von Robert Gerber aufgestöbert wurde? Ist deswegen verschwunden? Doch dann taucht die Leiche einer Frau auf…

Tödliches Pilsum ist bereits der 4 Fall für die Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt. Für mich war es der mit dem Ermittlerduo. Vielleicht war daher auch der Einstieg nicht ganz so leicht und einfach. Ich merkte schon bald, dass die beiden Kommissare sehr vertraut miteinander sind, ein eingespieltes Team darstellen, auf eine gemeinsame Vergangenheit zurückblicken und so sich viele Bälle und Seitenhiebe verpassen konnten, deren Bedeutung mir unklar blieb.
Der Fall an sich ist in sich abgeschlossen und schlüssig. Nachdem die Einstiegshürde überwunden wurde und ich mich mehr und mehr auf den eigentlichen Fall konzentrieren konnte, baute sich ein Spannungsbogen auf. Das Ermittlerduogeht akribisch an den Cold Case heran, arbeitet ihn auf und ich durfte den beiden dabei über die Schulter blicken.
Zwar folgt die Handlung einem roten Faden, jedoch wird man als Leser auch immer wieder von plötzlichen Wendungen überrascht.
Die Thematik ist ernst und brisant, dennoch hatte ich so manches Mal ein Lächeln auf den Lippen, das ich vor allem Opa Knut und den Frotzeleien zwischen dem Ermittlerduo zu verdanken habe.

Fazit:
Ein spannender Krimi zu einem aktuellen und brisanten Thema, das den Leser sowohl fesselt, unterhält, aber auch nachdenklich zurück lässt.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Kann man sich mit einem Gespenst anfreunden?

Das kleine Stallgespenst - Der nächtliche Ausritt
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Hatschihu ist ein ganz normales kleines Gespenst, das schon seit Jahrhunderten in einem alten Schloss wohnt. Viele Menschen hat es schon kommen und gehen sehen. Da Hatschihu unsichtbar ist, störte es auch ...

Hatschihu ist ein ganz normales kleines Gespenst, das schon seit Jahrhunderten in einem alten Schloss wohnt. Viele Menschen hat es schon kommen und gehen sehen. Da Hatschihu unsichtbar ist, störte es auch niemanden. Doch nun wohnt niemand mehr in dem alten Schloss und der Staub sammelt sich an. Wenn dann doch mal jemand zu Besuch kommt, wirbelt der Staub auf und Hatschihu muss niesen. Soweit nicht weiter schlimm, aber durch Niesen wird Hatschihu sichtbar und das wollen die Menschen dann nicht. Und so kommt es, dass Hatschihu eines Tages auf der Straße steht. Obdachlos.

In der Nähe zum Schloss gibt es aber einen kleinen Stall und dort macht es sich Hatschihu nun gemütlich. Bis, ja, bis er mal wieder niesen muss und die kleine Leni Hatschihu sehen kann. Doch was ist das? Leni hat so gar keine Angst vor dem kleinen Gespenst. Lenis Pony Pünktchen dagegen schon und daher darf Leni nicht mit auf einen nächtlichen Reitausflug. Hatschihu quält das schlechte Gewissen, immerhin ist er ja daran schuld, aber kann er wirklich was an der Entscheidung der Reitlehrerin ändern?

Das Buch ist sehr süß gemacht. Gerade für Leseanfänger eignet es sich gut, da es über eine große Schrift, einfache Sätze und viele tolle Illustrationen verfügt. Die Geschichte ist in drei große Kapitel aufgeteilt. Hatschihu konnte sofort das Herz meiner großen Tochter für sich gewinnen. Normalerweise locken eher Ponys oder Pferde sie zum Lesen, hier war es Hatschihu. Sie fand das kleine Gespenst einfach goldig und wollte wissen, was für ein Abenteuer das kleine Gespenst mit den Ringelsocken erlebt.

Die Geschichte ist flüssig geschrieben und es wird alles sehr genau und einfach erklärt, so dass ein Kind im Alter von 6 Jahre dies auch schon erfassen und verstehen kann. Die Illustrationen sind sehr schön, manchmal träumerisch, dann wieder detailliert, aber auf jeden Fall liebevoll. Sie ergänzen den Text sehr gut und bieten eine gute Untermalung zur Geschichte.

Fazit:
Meine große Tochter hat das Buch schnell ins Herz geschlossen, es sehr fix durchgelesen gehabt und sich gleich an den nächsten Teil gesetzt. Immerhin wollte sie wissen, wie es mit Hatschihu und Leni weitergeht. Meine Leseempfehlung für Leseanfänger, die sich für kleine Gespenster, Ponys und Freundschaften begeistern können.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Das Leben auf Mure

Begegnung in der kleinen Sommerküche am Meer
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Saif ist Arzt und auf der Flucht. Von seiner Familie wurde er getrennt und nach all dem Leid, das er gesehen hat, möchte er einfach nur zur Ruhe kommen und seine Familie wiederfinden. Als er nach der Behandlung ...

Saif ist Arzt und auf der Flucht. Von seiner Familie wurde er getrennt und nach all dem Leid, das er gesehen hat, möchte er einfach nur zur Ruhe kommen und seine Familie wiederfinden. Als er nach der Behandlung eines verletzten Jungen eine Stelle als Arzt angeboten bekommt, nimmt er die Chance auf ein neues Leben an.

Lorna lebt und arbeitet auf Mure, eine kleine schottische Insel, die über eine überschaubare Anzahl an Einwohnern verfügt. Als Rektorin der Grundschule, macht ihr die sinkende Schüleranzahl Sorgen. Vielmehr sorgt sie sich aber noch um ihren Vater, dem es in letzter Zeit nicht gut geht. Der einzige Arzt auf Mure ist gnadenlos überfordert und eigentlich schon im Ruhestand. Dringend wird Ersatz benötigt, doch wer will schon in der Abgeschiedenheit als Hausarzt arbeiten?

Doch dann erhält sie die Nachricht, dass ein neuer Arzt auf dem Weg ist …

Das Ebook ist nicht sehr groß, sondern umfasst gerade mal rund 100 Seiten. Es stellt eine Zwischengeschichte zwischen dem ersten und dem zweiten Teil dar. Die Geschichte selbst lässt einige Fragen offen, die, wie ich hoffe, im zweiten Buch geklärt werden. Ansonsten lässt sich die Geschichte sehr gut und vor allem schnell lesen. Kurze Kapitel und ein flüssiger Schreibstil heizen den Lesefluss an. Der ständige Wechsel zwischen Saif und Lorna sorgt dafür, dass man als Leser einen umfassenden Überblick bekommt.

Auch wenn das Ebook nur eine Zwischengeschichte darstellt, kommt sie mir an manchen Stellen arg gerafft vor. Manche Passagen hätte ich gerne etwas ausformulierter gesehen, um auch das Tempo des Buches konstant zu halten. So geriet man etwas ins Stolpern und schon war die Geschichte zu Ende.

Fazit:
Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil der kleinen Sommerküche am Meer und hoffe, dort nicht nur Flora, sondern auch Saif und Lorna wiederzusehen.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Atemlose Jagd durch Europa

Gleißender Tod
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Im Flug LH 569 von Lagos, Nigeria nach Frankfurt am Main sitzt ein Mann. Das kommt häufiger vor, doch dieser ist schwer verletzt und zudem auf der Flucht. Neben ihm eine muntere Sitznachbarin, die ihn ...

Im Flug LH 569 von Lagos, Nigeria nach Frankfurt am Main sitzt ein Mann. Das kommt häufiger vor, doch dieser ist schwer verletzt und zudem auf der Flucht. Neben ihm eine muntere Sitznachbarin, die ihn regelrecht zutextet und ihn dabei auch noch anpumpen will. Marc weiß nicht, ob er nun genervt sein soll, der Frau trauen kann und wie er sie wieder los wird. Schnell stellt sich heraus, dass ihm Linda immer wieder über den Weg läuft, Zufall? Aber Marc braucht Hilfe und daher ist er gezwungen, Linda zu vertrauen. Ein Fehler?
Zeitgleich gerät in Nigeria ein Konvoi in einen Hinterhalt. Steven wird damit beauftragt, die Sache aufzuklären.

Bisher kannte ich vom Autor Wolfgang Burger nur die Alexander Gerlach Krimis, bei denen ich immer mit Spannung den nächsten Band erwarte. Das neuste Buch von ihm ist ein Thriller, den er zusammen mit seiner Frau Hilde Artmeier geschrieben hat.

Gleich zu Beginn wird der Leser mit vielen Fakten und vor allem Namen konfrontiert. Ich brauchte eine Weile, bis ich die Geschehnisse in Lagos und alle Personen, sowie die Beziehungen zueinander sortiert hatte. Doch danach hatte mich ein regelrechter Lesesog erfasst, der mich nicht loslassen wollte.

Die Geschichte wird aus vier Perspektiven erzählt, so dass der Leser einen umfassenden Blick auf die Geschehnisse hat. Marc als Verwundeter ist auf der Flucht, Linda, eine quirlige, manchmal leicht naive Figur, hilft ihm dabei. Die Flucht ist abenteuerlich und führt die beiden quer durch Europa. Beide Personen sind so plastisch gezeichnet, dass ich sie regelrecht vor mir sah und bei der Flucht nicht nur einmal den Atem angehalten habe. Durch die Perspektivenwechsel kommt es immer wieder zu Cliffhangern, die die Spannung weiter anheizen und meine Leseabende zu Lesenächte werden ließen.

Auch wenn das Buch von zwei Personen geschrieben wurde, ist es flüssig zu lesen. Man merkt nicht wirklich, was von wem geschrieben wurde, nur ab und an hatte ich das Gefühl, dass ich den Schreibstil von den Alexander Gerlach Romanen wiedererkenne.

Fazit:
Spannung, aber auch Situationskomik, denn zwischen Linda und Marc geht es in jeder Hinsicht hoch her, ein Hauch von Romantik und Exotik gepaart mit einer actionreichen Flucht machen das Buch zu einem gelungenen Thriller rund Pageturner in seinem Genre. Ich freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung und hoffe, dass ich nicht allzu lange darauf warten muss.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Sicret Sistahz – total geheime Schwesterherzen!

Schwesterherzen 1: Eine für alle, alle für DICH!
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Bonnie wünscht sich nichts sehnlicher als eine Schwester, mit der sie Spaß haben kann, die sie abschreiben lässt und die ihre beste Freundin und Vertraute wird. Doch Bonnie hat nur Brüder, gleich drei ...

Bonnie wünscht sich nichts sehnlicher als eine Schwester, mit der sie Spaß haben kann, die sie abschreiben lässt und die ihre beste Freundin und Vertraute wird. Doch Bonnie hat nur Brüder, gleich drei davon und sogar einen Zwillingsbruder. Mit ihnen kann Bonnie nicht wirklich viel anfangen.

Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Smilla möchte sie daher die Schwesterherzen gründen. Doch wer soll mitmachen? Wen würden Bonnie und Smilla als Schwester akzeptieren? Nuca, die ständig isst und dabei immer stämmiger wird? Monti, die mit ihrem Ami-Vater angibt und den Namen „Schwesterherzen“ sowieso doof findet? Oder Jo, die mit ihrem Schwein Godzilla eh alle blöd findet und wenn, dann nur aus Not mitmachen würde? Könnten die Mädchen, so unterschiedlich sie auch sind, wirklich Schwestern werden?

Das Buch ist im Tagebuchstil aus der Sicht von Bonnie geschrieben. Als Gründerin der Schwesterherzen berichtet sie, wie alles begann. Natürlich ist das Tagebuch lebendig gestaltet, so dass man verschiedene Schrifttypen vorfindet, Wörter oder ganze Sätze durchgestrichen sind und die Sprache dem Tagebuch einer Zwölfjährigen angepasst ist.

Das Tagebuch lässt sich gut und schnell lesen. Durch die ganzen Auflockerungen im Text, ist die Geschichte auch für junge Leser interessant und spricht diese an. Das konnte ich an meiner großen Tochter (2. Klasse) gut erkennen. Durch das ansprechende Cover angelockt, hat sie das Buch in die Hand genommen und angefangen, darin zu lesen. Die etwas größere Schrift und kurze Kapitel trugen dazu bei, dass sie am Ball blieb und immer wieder ein Stück darin gelesen hat. Neben den Mädchen, fand sie vor allem Godzilla sehr süß und sah ihn gleich als Maskottchen der Schwesterherzen an.

Fazit:
Da das Buch als Band 1 beworben wird, hoffen wir natürlich auf eine baldige Fortsetzung und ein Wiedersehen mit den Schwesterherzen. Immerhin hat Bonnie, neben den Schwestern, noch weitere Ziele, die es zu verwirklichen gilt.
P.S.: Als besondere Zugabe gibt es bei der Printausgabe auf dem Cover noch einen abziehbaren Sticker der Schwesterherzen.