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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2018

Molly und ihre Söhne

Schlussstriche zieht man nicht mit Bleistift
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Nachdem ihr Mann mit sie mit einer anderen Frau betrügt, schnappt sich Molly Taylor ihre drei Söhne und zieht kurzerhand in das B&B ihrer verstorbenen Tante Helena. Ein Neuanfang will gewuppt werden und ...

Nachdem ihr Mann mit sie mit einer anderen Frau betrügt, schnappt sich Molly Taylor ihre drei Söhne und zieht kurzerhand in das B&B ihrer verstorbenen Tante Helena. Ein Neuanfang will gewuppt werden und Molly hat viel Arbeit vor sich. Dass dabei aber sowohl Molly wie auch die Liebe nicht zu kurz kommen sollten, wird Molly erst nach und nach bewusst …

Molly ist eine sehr sympathische und plastische Figur, der man nicht nur ihre Mutterliebe anmerkt, sondern auch ihren Hang zur Aufopferung für die Familie. Sie selbst stellt sich in den Hintergrund und geht dabei fast unter.

Die Geschichte ist eher ruhig und weist neben einigen Protagonisten auch einige sehr schöne Landschaftsbeschreibungen auf. Da kommt man als Leser glatt ins Träumen und Schwärmen. Doch noch gilt es, Molly und ihren Söhnen ein neues Leben aufzubauen. Die Autorin schafft es, Molly und ihre Söhne so plastisch zu zeichnen, dass man sie schon recht bald mit allen Ecken, Kanten und Eigenarten kennt und voneinander unterscheiden kann.

Die Spannung bleibt etwas auf der Strecke, dafür bekommt man die tollen Landschaftsbeschreibungen und Kopfbilder, denn selbst das Herrenhaus wurde recht detailliert beschrieben.

Fazit:
Das Ende ist nicht ganz rund und passt irgendwie nicht zu der Stimmung der vorangegangenen Geschichte. Dennoch ist es eine lesenswerte Geschichte über eine mutige und starke Frau, die ihren Weg zum ganz persönlichen Glück geht.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Trottel vom Dienst

Manchmal hilft nur fauler Zauber
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Anna ist ganz verliebt. Hat sie doch ihren Traummann geheiratet. Oder etwa nicht? Immer mehr entpuppt sich Hartmut als Ekel, kommandiert sie rum, macht ihr Vorschriften, erniedrigt und demütigt sie, wo ...

Anna ist ganz verliebt. Hat sie doch ihren Traummann geheiratet. Oder etwa nicht? Immer mehr entpuppt sich Hartmut als Ekel, kommandiert sie rum, macht ihr Vorschriften, erniedrigt und demütigt sie, wo er nur kann. Anna will nicht mehr und denkt über Scheidung nach. Doch Hartmut hat auch hier vorgesorgt und bedroht ihre ganze Familie. Was nun? Hartmut muss weg, aber wie?

Als Anna ein kleines Haus auf Amrum erbt, eröffnen sich ihr ganz neue Möglichkeiten, denn die Bewohnerin ist als Hexe verschrien. Vielleicht kann sie Anna in ihrer Misere helfen? Und auch bei den kommenden?

Anna ist eine blasse verschüchterte junge Frau, die eigentlich dachte, sie wäre im siebten Himmel. Doch schon auf der Hochzeitsfeier betrügt ihr frisch angetrauter Ehemann sie. Immer weiter wird sie danach unterdrückt, bis sie auf Amrum endlich ein neues Leben antritt. Endlich schafft Anna es, sich von Hartmut zu lösen, doch die Schatten der Vergangenheit holen sie und auch ihre Mieterin Vida ein. Neben einem sehr schöne Lokalkolorit, weißt dieser humorvolle Krimi eine gewisse Raffinesse auf. Anna entwickelt sich von einer grauen verschüchterten Maus zu einer jungen selbstbewussten Frau, die mitten im Leben steht.

Mir persönlich hat, neben der Geschichte, vor allem die ganzen Zitate gefallen, die jedem Kapitel vorangestellt sind. Passend zur Geschichte wurden hier bekannte Persönlichkeiten zitiert, die mit einem Zitat das nächste Kapitel einleiten durften. Der Lokalkolorit spiegelt sich nicht nur in den wundervollen Beschreibungen von Amrum und der Nordsee wieder, sondern auch in den Eigenarten der Bewohner, deren Lebensweise bis hin zu Essen und Trinken. Passend hierzu findet man im Anhang 13 Rezepte, die alle im Buch irgendwo vorkamen.

Fazit:
Eine witzige Krimikomödie mit viel Esprit, Charme und Lokalkolorit, bei der gute Laune vorprogrammiert ist und die man wunderbar am Strand, aber auch daheim bei Sonnenschein genießen kann.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Lasse wird ein Schulkind

Lasse in der ersten Klasse
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Lasse wird eingeschult und braucht dafür noch einen schicken Schulranzen. Gemeinsam mit seinen Eltern macht er sich auf die Suche. Er hat schon eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie sein neuer Schulranzen ...

Lasse wird eingeschult und braucht dafür noch einen schicken Schulranzen. Gemeinsam mit seinen Eltern macht er sich auf die Suche. Er hat schon eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie sein neuer Schulranzen auszusehen hat. Es muss natürlich einer mit einer Rakete sein. Ein richtiger Astronautenranzen. Doch wie sieht es mit der Schultüte aus und wird er eine schöne zur Einschulung erhalten?

Das Buch ist perfekt für Kinder geeignet, die selbst kurz vor oder nach der Einschulung stehen. Lasse erlebt nicht nur die vorherige Einkaufshektik vor der Einschulung, sondern auch das erste Schuljahr in diesem Buch. Dabei stellt er fest, Schule ist alles andere als trocken und langweilig.

Immerhin gibt es viele Regeln in der Schule, die neu für ihn sind und die es zu beachten gibt. Auch muss ein Feueralarm geübt werden und der Schulfotograf kommt. Dazu gibt es noch Stress mit größeren Jungs, was erst einmal geklärt werden muss. Immer an seiner Seite seine beste Freundin Rica und bald auch schon Tom, den er in der Schule kennenlernt.

Freundschaft steht hier ganz oben, aber auch Mut und Vertrauen. Das Buch ist in einer einfachen kindgerechten Sprache geschrieben und eignet sich dank der kurzen Geschichten sehr gut zum Vorlesen. Aber auch Erstleser werden ihre Freude an dem Buch haben. Großformatige oder kleinere Illustrationen unterstützen den Text. Große Schrift und einfache, kurze Sätze eigenen sich sehr gut für Erstleser.

Meine Tochter hat gerne in dem Buch gelesen, obwohl es um einen Jungen und Astronauten ging. Ihr gefielen einfach die Illustrationen und mit Rica schloss sie gleich Freundschaft. Manches kam ihr aus ihrer Schule bekannt vor, anderes (wie z.B. dass die Kinder die Schultüte erst nach der zweiten Stunde sehen) dagegen nicht.

Fazit:
Ein sehr schönes Buch für Vorschüler oder Erstleser, zum Vorlesen oder sogar schon Selbstlesen mit vielen schönen Illustrationen, die den Text untermalen und zum Weiterlesen animieren.

Veröffentlicht am 01.06.2018

Eine Gans lädt Wolf, Bär und Löwe zum Tee

Frida Furchtlos lädt zum Tee
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Die Gans Frieda Furchtlos lebt ganz alleine am Rande eines Waldes. Andere Tiere kennt sie nicht und so ist sie überrascht, als plötzlich ein Wolf vor ihr steht. Doch sein Brüllen jagt ihre keine Angst ...

Die Gans Frieda Furchtlos lebt ganz alleine am Rande eines Waldes. Andere Tiere kennt sie nicht und so ist sie überrascht, als plötzlich ein Wolf vor ihr steht. Doch sein Brüllen jagt ihre keine Angst ein, denn das kennt sie nicht. Vielmehr wundert sie sich ein wenig über sein Verhalten und seine Erwartungen, dass sie nun Angst haben und weglaufen müsse.

Nein, Frieda hat keine Angst und so lädt sie den Wolf sogar zu einer Tasse Tee ein. Das wiederum behagt dem Wolf nicht, entspricht es noch nicht den Regeln. Kaum ist der Wolf weg, taucht ein Bär auf und erwartet das Gleiche von ihr, ebenso wie der Löwe. Doch Frieda hat vor allen keine Angst und ist sogar etwas enttäuscht, dass niemand ihre Einladung zu Tee und Kuchen annehmen mag.

Bis …. Ja, bis auf einmal Wolf, Bär und Löwe Angst haben….

Das Bilderbuch ist für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren geeignet. Großformatige Bilder, die detailliert, aber zeitgleich nicht überladen sind, laden zum Betrachten und Entdecken ein. Die Geschichte ist in einer einfachen kindgerechten Sprache geschrieben.
Meiner kleinen Tochter gefallen vor allem die Wiederholungen und die verblüfften Gesichter der „bösen“ Tiere, als sie erkennen, dass Frieda so gar keine Angst vor ihnen hat.

Frieda ist nicht nur furchtlos, sondern zeigt den Kindern auch, dass man nicht immer sofort Angst haben muss.

Fazit:
Ein schönes Kinderbilderbuch, in dem eine kleine Gans zeigt, dass Angst nicht unbedingt ein ständiger Begleiter sein muss und es manchmal auch eine Tasse Tee und ein Stück Kuchen tun, um neue Freunde zu finden.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Das Glück liegt in Cornwall

Sommerhaus zum Glück
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Elodie Hoffmann wurde in der Liebe schwer enttäuscht und möchte nur noch weg. Weg von dem Mistkerl, raus aus Frankfurt, ja, sogar weg von Deutschland.
Und so landet sie schließlich in St. Ives, Cornwall, ...

Elodie Hoffmann wurde in der Liebe schwer enttäuscht und möchte nur noch weg. Weg von dem Mistkerl, raus aus Frankfurt, ja, sogar weg von Deutschland.
Und so landet sie schließlich in St. Ives, Cornwall, wo sie ganz spontan und ohne vorher groß nachzudenken, ein B&B Cottage gekauft hat. Aber kaum in Cornwall angekommen muss Elodie feststellen, dass es vielleicht keine so gute Idee war, so unüberlegt zu handeln oder hat es vielleicht auch seine guten Seiten?

Für mich war es das erste Buch von Anne Sanders und ich war positiv überrascht, wie schnell und leicht ich in die Geschichte hinfand. Schnell war ich mit Elodie in Cornwall am Kämpfen. Kämpfen um ein altes Cottage, einen Traum und das nackte Überleben. Zum Glück findet Elodie schnell Anschluss. Brandy eine etwas ältere Dame nimmt Elodie unter ihre Fittiche und auch Helen, die zusammen mit ihrem Mann Liam das kleine Cafe Kennard´s Kitchen führt, werden zu Eldoies Freundinnen.

Anne Sanders schreibt die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Elodie heraus, auch Helen kommt immer wieder mal zu Wort. Und das meine ich wirklich so. Anne Sanders ist es – zumindest bei mir – gelungen, den beiden Protagonisten je eine eigene „Stimme“ zu verleihen. Während Elodie sehr euphorisch, manchmal etwas geknickt von den Rückschlägen, aber nie melancholisch oder deprimiert, sondern immer voller Hoffnung auf mich wirkt, ist Helen eher düster, traurig, resigniert und leicht depressiv. Die Autorin gibt den Lesern anhand der Überschriften einen Hinweis, wer nun gerade berichtet, doch das brauchte ich schon bald nicht mehr. Ich erkannte die beiden anhand ihrer eigenen Erzählweise. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es kleine Rückblicke, so dass der Leser sich nach und nach ein Puzzle zusammensetzen kann, was die Vergangenheit der drei Frauen angeht.

Nicht nur Zwischenmenschlich, auch die Landschaft kommt bei Anne Sanders nicht zu kurz und so konnte ich mir bald ein Bild von St. Ives machen, das Cottage kenne ich bald bis zum letzten Nagel und sogar ein wenig Geschichte von St- Ives wurde in den Roman eingewoben.

Fazit:
Mir das Buch sehr gut gefallen. Ein schöner sonniger Sommerroman, der den Leser mit auf Urlaub nach Cornwall nimmt und ihn dort am Schicksal dreier Frauen teilhaben lässt, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die dennoch so viel miteinander verbindet. Für mich bleibt nun die Hoffnung auf eine Fortsetzung und ein Wiedersehen mit Elodie und den restlichen Bewohnern von St. Ives.