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Veröffentlicht am 16.01.2025

Kölns Unterwelt

Die Wächterin von Köln
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Die Umstände zwingen Elsbeth dazu, mit 16 Jahren in einem Kölner Dirnenhaus Ende des 14. Jahrhunderts zu arbeiten. Schnell wird klar, dass Elsbeth das Leben als Hübschlerin liegt und schon bald übernimmt ...

Die Umstände zwingen Elsbeth dazu, mit 16 Jahren in einem Kölner Dirnenhaus Ende des 14. Jahrhunderts zu arbeiten. Schnell wird klar, dass Elsbeth das Leben als Hübschlerin liegt und schon bald übernimmt sie nach dem Tod der eigentlichen Wirtin. Aber Elsbeth will das Hurenhaus nicht nur betreiben, sondern auch verbessern. Steine, die sich ihr in den Weg legen, weiß sie zu meistern. Doch dann wird ihr Halbbruder ermordet und Elsbeth stellt gemeinsam mit dem Henker von Köln Nachforschungen an.

Das Buch ist ein Einzelband und kann ohne Kenntnis anderer Bücher von Petra Schier gelesen werden. Kennt man aber einige ihrer Werke, trifft man in Nebenrollen auf alte Bekannte. Mit den historischen Köln-Krimis, bei denen die Apothekerin Adelina eine tragende Rolle spielt, stieg ich damals ein und auch die Lombarden-Trilogie ist mir nicht unbekannt. Protagonisten aus beiden Reihen werden zu Sidekicks in diesem Buch, jedoch für das Verstehen der Handlung sind sie keine Voraussetzung.

Die Geschichte ist sehr spannend und bildhaft beschrieben. Petra Schier nimmt kein Blatt vor den Mund, um das Leben und Arbeiten in einem Dirnenhaus zu beschreiben. Dabei zeigt sie sowohl die harten und schlechten Seiten ebenso auf wie die guten. Wichtig ist hierbei noch zu erwähnen, dass Elsbeth sehr um ihre Damen bemüht ist. Das merkt man schon und hat einige interessante Einblicke gewährt.

Der Fall ist spannend und es gibt einige Hürden, die Elsbeth zu überwinden hat. Um die Geschichte und auch das Verhalten von Elsbeth etwas besser verstehen zu können, gewährte mir die Autorin kleine Rückblenden, bei denen ich in Elsbeths Vergangenheit eintauchen konnte und ihr auf diese Weise immer näher kam.

Das Buch ist spannend und flüssig geschrieben. Die Geschichte ist in sich rund und es war schwer, sie zu unterbrechen. Natürlich hoffe ich auf ein Wiedersehen mit Elsbeth, jedoch ist bislang an dieser Front noch nichts angekündigt.


Fazit:
Ein spannender Ausflug ins historische Köln, bei dem ich Einblicke erhielt, die ich so nicht erwartet hätte und dabei auf einen spannenden Kriminalfall stieß.

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Veröffentlicht am 16.01.2025

Jahrhundertelanger Kampf

Zwergenzorn
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Die Völker haben sich zusammengeschlossen, um gegen die Oger und Trolle aufzubegehren. Viel zu lange dauerte schon die Unterdrückung. Gemeinsam mit den Elben und Menschen ziehen die Zwerge in ihren letzten ...

Die Völker haben sich zusammengeschlossen, um gegen die Oger und Trolle aufzubegehren. Viel zu lange dauerte schon die Unterdrückung. Gemeinsam mit den Elben und Menschen ziehen die Zwerge in ihren letzten Kampf, um die Freiheit ihrer Völker zu erreichen. Doch in der finalen Schlacht wird ein Teil des Zwergenheeres in einem Berg eingeschlossen und mit einem Bann belegt. Tausend Jahre müssen vergehen, ehe sich der Bann löst, doch welche Welt finden die Zwerge vor?

Das Buch ist in drei Bücher unterteilt. Der Autor warf mich gleich mitten die alles entscheidende Schlacht hinein. Durch ein fehlendes Personenglossar und da ich die Protagonisten nicht kannte, fiel mir der Einstieg etwas schwer. Ich kannte die Welt nicht, auch hier wäre eine Karte hilfreich gewesen, wusste nicht um die Spannungen zwischen den Völkern und was letztlich zu den Kriegshandlungen geführt hat.

Nach und nach wurden mir die Protagonisten vertraut, ich lernte die Welt ein wenig kennen und doch hatte ich immer noch das Gefühl, mir fehlt etwas. Eine Information oder Vorgeschichte.
Das Buch selbst lässt sich sehr gut lesen und trotz der Vielzahl an Seiten ist es keineswegs mühsam. Kennt man die Zwerge von Markus Heitz, findet man durchaus auch Parallelen, ebenso bei Tolkien. Und doch reizt es mich, weiter in der Welt von Rehfeld zu bleiben und mir seine Interpretation von dem Zusammenleben von Zwergen, Elben und Menschen anzusehen. Die Geschichte erscheint zwar rund, jedoch keinesfalls beendet. Eine dunkle Macht schwebt über allem und will weiter erforscht und letztlich vernichtet werden. Ich bin gespannt, wann und wie es weitergehen wird.

Fazit:
Für mich eine ganz neue Welt mit bekannten Völkern, bei der ich jetzt gespannt auf eine Fortsetzung warte.

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Veröffentlicht am 10.01.2025

Was geschah wirklich?

Mord in 7 Stücken
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Im März 1997 wurde der Millionär, Junggeselle und Jäger Holger P. tot in seinem Haus aufgefunden. Die Polizei stand vor einem Rätsel. 25 Jahre später begeben sich zwei Freunde auf Spurensuche. Der eine, ...

Im März 1997 wurde der Millionär, Junggeselle und Jäger Holger P. tot in seinem Haus aufgefunden. Die Polizei stand vor einem Rätsel. 25 Jahre später begeben sich zwei Freunde auf Spurensuche. Der eine, weil er als Jäger einen Berührungspunkt zu dem Toten hatte, der andere, weil er sich für dessen Haus interessierte. Doch was geschah wirklich, an jenem unheilvollen Tag im März 1997?

Das Buch ist True Crime und beruht daher auf einem tatsächlich geschehenen Fall. Christian Oehlschläger, selbst Jäger und sein Lektor Ulrich Hilgefort begeben sich auf Spurensuche. Als Leserin durfte ich zunächst ihre Beweggründe dafür erfahren und konnte diese anhand der unterschiedlichen Schriftarten gut auseinanderhalten. Der nachfolgende Text ein eine Mischung aus nüchterner Aufbereitung der Fakten, sowie verschiedenen Sidekicks.

Fernsehsendungen werden ebenso erwähnt, wie ihre Suche nach dem verschwundenen Goldschatz. Zudem lässt der Autor Christian Oehlschläger noch einiges aus seiner Jägererfahrung mit einfließen und bietet so einen Blick über den Tellerrand.

Das Buch arbeitet sich sukzessive vor. Die Polizeiarbeit bleibt eher im Hintergrund, doch dafür erhält man andere Einblicke und lernt das Opfer und seine Familie immer besser kennen. Durch einige Rückblenden und Zusammenfassungen bleibt man im Fall verankert, macht sich selbst seine Gedanken, wägt ab und ist dann doch von Wendungen und neuen Fakten und Tatsachen überrascht. Der Text wird immer wieder durchbrochen von passenden Illustrationen von Annegret Pluskat-

Bisweilen lässt sich gut erkennen, wer von den beiden Autoren welchen Part geschrieben hat, aber letztlich ist es das Gesamtbild, welches hier stimmig ist und für mich keinen Unterschied machte, von welchem Autor was geschrieben wurde.

Fazit:
Es ist kein Krimi der unterhält und bei dem sich entspannt zurücklehnen kann. Das Buch fordert einen und erwartet, dass man dabei bleibt, die Augen aufmacht und mitdenkt. Eine ganz andere Art von Krimi und auf jeden Fall sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 10.01.2025

Wenn aus einem Spiel tödlicher Ernst wird

10 kleine Prominente gingen in den Dschungel
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Zehn Prominenten wollen, wie in der bekannten Dschungelshow auf RTL, in einem westafrikanischen Dschungel ihr Glück versuchen und das Abenteuer ihres Lebens erleben. Das es jedoch ihr letztes Abenteuer ...

Zehn Prominenten wollen, wie in der bekannten Dschungelshow auf RTL, in einem westafrikanischen Dschungel ihr Glück versuchen und das Abenteuer ihres Lebens erleben. Das es jedoch ihr letztes Abenteuer werden könnte, ahnt noch keiner.

Schon bald nach Showbeginn jedoch wird klar, eine politisch getrieben Gruppe hat nicht nur die Kandidaten, sondern auch die Crew und damit die gesamt Show gekapert und nutzt diese für ihre Zwecke. Ab jetzt sind die Spiele wirklich ein Kampf um Leben und Tod, denn wer auf den letzten Platz kommt, bezahlt diese Niederlage mit seinem Leben.

Erfinder, Produzent und Eigentümer des Senders „Das Sechste“ Max Bauer gerät unter Druck. Die Entführer haben angekündigt, dass nach oder bei jeder Herausforderung – nicht Prüfung – ein Kandidat sterben wird. Können Max Bauer und seine Mitarbeiter den Wahnsinn noch rechtzeitig stoppen?

Das Grundprinzip erinnert an die bekannte Dschungelshow in RTL, welche auch mehrfach im Text erwähnt wird. Die Show von Max Bauer möchte sich jedoch in einige Nuancen von dem erfolgreichen Original abheben. Nicht nur die Lokation ist eine andere, auch gibt es kein festes Camp und die Promis treten immer alle zu einer Herausforderung (keine Prüfung) an.

Durch die Geiselnahme verschärft sich der Ton und aus Spiel wird erst. Sicherungen fallen weg und statt harmlosen Gegnern, wird es bitterer und auch tödlicher Ernst. Medizinische Versorgung gibt es nicht, dafür treibt der Autor die Kandidaten quer durch den westafrikanischen Dschungel und lässt sie sehr schwere Herausforderungen bestehen, bei denen immer, manchmal auch mindestens einer, ausscheidet.

Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und kennt man das Original, so fallen einem doch die ganzen Parallelen auf. Der Lesesog setzte recht schnell ein, doch dann wurde er immer wieder gebremst, denn leider hat bei diesem Buch das Lektorat versagt oder es wurde auf Testleser verzichtet. Zumindest kann mir anders die ganzen Fehler im Hinblick auf Rechtschreibung, Grammatik, Satzzeichen und nicht zuletzt Logik nicht erklären. Das startet z. B. schon bei der ersten Prüfung, bei dem einem Politiker gleich zweimal der Ringfinger an der rechten Hand gebrochen wird und setzt sich mit der wundersamen Wiederauferstehung einer erschossenen Kandidatin fort. Auch werden Namen vertauscht und der Senderinhaber heißt plötzlich wie einer der Kandidaten. Das schmälert alles den zunächst guten Eindruck und stört auch den Lesesog massiv.

Ich habe das Buch als Ebook gelesen. Die Formatierung war an mancher Stelle eine Herausforderung, was dann wieder zur Buchthematik passen würde. Die zitierten Kommentare, die man zu jedem neuen Tag findet, sind ultraklein und nur schwer zu entziffern. Natürlich könnte man sie auch einfach ignorieren, da sie für den Ablauf der Geschichte nicht weiter relevant sind, jedoch geben sie dem Text eine gewisse Würze, die ich sehr geschätzt habe – nachdem ich sie mühevoll entziffert habe.

Auch bei den Kapitelwechsel ist einiges verrutscht und es gibt sehr viele Kapitel, was sich aber aus dem Perspektivenwechsel ergibt. Da die Geschichte an zwei verschiedenen Orten spielt – in Afrika und Deutschland, wurde immer hin und her gewechselt. Dafür ein neues Kapitel zu machen, ist für mich logisch, da man so eine bessere Orientierung hatte.

Fazit:
Die Grundidee ist gut, die Spannung hoch, der Autor hat viel Potenzial, aber im Feintuning fehlt noch etwas. Ich jedenfalls werde ihn im Auge behalten und bin gespannt, was als nächstes von ihm erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 28.12.2024

Vögel in Paris

Birds of Paris – Das magische Pendel
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Schon wieder eine neue Stadt! Léa hat es echt nicht leicht. Ständig muss sie mit ihrer Mutter umziehen, weil diese beruflich viel unterwegs ist. Dieses Mal hat es sie nach Frankreich verschlagen. Ausgerechnet ...

Schon wieder eine neue Stadt! Léa hat es echt nicht leicht. Ständig muss sie mit ihrer Mutter umziehen, weil diese beruflich viel unterwegs ist. Dieses Mal hat es sie nach Frankreich verschlagen. Ausgerechnet nach Paris. Wie soll Léa in dieser großen Stadt Freunde finden? Doch dann trifft Léa auf Alexandrine, die sie in ein magisches Geheimnis einweiht. Léa hat viele Frage, doch Alex ist auf der Flucht und Léa muss dringend ein Notizbuch zu einem Laden bringen. Und erfährt dabei etwas, was nicht nur ihr Leben nachhaltig ändern wird.

Léa ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, das immer wieder umziehen muss. Der Beruf ihrer Mutter erfordert die vielen Umzüge und Léa kann sich nirgendwo wirklich zu Hause fühlen. Ein wenig verloren streift sie durch Paris und begegnet nicht nur Alexandrine, sondern auch einem Hauch von Magie. Ab hier wird das Buch richtig spannend, denn wie auch Léa wollten wir wissen, was Léa bei Notre Dame begegnet ist und wieso alle sagen, es wäre Magie?

Die Autorin Kathrin Tordasi spinnt feine Fäden, verrät nie zu viel, hält die Spannung hoch und weckt die Abenteuerlust. Schnell hatten wir uns festgelesen, versuchten Erklärungen und Zusammenhänge zu finden, die Kinder, auf die Léa nach und nach trifft zuzuordnen und so ein Gesamtbild zu erhalten.

Mit der Zeit wird vieles klarer und doch bleiben Fragen zurück, Dinge ungelöst und so manches Abenteuer wartet ebenfalls noch darauf, erlebt zu werden. Das Buch ist der erste Band der Vögel von Paris Reihe und auch wenn die Geschichte in sich rund ist, steckt noch so viel Potenzial in ihr, dass wir am liebsten gleich weitergelesen hätten. Jetzt heißt es jedoch warten, warten auf die Fortsetzung und die Rückkehr nach Paris.

Fazit:
Ein gelungener Auftakt der Vögel in Paris Reihe mit Abenteuer, einem Hauch Magie und ganz viel Freundschaft.

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