Alles für mein Königreich…
A thousand heartbeats - Der Ruf des SchicksalsIn dem Buch „a thousand heartbeats - Der Ruf des Schicksals“ von Kiera Cass geht es um Annika, Prinzessin aus dem Reich Kadier und Lennox, Soldat aus dem Reich Dahrain. Ihre beiden Leben könnten nicht ...
In dem Buch „a thousand heartbeats - Der Ruf des Schicksals“ von Kiera Cass geht es um Annika, Prinzessin aus dem Reich Kadier und Lennox, Soldat aus dem Reich Dahrain. Ihre beiden Leben könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Annika von Wohlstand und Luxus umgeben im Palast aufwächst, muss sich Lennox alles im Leben hart erkämpfen. Dennoch sind beide bereit sich für ihr Volk aufzuopfern. Aber würden sie auch soweit gehen, ihre eigene Liebe dafür aufzugeben?
Als die beiden unverhofft aufeinandertreffen, werden Ereignisse losgetreten, die das Schicksal der beiden vollkommen verändert.
Das Buch ist mit seinen 653 Seiten ein Standalone. Bedeutet, dass die Handlung in sich abgeschlossen ist und es keine Fortsetzung gibt.
Die Geschichte ist immer abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Annika und Lennox geschrieben. Ein Kapital erstreckt sich auf ca. 4 - 8 Seiten.
Ich muss gestehen, dass es nicht einfach war in die Geschichte von Annika und Lennox einzutauchen. Am Anfang war ich noch recht euphorisch. Coole Handlung, coole Charaktere! Eine Prinzessin, die das Kämpfen lernen möchte, Schlösser knacken kann und ein Soldat der zunächst ein einsamer Wolf ist, wir aber alle wissen, dass er ein Herz aus Schokolade hat.
Trotz der auffallend kurzen Kapitel wollte ich dem Buch unbedingt eine Chance geben. Aber nein - eine Situation hat gerade erst angefangen, da war sie auch schon wieder vorbei - . Da Annika und Lennox den größten Teil des Buches getrennt von einander sind, waren die Sichtwechsel auch unweigerlich Szenenwechsel.
Durch den leichten Schreibstil und die kurzen Kapitel lässt sich das Buch zwar schnell lesen, so wirklich Tiefgang hatten die Charaktere dadurch leider nicht. Weder die Handlungen der Nebencharaktere noch die der Protagonisten erschienen mir vollends nachvollziehbar. Insgesamt blieben mir die Personen zu oberflächlich. Bei ihren Taten und Entscheidungen wurde ich oftmals mit Fragezeichen im Kopf zurückgelassen. Wo einige Personen gar nichts falsch machen konnten, weil sie schlichtweg perfekt waren, sind andere Charaktere zum Ende hin durchgedreht und verrückt geworden.
Da ich nicht zu viel vorwegnehmen möchte hier mal ein kurzes Beispiel: Relativ schnell am Anfang lernen wir Rhett kennen. Er wird als bester Freund von Annika vorgestellt und scheinbar sind die beiden zusammen aufgewachsen. Leider wird nie wirklich auf die Vergangenheit Bezug genommen. Dem Leser wird kein gemeinsames Erlebnis geschildert, nichts mit an die Hand gegeben, sodass man diese Freundschaft nicht wirklich nachvollziehen kann. Selbst als Annika etwas Schlimmes passiert, erkundigt sich Rhett nicht gleich nach ihr. Erst als sich die beiden eine Woche später treffen, reden sie vielleicht zwei drei Zeilen darüber, was passiert ist, aber das wars dann auch. Wenn meine beste Freundin sich so um mich kümmern würde, hätte sich das mit der Freundschaft aber auch ganz schnell erledigt.
Das gleiche gilt auch für das Worldbuilding. Das Buch dreht sich die gesamte Zeit um die verschiedenen Reiche und wer Anspruch auf welchen Thron hat. Aber so einen richtigen Einblick, wer jetzt mit wem wieso verbündet ist oder was eventuell andere Reiche wissen, hat man nicht erhalten. Das Ganze wird Richtung Ende leider relativ schnell abgehandelt.
Obwohl der Roman als „packender und hochromantischer Fantasy-Standalone“ beworben wird, gibt es doch eher wenige, wenn nicht sogar keine (?), Fantasy-Elemente. Zumindest keine, die ich wahrgenommen habe. Die Liebesgeschichte hat sich für meinen Geschmack etwas zu schnell entwickelt. Die Trope Enemies-to-Lovers wurde dadurch viel zu schnell abgehandelt.
Was mich am allermeisten stört ist, wenn Bücher nicht alle Fragen zum Ende aufklären. Eben weil es ein Standalone ist, werde ich wohl nie erfahren, ob die beiden Protagonisten wirklich voneinander geträumt haben und wenn nicht, von wem dann…
Das Ende war genauso wie der Anfang, es passierte zu schnell zu viel. Auch der Epilog hat es meiner Ansicht nach nicht mehr geschafft, die Geschichte für mich sinnvoll abzurunden.
Mein Fazit: Ich liebe den Schreibstil von Kiera Cass und ich habe das Buch gewissermaßen aus Nostalgie zu der Selection-Reihe gelesen. Die Storyline an sich war vielversprechend, aber meiner Meinung nach hadert es an der Umsetzung. Mir sind die Charaktere zu oberflächlich geblieben, die Kapitel zu kurz und die Geschichte nicht detailliert genug. Überzeugen konnte es mich dadurch leider nicht und ich würde das Buch kein zweites Mal lesen. Empfehlen würde ich die Geschichte für 14 - 18 Jährige oder für jeden der nebenbei mal eine seichte Lektüre lesen möchte.