Platzhalter für Profilbild

carowbr

Lesejury Profi
offline

carowbr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit carowbr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2024

Unkonventionelle Protagonistin

Tote schweigen nie
0

Cassie ist aufgrund ihres ausgefallenen Looks eine Außenseiterin - und scharfsinnige Pathologieassistentin. Als die Leiche ihrer Mentorin untersucht werden muss, kann sie einfach nicht glauben, dass sie ...

Cassie ist aufgrund ihres ausgefallenen Looks eine Außenseiterin - und scharfsinnige Pathologieassistentin. Als die Leiche ihrer Mentorin untersucht werden muss, kann sie einfach nicht glauben, dass sie eines natürlichen Todes gestorben ist und stellt eigene Nachforschungen an.

Der Auftakt der Krimireihe um Cassie Raven liest sich spannend und unterhaltsam, mit einem klaren Fokus auf den forensischen Details. Dennoch ist es nicht zu blutrünstig und durch die verschiedenen liebevoll beschriebenen Charaktere abwechslungsreich geschrieben. Die Autorin A.K. Turner hat eine Protagonistin geschaffen, hinter deren rauer Schale sich ein weicher Kern verbirgt und die das Herz am rechten Fleck hat. Wer gerne Krimis liest, für den wird auch dieser etwas sein.

Veröffentlicht am 30.09.2024

Spannender zweiter Teil

Rule of the Aurora King
0

Lor muss sich im zweiten Teil der Reihe mit ihrer Herkunft auseinandersetzen und dann auch noch mit Nadir, der ihr immer näher kommt.

Auch der zweite Band ist flüssig und unterhaltsam geschrieben, enemies-to-lovers, ...

Lor muss sich im zweiten Teil der Reihe mit ihrer Herkunft auseinandersetzen und dann auch noch mit Nadir, der ihr immer näher kommt.

Auch der zweite Band ist flüssig und unterhaltsam geschrieben, enemies-to-lovers, fated mates und ziemlich vielen spicy Szenen. Inhaltlich nicht viel Neues, viele Elemente sind 1:1 wie in anderen Romantasy-Welten wie die Seelengefährten oder die magischen Kräfte, ganz abgesehen davon, dass das gesamte Worldbuilding mit den High Fae und verschiedenen Reichen sowieso schon oft geschrieben wurde. Trotzdem liest es sich gut, auch durch die verschiedenen POV von Lor und Nadir - ich hoffe, dass dies in den folgenden Teilen beibehalten wird.
Besonders schön anzusehen ist natürlich der Farbschnitt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 22.09.2024

Faszinierende Obsession

Mein Mann
0

Dieses Ehepaar führt ein scheinbar perfektes Leben: zwei Kinder, das schönste Haus der Stadt, beruflich erfolgreich, fünfzehn gemeinsame Ehejahre. Und doch sucht die Frau jeden Tag nach Anzeichen, dass ...

Dieses Ehepaar führt ein scheinbar perfektes Leben: zwei Kinder, das schönste Haus der Stadt, beruflich erfolgreich, fünfzehn gemeinsame Ehejahre. Und doch sucht die Frau jeden Tag nach Anzeichen, dass ihr Mann sie nicht mehr liebt, denn wie kann sie sich sicher sein, dass er sie wirklich für immer lieben wird?

Der Aufbau der Geschichte ist absolut faszinierend, es entsteht ein Sog, der unweigerlich auf einen Abgrund zusteuert und dem man sich nicht entziehen kann. Maud Ventura charakterisiert die Ich-Erzählerin als unsichere, kontrollsüchtige und perfektionistische Ehefrau, die ihr Leben und ihre Gefühle auf intime Weise seziert, dennoch werden weder sie noch ihr Mann namentlich genannt. Der Stil ist schnörkellos und nüchtern, aber trotzdem von drängender Rastlosigkeit durchzogen, vielleicht hatte ich auch nur den Eindruck, weil die Protagonistin versucht, ihre emotionale Abhängigkeit zu rationalisieren.
Der Roman ist fast schon ein Thriller, so verschwindend sind die Grenzen hier zwischen Alltag und Obsession.
Ohne zu spoilern ist es schwierig, meine Faszination mit der Story genauer zu erläutern - mit dem Verlauf habe ich auf jeden Fall nicht gerechnet.
Der Bestseller- Status aus Frankreich ist absolut nachzuvollziehen, ich würde das Buch auch empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2024

Eine unerreichbare Liebe, berührend erzählt

Das Schweigen meiner Freundin
0

Als Kinder lernen sich Giulia und Christi kennen und lieben, doch als Mattia dazukommt, ist Christi verliebt. Es entwickelt sich ein jahrelanges hin und her, mit verletzten Gefühlen, Lügen, Enttäuschungen ...

Als Kinder lernen sich Giulia und Christi kennen und lieben, doch als Mattia dazukommt, ist Christi verliebt. Es entwickelt sich ein jahrelanges hin und her, mit verletzten Gefühlen, Lügen, Enttäuschungen aber auch gegenseitige Unterstützung und glücklichen Zeiten.

Durch den gefühlvollen und irgendwie auch poetischen Stil von Giulia Baldelli taucht man tief ein in die Gefühlswelt der Protagonistin. Es gelingt ihr auf fesselnde Weise, die jahrelange Verbundenheit der drei Hauptpersonen durch jede Lebensphase zu begleiten.
Schwierig finde ich die Darstellung der Beziehung von Giulia und Christi, denn diese wird irgendwie romantisiert. Während sich Giulias Leben und Gedanken immer um Christi drehen, möchte diese vor allem Bestätigung von ihr und nutzt aus, dass Giulia immer alles für sie tut. Da man nur den Blickwinkel von Giulia als Ich-Erzählerin hat, rechtfertigt sie ihr Handeln immer irgendwie durch die großen Gefühle, welche die beiden verbinden - die aber eigentlich nur von Giulia ausgehen und die man in Christi‘s Verhalten nicht erkennen kann.
Das bedeutet aber nicht, dass ich die Geschichte nicht gerne gelesen habe, ich wollte unbedingt wissen, wie sie ausgeht. Der Stil der Autorin hat dazu ebenso beigetragen, denn ihre berührende Erzählweise und ihr Auge für Details machen das Buch lesenswert. Ich würde es empfehlen, wenn man gerne literarische Werke über Freundschaft und Liebe liest und die verschlungenen Pfade des Lebens.

Veröffentlicht am 15.09.2024

Vielschichtige Frauenleben

Die Frauen von Maine
0

Um ihren persönlichen Problemen in ihrer Ehe und ihrem Job zu entkommen, flüchtet Jane in das Dorf ihrer Kindheit. Dort in Maine steht auf den Klippen ein Haus, zu dem sie immer eine besondere Verbindung ...

Um ihren persönlichen Problemen in ihrer Ehe und ihrem Job zu entkommen, flüchtet Jane in das Dorf ihrer Kindheit. Dort in Maine steht auf den Klippen ein Haus, zu dem sie immer eine besondere Verbindung hatte. Zufällig lernt Jane die neue Besitzerin kennen, die sie um Hilfe bei der Erforschung der Geschichte des Hauses bittet, was dazu führt, dass Jane sich auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen muss.

Die behandelten Themen des Buches sind sehr vielseitig und reichen von Freundschaft, Ehe, Frauen in der Wissenschaft zu Geistern und Hellseherei, generationalem Trauma, Alkoholmissbrauch und der Geschichte der indigenen Bewohnern Amerikas. Man merkt beim lesen, wie viel Zeit und Mühe in die Recherche insbesondere der Geschichte indigener Völker und Leben geflossen ist. Es liest sich dadurch stellenweise recht sachlich und nüchtern, wie in einem anthropologischen Sachbuch. Die Autorin schreibt aus der Perspektive mehrerer Frauen, wobei Jane den größten Anteil an der Geschichte hat. Besonders gelungen ist die vielseitige Darstellung der weiblichen Charaktere, ihre (unsichtbaren) Kämpfe, ihre individuellen Schicksale und die gegenseitige Unterstützung, die das Buch lesenswert machen. Dieser Aspekt hat mir bereits in „Aller Anfang“ gut gefallen.
Auch die Darstellung von Janes Alkoholsucht fand ich ziemlich realistisch, ihre Rechtfertigungen vor sich selbst und anderen, das verstecken und vermeiden, das schönreden. Man kann sich gut vorstellen, wie der Prozess der Erkenntnis und Heilung eben nicht linear verläuft.
Für den Lesefluss etwas störend sind die langen Kapitel, das längste um die 60 Seiten. Gerade bei schwereren Themen oder historischem Kontext sind kürzere Abschnitte angenehmer.
Insgesamt hat es mir gut gefallen, aber herausragend war es leider nicht. Die Komplexität der Frauencharaktere gefällt mir bei J. Courtney Sullivan aber trotzdem so gut, dass ich bestimmt noch das ein oder andere Buch von ihr lesen werde.