Faszinierende Obsession
Dieses Ehepaar führt ein scheinbar perfektes Leben: zwei Kinder, das schönste Haus der Stadt, beruflich erfolgreich, fünfzehn gemeinsame Ehejahre. Und doch sucht die Frau jeden Tag nach Anzeichen, dass ...
Dieses Ehepaar führt ein scheinbar perfektes Leben: zwei Kinder, das schönste Haus der Stadt, beruflich erfolgreich, fünfzehn gemeinsame Ehejahre. Und doch sucht die Frau jeden Tag nach Anzeichen, dass ihr Mann sie nicht mehr liebt, denn wie kann sie sich sicher sein, dass er sie wirklich für immer lieben wird?
Der Aufbau der Geschichte ist absolut faszinierend, es entsteht ein Sog, der unweigerlich auf einen Abgrund zusteuert und dem man sich nicht entziehen kann. Maud Ventura charakterisiert die Ich-Erzählerin als unsichere, kontrollsüchtige und perfektionistische Ehefrau, die ihr Leben und ihre Gefühle auf intime Weise seziert, dennoch werden weder sie noch ihr Mann namentlich genannt. Der Stil ist schnörkellos und nüchtern, aber trotzdem von drängender Rastlosigkeit durchzogen, vielleicht hatte ich auch nur den Eindruck, weil die Protagonistin versucht, ihre emotionale Abhängigkeit zu rationalisieren.
Der Roman ist fast schon ein Thriller, so verschwindend sind die Grenzen hier zwischen Alltag und Obsession.
Ohne zu spoilern ist es schwierig, meine Faszination mit der Story genauer zu erläutern - mit dem Verlauf habe ich auf jeden Fall nicht gerechnet.
Der Bestseller- Status aus Frankreich ist absolut nachzuvollziehen, ich würde das Buch auch empfehlen.