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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2024

Faszinierende Obsession

Mein Mann
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Dieses Ehepaar führt ein scheinbar perfektes Leben: zwei Kinder, das schönste Haus der Stadt, beruflich erfolgreich, fünfzehn gemeinsame Ehejahre. Und doch sucht die Frau jeden Tag nach Anzeichen, dass ...

Dieses Ehepaar führt ein scheinbar perfektes Leben: zwei Kinder, das schönste Haus der Stadt, beruflich erfolgreich, fünfzehn gemeinsame Ehejahre. Und doch sucht die Frau jeden Tag nach Anzeichen, dass ihr Mann sie nicht mehr liebt, denn wie kann sie sich sicher sein, dass er sie wirklich für immer lieben wird?

Der Aufbau der Geschichte ist absolut faszinierend, es entsteht ein Sog, der unweigerlich auf einen Abgrund zusteuert und dem man sich nicht entziehen kann. Maud Ventura charakterisiert die Ich-Erzählerin als unsichere, kontrollsüchtige und perfektionistische Ehefrau, die ihr Leben und ihre Gefühle auf intime Weise seziert, dennoch werden weder sie noch ihr Mann namentlich genannt. Der Stil ist schnörkellos und nüchtern, aber trotzdem von drängender Rastlosigkeit durchzogen, vielleicht hatte ich auch nur den Eindruck, weil die Protagonistin versucht, ihre emotionale Abhängigkeit zu rationalisieren.
Der Roman ist fast schon ein Thriller, so verschwindend sind die Grenzen hier zwischen Alltag und Obsession.
Ohne zu spoilern ist es schwierig, meine Faszination mit der Story genauer zu erläutern - mit dem Verlauf habe ich auf jeden Fall nicht gerechnet.
Der Bestseller- Status aus Frankreich ist absolut nachzuvollziehen, ich würde das Buch auch empfehlen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2024

Eine unerreichbare Liebe, berührend erzählt

Das Schweigen meiner Freundin
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Als Kinder lernen sich Giulia und Christi kennen und lieben, doch als Mattia dazukommt, ist Christi verliebt. Es entwickelt sich ein jahrelanges hin und her, mit verletzten Gefühlen, Lügen, Enttäuschungen ...

Als Kinder lernen sich Giulia und Christi kennen und lieben, doch als Mattia dazukommt, ist Christi verliebt. Es entwickelt sich ein jahrelanges hin und her, mit verletzten Gefühlen, Lügen, Enttäuschungen aber auch gegenseitige Unterstützung und glücklichen Zeiten.

Durch den gefühlvollen und irgendwie auch poetischen Stil von Giulia Baldelli taucht man tief ein in die Gefühlswelt der Protagonistin. Es gelingt ihr auf fesselnde Weise, die jahrelange Verbundenheit der drei Hauptpersonen durch jede Lebensphase zu begleiten.
Schwierig finde ich die Darstellung der Beziehung von Giulia und Christi, denn diese wird irgendwie romantisiert. Während sich Giulias Leben und Gedanken immer um Christi drehen, möchte diese vor allem Bestätigung von ihr und nutzt aus, dass Giulia immer alles für sie tut. Da man nur den Blickwinkel von Giulia als Ich-Erzählerin hat, rechtfertigt sie ihr Handeln immer irgendwie durch die großen Gefühle, welche die beiden verbinden - die aber eigentlich nur von Giulia ausgehen und die man in Christi‘s Verhalten nicht erkennen kann.
Das bedeutet aber nicht, dass ich die Geschichte nicht gerne gelesen habe, ich wollte unbedingt wissen, wie sie ausgeht. Der Stil der Autorin hat dazu ebenso beigetragen, denn ihre berührende Erzählweise und ihr Auge für Details machen das Buch lesenswert. Ich würde es empfehlen, wenn man gerne literarische Werke über Freundschaft und Liebe liest und die verschlungenen Pfade des Lebens.

Veröffentlicht am 15.09.2024

Vielschichtige Frauenleben

Die Frauen von Maine
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Um ihren persönlichen Problemen in ihrer Ehe und ihrem Job zu entkommen, flüchtet Jane in das Dorf ihrer Kindheit. Dort in Maine steht auf den Klippen ein Haus, zu dem sie immer eine besondere Verbindung ...

Um ihren persönlichen Problemen in ihrer Ehe und ihrem Job zu entkommen, flüchtet Jane in das Dorf ihrer Kindheit. Dort in Maine steht auf den Klippen ein Haus, zu dem sie immer eine besondere Verbindung hatte. Zufällig lernt Jane die neue Besitzerin kennen, die sie um Hilfe bei der Erforschung der Geschichte des Hauses bittet, was dazu führt, dass Jane sich auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen muss.

Die behandelten Themen des Buches sind sehr vielseitig und reichen von Freundschaft, Ehe, Frauen in der Wissenschaft zu Geistern und Hellseherei, generationalem Trauma, Alkoholmissbrauch und der Geschichte der indigenen Bewohnern Amerikas. Man merkt beim lesen, wie viel Zeit und Mühe in die Recherche insbesondere der Geschichte indigener Völker und Leben geflossen ist. Es liest sich dadurch stellenweise recht sachlich und nüchtern, wie in einem anthropologischen Sachbuch. Die Autorin schreibt aus der Perspektive mehrerer Frauen, wobei Jane den größten Anteil an der Geschichte hat. Besonders gelungen ist die vielseitige Darstellung der weiblichen Charaktere, ihre (unsichtbaren) Kämpfe, ihre individuellen Schicksale und die gegenseitige Unterstützung, die das Buch lesenswert machen. Dieser Aspekt hat mir bereits in „Aller Anfang“ gut gefallen.
Auch die Darstellung von Janes Alkoholsucht fand ich ziemlich realistisch, ihre Rechtfertigungen vor sich selbst und anderen, das verstecken und vermeiden, das schönreden. Man kann sich gut vorstellen, wie der Prozess der Erkenntnis und Heilung eben nicht linear verläuft.
Für den Lesefluss etwas störend sind die langen Kapitel, das längste um die 60 Seiten. Gerade bei schwereren Themen oder historischem Kontext sind kürzere Abschnitte angenehmer.
Insgesamt hat es mir gut gefallen, aber herausragend war es leider nicht. Die Komplexität der Frauencharaktere gefällt mir bei J. Courtney Sullivan aber trotzdem so gut, dass ich bestimmt noch das ein oder andere Buch von ihr lesen werde.

Veröffentlicht am 29.08.2024

Spannendes Finale der Trilogie

Nachtwasser
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Im Finale der Trilogie arbeiten Mina und Vincent wieder zusammen, um den Fall angehäufter Knochen aufzuklären. Die beiden müssen sich auch ihren eigenen Dämonen stellen, um den Fall zu lösen.

Wer die ...

Im Finale der Trilogie arbeiten Mina und Vincent wieder zusammen, um den Fall angehäufter Knochen aufzuklären. Die beiden müssen sich auch ihren eigenen Dämonen stellen, um den Fall zu lösen.

Wer die anderen Bücher von Camilla Läckberg kennt, wird auch in dieser Reihe ihren eingängigen und klaren Stil herauslesen. Der Fall hält immer neue Wendungen bereit, verfügt aber über einen klaren roten Faden. Die Charakterisierung von Mina als Protagonistin hat mir durch alle Bände hindurch gut gefallen, da ihre Figur zeigt, dass man als Mensch mehr ist als seine Probleme. Sie hat Zwangsgedanken und mental health issues und ist dennoch durch die Liebe zu ihrem Job brilliant, obwohl sie immer wieder zu kämpfen hat. Die Autoren haben es geschafft, ihre Figuren auf vielschichtige und differenzierte Weise darzustellen, nicht in schwarz-weiß.
Das Ende hat mir richtig gut gefallen, ohne Spoiler würde aber eine ausführliche Erklärung schwierig werden. Ich würde die Reihe jedem Krimifan empfehlen!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.08.2024

Sommerkrimi für den Urlaub

Blutrote Provence
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Albin und sein Mops Tyson sind wieder auf Spurensuche, dieses Mal wurden gleich drei Leichen gefunden. Gemeinsam mit der Polizistin Cat versuchen sie, den Fall zu lösen. Schon bald wird klar, dass auch ...

Albin und sein Mops Tyson sind wieder auf Spurensuche, dieses Mal wurden gleich drei Leichen gefunden. Gemeinsam mit der Polizistin Cat versuchen sie, den Fall zu lösen. Schon bald wird klar, dass auch Cat sich ihrer Vergangenheit stellen muss..
Nachdem im ersten Band der Reihe um den ehemaligen Commissaire Albin Leclerc die Nebenhandlungen ein ausuferndes Ausmaß an der Geschichte eingenommen haben, ist es in diesem Band zum Glück mehr auf den Punkt gebracht. Dennoch nehmen auch hier die Details zur Natur, dem Essen und den lokalen Gegebenheiten einen großen Anteil ein, was natürlich auch den Charme dieser Art von Sommer-Lokalkolorit-Krimis ausmacht. Ein gutes Buch für den Frankreich-Urlaub, ich bin gespannt, wie sich die Reihe weiterentwickelt.