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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

[rezension] - Papa von Sven Hüsken

Papa
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Inhalt: Thomas Ried ist wegen Mordes verurteilt und sitzt in der Psychiatrie ein. Aus dieser kann er zur Beunruhigung seiner Frau Michelle und deren Tochter Lilly entkommen. Kurz nach seiner Flucht werden ...

Inhalt: Thomas Ried ist wegen Mordes verurteilt und sitzt in der Psychiatrie ein. Aus dieser kann er zur Beunruhigung seiner Frau Michelle und deren Tochter Lilly entkommen. Kurz nach seiner Flucht werden Mordopfer gefunden - auf künstlerische Weise drapiert. Ried wird verdächtigt, diese Morde begangen zu haben. Als plötzlich Lilly verschwindet, deren leiblicher Vater Maik Polizist ist, und sich die Zufälle häufen, wird klar, dass auch Michelle in Rieds perfides Spiel verwickelt ist.

Cover: Auf dem Cover sieht man ein eingeschlagenes oder eingeschossenes Fenster. In großen schwarzen Lettern ist Papa geschrieben. Es ist dunkel gehalten, was super zur Stimmung des Buches passt.

Meinung: Wie ihr wisst, habe ich vor diesem Thriller "SchwarzWeiß" von Antonia Fenneck gelesen und war eher nicht begeistert. Der Klappentext klang ähnlich und ich dachte mir, dass es interessant wäre, ein ähnliches Buch zu lesen. Dennoch hat mich Papa absolut mehr begeistert! Es ist extrem psychopathisch und enthält Wendungen, die man absolut nicht erwarten würde.

Fazit: Die Situationen im Thriller sind gut beschrieben! Michelles Entscheidungen zwischen Mutterliebe und Gesetz lassen den Leser mitfiebern bis zum bitteren Ende. Teilweise fand ich es aber etwas zu krass und dann auch unrealistisch. Daher vergebe ich 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

[rezension] - Zusammen ist man weniger allein von Anna Gavalda

Zusammen ist man weniger allein
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Ich denke, den Klappentext muss ich jetzt nicht noch einmal erwähnen, oben auf der Buchseite steht er ja.
Zusammen ist man weniger allein. Klingt erstmal ziemlich wahr. Doch was heißt eigentlich zusammen ...

Ich denke, den Klappentext muss ich jetzt nicht noch einmal erwähnen, oben auf der Buchseite steht er ja.
Zusammen ist man weniger allein. Klingt erstmal ziemlich wahr. Doch was heißt eigentlich zusammen sein? Die vier Protagonisten des Romans leben mitten in der Weltstadt Paris und doch sind sie einsam und auf sich allein gestellt. Niemand interessiert sich für ihr Leben, bis sie sich kennenlernen. Gemeinsam stehen sie Ängste durch, erleben Lustiges aber auch Trauriges. In der Wohngemeinschaft ist nichts wie es vorher war - trostlos und einsam.
Anna Gavalda versteht es, mit ihrem Buch wunderbar zu unterhalten. Die Realität von Freundschaft wird mit viel Wortwitz aber auch hohem Sprachniveau erzählt.

Alles in allem finde ich das Buch sehr gelungen und es bereitet mit Sicherheit wunderbare Lesestunden!

Veröffentlicht am 15.09.2016

[rezension] - Die Einsamkeit der Primzahlen von Paolo Giordano

Die Einsamkeit der Primzahlen
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Ein einziger Tag kann das leben für immer verändern. Diese Erfahrung mussten sowohl Alice als auch Mattia ganz früh in ihrem Leben machen. Beide haben ganz verschiedene Schicksale und doch finden sie ...

Ein einziger Tag kann das leben für immer verändern. Diese Erfahrung mussten sowohl Alice als auch Mattia ganz früh in ihrem Leben machen. Beide haben ganz verschiedene Schicksale und doch finden sie sich gemeinsam in ihrer Einsamkeit wieder. Irgendwann lernen sie sich kennen und obwohl sie so unterschiedlich sind, verlieren sich beide über viele Jahre nie komplett aus den Augen.


Gleich auf den ersten Seiten des Romans erlebt man einen schweren Skiunfall und unheimliches Gefühlschaos der Protagonistin Alice. Ihr sturer Vater hatte sie in ein Skilager geschickt und wollte unbedingt, dass sie an Wettbewerben teilnimmt. Der Unfall lässt Alice nicht nur körperlich eingeschränkt zurück, sondern zerstört auch das ohnehin gestörte Verhältnis zu ihrem Vater. In der Schule wird sie gemobbt. Da sie all das nicht mehr aushält, entwickelt sie eine Magersucht.

Auch Mattia hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich. Seine Zwillingsschwester Michela ist geistig zurückgeblieben und er muss sich dadurch ständig um sie kümmern. Beide sind deswegen Außenseiter. Als sie schließlich zu einem Kindergeburtstag eingeladen werden, hat Mattia in einem Anflug von Leichtsinn die Idee, seine Schwester für die Zeit, die er feiern geht, allein im Park sitzen zu lassen. Danach taucht sie nie wieder auf.

Als sich die Wege von Alice und Mattia kreuzen, empfinden beide Gefühle, die sie so noch nie erlebt haben. Ein tiefes Vertrauen entsteht bei beiden und sie können nicht mehr ohneeinander, aber auch nicht richtig miteinander. Dieser Zustand erhält sich über viele Jahre und sie stehen zueinander wie Primzahlzwillinge. „Mattia hatte gelernt, dass es Paare von Primzahlen gab, zwischen denen immer eine gerade Zahl stand, die verhinderte, dass sie sich berührten. In Mattias Augen waren sie beide, Alice und er, genau dies: Primzahlen, allein und verloren, sich nahe, aber doch nicht nahe genug, um einander wirklich berühren zu können.“ (S. 156)


Das Buch ist meiner Meinung nach kein leichter Lesestoff für zwischendurch. Es hat mich tief bewegt und der Autor, Paolo Giordano, erreichte damit sein Romandebüt. Dass es das meistverkaufte Buch Italiens im Jahre 2008 ist und in 26 Länder verkauft wurde, spricht für sich. Die Protagonisten wachsen einem schnell ans Herz und man möchte immer mehr von den beiden erfahren. Dies gelingt durch den flüssigen Schreibstil recht gut und man kann verschiedene Etappen im Leben der beiden gut nachverfolgen. Das Ende kam für mich recht plötzlich. Es wirkt für mich ein wenig unabgeschlossen. Dadurch kann sich der Leser selbst noch einmal Gedanken dazu machen. Mir persönlich ging es so, dass mir dieser Roman tagelang nicht aus dem Kopf ging. Und eins habe ich bei diesem Buch gelernt: „Entscheidungen wurden innerhalb weniger Sekunden getroffen, und in der übrigen Zeit schlug man sich mit den Folgen herum.“ (S. 353)

Ein beeindruckendes und authentisches Werk wie dieses habe ich seit „Ein ganzes halbes Jahr“ nicht mehr gelesen. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

[rezension] - SchwarzWeiß von Antonia Fennek

Schwarzweiß
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Inhalt: Niklas Rösch sitzt wegen Mordes im Maßregelvollzug und wird Reginas Patient. Als er kurze Zeit später entkommen kann, kommt heraus, dass er nicht nur vieles über die Vergangenheit seiner Ärztin ...

Inhalt: Niklas Rösch sitzt wegen Mordes im Maßregelvollzug und wird Reginas Patient. Als er kurze Zeit später entkommen kann, kommt heraus, dass er nicht nur vieles über die Vergangenheit seiner Ärztin in Afrika weiß, sondern auch, dass sein Opfer nicht das erste war. Rösch beginnt, Menschen umzubringen, die der Ärztin nahe stehen... Bis er plötzlich ihre Tochter Annabell in den Händen hat.

Cover: Zum Cover kann ich gar nicht so viel sagen, ohne das ganze Buch zu spoilern. Man sieht zerknittertes Papier, welches für mich für die Vergangenheit beider Hauptpersonen steht. Die schwarze Tinte, die aussieht als wäre der Stift extrem brutal aufs Papier gedroschen worden, finde ich ebenfalls passend und den Titel "SchwarzWeiß" sowieso. Allerdings kann ich nicht verraten, wofür all diese Dinge stehen, denn ich möchte nicht den gesamten Thriller vorwegnehmen.

Meinung zu Schreibstil und Inhalt: Für die 362 Seiten habe ich zwei Tage benötigt, was eigentlich schon recht gut ist. Ich war aber auch im Urlaub, wie ich fairerweise dazu sagen muss. Der Thriller ist rasant, spannend und schnell. Man muss einfach weiterlesen. Die Charaktere sind wirklich toll und auch ein brutaler Serienkiller wird einem zwischenzeitlich sogar mal verständlich. Die Autorin hat wirklich toll recherchiert, was darin zum Ausdruck kommt, dass man wirklich auch gute Einblicke in die Krankheit von Rösch bekommt. Auch die Vergangenheit wird erst zum Ende aufgelöst, und zwischendurch immer nur kurz angerissen. Man weiß bis zum Schluss nicht, was nun wirklich passiert ist. Leider ist mir aufgefallen, dass der Thriller eher ein kurzweiliges Vergnügen bietet und nicht lange im Gedächtnis bleibt, wie ich es bei "Passagier 23" definitiv erlebt habe.

Fazit: Ein guter Thriller, der durch detailgenaue Recherche auffällt. Ein Glossar für eventuell unverständliche psychologische Begriffe gibt es ganz hinten. Ist mir leider erst zum Schluss aufgefallen, aber fand ich nicht weiter schlimm - alles soweit verständlich. Leider fehlt mir aus irgendeinem Grund wirklich das gewisse Etwas. Ob es am Schreibstil der Autorin liegt oder daran, dass ich vorher Fitzek gelesen habe oder ob mir einfach einer der Charaktere unsympathisch war und ich es nicht so bewusst für voll genommen habe... Ich weiß es nicht. So schwer es mir fällt, ich gebe nur 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

[rezension] - Amokspiel von Sebastian Fitzek

Amokspiel
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Inhalt: Psychologin Ira Samin hat ihren Selbstmord geplant. Ihr fällt auf, dass etwas wichtiges fehlt und macht sich auf in den nahe gelegenen Supermarkt. Dann geht alles schnell - Eine Geiselnahme bei ...

Inhalt: Psychologin Ira Samin hat ihren Selbstmord geplant. Ihr fällt auf, dass etwas wichtiges fehlt und macht sich auf in den nahe gelegenen Supermarkt. Dann geht alles schnell - Eine Geiselnahme bei einem Radiosender, Iras Kollegen rufen sie hinzu, denn der Geiselnehmer möchte nur mit ihr reden... Stunde um Stunde wird er eine der Geiseln erschießen, wenn seine Bedingung nicht erfüllt wird - seine tote Verlobte finden und zu ihm bringen.

Cover: Auch dieses Buch habe ich als eBook gelesen und hatte das Cover daher nur in schwarz-weiß. Es passt gut zu den anderen Fitzek-Romanen des Knaur-Verlages und die dunklen Farben zielen exakt auf das ab, was das Buch verbirgt - viele Irrungen und viele Schicksale.

Meinung: Der Schreibstil des Autors gefiel mir bereits bei "Passagier 23", welches ich im Sommer gelesen habe, sehr gut. Sebastian Fitzek schafft es wieder, den Leser mitzureißen und gerade an dem Punkt, wo man denkt "Hach, jetzt weiß ich, was passiert ist" bitter zu enttäuschen. Denn es kommt immer anders, als man denkt....

Fazit: Der Thriller war toll, auch Psycho war gut umgesetzt. Irgendetwas hat mir dennoch ein wenig gefehlt. Das im Kopf bleiben vielleicht... Bei Passagier 23 könnte ich heute noch sagen, was passiert ist - bei Amokspiel werde ich das sicher bald vergessen. Dennoch ein spannender Psychothriller, der von mir 4 von 5 Sternen bekommt! :)
Die Leserunde der 12 Momente gemeinsam mit Jane hat übrigens wirklich viel Spaß gemacht. Ich freue mich auf nächsten Monat mit "Wintermädchen" von Laurie Halse Anderson. ♥