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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2024

Tolle Fortsetzung der Reihe

Agatha Raisin und der tödliche Biss
5

Agatha Raisin ist mal wieder verliebt – diesmal in den Gärtner George Marston. Doch sie ist nicht die einzige Frau, die ihn haben will, und George lässt nichts anbrennen …
Doch Agatha gibt nicht auf und ...

Agatha Raisin ist mal wieder verliebt – diesmal in den Gärtner George Marston. Doch sie ist nicht die einzige Frau, die ihn haben will, und George lässt nichts anbrennen …
Doch Agatha gibt nicht auf und wittert ihre Chance, als ein Wohltätigkeitsball veranstaltet wird. Ihr wurde ein Tanz versprochen. Aber George taucht nicht auf. Und da Agatha diesen Mann nun mal unbedingt haben will, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Sie muss nicht lange suchen, denn sie findet ihn schon bald tot im Komposthaufen, gebissen von einer Giftschlange. Agatha weiß: es war Mord! Und so beginnt sie zu ermitteln ...
Ich bin schon seit Anfang an Fan dieser Reihe, da ich noch keine vergleichbar gute cosy crime-Reihe gefunden habe. Die letzten Bände habe ich allerdings nicht gelesen, da ich irgendwann das Gefühl hatte, dass die Reihe etwas nachlässt. Womöglich brauchte ich auch einfach nur eine Pause ... jedenfalls bin ich mit diesem 23. Band wieder eingestiegen - und so begeistert, dass ich nun wieder große Lust auf diese Reihe habe und die verpassten Bände kaufen und nachlesen werde. Denn dieser Band war definitiv wieder ein Highlight!
Diese Reihe fühlt sich einfach jedes Mal aufs Neue wie Nachhausekommen an. Man ist sofort wieder drin, fühlt sich sofort wieder wohl, hat sofort wieder Freude an dieser Reihe.
Auch "Agatha Raisin und der tödliche Biss" ist gewohnt gut geschrieben, angenehm flüssig lesbar, kurzweilig, ohne eine einzige Länge. Nach wie vor besticht die Reihe auch durch die Atmosphäre, die Dialoge und den herrlichen Humor. Agatha weist die gewohnte Mischung aus schrullig, anstrengend und liebenswert auf. 
Der Fall ist gut aufgebaut, es gibt viele unerwartete und extrem spannende Wendungen, die kaum vorhersehbar waren, und die Auflösung ist ebenso verblüffend wie schlüssig. 
Ein paar kleine Logikfehler fielen mir diesmal auf, doch die sollen nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, da mich "Agatha Raisin und der tödliche Biss" ansonsten vollends überzeugte und mir ein paar tolle Lesestunden schenkte.
Eine klare Leseempfehlung für alle cosy crime-Liebhaber und sowieso für alle, die Agatha Raisin schon kennen und lieben!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 24.09.2024

Eine ganz besondere Begegnung

Tee auf Windsor Castle
0

Die junge Schottin Kate, die Schlösser und die Royals überhaupt nicht mag, lässt sich von einer Freundin dazu überreden, Windsor Castle zu besichtigen.
Während der Besichtigung muss Kate zur Toilette, ...

Die junge Schottin Kate, die Schlösser und die Royals überhaupt nicht mag, lässt sich von einer Freundin dazu überreden, Windsor Castle zu besichtigen.
Während der Besichtigung muss Kate zur Toilette, kommt der Gruppe abhanden, verirrt sich. Plötzlich stößt sie auf eine kleine Küche, in der eine alte Dame namens Betty sitzt, die ihr einen Tee anbietet. Für eine Rückfahrt ist es schon zu spät, Kate muss im Schloss bleiben; und so verbringen Kate und Betty einen Tag und eine Nacht zusammen, werden zu Freundinnen, die einander aus ihrem Leben erzählen, die Welt neu, durch die Augen der anderen, sehen, und auch darüber nachdenken, was im Leben wirklich wichtig ist ...
******
Tee auf Windsor Castle ist eines dieser Bücher, die nicht nur außen, sondern auch innen wunderschön sind.
Claire Parker schreibt gut, die Geschichte lässt sich stets angenehm flüssig lesen, ist auch schön bildhaft und atmosphärisch. Längen sucht man vergebens - es ist ein Buch, das man in einem Rutsch liest und genießt, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Die Idee der Autorin gefällt mir, und sie ist auch größtenteils gut umgesetzt. Mir gefiel auch sehr, dass dieses Büchlein voller schöner und wichtiger Botschaften und Weisheiten steckt.
Natürlich ist die Auflösung nicht allzu glaubwürdig und überzeugend, doch darum geht es hier vielleicht auch gar nicht.
Es ist einfach ein schönes Buch für zwischendurch. Es hätte gerne mehr Seiten umfassen können, denn ich hätte sehr gerne noch eine ganze Weile weitergelesen. Mir war die Geschichte mit knapp 160 Seiten etwas zu dünn.
Insgesamt hatte ich mir noch etwas mehr von "Tee auf Windsor Castle" erwartet, daher keine 5 Sterne - aber es ist definitiv ein Buch, das ich gerne gelesen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2024

Durchwachsen

Die Unmöglichkeit des Lebens
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Ich habe schon einige Bücher aus der Feder von Matt Haig gelesen. Vor Jahren schon konnten mich "Die Radleys" begeistern.
Die Werke, die darauf folgten, waren ganz anders, dennoch mochte ich sie, allen ...

Ich habe schon einige Bücher aus der Feder von Matt Haig gelesen. Vor Jahren schon konnten mich "Die Radleys" begeistern.
Die Werke, die darauf folgten, waren ganz anders, dennoch mochte ich sie, allen voran "Die Mitternachtsbibliothek".
Und so war ich sehr gespannt auf Matt Haigs neuestes Werk, "Die Unmöglichkeit des Lebens".
Es geht um Grace, eine pensionierte Mathematiklehrerin, die völlig unerwartet von einer Person, die mehr Fremde als Freundin war, ein altes Häuschen auf Ibiza erbt. Sie ist neugierig, fliegt spontan und ohne Plan und Rückflug hin. Sie will sich eigentlich nur das Häuschen ansehen und herausfinden, wie bzw. woran Christina starb - doch was sie auf Ibiza entdeckt und erlebt, ist unglaublich und veränderte Graces Leben komplett. Nichts ist mehr so, wie es einmal war ...
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Im Klappentext wird schon angekündigt, dass es um Magie, um Dinge, die wir nicht verstehen können, die unmöglich scheinen, um Wunder, Abenteuer und ähnliche Dinge geht.
Das gibt schon mal eine grobe Richtung vor, dennoch kann sich letztlich zwischen diesen Buchdeckeln ja alles und nichts befinden. Ich war also offen und gespannt.
Rückblickend bin ich immer noch etwas hin- und hergerissen, weiß nicht, wie ich diesen Roman nun finden soll. Stellenweise konnte diese Geschichte mich absolut in ihren Bann ziehen, fesseln, begeistern und überzeugen, stellenweise war aber leider auch das absolute Gegenteil der Fall, fand ich es too much, allzu unglaubwürdig, konstruiert, seltsam, wirr, befremdlich; stellenweise wies die Geschichte, vielleicht auch dadurch, für meinen Geschmack leider auch Längen auf. Stellenweise musste ich mich gar etwas zum Weiterlesen zwingen, weil der Autor mich verloren hatte, er leider nicht mehr meinen Geschmack traf.
Von Anfang bis Ende geliebt habe ich Matt Haigs Schreibstil und Sprache, die von unfassbarer Schönheit sind; all die Weisheiten; die Atmosphäre. Schon in dieser Hinsicht hat sich die Lektüre absolut gelohnt.
Man kann unglaublich viele wundervolle Zitate in diesem Buch finden.
Auch die Figuren, v.a. Grace, ihre Veränderung, Entwicklung, Wandlung, haben mir sehr gefallen. Auch die Figuren sind Matt Haig absolut gelungen.
Es geht in "Die Unmöglichkeit des Lebens" um so viele Dinge: Trauer, Leere, Freundschaft, Familie, um einen Kriminalfall, um Realität und Illusion, um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, um das Meer, um das Universum, darüber, welches Leben es außer uns noch dort gibt, um die Natur, Natur- und Umweltschutz, um Dankbarkeit und andere Gefühle, darum, glücklich zu sein, den Augenblick zu zelebrieren, die Schönheit des Alltäglichen, um Spiritualität, Wunder, Neuanfänge ... all das gefiel mir sehr.
Ganz zentral für diesen Roman sind auch fantastische, paranormale Phänomene und Elemente. Gibt es überhaupt Dinge, die unmöglich sind? Oder ist alles möglich? Können wir es nur nicht verstehen? Was, wenn wir unsere Sichtweise ändern?
Eigentlich bin ich sehr offen für sowas; dennoch gab es ein paar Stellen in diesem Buch, v.a. bei diesem Tauchgang und dann später wieder zum Ende hin, die mir einfach too much und zu abgedreht waren. Gerade diese Stellen haben mir die Lesefreude genommen und meine Begeisterung für diese Geschichte sehr gehemmt.
Der Inhalt entwickelte sich in eine ganz andere Richtung als gedacht. Ich hätte mit diesem Inhalt so eher nicht gerechnet, und meinen Geschmack traf die Richtung, in die die Geschichte sich entwickelte, leider nicht immer und nicht hundertprozentig. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen.
Für Leser, deren Geschmack auch diese Stellen treffen, die sich völlig drauf einlassen können, ist dieses Buch sicher ein Meisterwerk. Und auch ich finde es grundsätzlich großartig, jedoch leider aufgrund dieser genannten Stellen etwas durchwachsen.
Dennoch hat sich die Lektüre gelohnt - und es ist definitiv ein Werk, über das man noch lange nachdenkt, das noch lange nachhallt! Es ist ein aktuelle Geschichte mit wichtigen Botschaften.

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Veröffentlicht am 06.09.2024

Ein bezauberndes Buch!

Agency for Scandal
0

Nach dem Tod des Vaters muss die junge Isobel Stanhope alleine für ihre nun hoch verschuldete Familie sorgen. Sie tut dies auf ganz besondere Art und Weise: Sie arbeitet für das Finkennest, eine Detektei, ...

Nach dem Tod des Vaters muss die junge Isobel Stanhope alleine für ihre nun hoch verschuldete Familie sorgen. Sie tut dies auf ganz besondere Art und Weise: Sie arbeitet für das Finkennest, eine Detektei, in der es nur Detektivinnen gibt. Es ist eine Detektei von Frauen für Frauen, denn die Detektivinnen schützen die Londoner Frauen vor deren Männern. Allzu oft ist solcher Schutz notwendig.
Niemand weiß von Isobels Arbeit und der Tatsache, dass die Familie verschuldet ist, denn Isobel hat viele Geheimnisse. Ein weiteres von ihnen ist, dass sie unsterblich in einen Duke verliebt ist. Als es um einen Juwelendiebstahl geht, ist auch ihr Duke darin verwickelt, und dieser Duke, den sie immer aus der Ferne bewundert hat, ist ihr plötzlich ganz nah ...
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Ich liebe London, England, historische Romane und cosy crime. Daher sprachen mich Titel, Cover und Klappentext spontan sehr an, zumal das Buch auch für Fans von Jane Austen, Enola Holmes und Bridgerton beworben wurde.
In der Tat ist "Agency for Scandal" perfekt für alle, die Jane Austen, Enola Holmes und Bridgerton mögen. "Agency for Scandal" ist eine herrliche Mischung aus alledem. Ich bin absolut begeistert und freue mich schon sehr auf den zweiten Band, der im Frühjahr 2025 erscheint.
Ich habe aus der Feder dieser Autorin vor ein paar Jahren schon "Ein Himmel aus Gold" gelesen, und das gerne.
Im Laufe der Zeit hat sie sich aber deutlich gesteigert, und "Agency for Scandal" ist wirklich großartig.
Laura Wood schreibt wundervoll, die Geschichte ist sehr angenehm lesbar, herrlich atmosphärisch, spannend und humorvoll, Längen sucht man vergebens.
Es ist eine Mischung aus Liebes- und Detektivgeschichte, doch es geht auch um Familie, Freundschaft, die damalige Zeit und Gesellschaft, die Stellung der Frau in der damaligen Gesellschaft, es werden wichtige Botschaften vermittelt.
Im Mittelpunkt stehen intelligente und starke Frauen.
Es ist ein absolut bezauberndes Buch, perfekt für junge Leserinnen und damit für die Hauptzielgruppe - aber definitiv nicht nur für diese. Auch ich als Erwachsene habe "Agency for Scandal" unglaublich gerne gelesen und hatte keine Sekunde lang das Gefühl, dass das Buch zu sehr auf die Zielgruppe zugeschnitten ist, ich zu alt dafür bin - im Gegenteil. Dieses Buch schenkt wirklich Leserinnen jeden Alters wundervolle Lesestunden.
Definitiv ein Muss für alle, die Enola Holmes und Bridgerton lieben!

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Ein lesenswerter Roman über Stevensons frühe Jahre

Die Leuchttürme der Stevensons
3

Im Mittelpunkt des Romans "Die Leuchttürme der Stevensons" steht der Schriftsteller Robert Louis Stevenson, und es geht wiederum vor allem um seine frühen Jahre.
Kulisse ist das Schottland des 19. Jahrhunderts. ...

Im Mittelpunkt des Romans "Die Leuchttürme der Stevensons" steht der Schriftsteller Robert Louis Stevenson, und es geht wiederum vor allem um seine frühen Jahre.
Kulisse ist das Schottland des 19. Jahrhunderts. Stevenson träumt schon als Achtzehnjähriger davon, Schriftsteller zu werden, doch sein Vater besteht darauf, dass Louis studiert, in seine Fußstapfen und in die Firma der Familie (ein)tritt, Ingenieur wird und Leuchttürme baut.
Robert leidet nicht nur in dieser Hinsicht unter seinem Vater - doch nachdem Robert sich verliebt und sein Vater diese Verbindung als nicht standesgemäß empfindet, will er eiserner denn je seinen Plan für seinen Sohn durchsetzen und nimmt ihn mit zu einer Inspektionsreise zur schottischen See, zu den Leuchttürmen, die die Männer der Familie Stevenson gebaut haben.
Robert muss sich fragen und entscheiden: Ist er überhaupt für diesen Beruf geeignet? Und wenn er sich für die Schriftstellerei entscheidet, dann wird es wohl unwiderruflich zum Bruch mit seiner Familie kommen. Kann und will er diesen Preis wirklich zahlen? Wie will, ja, wie kann er überhaupt leben?
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Ich liebe historische Romane; "Die Leuchttürme der Stevensons" hatte mich gereizt, da ich mich zuvor noch nicht mit diesem Schriftsteller beschäftigt hatte. Ich wollte etwas über ihn und sein Leben erfahren, auch, um seine Werke künftig vielleicht mit anderen Augen betrachten zu können.
Es war mein erster Roman aus der Feder der Autorin; ich empfand ihn als etwas schwankend in der Qualität.
Sabine Weiss schreibt wirklich gut; allerdings empfand ich ihren Stil öfter mal als mehr oder weniger anstrengend zu lesen. Auch wies die Geschichte leider öfter Längen auf.
Positiv ist aber, dass diese Geschichte von Anfang bis Ende herrlich atmosphärisch ist; das habe ich wirklich geliebt! Für mich konnte "Die Leuchttürme der Stevensons" vor allem auch durch diese Atmosphäre punkten.
Ansonsten wurden die Erwartungen, die ich an dieses Buch hatte, voll erfüllt: es ist ein schöner historischer Roman, der einen an diese Orte versetzt, diese Zeit wieder lebendig werden lässt, und ich habe viel über den Menschen Robert Louis Stevenson, sein Leben, vor allem auch seine jungen Jahre, seine Umstände, seinen Weg zur Schriftstellerei, aber auch über seine Familie sowie über Leuchttürme und ihren Bau und das Schottland der damaligen Zeit erfahren.
Auch das Nachwort der Autorin ist lesenswert; man erfährt bspw., was Fakt und was Fiktion ist. Generell lässt sich aber sagen, dass die Autorin wirklich gut recherchiert hat. Sie konnte für meinen Geschmack ein sehr detailliertes, gutes und stimmiges Bild dieses Menschen und Schriftstellers und seines Lebens zeichnen.
Trotz der Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen und würde es allen, die historische Romane lieben und/oder mehr über diesen Schriftsteller und vor allem auch seine jungen Jahre erfahren wollen, empfehlen.

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