Schönheit und Trost in jeder Zeile…
Der Trost der SchönheitGabriele von Arnim reflektiert in „Der Trost der Schönheit“ über Vergangenes, das heutige Sein in einer Welt mit vielen Krisen und Herausforderungen, was uns erwartet und dies alles vor dem Hintergrund ...
Gabriele von Arnim reflektiert in „Der Trost der Schönheit“ über Vergangenes, das heutige Sein in einer Welt mit vielen Krisen und Herausforderungen, was uns erwartet und dies alles vor dem Hintergrund eines fortgeschrittenen Alters. Wieviel „Werden“ ist im Alter noch möglich oder ist es nur noch ein „Vergehen“? Dabei thematisiert sie auch das Aufwachsen in einer Generation, die mit dem tief verinnerlichten Glaubenssatz des „Nicht Fühlens“ der Nachkriegszeit erzogen wurde. Sich davon zu befreien ist nicht weniger als eine Lebensaufgabe, an der uns die Autorin ein bisschen teilhaben lässt.
Allein mit ihrer Sprache erzeugt sie immer wieder wunderschöne Bilder, wie den „vom Regen glänzend schimmernden länglichen Wunderteppich aus gelben, braunen, rötlichen und grünen Blättern“ oder wenn die „Phantasie zum Schmetterling wird, der zum Blütennektar fliegt“.
Das Buch ist keine stringente Erzählung und liefert auch weniger eindeutige Antworten. Es ist vielmehr eine Einladung an die Lesenden, der Autorin bei ihrer Reise in sich selbst, dem Erinnern und Entdecken, dem Zweifeln und Erhellen über Schmerz, Ängste, Fühlen, Verlust und Freude aber auch aktuelle Themen wie Krieg und Klimawandel zu folgen. Eine Einladung zum Nachdenken über das Leben, was wir erlebt haben und erwarten, was das Erlebte mit uns macht. So zum Beispiel, wie wundervoll beschrieben, die fehlende Unschuld mit der wir nach schweren Ereignissen, die das Leben abverlangt, von da an auf Neues blicken.
Aber auch und zuallererst eine Einladung zu entdecken, welche Kraft selbst die kleinsten Dinge haben uns mit ihrer Schönheit zu erfreuen und so Kraft ebenso wie Mut und ja, auch Trost, spenden oder wie von Arnim es ausdrückt „Schönheit sehen, empfinden, leben“.
Besonders macht das Buch, dass die Autorin immer wieder von einer abstrakten Ebene und philosophischen Gedanken, auf ihre eigene Gefühls- und Erfahrungswelt blickt und so für die Leserin das Geschriebene nicht nur nachvollziehbar sondern mit-erlebbar wird.
Sie (er)schafft damit genau das, was sie eigentlich (nur) beschreiben möchte - der Trost der Schönheit, er liegt auch in den Stunden mit diesem Buch und seinen Zeilen.