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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2018

Die Killercity kam leider zu kurz...

Killer City
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Wolfgang Hohlbein ist wahrlich eine Koryphäe in der Welt der Autoren und schon lange steht es auf meiner To-Read-List, ein Buch von ihm zu lesen. Umso gespannter war ich auf sein Werk Killer City, das ...

Wolfgang Hohlbein ist wahrlich eine Koryphäe in der Welt der Autoren und schon lange steht es auf meiner To-Read-List, ein Buch von ihm zu lesen. Umso gespannter war ich auf sein Werk Killer City, das ich bereits vorab lesen durfte.



Doch um was geht es in diesem Thriller? Wir begegnen Thornhill, einem Killer, der durch ganz Amerika zieht. Im Jahr 1893 landet er in Chicago, in der kurze Zeit vorher die Weltausstellung eröffnet hat und unzählige Besucher anlockt. Hier bieten sich ihm unzählige Möglichkeiten, seiner Lust zu Töten freien Lauf zu lassen und zig Opfer pflastern seinen Weg...



Mein Eindruck vom Buch:
Die ersten Seiten haben mich sofort gefesselt! Ich fand es wunderbar, in eine vergangene Zeit zurück versetzt zu werden, und genoss es sehr, als ich las, dass Thornhill eine Melone trägt, und Velos und Trambahnen mit Zugpferden unterwegs sind. Der Leser lernt Thornhill als kaltblütigen Mörder kennen und ich habe mich schnell gefragt, wie es soweit kam, dass er so unglaublich gefühllos erscheint. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als ich nach ein paar Kapiteln in die Vergangenheit Thornhills katapultiert wurde und auch das weitere Buch ist so aufgebaut, dass man immer wieder zwischen der Gegenwart und Thornhills Vergangenheit hin und her springt. Doch leider dauerte es nicht lange, bis mich die Vergangenheit weit mehr interessiert hat als die Gegenwart. Thornhills Zeit in Chicago erschien mir ohne wirklichen Faden, es war oft nicht erkennbar, welches Ziel er eigentlich verfolgt und mir fehlte die Handlung im Jahr 1893. Ich muss zugeben, dass ich es während den "Jetzt-Zeit-Kapiteln" kaum erwarten konnte, endlich wieder in die Vergangenheit des Mörders einzutauchen. Mehr noch: Manche Kapitel in der Gegenwart fand ich völlig überflüssig. Dies änderte sich erst, als es schon in Richtung Ende ging, endlich war auch das Jahr 1893 spannend und der Schluß war ein absolut gelungener Showdown. Was mir sehr gut gefallen hat, war die übersinnliche Komponente des Buches! Diese wurde meiner Meinung perfekt in die Story eingeflochten und hat mich bei der Stange gehalten, als sich die Kapitel etwa zur Mitte des Buches desöfteren in die Länge zogen. Der Schreibstil von Wolfgang Hohlbein ist flüssig und lässt einen durch die Seiten fliegen, aber nichts anderes habe ich erwartet.



Fazit:
Die Grundidee des Buches finde ich nach wie vor genial und die ersten Kapitel haben mich begeistert. Nur leider hielt diese Euphorie nicht lange an und die Kapitel der Gegenwart kamen mir desöfteren überflüssig vor. Ich habe mich manches mal gefragt, ob ich irgendetwas Wichtiges überlesen habe, denn ich konnte lange keinen Sinn in der Gegenwart entdecken. Erst im letzten Viertel hat es Wolfgang Hohlbein wieder geschafft, mich mit der Geschichte in den Bann zu ziehen. Wegen der langen Durststrecke kann ich jedoch leider nur 3 von 5 Sternchen vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Action
  • Atmosphäre
  • Handlung
Veröffentlicht am 14.03.2018

Texte eingebettet in Tiefgründigkeit und Humor - einfach zauberhaft!

Frauen und Leidenschaften
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Zum 75. Geburstag von Elke Heidenreich wurde ein dieses wundervolle Hörbuch herausgegeben, das fünf Texte beinhaltet, die in Büchern veröffentlicht, aber noch nie vertont wurden. Die Inhaltsangabe ist ...

Zum 75. Geburstag von Elke Heidenreich wurde ein dieses wundervolle Hörbuch herausgegeben, das fünf Texte beinhaltet, die in Büchern veröffentlicht, aber noch nie vertont wurden. Die Inhaltsangabe ist simpel: Es geht um die großen Leidenschaften im Leben einer Frau: um die Liebe zum Lesen, zum Schreiben, zum Meer, aber auch zu Rosen und zum Hund. Ich habe mich sehr auf dieses Hörbuch gefreut und war sehr
gespannt!


Mein Eindruck vom Hörbuch:
In diesem Werk wurden bezaubernde Texte zusammen gefasst, die mich sehr nachdenklich stimmten. Die Worte sind tiefgründig und nach ein paar Minuten habe ich immer wieder Pause gemacht, um das Gehörte wirklich richtig wirken zu lassen. Unglaublich schön, wie Heike Heidenreich die Liebe zu den Büchern, aber auch zur Natur und zu Tieren beschreibt. Aber der Hörer wird nicht nur mit Tiefgründigem konfrontiert, nein, auch ein trockener Humor kommt in den Texten nicht zu kurz und ich musste nicht nur einmal laut auflachen!


Fazit:
Dieses Hörbuch ist eine Hommage an die Frau und es fesselt augenblicklich! Die einzige Kritik, die ich anbringen könnte, ist, dass dieses Werk viiiiiiiiiiieeeeel zu kurz ist!  Ich hätte gern noch länger der Autorin gelauscht und bin mir sicher, dass ich es bald erneut hören werde und kann es nur wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Ein Psychothriller wie er sein soll!

Dear Amy
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Nachdem dieser Psychothriller so gehypt wurde, habe ich beschlossen, dass ich unbedingt testen muss, ob auch mich das Werk von Helen Callaghan so gefangen nimmt. Nachdem mein Lesevorrat an Printbüchern ...

Nachdem dieser Psychothriller so gehypt wurde, habe ich beschlossen, dass ich unbedingt testen muss, ob auch mich das Werk von Helen Callaghan so gefangen nimmt. Nachdem mein Lesevorrat an Printbüchern noch enorm hoch ist, beschloß ich, mir das Hörbuch zu besorgen und so war ich sehr gespannt darauf!


Doch um was geht es in „Dear Amy“? Die Lehrerin Margot Lewis findet es beängstigend, dass die Medien kaum noch über die 15-jährige Katie Brown berichtet, die vor ein paar Wochen spurlos verschwunden ist. Sie ist überzeugt, dass Katie entführt wurde, auch wenn die Polizei und anscheinend auch die Medien davon ausgehen, die Jugendliche wäre ausgerissen. Margot, die nebenbei eine Kolumne namens „Dear Amy“ bei einer Zeitung führt, enthält plötzlich einen mysteriösen Brief: Ein Mädchen, das vor 17 Jahren spurlos verschwand, fleht Margot um Hilfe an. Margot ist überzeugt davon, dass der Brief echt ist. Ein Graphologe bestätigt die Echtheit des Briefes, aber auch etwas unglaubliches: Der Brief ist neu! Doch wie kann das sein? Margot beginnt, in der Vergangenheit der Briefeschreiberin zu graben und enthüllt Unfassbares!


Mein Eindruck vom Buch:
Ich habe mich sehr gefreut, dass dieses Buch von Christiane Marx vertont wurde! Von ihr habe ich bereits ein Hörbuch gehört und dadurch war mir ihre Stimme sofort vertraut. Die Kapitel, die von Margot handeln, befinden sich in der Ich-Form, während die Sichtweisen von weiteren Protagonisten in der dritten Person erzählt werden. Das fand ich sehr gelungen, denn durch diese unterschiedlichen Perspektiven habe ich sofort einen besonderen Draht zu Margot aufgebaut. Helen Callaghan hat die Hauptfigur unglaublich detaillreich gezeichnet und Christiane Marx konnte ihre verschiedenen Gefühlsebenen perfekt synchronisieren. Ich habe Margot sofort ins Herz geschlossen und die Geschichte nahm von den ersten Sekunden an rasant an Fahrt auf! Die anderen Charaktere wurden ebenfalls authentisch gezeichnet, wenn ich nicht mit derselben Tiefe, dies tat aber dem Thrill absolut keinen Abbruch. Mir stockte nicht nur einmal vor Spannung der Atem und ich konnte kaum erwarten zu erfahren, wie es mit Margot weitergeht und welche Rolle ihre Vergangenheit in der aktuellen Entführung (?) von Katie spielt! Sehr gut umgesetzt fand ich auch, wie immer mehr Licht ins Dunkel gebracht wurde… der Leser/Hörer erfährt häppchenweise immer mehr Details, dennoch hätte ich niemals mit diesem Schluß gerechnet! Mir fiel es am Ende richtig schwer, Abschied von der Geschichte zu nehmen und sie hallt immer noch nach, denn es ist einfach unbegreifbar, wie komplex doch die menschliche Psyche sein kann…


Fazit:
Ich bin begeistert! Dieser Psychothriller hat alles, was er haben muss und für mich ist die Synchronisierung mit Christiane Marx einfach perfekt! Ich kann dieses Werk jeden Thrillerfan wärmstens ans Herz legen und hoffe, dass Helen Callaghan uns bald wieder ein derartiges Lese-/Hörvergnügen beschert! Volle Punktezahl!

Veröffentlicht am 07.03.2018

Ein unglaublich facettenreiches und spannendes Hörvergnügen

Die Eishexe (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)
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Nachdem mein Print-SUB schon unter der Höhe halb zusammen bricht, habe ich beschlossen, dass mich dieser Kriminalroman während meiner Autofahrten als Hörbuch begleitet. Den Klappentext fand ich mega spannend: ...

Nachdem mein Print-SUB schon unter der Höhe halb zusammen bricht, habe ich beschlossen, dass mich dieser Kriminalroman während meiner Autofahrten als Hörbuch begleitet. Den Klappentext fand ich mega spannend: Die kleine Linnea wird vermisst und es dauert gar nicht lange, da wird sie tot aufgefunden. Dreißig Jahre zuvor wird ebenfalls ein kleines Mädchen ermordet, dass wie Linnea auf dem gleichen Hof lebte. Damals haben sich zwei Teenager-Mädchen zu der Tat bekannt, jedoch kurze Zeit später alles widerrufen. Hauptkommissar Patrik Hedström versucht mit seiner Frau Erica Falck, die gerade ein Buch über den damaligen Mord schreibt, endlich Klarheit zu schaffen. Hat der Mord an Linnea etwas mit dem Fall zu tun, der mittlerweile schon so lange zurück liegt? In dem idyllischen Örtchen Fjällbacka scheint sich die Geschichte zu wiederholen…


Mein Eindruck vom Hörbuch:

Schon die ersten Minuten haben mich komplett gefesselt! Es ist anfangs nicht so ganz leicht, der Geschichte zu folgen, denn der Hörer wird gleich mit einigen Namen konfrontiert und ich musste mich sehr konzentrieren, um die Verbindungen zwischen den Protagonisten nicht falsch zuzuordnen. Anders wie in der Printversion kann man ja nicht einfach mal kurz zurück blättern. Jedenfalls wurde mir schnell klar, dass dieses Hörbuch nichts für zwischendurch ist, denn dafür ist es zu komplex und die vielen verschiedenen Konstellationen verlangen höchste Aufmerksamkeit. Dennoch, oder gerade deshalb konnte ich mich kaum von der Geschichte losreißen! Es ist unglaublich, wieviel brandheiße Themen neben dem Mordfall in diesem Werk auftauchen! Es wird die Flüchtlingsproblematik absolut authentisch dargestellt, ebenso werden uralte Familienkonflikte behandelt und auch, welch enormer Druck auf Heranwachsende ausgeübt wird. Diese vielen Handlungsstränge schmälern die Spannung aber keineswegs! Bei keiner einzigen Sekunde kam Langeweile auf und sämtliche Figuren wurden sehr detailliert gezeichnet. Ich finde es sehr gelungen, wie uns die Autorin in drei Zeitebenen entführt: Die Gegenwart mit dem Mord an Linnea, dann reist der Hörer immer wieder dreißig Jahre zurück zum Fall Stella und last but not least wird man ins Schweden im Jahr 1672 katapultiert und man begleitet Elin und ihre kleine Tochter, die nach dem Tod ihres Mannes von Elins Schwester Britta aufgenommen wird. Dort empfängt sie aber keine Geschwisterliebe, nein, Elin muss als Magd ihr Dasein fristen. Doch hat das Leben von Elin mit der Gegenwart zu tun? Das wird nur derjenige erfahren, der dieses Buch hört oder liest. Überrascht war ich, als ich nach Beenden des Buches erfuhr, dass es sich bei „Die Eishexe“ bereits um den 10. Band einer Reihe handelt! Meiner Meinung nach steht dieser Krimi aber als vollkommen eigenständig und man muss die vorherigen Bände nicht gelesen haben. Dies werde ich aber dennoch so bald wie möglich nachholen. Die Sprecherin Maria Hartmann kannte ich bisher nicht, aber ihre Stimme passt meiner Meinung nach vollkommen in die Atmosphäre dieses Buches.


Fazit:

Auch, wenn es manchmal nicht einfach ist, den vielen Handlungssträngen zu folgen: Für mich war dieses Hörbuch eines der Highlights im bisherigen Jahr und ich hatte sehr unterhaltsame und spannende 15 Stunden damit! Ich werde definitiv die vorherigen Bände auch noch hören und freue mich sehr darauf! Von mir gibt’s daher eine absolute Lese-/Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 06.03.2018

Tulpengold = Buchgold

Tulpengold
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„Tulpengold“ ist mein erstes Buch der Autorin Eva Völler, die sich erstmal als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen verdiente, bis sie sich gottseidank (!!!) ganz dem Schriftstellertum widmete. Nachdem ...

„Tulpengold“ ist mein erstes Buch der Autorin Eva Völler, die sich erstmal als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen verdiente, bis sie sich gottseidank (!!!) ganz dem Schriftstellertum widmete. Nachdem schon ein paar ihrer Bücher auf meiner Wunschliste stehen, war ich sehr gespannt auf dieses Werk, das ich im Rahmen einer Leserunde lesen durfte!


Doch um was geht es in diesem Buch?
Der Leser wird nach Amsterdam katapultiert, das sich gerade im Jahr 1636 befindet. Pieter, dessen Vater vor kurzem gestorben ist, begibt sich in die Lehre des berühmten Malers Rembrandt van Rijn. Doch Pieter ist nicht wie alle anderen Lehrlinge: Er hat eine ganz besondere Denkweise und höhere Mathematik ist sein großes Steckenpferd. Dadurch wird ihm auch schnell klar, dass der Tulpenhandel gewissen Gesetzmäßigkeiten unterliegt. Zudem hat er ein unglaubliches Talent im Malen. Doch damit macht er sich nicht nur Freunde und als dann noch mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden werden, wird sein Meister verdächtigt. Denn die Opfer waren zuvor Modelle für Rembrandt. Pieter will diese mysteriösen Morde unbedingt aufklären. Doch wird ihm das gelingen?


Mein Eindruck vom Buch:
Schon die Leseprobe hat mich total begeistert und dieses Buch hat mich von der ersten Seite an total in den Bann gezogen. Der Leser lernt Pieter kennen, ein wahrer Sonderling und es fiel mir enorm leicht, ihn sofort ins Herz zu schließen. Er ist von Eva Völler enorm facettenreich gezeichnet und ein unglaublich interessanter Charakter. Bei seinen Gedankengängen musste ich oft schmunzeln und es hat richtig Spaß gemacht, sein Leben bei Rembrandt zu verfolgen und daran teilzuhaben. Aber auch die anderen Protagonisten wurde detailreich Leben eingehaucht. Da hätten wir natürlich Pieters Meister Rembrandt und dessen Frau Saskia, die Bediensteten Anneke und Geertruyd, die Lehrlinge Laurens und Cornelis und nicht zu vergessen natürlich auch Mareikje, die Wirtin ein Gaststätte. Wer gerne spekuliert, ist hier genau richtig, denn Eva Völler versteht es einfach brillant, den Leser in die Irre zu führen und unvorhersehbare Ereignisse lassen einen immer wieder in andere, ganz neue Richtungen denken. Ich weiß nicht, wie oft ich meinen Hauptverdächtigen „ausgewechselt“ habe und doch hat mich der Schluß überrascht! Faszinierend an diesem Buch ist darüber hinaus, dass enorm viele historische Begebenheiten eingeflochten wurden, Hut ab vor dieser grandiosen Recherche! Jeden Freund der Geschichte wird „Tulpengold“ begeistern und es ist unglaublich, wieviel man durch die Feder Eva Völlers lernen kann! Ich denke jeder, der meine Rezension liest, merkt, wie begeistert ich bin und wenn ich das nächste Mal in Amsterdam bin, werde ich durch diesen Roman die Stadt komplett anders sehen.


Fazit:
Warum habe ich nicht schon viel viel viiiiiiiieeeel früher ein Buch von Eva Völler gelesen? Nach diesem Werk ist mir das vollkommen schleierhaft! Tulpengold wurde für mich ein ganz besonderes Buch, definitiv eines meiner Highlights in den letzten Jahren. Und dabei lese ich nicht gerade wenig. Hier ist alles vereint, was ein Bestseller braucht: Liebevoll gezeichnete Protagonisten, ein spannender Kriminalfall und unglaublich gut recherchierte historische Ereignisse. Ich habe noch nie so viel durch einen Roman gelernt und würde mir sehr wünschen, dass wir irgendwann wieder von Pieter hören! Danke Eva Völler!

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