Maria Hartmann (Sprecher), Katrin Frey (Übersetzer)
Als die kleine Linnea Berg vermisst gemeldet wird, starten die Bewohner von Fjällbacka eine Suchaktion in den umliegenden Wäldern. Schon einmal wurde ein Mädchen dort getötet. Dreißig Jahre ist das nun her. Zwei Dreizehnjährige bekannten sich zur Tat – um wenig später ihr Geständnis zu widerrufen. Der Fall wurde nie geklärt. Im Ort herrscht Hysterie. Und plötzlich reden alle von der Eishexe. Dem bodenständigen Hauptkommissar Patrik Hedström widerstrebt es, dass eine Legende um ein misshandeltes Mädchen aus dem 17. Jahrhundert die Ermittlungen beeinflusst. Gemeinsam mit seiner Frau, der Schriftstellerin Erica Falck, versucht er, Licht in das Dickicht aus Geschichten und Gerüchten zu bringen.
Mir hat der aktuelle Thriller von Camilla Läckberg recht gut gefallen. Auf drei Zeitebenen, von 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart verwebt sie sie die Geschichten von Menschen und begangenem Unrecht geschickt ...
Mir hat der aktuelle Thriller von Camilla Läckberg recht gut gefallen. Auf drei Zeitebenen, von 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart verwebt sie sie die Geschichten von Menschen und begangenem Unrecht geschickt miteinander.
Alles beginnt in der Gegenwart mit dem Verschwinden der kleinen Linnea. Schnell sind in Fjällbacka zwei Frauen in Verdacht, die schon einmal vor Jahrzehnten ein Mädchen ermordet haben sollen. Die Geschichte entwickelt sich zwar anfangs recht langsam, allerdings zieht sie einen trotzdem schnell in den Sog der Ereignisse. Dazu kommt, dass Frau Läckberg sehr realitätsnah schreibt, die Flüchtlingskrise und der Umgang der Einwohner von Fjällbacka und Tannym spielt auch eine Rolle.
Maria Hartmanns Stimme war für mich zunächst unngewohnt sie klingt nach einer eher älteren Frau, allerdings ist ihr Vortrag keineswegs omahaft. Sie ist zwar keine Sprecherin die ihren Figuren je eine eigene Stimme gibt, akzentuiert aber trotzdem gut, so dass man beim Hören unangestrengt zwischen den Protagonisten differenzieren kann.
Alles in allem ein spannendes Stück Unterhaltung mit gesellschaftskritischen Anklängen. Empfehlenswert.
Nachdem mein Print-SUB schon unter der Höhe halb zusammen bricht, habe ich beschlossen, dass mich dieser Kriminalroman während meiner Autofahrten als Hörbuch begleitet. Den Klappentext fand ich mega spannend: ...
Nachdem mein Print-SUB schon unter der Höhe halb zusammen bricht, habe ich beschlossen, dass mich dieser Kriminalroman während meiner Autofahrten als Hörbuch begleitet. Den Klappentext fand ich mega spannend: Die kleine Linnea wird vermisst und es dauert gar nicht lange, da wird sie tot aufgefunden. Dreißig Jahre zuvor wird ebenfalls ein kleines Mädchen ermordet, dass wie Linnea auf dem gleichen Hof lebte. Damals haben sich zwei Teenager-Mädchen zu der Tat bekannt, jedoch kurze Zeit später alles widerrufen. Hauptkommissar Patrik Hedström versucht mit seiner Frau Erica Falck, die gerade ein Buch über den damaligen Mord schreibt, endlich Klarheit zu schaffen. Hat der Mord an Linnea etwas mit dem Fall zu tun, der mittlerweile schon so lange zurück liegt? In dem idyllischen Örtchen Fjällbacka scheint sich die Geschichte zu wiederholen…
Mein Eindruck vom Hörbuch:
Schon die ersten Minuten haben mich komplett gefesselt! Es ist anfangs nicht so ganz leicht, der Geschichte zu folgen, denn der Hörer wird gleich mit einigen Namen konfrontiert und ich musste mich sehr konzentrieren, um die Verbindungen zwischen den Protagonisten nicht falsch zuzuordnen. Anders wie in der Printversion kann man ja nicht einfach mal kurz zurück blättern. Jedenfalls wurde mir schnell klar, dass dieses Hörbuch nichts für zwischendurch ist, denn dafür ist es zu komplex und die vielen verschiedenen Konstellationen verlangen höchste Aufmerksamkeit. Dennoch, oder gerade deshalb konnte ich mich kaum von der Geschichte losreißen! Es ist unglaublich, wieviel brandheiße Themen neben dem Mordfall in diesem Werk auftauchen! Es wird die Flüchtlingsproblematik absolut authentisch dargestellt, ebenso werden uralte Familienkonflikte behandelt und auch, welch enormer Druck auf Heranwachsende ausgeübt wird. Diese vielen Handlungsstränge schmälern die Spannung aber keineswegs! Bei keiner einzigen Sekunde kam Langeweile auf und sämtliche Figuren wurden sehr detailliert gezeichnet. Ich finde es sehr gelungen, wie uns die Autorin in drei Zeitebenen entführt: Die Gegenwart mit dem Mord an Linnea, dann reist der Hörer immer wieder dreißig Jahre zurück zum Fall Stella und last but not least wird man ins Schweden im Jahr 1672 katapultiert und man begleitet Elin und ihre kleine Tochter, die nach dem Tod ihres Mannes von Elins Schwester Britta aufgenommen wird. Dort empfängt sie aber keine Geschwisterliebe, nein, Elin muss als Magd ihr Dasein fristen. Doch hat das Leben von Elin mit der Gegenwart zu tun? Das wird nur derjenige erfahren, der dieses Buch hört oder liest. Überrascht war ich, als ich nach Beenden des Buches erfuhr, dass es sich bei „Die Eishexe“ bereits um den 10. Band einer Reihe handelt! Meiner Meinung nach steht dieser Krimi aber als vollkommen eigenständig und man muss die vorherigen Bände nicht gelesen haben. Dies werde ich aber dennoch so bald wie möglich nachholen. Die Sprecherin Maria Hartmann kannte ich bisher nicht, aber ihre Stimme passt meiner Meinung nach vollkommen in die Atmosphäre dieses Buches.
Fazit:
Auch, wenn es manchmal nicht einfach ist, den vielen Handlungssträngen zu folgen: Für mich war dieses Hörbuch eines der Highlights im bisherigen Jahr und ich hatte sehr unterhaltsame und spannende 15 Stunden damit! Ich werde definitiv die vorherigen Bände auch noch hören und freue mich sehr darauf! Von mir gibt’s daher eine absolute Lese-/Hörempfehlung!
In diesem Buch werden, ganz wie in anderen Camilla-Läckberg-Krimis, mehrere Handlungsstränge geschickt verwoben.
Zunächst geht es um die kleine Nea, die verschwindet und tot aufgefunden wird. Sie ist ...
In diesem Buch werden, ganz wie in anderen Camilla-Läckberg-Krimis, mehrere Handlungsstränge geschickt verwoben.
Zunächst geht es um die kleine Nea, die verschwindet und tot aufgefunden wird. Sie ist vier Jahre alt und sofort weckt der Fall Erinnerungen an ein vierjähriges Mädchen, das vor vielen Jahre an genau der selben Stelle gefunden wurde. Damals wurden zwei junge Mädchen, Marie und Helen verhaftet und gestanden schließlich einen Mord. Zwar nahmen sie ihre Geständnisse zurück, doch sie gelten bei den meisten als Täterinnen.
Es ist natürlich unwahrscheinlich, dass die heute erwachsenen Frauen auch die kleine Nea getötet haben. Die Dorfbewohner konzentrieren ihre Verdächtigungen auf die Ausländer, die in der Nähe in einem Flüchtlingsheim wohnen. Die Verwendung des Begriffs „Hexenjagd“ liegt hier nahe.
In einem weiteren Erzählstrang wird der gleiche Ort beschrieben, allerdings im 17. Jahrhundert. Wir begleiten eine junge Magd, die es nicht leicht hat, auf ihrem Weg durch den Alltag. Auch zu dieser Zeit gibt es Hexenverfolgung und so schließt sich der Kreis, auch wenn das Ausmaß der Verbindungen erst am Ende klar wird.
Ein tolles Buch, sehr gut geschrieben und mit einer geschickt konstruierten Geschichte. Maria Hartmann liest es fesselnd und mitreißend. Ich wurde in die Geschichte hineingezogen, die so nah an der aktuellen Situation ist, dass man sie fast für wahr halten könnte.
In dem beschaulichen Küstenort Fjällbaka wird ein vierjähriges Mädchen vermisst und alle zur Verfügung stehenden Bewohner suchen nach ihr. Auch der syrische Flüchtling Karim, der die kleine Lianna tot ...
In dem beschaulichen Küstenort Fjällbaka wird ein vierjähriges Mädchen vermisst und alle zur Verfügung stehenden Bewohner suchen nach ihr. Auch der syrische Flüchtling Karim, der die kleine Lianna tot in einem ausgehöhlten Baumstamm findet. Vor allem deshalb steht er schon bald unter Verdacht, der gesuchte Mörder zu sein. Doch anstatt ihn zu verhaften, konzentrieren sich Hauptkommissar Patrik Hedström und sein Team auf einen alten Fall, der 30 Jahre zuvor die Gemüter erregte. Damals war von demselben Hof ein vierjähriges Mädchen verschwunden und zwei Jugendliche wurden angeklagt, sie ermordet zu haben. Aber nicht nur Patrik Hedström beschäftigt sich mit dem grausamen Mord. Auch seine Frau, die Schriftstellerin Erica Falck, interessiert sich für ihn. Schließlich schreibt sie an einem Kriminalroman, der von dem einstigen Verbrechen erzählt und tatsächlich findet sie bald eine erste Spur, die Licht in das verhängnisvolle Durcheinander bringen kann.
"Die Eishexe" ist der 10. Fall aus der Fjällbacka -Reihe, in der Camilla Läckberg alte Kriminalfälle aufleben lässt und sie geschickt mit neuen Verbrechen kombiniert. Gleich von Beginn an versteht sie es eine Atmosphäre zu schaffen, die den Leser in ein eher düsteres Schweden versetzt, wo er zum Zeugen unheilvoller Ereignisse wird. Dabei ist es nicht nur die Mystik, die um das alte Verbrechen rankt und eine aufkommende Bedrohung erahnen lässt, sondern auch der mit unsäglichem Leid einhergehende neue Fall, der kein glückliches Ende verspricht. Hinzu kommt mit Patrik Hedström und Erica Falk ein Ermittlerduo, das sich wunderbar ergänzt und eine Reihe an Nebenhandlungen, die in deutliche Worte verpackt, Kritik an gesellschaftlichen Zuständen üben. Aber auch ein Blick in private Belange wird gewährt, durch den der Hörer die Entwicklung der Hauptfiguren gut verfolgen kann. Ein vielschichtiger Aufbau, der viel Aufmerksamkeit verlangt, gleichzeitig aber eine Geschichte in sich birgt, die mit überraschenden Wendungen und interessanten Einzelschicksalen emotional zu fesseln versteht. Zwar gibt es auch einige Längen in dem aus mehreren Perspektiven heraus erzählten Geschehen, welche allerdings aufgrund der dramatischen Gesamtentwicklung schnell vergessen sind.
Fazit:
Von Maria Hartmann mit viel Einfühlungsvermögen gelesen, versteht es "Die Eishexe" ihre Hörer bereits nach einigen Minuten in ihren Bann zu ziehen und Bilder in ihren Kopf entstehen zu lassen, die ihn lange Zeit beschäftigen werden.
Die kleine Linnea ist verschwunden – ihre Eltern dachten beide, sie sei beim jeweils anderen. Fjällbacka sucht den Schuldigen und bald sind die Bewohner sicher, das war einer der Flüchtlinge! Dass vor ...
Die kleine Linnea ist verschwunden – ihre Eltern dachten beide, sie sei beim jeweils anderen. Fjällbacka sucht den Schuldigen und bald sind die Bewohner sicher, das war einer der Flüchtlinge! Dass vor 30 Jahren schon einmal ein Kind spurlos verschwunden ist, das auf genau diesem Hof lebte, interessiert schon fast keinen mehr. Damals wurden zwei Mädchen verdächtigt, die zunächst sogar geständig waren. Nur Patrick Hedström und seine Frau Erika Falck, die schon lange an einer Recherche zum Fall vor 30 Jahren arbeitet, ahnen, dass eine alte Legende aus dem 17. Jahrhundert ein wichtiges Detail dieser Sache ist …
Die drei Erzählebenen heute – vor 30 Jahren – 17. Jahrhundert laufen parallel nebeneinander. Noch dazu gibt es in der Gegenwart noch mehrere Stränge. Das ist üblich, gefällt mir aber immer weniger, je öfter ich es lese. Dass noch das brisante Thema der Flüchtlingssituation dazukommt, wird der Leser/Hörer hier arg gefordert. Zudem bringt diese Form der Erzählung mit sich, dass es extrem viele Personen und damit Namen gibt. Ein entspannter Genuss ist hier fast nicht möglich. Dadurch wirkt dieses (Hör-)Buch recht überfrachtet und bekommt Längen. Da ich mich auch mit den bisher von dieser Autorin gelesenen Büchern nicht so wirklich anfreunden konnte, wollte ich es diesmal mit der gehörten Version versuchen. Damit hatte ich bisher bei anderen (skandinavischen) Autoren schon gute Erfahrungen gemacht. Manche Bücher hören sich besser als sie sich lesen lassen. Doch leider hat dieser Versuch hier nicht wirklich gefruchtet.
Trotz der sehr guten Arbeit der Sprecherin (Maria Hartmann) musste ich mich schon nach einem Viertel des Hörbuches zum Weiterhören zwingen.
Auch wenn ich zumindest stellenweise erkenne, dass die Autorin wirklich ihr Handwerk versteht, reicht das nicht, um mehr als drei Sterne zu geben, denn zu viele Längen und zu viele unglaubwürdige Zufälle und Konstruktionen verderben mir die Freude daran extrem. Camilla Läckberg hat für meinen Geschmack einfach zu viele „kleine“ Themen in die Story mit reinpacken wollen. Im wahren Leben mag das so laufen, doch in einem Buch ist das schlicht eine Überfrachtung und schlägt schnell ins Negative um. Leider hat mich also auch dieser Band nicht zu einem Fan werden lassen und ich werde die Versuche nun endgültig aufgeben.