Leider viel zu wenig Magie in einer Akademie für magisch Begabte
Mitnal„Eine alte Magie. Sie will nichts Gutes. Sie will die Dunkelheit. Ein ungewöhnlich starkes Erdbeben erschüttert die Akademie de Bacabs für magisch begabte Jugendliche. Als die Natur weiterhin verrücktspielt ...
„Eine alte Magie. Sie will nichts Gutes. Sie will die Dunkelheit. Ein ungewöhnlich starkes Erdbeben erschüttert die Akademie de Bacabs für magisch begabte Jugendliche. Als die Natur weiterhin verrücktspielt und sich einige Mitschüler verändern, ist Karicia die Einzige, die mehr hinter den Geschehnissen vermutet und zu recherchieren beginnt. Sie gesteht ihrer Cousine, dass sie Stimmen hört, die sie vor etwas warnen. Doch vor was? Gemeinsam kommen sie dem uralten Geheimnis näher, das im Dschungel Mexikos lauert und werden selbst immer tiefer in die dunkle Magie hineingezogen.“
… so die Inhaltsbeschreibung von „Mitnal“, dem Debüt der Autorin Jessica van Houven. Als ich diesen Text las, war für mich klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss! Und der Start hat mich absolut begeistert! Die einzelnen Kapitel sind so aufgeteilt, dass man einige Schüler immer wieder in ihrem Denken und ihrem Handeln begleitet. Dadurch waren es anfangs sehr viele Namen und ich brauchte eine Weile, um mir alle Charaktere zu merken. Ebenso musste ich mir die jeweiligen Verbindungen erstmal verinnerlichen. Jessica van Houven hat ein ganz besonderes Talent, die Figuren sehr gefühlvoll zu zeichnen, einfach unglaublich! Anfangs bin ich über die Zeilen nur so geflogen und war begeistert von den Emotionen, welche die Protagonisten in ihrem Alltag begleiten. Jedoch ist meiner Meinung nach dieses Können dann leider in eine falsche Richtung gewandert, denn nach den ersten Kapiteln werden die Dialoge und auch die Gedankengänge viel zu ausgiebig und teilweise wiederholt sich einiges. Die Schüler wirken nicht so wie Schüler, sondern so, als hätten sie schon einige Jahrzehnte Erfahrungen hinter sich und Gedanken werden bis auf das allerkleinste Detail genauestens analysiert. Dies zieht die Geschichte enorm in die Länge. Andere Elemente werden dafür viel zu sehr vernachlässigt. So verspricht die Inhaltsangabe eine Geschichte voller Magie, doch davon war während des Lesens nur am Rande zu spüren. Manchmal hatte ich glatt vergessen, dass ich mich bei diesem Werk in einer Akademie für magisch begabte Jugendliche befinde, zu sehr war die Story gespickt mit ausschweifenden Gesprächen über Probleme, mit denen die Heranwachsenden zu kämpfen haben. Das hatte leider zur Konsequenz, dass mich die Diskussionen irgendwann gelangweilt haben und ich mich manchmal sogar aufraffen musste, um weiterzulesen. Der Schluß ist im Gegensatz zu den in die Länge gezogenen Dialogen rasant und im Grunde spannend, nur werden auch hier wieder so viele Namen durcheinander geschmissen, dass ich letztendlich nicht mehr wirklich folgen konnte. Zudem findet der Leser nicht auf alles eine Antwort. Das hat auf mich so gewirkt, als hätte die Autorin selbst keine Lösung gefunden und das dann ebenso auf die Protagonisten übertragen.
Fazit:
Die Grundidee finde ich genial und auch der Start versprach eigentlich, dass ich ein ganz besonderes Buch in den Händen halte. Ich bin mir sicher, die Geschichte hätte mich viel mehr gefesselt, wenn mehr Magie und weniger Problemanalyse in die Geschichte eingeflossen wäre. Dennoch werde ich auf jeden Fall auch das nächste Buch von Jessica van Houven lesen, denn ich bin mir sicher, sie hat ihr Potenzial bei Weitem noch nicht ausgeschöpft! Von mir gibt’s für „Mitnal“ 2,5 Sterne.